Anthropologie / Psychologie Innere Leere
Hallo meli,
mein Beitrag ist nicht gegen deinen Beitrag oder dich gerichtet, ich muss nur mal etwas los werden was ich schon immer mal vor habe.
Der Vergleich mit dem halbvollen bzw. halbleeren Glas ist einer der unzutreffendsten Irrtümer um die Gemütslage eines Menschen zu erklären oder gar zu bestimmen. Es werden damit Menschen denen man etwas plausibel machen will, und die nicht selbst nachdenken, übertölpelt.
Wenn ich Flüssigkeit in ein Glas einschenke werde ich immer von halb voll sprechen, gieße ich aus oder trinke ich, immer von halb leer. Ich beurteile in beiden Fällen vom Beginn der Aktion den Füllgrad des Glases.
Bei einem bereits gefüllten Glas wird es auf die Art der Flüssigkeit und meine zufällige Disposition ankommen. Habe ich z.B. viel Durst oder habe ich eben erst einen Liter Flüssigkeit getrunken.
Ciao
Hobbyradler
.
Das ist ein schwieriges Thema und hängt natürlich faßt nur von der persönlichen Einstellung ab.
Für den einen ist das Glas noch halb voll für den andern ist es schon halbleer.
Ich bezog mich, wie aus meinem Beitrag wohl zu ersehen ist, auf pschroed, denn ich habe - wohl im Gegensatz zu Dir - den Thread von Anfang an gelesen.
Macht aber nix.
Nur zur Erklärung:
Das halb volle und halb leere Glas ist ein Sinnbild für eine positive oder negative Sichtweise und nichts anderes.
Und es hat damit sehr wohl seine Berechtigung, in dieser Weise genommen zu werden.
Meli
denn ich habe - wohl im Gegensatz zu Dir - den Thread von Anfang an gelesen.
Meli
@meli,
nur um deine praktische Menschenkenntnis zu ergänzen - ich habe den thread von Anfang an gelesen.
Eigentlich dache ich, klar gemacht zu haben, nicht gegen deinen Beitrag schreiben zu wollen. Das hast du vielleicht übersehen.
Schönen Tag, ich gehe jetzt Weihnachtsgeschenke kaufen.
Ciao
Hobbyradler
nur um deine praktische Menschenkenntnis zu ergänzen - ich habe den thread von Anfang an gelesen.
Dann beziehe Dich doch einfach das nächste mal direkt auf denjenigen, der den Begriff zuerst nutzte und auf den ich hingewiesen hatte.
Und das war pschroed.
Dann muss ich mich nicht wundern, dass Du mich ansprichst und es entstehen keine falschen Bilder.
Was das ganze allerdings mit meiner Menschenkenntnis für Dich zu tun hat, begreife ich nicht. Aber ich muss auch nicht alles verstehen.
Außerdem glaube ich kaum, dass Du auch nur annähernd in Lage bist, diese praktische Menschenkenntnis beurteilen zu können.
Also lass Persönliches doch einfach aus dem Spiel.
Meli, die jetzt fröhlich und sehr positiv gestimmt zu ihrem Zug wandern wird
Ich denke, dass dieses Gefühl der inneren Leere - jedem von uns bekannt ist.
Man stellt fest, dass sich plötzlich nichts mehr bewegt (oder uns zurzeit nichts bewegt) – und sind es halt nicht gewöhnt, unserem Inneren eine kleine Ruhepause zu gönnen bzw. zu gestatten.
Stella, ich kenne das auch von mir. Warum beunruhigt uns dies so sehr? Verwechseln wir dies vielleicht mit einer Vorahnung des Todes?
Denn diese eigentliche Ruhephase die wir unserem Inneren gönnen sollten, verwechseln wir anscheinend mit etwas Entgültigem: mit dem Tod.
In dieser hektischen, getriebenen Welt in der wir leben, sind äußerlich nicht wahrnehmbare Aktivitäten, so genannte Ruhephasen, nicht erwünscht.
Wir passen uns diesen gesellschaftlichen Normen an – und es beunruhigt uns diese "innere Leere", die wahrscheinlich nichts anderes ist, als eine Erholungsphase, die wir dringend nötig haben.
