Anthropologie / Psychologie Ich frage meine linke Hand
Alles klar, Karl, danke für die Richtigstellung. Ich hatte es u. a. auf mich bezogen, weil Edita die Zitate von Carole und mir oben eingestellt und sich darauf bezogen hatte. Ich weiß aber auch, dass viele andere dabei waren, die sie nicht zitiert, aber mitgemeint hat.
Also Friede - unter dem Tannengrün!
Liebe Jill,
als ich gestern Deinen Beitrag hier gelesen habe, ging ich durch sämtliche Zustände, durch die man so bewegt werden kann, von erschrocken bis nachdenklich, berührt und belustigt war alles dabei!
Erschrocken war ich über die 17, denn mit 17 war ich noch "unfertig", aber auch noch "unschuldig", und in dem Zustand vor eine so hammerschwere Aufgabe gestellt zu werden, das ist einfach krass!
Lachen mußte ich über " Hasi ", denn Mausi hat mich, als sie noch relativ noch viel kindlicher war, Hasi gerufen, und eines Tages sagte sie zu mir, ich meine daß es so um den Zeitpunkt rum war als sie begriffen hatte, daß Papa wirklich nicht mehr kommt, ist jetzt vielleicht 14 - 15 Jahre her, Hasi muß jetzt Mama heißen! Leute haben immer viel gelacht wenn sie damals quer durch unsern Laden rief " Hasi wo bist du ", und manche sagten dann " Guten Tag Hasi ", und es haben sich dann immer schöne Gespräche und Kontakte daraus entwickelt..
Und jetzt kommen mir wieder viele schöne und lustige Erinnerungen, die schon längst zugedeckelt waren, und das sind dann Tage, die wieder unstillbare Kräfte mobilisieren, ich danke Dir dafür!
Edita
Liebe Edita,
gerade bin ich erschrocken darüber, dass ich bei dir so eine Art Achterbahnfahrt ausgelöst habe mit meinem Beitrag. Aber ich hoffe, dass du mehr lachen konntest ..... Hasi .....
Ich weiß in etwa, was du durchmachst. Beim Hasi meiner Freundin wars zuletzt sehr tragisch, denn sie hat sich in der Werkstatt in ihren Chef verliebt - und das heftig. Nie weiß man, wie es weitergeht. In diesem Fall wissen wir nur, dass es noch schwieriger wird mit dem Alter des "Kindes".
Du bist ja aufrecht dabei, und ich wünsche dir, dass du das immer sein kannst !
Ganz herzlich
Jil
Liebe Edita,Natürlich Jill - alles gut! Nur .... ich wäre mit 17 nicht imstande gewesen, die Ernsthaftigkeit der Situation zu begreifen oder einzuschätzen, geschweige denn mich da irgendwie sinnvoll einzubringen!
gerade bin ich erschrocken darüber, dass ich bei dir so eine Art Achterbahnfahrt ausgelöst habe mit meinem Beitrag. Aber ich hoffe, dass du mehr lachen konntest ..... Hasi .....
Ich weiß in etwa, was du durchmachst. Beim Hasi meiner Freundin wars zuletzt sehr tragisch, denn sie hat sich in der Werkstatt in ihren Chef verliebt - und das heftig. Nie weiß man, wie es weitergeht. In diesem Fall wissen wir nur, dass es noch schwieriger wird mit dem Alter des "Kindes".Das Problem wird mir wahrscheinlich erspart bleiben, weil sie mit derlei Gefühlen nichts anfangen kann, aber ....... " sie steht auf Männer " und das sagt sie jedem, ob er es wissen will oder nicht, ob das ein Busfahrer ist, bei einer Busfahrerin sagt sie " boah du scho widdr - was willst du denn hier, ich steh auf Männer ", oder bei Ärzten, oder Pfarrern, sie guckt sonntags immer Gottesdienst im Fernsehen, und wehe da kommt eine Pfarrerin, dann ist der Tag für sie gelaufen!
