Anthropologie / Psychologie Ihr sollt Dichter Eures Lebes sein!

Da ich den Selbst-er-findungs-thread nicht damit zupflastern möchte, stelle ich die Safranski Videos hier ein.
Safranzki beschäftigt sich mit dem Denken Nietzsches.
Nietzsche sieht sich nicht nur als Individuum, als etwas Unteilbares, sondern als Dividuum, als etwas Teilbares.
Über SICH kann schreiben, wem die Unterscheidung zwischen ICH und SICH überhaupt etwas zu denken gibt.
Das ist nicht immer und nicht bei jedem so.
Es muss Neugier im Spiel sein, es muss Brüche, Euphorien und Verzweiflungen gegeben haben ....
Ein Selbst-verhältnis welches zur Selbst-gestaltung führt:

Wir aber wollen die Dichter unseres Lebens sein.











Mareike

Eine schöne Ermutigung von Nietzsche – die auch von seinem Vertrauen zu seinen Mitmenschen zeugt...

Die Videos habe ich mir mit Absicht nicht angesehen – Rüdiger Safranski kommt später dran.

Ich möchte nämlich spontan antworten - angesichts des Vertrauens – bzw. dieser Hoffnung die Nietzsche in jene, die nach ihm geboren sind - setzt.

Nun – es muss nicht immer Poesie sein – denke ich mir. Wenn mir in meinem Alltag auch mal ein gutes Stück Prosa gelingt, bin ich schon sehr zufrieden.
Der Inhalt und die Form, sollten harmonieren – und schon dieser viel kleinere Anspruch, kann mich/uns von Zeit zu Zeit überfordern.

Also weg von meiner Person – und ganz spontan beantwortet die selbstgestellte Frage:
wen ich als Dichter seines Lebens betrachte?

Auf Anhieb – und nur stellvertretend für viele andere erwähnt: Denis Diderot - (ich hatte ihn ja unlängst in einem anderen Thread erwähnt), Kurt Tucholsky, Heinrich Böll, Marie Curie, Mascha Kaléko, natürlich Wolfgang Amadé Mozart – es war leider ein viel zu kurzes Gedicht, Paul Klee...
...und viele andere, deren Namen uns unbekannt blieben, die vielleicht mitten aus ihrer Lebensdichtung, grausam vernichtet wurden.

Miriam

Vielen Dank, Mareike - das war hochinteressant für mich; das Nietzsche-Buch von Safranski hatte ich mal zu lesen angefangen,
es ist mir aber dann zu anstrengend geworden - vielleicht fang' ich jetzt doch irgendwann nochmal an damit...
Weißt Du wer bei diesem Gespräch sein Gesprächspartner war?
Diese Ich-Entzweiung ist ja auch schon angesprochen in dem Limerick, den ich 'reingesetzt hatte - "Wo ist das Ich das mich sieht,
wenn ich sehe dass ich sehe?" Ist da ein Ich, sind da zwei, ist da gar keines? Ich denke, Nietzsche hat sich Praxis seines
Denkens] da nicht festgelegt, ja festlegen können - einmal Subjekt, einmal Objekt, dann wieder nur Frage - und die Frage, die mir
dabei dann am Ende des Gesprächs aufgestoßen ist: Wenn ich an mir arbeite - ist denn die Grenze zum ressentiment damit nicht
bereits wieder überschritten, das ich als (Nietzsche'scher) 'Egoist' ja bekämpfen möchte? Da liegt mir das wu-wei eigentlich näher...

() qilin

Das Buch habe ich auch nur zu einem Drittel geschafft.

Gesprächspartner: Alexander Kluge.

LG
Mareike