Anthropologie / Psychologie Ich bin ein Ausländer

Weiter als bis zu meinen Großeltern kann ich meine Vorfahren nicht zurückverfolgen, aber selbst das ist schon eine dolle Mischung.

Mütterlicherseits waren wohl alle lupenreine Westfalen (der Name sagt dies jedenfalls aus), aber väterlich weiß man nichts Genaues. Mein Großvater, den ich leider nie kennen lernte, wurde wohl im damaligen Frankreich geboren und ist dann nach Deutschland gegangen. Da er bei den Husaren war, brachte er sich eine Frau aus den Masuren mit. Aus welchem Teil weiß ich nicht. Mein Vater behauptete, dass der Ort später zu Russland gehörte.

Ich bin in Friesland geboren und habe mich immer als Friesin gefühlt, auch jetzt da ich schon so viele Jahre in Mitteldeutschland lebe.

Geprägt wird man sicher immer vom Ort der Kindheit, egal welche Gene man hat.
Pippa

Sicher wird man vom Ort der Kindheit geprägt - insbesondere was die Sprache (den Dialekt) anbelangt. Aber dann kommt es sehr darauf an, wohin es einen verschlägt. Nur Menschen, die immer am Ort der Kindheit bleiben und dort auch sterben, werden sich nur diesem zugehörig fühlen. Bei allen anderen fliessen so viele andere Komponenten in das Leben mit ein, dass sich dies alles vermischt, was ich sehr gut empfinde.
Die heutigen jungen Menschen leben dies auch bewusst, weil sie schon als Schüler oft in fremden Ländern zum Austausch waren, bzw solche Schulkameraden dann zu diesen kommen.
Das reduziert auch die Gefahr von Xenophobie, was wichtig und richtig ist.
Sie studieren später einige Zeit im Ausland und nehmen auch Jobs ausserhalb von Deutschland an, wenn es die beruflichen Chancen erhöht. Z.B. sind nicht von ungefähr frühere Deutsche erst dann Nobelpreisträger geworden als sie z.B. in den USA lebten und längst passtechnisch keine Deutsche mehr waren.
Ich finde das gut, weil es die Tatsache aufzeigt, dass die Erde immer kleiner wird und für viele jedes Ziel - auch im geografischen und übertragenen Sinn - jederzeit erreichbar ist. Olga

Ich hab das hier schon mal irgendwann geschrieben.
Meine Eltern waren waschechte Thüringer. Mein Vater hatte
eine Vorliebe fürs Allgäu und deshalb zogen meine Eltern 1939
nach Kempten im Allgäu. Ich bin da geboren und bin eben eine Bayerin,
die aber schon lange seit 1960 in Baden Württemberg lebt. Witzig ist,
meine Schwester ist in Thüringen geb. Da meine Mutter 1944 ihre Eltern
besucht hatte.
Gitti

sag ich doch, danke für eure persönlichen Beispiele, wir sind alle von irgendwo her, Mischlinge, guter Gene-Mix.

Servus

Meine Vorfahren ( Vaterseite ) waren dänisch. Viele Teile Schleswig Holsteins gehörten bis ins 18. Jahrhundert zum Königreich Dänemark. Die Familie meiner Mutter hat teilweise walisische Wurzeln und ich habe dort noch Kontakt mit einigen Verwandten.

Mütterlicherseits kommen meine Vorfahren über Ostpreussen aus Russland. Mein Vater kam aus Thüringen, seine Vorfahren stammen von den französichen Hugenotten ab.
Meine KInder tragen jetzt auch noch afrikanische Gene in sich und haben möglicherweise über diese Linie ihre künstlerischen Fähigkeiten ererbt.

Kirk

Auch ich bin ein Mischling: Vater Schweizer, Mutter Österreicherin. Und warum ist sie in die Schweiz gekommen? Weil sie mit ihrem Vater vor dem Krieg flüchtete.....genau wie heute wieder Millionen vor dem Krieg flüchten.

Guten Tag,

durch die moderne Technik wird alles uniformer auf dieser Erde.
Was bedeutet da die Aussage:" Ich bin Ausländer?"
Nichts!

Gruß
arno

Ich kann die Galerie meiner Ahnen zurückverfolgen bis in die Steppen Afrikas....

....und in die Urwälder.....

...aber leider nur in Gedanken!

Das gibt mir aber immerhin die Erkenntnis, dass ich keinen Deut besser bin, als irgendeiner meiner Mitmenschen.

Auch ich bin "Mischling" mit urhessischen, pommerschen und hugenottischen (Provence) Wurzeln .
Die südfanzösiche Herkunft, obwohl etliche Jahrhunderte dazwischenliegen, kommt bis heute im Aussehen in jeder Generation zum Vorschein. Ich wurde gelegentlich sogar gefragt, ob ich deutsch spreche.

Allegra