Anthropologie / Psychologie Epigenetik: Beeinflussen traumatische Erlebnisse wie Kriege wirklich unsere Gene?
Re: Epigenetik: Beeinflussen traumatische Erlebnisse wie Kriege wirklich unsere Gene?
geschrieben von Karl
Die Epigenetik sehe ich als eine Entwicklungsvorstufe für die Evolution an.
Epigenetische Mechanismen sind das Ergebnis der Evolution, keine Vorstufe.
Die Information der Epigenetik ist zwar wichtig, aber nochEin Selektionsvorteil muss vorhanden sein, sonst hätten sich die Mechanismen nicht entwickelt.
nicht überlebenswichtig.
Die Nichtvererbarkeit des Wissens von Vorfahren ist die riesigeWürde echtes "Wissen" vererbt werden können, wäre das eine Supersache. In gewisser Weise gelingt dem Menschen dies ja durch Traditionsbildung, Bücher und Internet.
Chance für unsere Nachkommen.
Nichts ist schlimmer, als wenn Wissen festgeschrieben wird, dennIch kann mir denken, was Du meinst. Erstarrtes, nicht mehr korrigierbares "Wissen" würde Unflexibilität und eben das Gegenteil von lernfähig bedeuten.
Wissen wird ständig erweitert.
Dein Saldo mortale zu den Religionen ist ja Dein spezielles erstarrtes "Ritual"
Karl
Re: Epigenetik: Beeinflussen traumatische Erlebnisse wie Kriege wirklich unsere Gene?
geschrieben von Locomotivedriver
Ohhhh, ohhhhhhhh, wir mutieren doch hoffentlich nicht zu borg-ähnlichen Wesen!!????? Seven-of-nine aus Star-Trek läßt grüßen!!
Obwohl mit Ihr würde ich mir gerne einen Transfer in ihrem "Alkofen" injektieren lassen.
Und Mr. Spock würde seine Augenbraue hochziehen und gaaaaaaanzz cool sagen: ............"Faszinierend"!!
Obwohl mit Ihr würde ich mir gerne einen Transfer in ihrem "Alkofen" injektieren lassen.
Und Mr. Spock würde seine Augenbraue hochziehen und gaaaaaaanzz cool sagen: ............"Faszinierend"!!
Re: Epigenetik: Beeinflussen traumatische Erlebnisse wie Kriege wirklich unsere Gene?
geschrieben von schorsch
Seit Urzeiten wurde meistens das in den Genen weitergegeben, was dem Individuum nützte. Warum also sollten die Erkenntnisse aus den heutigen Verhältnissen nicht per Genen an unsere Nachkommen vererbt werden?
Re: Epigenetik: Beeinflussen traumatische Erlebnisse wie Kriege wirklich unsere Gene?
geschrieben von arno
Moin, Karl,
recht herzlichen Dank für Deinen Beitrag.
Die Wissenszunahme ist seit ca. 100 Jahren immens und die Interessen der modernen Menschen sehr variabel.
Beide fördert bestimmt nicht die Traditionsbildung.
Darüber hinaus wird die Welt auf allen Gebieten immer uniformer.
Gruß arno
recht herzlichen Dank für Deinen Beitrag.
Die Wissenszunahme ist seit ca. 100 Jahren immens und die Interessen der modernen Menschen sehr variabel.
Beide fördert bestimmt nicht die Traditionsbildung.
Darüber hinaus wird die Welt auf allen Gebieten immer uniformer.
Gruß arno
Re: Epigenetik: Beeinflussen traumatische Erlebnisse wie Kriege wirklich unsere Gene?
geschrieben von arno
Moin, Karl,
recht herzlichen Dank für Deinen Beitrag.
Die Wissenszunahme ist seit ca. 100 Jahren immens und die Interessen der modernen Menschen sehr variabel.
Beide fördert bestimmt nicht die Traditionsbildung.
Darüber hinaus wird die Welt auf allen Gebieten immer uniformer.
Gruß arno
Moin,
ich möchte noch mal ein paar Gedanken zum Thema loswerden.
Es gibt für die Menschen zwei kriegsähnliche Gewaltakte:
1) Der Krieg gegen andere Lebewesearten (Jagd, Fischfang,
Massentierhaltung, usw.), welcher den Grundbedürfnissen
dient.
und
2) Der Krieg gegen die eigene Spezies, welcher tagtäglich
verteilt auf dem Globus tobt und welchen alle Generationen
bis zu mehrmals durchleben mußten.
Beide Gewaltakte haben die Menschen nachhaltig geprägt und
der Krieg gegen die eigene Spezies hat diese rigoros aussortiert.
Überlebt haben die brutalsten, rücksichtslosesten Spezies
der menschlichen Gemeinschaft.
Das hat Folgen für die Entwicklung der Organisation unserer
menschlichen Gemeinschaft: Mißtrauen, Rücksichtlosigkeit, Gier,
usw.
Zu keiner Zeit haben die Menschen ohne traumatische Erlebnisse
leben können.
Es scheint so, dass traumatische Erlebnisse zum Leben
dazu gehören.
Gruß arno
Re: Epigenetik: Beeinflussen traumatische Erlebnisse wie Kriege wirklich unsere Gene?
geschrieben von DonRWetter
Ich hörte heute auf der Heimreise (leider auf der Autobahn, sodaß die Aufmerksamkeit nicht ungeteilt sein konnte) eine Reportage über Epigenetik im WDR.
Wenn ich das richtig verstanden habe, erfolgt die Weitergabe von z.B. Traumata über die Lesbarkeit der vorhandenen genetischen Informationen. Genannt On/Off-Phänomen (aus der Informatik geklaut). Die Lesbarkeit soll durch Umwelteinflüsse, wie es z.B. ein erlebtes Trauma ist, gesteuert werden.