geschrieben von Jil
Sie hat auch einen Freund, der lebt aber in einem Wohnheim. er hat keine Eltern mehr, der hat ihr neulich in der Mittagspause beim Essen seine Hand auf ihren Schenkel gelegt, und dann hat sie wortwörtlich, so hat sie's mir erzählt : " Sach ma spinnst du - nimm deine Flossen da weg - das kannste bei Dir machen - bei mir wird nich angefaßt - daß das klar is - sonst bist du nicht mehr mein Freund - knutschen reicht - das geht auch ohne anfassen! "
Herrjehmine - ich mußte so das Lachen unterdrücken, als sie das erzählt hat!
Ja - seitdem sie gsd. anfallsfrei ist, klopf - klopf auf Holz, gibt es auch viel zu lachen, bis sie wieder ihren Dickschädel durchsetzen will, die Machtproben mit mir sind stellenweise fürchterlich, da muß ich mir selber gedanklich Fesseln anlegen!
Edita
Edita, meine Freundin hätte das auch nicht alleine geschafft. Ihre Eltern haben sie aufgefangen und sämtliche Verwandte, die alle auf etwa auf einem Haufen gelebt haben.
So sind ihre Erzählungen, ich habe sie erst später kennen gelernt, als ich mal umgezogen bin. Ihre Mutter hat sich viel um das Hasi gekümmert, damit meine Freundin eine Ausbildung machen und auch abschließen konnte. Später machte sie eine Umschulung und arbeitet nun seit Jahren mit Behinderten. Aber eins ging nicht: Dass Mutter und Tochter in der gleichen Einrichtung sind. Das widerstrebte dem Hasi fürchterlich. Und der Mutter tat es weh. Aber so ist das halt. Wenn jemand das versteht, dann du, Edita.
Deine Mausi sagt ja ordentlich Bescheid, das muss man ihr lassen ! Musste so lachen, als ich das gelesen hab. "Knutschen geht ohne Anfassen". Mausi ist eine kluge Person ! LG Jil
Genau - Knutschen geht auch ohne Anfassen - und unbedingt mit - Mund zu - mit Mund auf ist Igitt und Schweinerei - sagt sie!
Und das beruhigt mich ungemein!
Edita
Genau - Knutschen geht auch ohne Anfassen - und unbedingt mit - Mund zu - mit Mund auf ist Igitt und Schweinerei - sagt sie!
Und das beruhigt mich ungemein!
Edita
Das kann ich gut verstehen. Mausi weiß gut Bescheid. So ein Schmatzer ist ja auch viiiiiel besser ! LG Jil
Neuer Sachstandsbericht - einige werden gemerkt haben, daß ich drüben im Forum durch Stillschweigen glänze!
Mausi ist in ein tiefes Depressionsloch gefallen, ich dachte zuerst, das ist ein Schizophrenie-Schub weil sie wirklich wirres Zeugs erzählte, aber der Psychiater hat gestern eher eine tiefe Depression diagnostiziert. Wie ist sie da rein gerutscht???
Gemerkt hab ich's letzten Donnerstagabend, da haben wir mit einer Freundin Mensch Ärgere Dich Nicht gespielt, und da war sie auf einmal total abwesend, ist auch an ihrem "Häuschen" vorbeigezogen, wenn sie rein konnte, und irgendwie apathisch, so als ob sie einen Fieberschub hätte, war aber nicht, ich hab sie gefragt ob sie müde sei, da hat sie mit dem Kopf genickt, aber ins Bett wollte sie erst wie immer!
Am nächsten Tag ging sie ganz normal in die Arbeit, aber, ich hatte mit der Werkstatt telefoniert, weil sie auch erzählt hatte, daß jemand ihr gesagt hätte, daß sie in der Werkstatt ein tiefes Loch graben und sie dann nicht mehr daraus könne, sie würde arbeiten, aber sehr langsam und ungewohnt teilnahmslos, lange Rede kurzer Sinn, dann war Wochenende, alles war einigermaßen im Lot, wir haben uns viel unterhalten, ich habe ihr erklärt, was möglich ist und was nicht, und ich hatte den Eindruck, daß sie es aufgenommen hätte.