Wahrscheinlich lese ich deswegen so gerne manches über die Vergänglichkeit - nicht nur weil ich das Thema persönlich so wichtig finde - sondern auch weil alle diese Phasen die uns so sehr beunruhigen - auch nur vergänglich sind.
Miriam
Man stellt fest, dass sich plötzlich nichts mehr bewegt (oder uns zurzeit nichts bewegt) – und sind es halt nicht gewöhnt, unserem Inneren eine kleine Ruhepause zu gönnen bzw. zu gestatten.
Stella, ich kenne das auch von mir. Warum beunruhigt uns dies so sehr? Verwechseln wir dies vielleicht mit einer Vorahnung des Todes?
Denn diese eigentliche Ruhephase die wir unserem Inneren gönnen sollten, verwechseln wir anscheinend mit etwas Entgültigem: mit dem Tod.
In dieser hektischen, getriebenen Welt in der wir leben, sind äußerlich nicht wahrnehmbare Aktivitäten, so genannte Ruhephasen, nicht erwünscht.
Wir passen uns diesen gesellschaftlichen Normen an – und es beunruhigt uns diese "innere Leere", die wahrscheinlich nichts anderes ist, als eine Erholungsphase, die wir dringend nötig haben.
Wahrscheinlich lese ich deswegen so gerne manches über die Vergänglichkeit - nicht nur weil ich das Thema persönlich so wichtig finde - sondern auch weil alle diese Phasen die uns so sehr beunruhigen - auch nur vergänglich sind.
Miriam
.. dad finde ich sehr treffend ausgedrückt, Miriam. Perioden der Emotionslosigkeit, in denen einem die Dinge einfach nicht mehr 'unter die Haut' gehen - wenn ich mich weder richtig freuen noch entäuscht sein kann, dann empfinde ich ein vages Unwohlsein - ist etwas in mir 'gestorben' ?Keine Empathie mehr?
Passiert aber nur MANCHMAL !
Passiert aber nur MANCHMAL !
Dieses Gefühl, dass einem etwas im Leben fehlt? Dass wir zu mehr fähig wären, etwas Besonderes aus uns und unserem Leben machen könnten, aber es doch nicht tun? Das Gefühl, dass wir einsam sind, unausgefüllt, nur funktionieren? Oder das Gefühl, alles zu haben und vor lauter Oberflächlichkeit gar nicht mehr in Dankbarkeit erkennen, dass es uns gut geht und die innere Leere ausschließlich durch unser Denken ausgelöst wird? Das Gefühl, uns zu wichtig zu nehmen, was dazu führt, dass wir vor lauter äußerer Aufmerksamkeit die Stimme in uns überhören. Eine Stimme, die uns sagt, wie wir mehr in unserem Inneren wirken können und so die Leere, das Vakuum in uns füllen können? Das Gefühl, dass in Ihrem Leben nur Leere herrscht und sich die Fülle des Lebens nicht richtig einstellen möchte? Das Gefühl, täglich zu kämpfen, ohne dass der Kampf ein Ende nimmt? ……. .
Gruss Stella
Deine Beschreibung ist das Leben. Eine gute Mischung von dem wo wir wahrscheinlich alle die gleichen Tendenzen haben.
Bedenklich wird es für das Individium wenn es sich in einer dieser Gefühlslagen zu weit hineinsteigert und verbittert.
Als Abhilfe haben wir unsere eigene Phantasie, Kreativität, Gesellschaft wo wir uns wieder einbringen können.
Das Leben ist ein Kampf, wie schon bei den Menschen als sie noch in der Wildnis lebten, entweder wurden sie vom Bär erlegt oder umgedreht
Phil.
So wie ich oft beobachten kann, sind manche auch gar nicht mehr bereit, den manchmal nicht leichten Weg des selbst denkens, des selbst handelns zu gehen. Es werden heute doch für alle Situationen des Lebens von Fachleuten und Scharlatanen Wegweiser aufgestellt. Aber was helfen die besten Wegweiser, wenn man gar nicht gewillt ist, den Weg aus seiner Lethargie zu gehen, wenn es doch so viel bequemer ist, sich einfach fallen zu lassen.
