Anthropologie / Psychologie Einsam oder Alleinsein
So, so... Es ist gut, dass jeder die Möglichkeit hat seine Empfindungen mitzuteilen. Deshalb muss aber nicht alles richtig sein. Das was nnamttor 44 geschildert hat kannte ich auch. Und nur dann kann man auch Entscheidungen beurteilen. Es ist überwiegend gut sich aus einem Verhältnis zu lösen, welches krank macht an Körper und Seele. Dazu braucht man viel Kraft, vor allem auch, wenn man nicht mehr sehr jung ist. Wozu braucht man eine Zweisamkeit die einem aber auch nichts mehr gibt, außer Anwesenheit. Ein gutes anderes soziales Umfeld kann viel auffangen. Und man kann sich sehr wohl gut im Alleinsein fühlen, ohne in Einsamkeit zu versinken. Aber auch das ist nur meine eigene gelebte Meinung.
Re: Einsam oder Alleinsein
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Der Mensch ist nicht zum Alleinsein geboren.Kann man so sehen, muß man aber nicht. Ich persönlich habe die Jahre sehr genossen, in denen ich allein gelebt habe. Es gab zwar haufenweise Kurzbeziehungen, aber niemanden, den ich in mein "Allerheiligstes" gelassen hätte. Erst in der Zeit des Alleinseins habe ich mich wirklich kennengelernt, denn ich war oft genug auf mich zurückgeworfen. Einsamkeit habe ich den 17 Jahren nur ganz selten verspürt. Manchmal, auf Motorrad- oder Fahrradtouren, wenn mir Gruppen begegneten, da spürte ich einen kurzen Stich: das hättest du jetzt auch gern. Doch schon ein paar Sekunden später war es vorbei. Da sagte mein Verstand mir nämlich, daß die Zeit dann vorbei wäre, in der ich die Touren einfach nach Lust und Laune verlegen, verlängern oder abbrechen könnte. Die Zeit wäre vorbei, in der ich die geplante Fahrradtour nach fünf Kilometern schon beende und mich lieber mit einem Buch an den Mittellandkanal setze. Ich müßte immer wieder Kompromisse schließen, zu denen ich absolut keine Lust hätte.
Der alte Herr Goethe mag ja weiß der Geier was für schlaue Sachen gesagt haben, doch was konnte er mir über mein persönliches Empfinden erzählen? Absolut nichts. Die Erfahrung muß jeder Mensch für sich selbst machen, ob es für ihn das Richtige ist, allein zu leben oder vielleicht sogar ganz allein zu sein. Ich halte es für fragwürdig, nur aus seinen Vorstellungen heraus Ideen abzuleiten, die für andere ein Maßstab sein sollen. Bei so einem ganz intimen Erleben wie dem Alleinsein, da funktioniert so etwas nicht.
Selbst ausprobieren und dann wissen, ob man es kann oder nicht - alles andere ist Humbug. Niemand kann vorher theoretisch ermitteln ob er es kann. Dazu ist das Erleben des Alleinsein viel zu intensiv. Für jemand anders eine Aussage treffen zu wollen ob er es kann, ist in meinen Augen nichts als Selbstüberschätzung.
det
Weder – noch!
Der Mensch ist nicht zum Alleinsein geboren. Schon für die Zeugung sind zwei Menschen nötig .............
Aber 5 Minute der Zweisamkeit genügen dazu!
Danke für die Rückmeldungen. Ich ergänze meinen Satz wie folgt:
„Der Mensch ist nicht zum Alleinsein geboren und braucht ein Beziehungsnetzwerk“.
Das Beziehungsnetzwerk besteht nicht nur aus Zweisamkeit, sondern bedarf mehrfacher und in unterschiedlicher Stärke gelebter Beziehungen, braucht Eigen- und Fremdbeziehung. Ich habe dazu sogenannte Kardinalrollen definiert wobei es zwei Hauptkategorien gibt: die Rolle der Liebenden (von Herzen) und die Rolle der Experten/innen (vom Verstand). Die Rolle der Liebenden sind vor allem die familiären Rollen wie Mutter, Vater, Geschwister, Eheleute, Freunde, Vorfahren und Ahnen. Die Rolle der Experten sind der/die Arbeiter/in (Diener/in) , Lehrer/in, Heiler/in (Arzt/Ärztin), Gotteskenner/in (Theologe/in), Herrscher/in (Politiker/in) und schließlich den/die Entbindungshelfer/in (hilft bei der Geburt ins irdische Leben, hilft beim Tod als Sterbe-/Trauerbegleiter/in ins überirdische Leben). Jeder Mensch hat alle Rollen personal und transpersonal in sich vereint in unterschiedlicher Ausprägung. Wenn jemand sich allein und/oder einsam fühlt, kann er/sie anhand meines Rollenkonzeptes verdeutlichen, worin die Ursache liegt.