Verstanden habe ich es nicht wirklich, allerdings erscheint mir der Informationsweg logisch.
Wenn ich das richtig verstanden habe, erfolgt die Weitergabe von z.B. Traumata über die Lesbarkeit der vorhandenen genetischen Informationen. Genannt On/Off-Phänomen (aus der Informatik geklaut). Die Lesbarkeit soll durch Umwelteinflüsse, wie es z.B. ein erlebtes Trauma ist, gesteuert werden.
Verstanden habe ich es nicht wirklich, allerdings erscheint mir der Informationsweg logisch.
Re: Epigenetik: Beeinflussen traumatische Erlebnisse wie Kriege wirklich unsere Gene?
geschrieben von britti
Hallo DonRWetter,
Ich las Deinen Beitrag erst jetzt. Nicht nur Traumata können so weitergegeben werden, auch andere Lebenserfahrungen. Durch das Anhängen von z.B. einer Methylgruppe an das Gen, kann es nicht mehr exprimiert (ausgedrückt) werden. Es gibt auch noch laut Sheldrake die morhogenetische Vererbung, sie funktioniert nicht über die Materie, sondern über bisher unerforschte Felder (stell Dir ein Magnetfeld vor). Lesenswert ist das Buch von Sheldrake: Der Wissenschaftswahn.
Ich las Deinen Beitrag erst jetzt. Nicht nur Traumata können so weitergegeben werden, auch andere Lebenserfahrungen. Durch das Anhängen von z.B. einer Methylgruppe an das Gen, kann es nicht mehr exprimiert (ausgedrückt) werden. Es gibt auch noch laut Sheldrake die morhogenetische Vererbung, sie funktioniert nicht über die Materie, sondern über bisher unerforschte Felder (stell Dir ein Magnetfeld vor). Lesenswert ist das Buch von Sheldrake: Der Wissenschaftswahn.
Re: Epigenetik: Beeinflussen traumatische Erlebnisse wie Kriege wirklich unsere Gene?
geschrieben von DonRWetter
Danke für die Info.
Die direkte Weitergabe von Traumata kann ich mir nicht vorstellen. Eher bestimmte Reaktionen und Verhaltensweisen, die ursprünglich auf diesen Traumata beruhen.
Damit wären dann auch "angeborene" Verhaltensweisen von Tieren erklärbar, wobei ich nicht die "Instinkte" meine.
So weit geht meine Vorstellungskraft.
Die direkte Weitergabe von Traumata kann ich mir nicht vorstellen. Eher bestimmte Reaktionen und Verhaltensweisen, die ursprünglich auf diesen Traumata beruhen.
Damit wären dann auch "angeborene" Verhaltensweisen von Tieren erklärbar, wobei ich nicht die "Instinkte" meine.
So weit geht meine Vorstellungskraft.
Re: Epigenetik: Beeinflussen traumatische Erlebnisse wie Kriege wirklich unsere Gene?
geschrieben von Karl
Hallo britti,
die morphogenetischen Felder von Sheldrake sind Esoterik und haben mit Wissenschaft nichts zu tun. Epigenetik ist jedoch, wie Du am Beispiel der Methylierung auch erwähnt hast, ein handfest materieller Vorgang im Rahmen der bekannten Chemie und Physik.
Ich habe vor wenigen Jahren am Fakultätstag der Freiburger Biologie einen Vortrag darüber gehalten. Ich schaue im Laufe des Tages einmal, ob ich die alte PowerPoint dazu noch finden und eventuell hier präsentieren kann.
Karl
P.S.: Info zu Sheldrake:
die morphogenetischen Felder von Sheldrake sind Esoterik und haben mit Wissenschaft nichts zu tun. Epigenetik ist jedoch, wie Du am Beispiel der Methylierung auch erwähnt hast, ein handfest materieller Vorgang im Rahmen der bekannten Chemie und Physik.
Ich habe vor wenigen Jahren am Fakultätstag der Freiburger Biologie einen Vortrag darüber gehalten. Ich schaue im Laufe des Tages einmal, ob ich die alte PowerPoint dazu noch finden und eventuell hier präsentieren kann.
Karl
P.S.: Info zu Sheldrake:
Rupert Sheldrake (* 28. Juni 1942 in Newark-on-Trent, Nottinghamshire) ist ein britischer Autor und Biologe. 1981 stellte er eine Hypothese auf, nach der sogenannte morphische Felder existieren, die die Entwicklung von Strukturen beeinflussen sollen. Seine Hypothesen werden in den etablierten Naturwissenschaften weithin abgelehnt.[1] Von 2005 bis 2010 leitete er ein parapsychologisch orientiertes Forschungsprojekt, das aus einer von der Universität Cambridge verwalteten Stiftung finanziert wird. Quelle
Re: Epigenetik: Beeinflussen traumatische Erlebnisse wie Kriege wirklich unsere Gene?
geschrieben von schorsch
Wenn man die Evolution vom Eizeller im Meer bis zum heutigen Menschen betrachtet, muss man ehrlicherweise zugestehen, dass Erfahrungen weitergegeben werden. Und da die Evolution auch heute noch nicht abgeschlossen ist, muss/kann/darf man annehmen, dass die Menschen im Jahre 2999 (sofern es dann noch solche gibt, resp. sich der Mensch nicht selber ausgerottet hat) anders darüber denken wird, als der Mensch von heute.
Kurz: Auch das Denken revoluziert sich.
Kurz: Auch das Denken revoluziert sich.