Und wenn dann der "Problemrucksack" mit Genörgel bei anderen abgestellt wird bedeutet das sehr oft - so jetzt weißt du, wie es um mich steht und jetzt lass dir was einfallen, was mir gut tut. Und antwortet man dann, der/diejenige gibt sich mit der Nörglerei ja schon selbst die Antwort, was zu ändern ist, dann wird man als herzlos und egoistisch hingestellt, weil man sich jetzt nicht für die Person den Hintern aufreißt.
Diese meine Empfindungen bzw. Erfahrungen gelten allerdings nur für Personen, die aus Scheu, sich die Arbeit anzutun, an sich selbst zu arbeiten, ihre Situation, ihre Gefühle zu ändern. Die aber auch sich mit dem ewigen Gejammere irgendwie im Mittelpunkt fühlen.
Mein Wissen aber reicht nicht aus, mir bei z.B. krankhafter Depression oder Gemütserkrankung ein Urteil zu erlauben.
Die meisten, die behaupten, eine innere Leere zu empfinden sind für mich nicht krank sondern nur nicht Willens, etwas in ihrem Leben zu ändern. Das ist meine Erfahrung bei Personen, für die ich versucht habe, die Welt auf den Kopf zu stellen um zu helfen.
bongoline
Und wenn dann der "Problemrucksack" mit Genörgel bei anderen abgestellt wird bedeutet das sehr oft - so jetzt weißt du, wie es um mich steht und jetzt lass dir was einfallen, was mir gut tut. Und antwortet man dann, der/diejenige gibt sich mit der Nörglerei ja schon selbst die Antwort, was zu ändern ist, dann wird man als herzlos und egoistisch hingestellt, weil man sich jetzt nicht für die Person den Hintern aufreißt.
Diese meine Empfindungen bzw. Erfahrungen gelten allerdings nur für Personen, die aus Scheu, sich die Arbeit anzutun, an sich selbst zu arbeiten, ihre Situation, ihre Gefühle zu ändern. Die aber auch sich mit dem ewigen Gejammere irgendwie im Mittelpunkt fühlen.
Mein Wissen aber reicht nicht aus, mir bei z.B. krankhafter Depression oder Gemütserkrankung ein Urteil zu erlauben.
Die meisten, die behaupten, eine innere Leere zu empfinden sind für mich nicht krank sondern nur nicht Willens, etwas in ihrem Leben zu ändern. Das ist meine Erfahrung bei Personen, für die ich versucht habe, die Welt auf den Kopf zu stellen um zu helfen.
bongoline
Bongoline, hier gebe ich Dir uneingeschränkt Recht.
Ich habe im engeren Kreis einen Menschen, der sein Leben nicht gebacken kriegt (wie man hier so schön sagt). Schuld an seinen Lebensumständen sind seiner Meinung nach natürlich andere Menschen, nur er nicht.
Wird ihm geholfen, so nimmt er das für selbstverständlich, denn schließlich hat er ein Recht darauf, dass ihm geholfen wird. Ein Dankeschön gibt es selten.
Auf seine Jammereien reagieren wir (mein Mann und ich) inzwischen gereizt. Jeder Tipp, den er von uns bekommt wird irgendwie abgeschmettert. Geht alles nicht, alles zu umständlich, kein Geld da, denn er kann mit Geld überhaupt nicht umgehen und ist notorisch in Geldnot. Finanzielle Hilfen verpuffen wie Wasser in der Wüste und sind für uns verloren, weil er sie nie zurückzahen kann.
Vor einiger Zeit habe ich ihm deswegen schon gesagt: Wer will, findet Wege, wer nicht will, findet Gründe. Er hat zugestimmt, aber dennoch nichts geändert.
Was soll man da noch machen? Mir fällt nichts mehr ein. So muss er mit seiner Einstellung und inneren Leere, die er zugab zu haben, allein bleiben. Mein Mann und ich sind nicht mehr bereit, seine Klagemauer zu sein und ihm die Kastanien aus dem Feuer zu holen.
LG,
woelfin
Ich habe im engeren Kreis einen Menschen, der sein Leben nicht gebacken kriegt (wie man hier so schön sagt). Schuld an seinen Lebensumständen sind seiner Meinung nach natürlich andere Menschen, nur er nicht.
Wird ihm geholfen, so nimmt er das für selbstverständlich, denn schließlich hat er ein Recht darauf, dass ihm geholfen wird. Ein Dankeschön gibt es selten.