Am Montag ist sie wieder in die Arbeit, alles wie gehabt, um 20:30h ins Bett und um 3:00 nachts macht sie mich wach und ruft, "mach den Wecker aus - ich gehe nie mehr arbeiten"!
Boing - das saß bei mir - an schlafen war nicht mehr zu denken, seither stehen wir morgens mal um 4:00h, um 5:00h oder um 3:00h auf!
Spurensuche - was hat sie da nei getrieben?
Sie ist AUTISTIN und ihr wurde wohl auf Grund ihres sozialverträglichen Verhaltens zu viel zugemutet, zum Teil habe ich davon gewußt, aber zum Teil auch eben nicht, und da ist alles zusammengekommen, was ihr letztendlich den Boden unter den Füßen weggezogen hat, man muß manchmal Dinge, die sie gewohnt ist, ändern, aber das geschieht nie ohne ausführliche und vorbereitende Erklärungen, und in der Werkstatt haben sie jetzt innerhalb 4 oder 6 Wochen zwei mal ihren Arbeitsbetreuer gewechselt, sie haben ihr eine andere Arbeit gegeben, sie muß jetzt ölige und fettige Kolben pressen, und sie haßt schmutzige, vor allen Dingen soo schmutzige Hände, und dann ist die allerschlimmste Sache am Montag gekommen, sie hat da erfahren, daß sie ihren geliebten Lese- und Schreibkurs nicht mitmachen darf, sie haben sie einfach auf die Warteliste gesetzt, und das hat ihre Welt zum Einsturz gebracht, Änderungen waren jetzt im Januar noch ein Fahrerwechsel, und der Psychiater wollte nur noch jedes 2. mal die Sprechstunde übernehmen, in dem Krankenhaus gibt es einen horrenden Ärztemangel, also fünf gravierende Änderungen in den letzten 2 Wochen, 2 wären ganz zu vermeiden gewesen, eine, den Betreuerwechsel hätte man besser vorbereiten müssen, also die Kinder vorbereiten, und die andern zwei habe ich eh mit ihr einigermaßen "erarbeitet".
Irgendwie bin ich ziemlich traurig, erledigt, wütend, sauer, halt alle Zustände, die einem überhaupt nicht guttun, und darum im Forum in dem Zustand nicht zu gebrauchen, manchen wird's vielleicht freuen ...... aberrrr ....... isch komme wieder ...... Edita läßt sich nicht kleinkriegen!
Ach ja - eine vielleicht Hauptsache hätte ich beinah verschwiegen, sie hat ca.3 Jahre ein Antipsychotikum erhalten nicht stark, nur 0,5mg, und irgendwie hatten der Doc und ich den Eindruck, daß das eigentlich mehr oder weniger nur einen Placebo-Effekt hatte und das hatten wir vor einem halben Jahr abgesetzt.
Aber beim letzten Psychiater-Termin Anfang Januar, hatten wir entschieden, da sich ein, zwei Ticks bissele verstärkt hatten und ihre Rechthaberei aber ziemlich arg, hatten wir entschieden mit der 0,5mg Dosis wieder anzufangen, und das war wohl ein Schuß zuviel in Mausis Seele ......
Edita
Liebe Edita, ich drücke dir die Daumen daß deine Mausi wieder schnell ins Lot zurückfindet, du schaffst es, du bist eine starke Frau, herzliche Grüsse an Mausi
Phil.
Liebe Edita,
bitte sag Mausi, dass der Karl und die Margit aus Freiburg ihr alles Gute wünschen und euch gerne einmal wiedersehen möchten!
Euch beiden alles Gute!
Karl