„Der Mensch ist nicht zum Alleinsein geboren und braucht ein Beziehungsnetzwerk“.
Das Beziehungsnetzwerk besteht nicht nur aus Zweisamkeit, sondern bedarf mehrfacher und in unterschiedlicher Stärke gelebter Beziehungen, braucht Eigen- und Fremdbeziehung. Ich habe dazu sogenannte Kardinalrollen definiert wobei es zwei Hauptkategorien gibt: die Rolle der Liebenden (von Herzen) und die Rolle der Experten/innen (vom Verstand). Die Rolle der Liebenden sind vor allem die familiären Rollen wie Mutter, Vater, Geschwister, Eheleute, Freunde, Vorfahren und Ahnen. Die Rolle der Experten sind der/die Arbeiter/in (Diener/in) , Lehrer/in, Heiler/in (Arzt/Ärztin), Gotteskenner/in (Theologe/in), Herrscher/in (Politiker/in) und schließlich den/die Entbindungshelfer/in (hilft bei der Geburt ins irdische Leben, hilft beim Tod als Sterbe-/Trauerbegleiter/in ins überirdische Leben). Jeder Mensch hat alle Rollen personal und transpersonal in sich vereint in unterschiedlicher Ausprägung. Wenn jemand sich allein und/oder einsam fühlt, kann er/sie anhand meines Rollenkonzeptes verdeutlichen, worin die Ursache liegt.
Als das erste zweibeinige Individuum merkte, dass es kein Affe mehr war, sondern ein Mensch, begann es in ihm zu denken. Beinahe hätte dieses Denken zum vorzeitigen Aussterben dieser neuen Spezies geführt. Glücklicherweise aber konnte es noch nicht so ausführlich philosophieren wie du. Sonst wären wir heute nicht hier, sondern würden zeitraubend alle so philosophieren wie du. Und dann hätten wir eben keine Zeit mehr noch Lust, uns kopulierend zu vermehren! ()
Grübel: Aber dann könnte ich ja - infolge gar nicht da sein - heute gar nicht diesen Unsinn schreiben! )(
Grübel: Aber dann könnte ich ja - infolge gar nicht da sein - heute gar nicht diesen Unsinn schreiben! )(
[quote=Chopra]So, so... Es ist gut, dass jeder die Möglichkeit hat seine Empfindungen mitzuteilen. Deshalb muss aber nicht alles richtig sein. Das was nnamttor 44 geschildert hat kannte ich auch. Und nur dann kann man auch Entscheidungen beurteilen. Es ist überwiegend gut sich aus einem Verhältnis zu lösen, welches krank macht an Körper und Seele. Dazu braucht man viel Kraft, vor allem auch, wenn man nicht mehr sehr jung ist. Wozu braucht man eine Zweisamkeit die einem aber auch nichts mehr gibt, außer Anwesenheit. Ein gutes anderes soziales Umfeld kann viel auffangen. Und man kann sich sehr wohl gut im Alleinsein fühlen, ohne in Einsamkeit zu versinken. Aber auch das ist nur meine eigene gelebte Meinung.[/quote]
Bravo für diesen Beitrag, der mit Sicherheit mehr dem realen Leben entspringt als so mancher pseudo-philosophische, entstanden in heimischen KÜchen unter Unterstützung von Texten des Abreisskalenders.
Wir leben in einer Single-GEsellschaft; teilweise beträgt diese Lebensform in deutschen Grossstädten mittlerweile 50% aller Altersgruppen.
Auch ich machte in meinem Leben die Erfahrung ,dass man im Alter nicht unbedingt zum Philantropen wird - zuvieles ist passiert, zu oft wurde man enttäuscht und hat selbst auch andere enttäuscht.
Ich hätte auch nie in einer Beziehung leben wollen, nur weil irgendwelche Zwänge es erforderlich machen (sei es nun eine gemeinsame Wohnung oder eigene, fehlende finanzielle Unabhängigkeit). Ich lebe gerne mit anderen aber mit entsprechender Distanz - bin aber auch gerne allein, um aufzutanken. Und oft ist mir ein gutes Buch, ein guter Film lieber als ein Abend mit einer sog. Freundin, die ihren gesamten Seelenmüll bei mir abladen möchte, inkl. ausführlicher Beschreibungen seltsamer Krankheiten. Das mache ich nicht mehr - dafür ist meine Restlaufzeit mittlerweile auch zu kurz. Olga