Auf seine Jammereien reagieren wir (mein Mann und ich) inzwischen gereizt. Jeder Tipp, den er von uns bekommt wird irgendwie abgeschmettert. Geht alles nicht, alles zu umständlich, kein Geld da, denn er kann mit Geld überhaupt nicht umgehen und ist notorisch in Geldnot. Finanzielle Hilfen verpuffen wie Wasser in der Wüste und sind für uns verloren, weil er sie nie zurückzahen kann.
Vor einiger Zeit habe ich ihm deswegen schon gesagt: Wer will, findet Wege, wer nicht will, findet Gründe. Er hat zugestimmt, aber dennoch nichts geändert.
Was soll man da noch machen? Mir fällt nichts mehr ein. So muss er mit seiner Einstellung und inneren Leere, die er zugab zu haben, allein bleiben. Mein Mann und ich sind nicht mehr bereit, seine Klagemauer zu sein und ihm die Kastanien aus dem Feuer zu holen.
LG,
woelfin
(...) Ich stimme ihnen zu, soweit sie feststellen, dass der Mensch eine Aufgabe braucht, eine Zielsetzung, um keine innere Leere zu verspüren. Jedenfalls sehe ich das für mich genau so.(...)
Warum ist das eigentlich so? Braucht der Mensch wirklich eine Zielsetzung/Aufgabe um ausgefüllt zu sein? War das schon immer so?
Ich frage mich, ob der Mensch nicht auch ohne Zielsetzung glücklich sein könnte.
Es ist etwas psychologisches - er glaubt, er bräuchte ein Ziel - er hört ja auch von allen Seiten, dass er auf etwas hinarbeiten sollte - eine Familie, ein Haus, ein gesichertes Einkommen sind so die gängigsten drei großen Ziele. Ein weiteres ist allgemein Erfolg - auf den unterschiedlichsten Gebieten - im Beruf, im Sport, in der Kunst. Strebe danach der Beste, der Reichste, der Schnellste, der Klügste, etc. zu sein. Strebe! Bringe Leistung! Erreiche etwas in deinem Leben, mache etwas aus deinem Leben!
Einige schaffen es - andere nicht. Die, die es nicht schaffen, sind die weniger wert?
Müssen sie sich so fühlen? Und - wenn sie nicht nur viel langsamer vorankommen, sondern auch ziellos umher irren - sind sie deshalb weniger wert? Müssen sie sich so fühlen?
Kann es sein, dass innere Leere das Ergebnis von Erwartungsdruck ist? Das Ergebnis von Tagen, Wochen, Monaten, Jahren voller Wertungen? Voller Vergleiche mit anderen?
Wozu die eigenen Gedanken bewerten - wozu einteilen in negative und positive Gedanken - es sind Gedanken. Manche Gedanken müssen zu Ende gedacht werden, sonst kommen sie immer wieder. Sie als negative Gedanken zu verdrängen, heißt einen Teil von sich selbst zu ignorieren. Eine innere Leere ist oft Teil einer Depression - eine Depression gilt weiter als etwas, was so schnell wie möglich bekämpft werden muss, wie eine fiese Erkältung, als ginge es um Leben und Tod. Eine Depression oder innere Leere funktioniert aber oft als Schutzschild, wie hier schon jemand richtig schrieb. Warum wehrt sich der Mensch also gegen etwas, was der Körper für die Heilung braucht? Würden wir ein Grippemedikament ausschlagen, wenn es uns helfen würde? Wehren wir uns gegen unser Immunsystem?
Ist es schändlich, zuzulassen, sich innerlich leer zu fühlen? Zu akzeptieren, dass es gerade einfach nichts gibt, wonach man streben möchte? Ist man deshalb automatisch ohne Orientierung? Warum nicht im Hier und Jetzt leben? Warum nicht den Moment genießen?
Warum mit dem Kopf in der Zukunft hängen und mit dem Herz in der Vergangenheit?
Karl, die Fragen sind allgemein gestellt, beziehen sich also nicht auf deinen Beitrag direkt, ich nutzte deinen Beitrag lediglich als Aufhänger. Sprich, ich unterstelle dir mit meinen Fragen nicht, dass du vom Gegenteil überzeugst seist oder dergleichen. Nur um Missverständnisse zu vermeiden :)