Anthropologie / Psychologie Das Merkel-Wir oder Wie kleine Worte manipulieren können
Das Merkel-Wir oder Wie kleine Worte manipulieren können
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Der Blog "neusprech.org" untersucht, wie Spräche gezielt benutzt wird, um bei Zuhörern oder Lesern ganz bestimmte Eindrücke hervorzurufen. Was bei einem Dichter oder Literaten zu wunderschönen Ergebnissen führt, wird leicht zu bedrohlicher Manipulation, wenn Politiker etwas "verkaufen" wollen
det
det
Re: Das Merkel-Wir oder Wie kleine Worte manipulieren können
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Danke det, für den interessanten Link.
Es ist so: Sprache verrät. Immer! Beim Wörtchen "man" ist es noch einfach.
"Man müßte mal, man sollte mal"......ja,ja, alle, nur der Sprecher nicht. Alles andere ist schon diffiziler.
Es ist so: Sprache verrät. Immer! Beim Wörtchen "man" ist es noch einfach.
"Man müßte mal, man sollte mal"......ja,ja, alle, nur der Sprecher nicht. Alles andere ist schon diffiziler.
Hallo Det,
wenn diese sprachlichen Tricks gezielt genutzt werden, um andere zu manipulieren oder hinters Licht zu führen, ist Vorsicht geboten. Der eingestellte Artikel kann uns helfen, diese zu durchschauen oder bei uns selbst mal zu gucken, ob wir diese Worte selbst verwenden.
Habe ich jetzt selber das "Merkel-Wir" gebraucht? Ich habe von "uns" geschrieben und kann doch nur von "mir" sprechen.
Wie ist es im Privaten mit dem Wörtchen "man"? Ich finde, dass wir (ich?) solche Worte meistens unbewusst nutze(n). Oft steckt dahinter auch Höflichkeit, man (ich?) will nicht so direkt sein. Ich möchte anderen nicht zu nahe treten, weiß nicht wie sie reagiern würden.
In der Regel finde ich es jedoch besser, Dinge beim Namen zu nennen. Wenn es z.B. darum geht, einen Fehler zuzugeben, halte ich es z.B. für besser, zu sagen: "Ich habe mich vertan", als "Da vertut man sich schon mal".
Gruß Mane
wenn diese sprachlichen Tricks gezielt genutzt werden, um andere zu manipulieren oder hinters Licht zu führen, ist Vorsicht geboten. Der eingestellte Artikel kann uns helfen, diese zu durchschauen oder bei uns selbst mal zu gucken, ob wir diese Worte selbst verwenden.
Habe ich jetzt selber das "Merkel-Wir" gebraucht? Ich habe von "uns" geschrieben und kann doch nur von "mir" sprechen.
Wie ist es im Privaten mit dem Wörtchen "man"? Ich finde, dass wir (ich?) solche Worte meistens unbewusst nutze(n). Oft steckt dahinter auch Höflichkeit, man (ich?) will nicht so direkt sein. Ich möchte anderen nicht zu nahe treten, weiß nicht wie sie reagiern würden.
In der Regel finde ich es jedoch besser, Dinge beim Namen zu nennen. Wenn es z.B. darum geht, einen Fehler zuzugeben, halte ich es z.B. für besser, zu sagen: "Ich habe mich vertan", als "Da vertut man sich schon mal".
Gruß Mane
Re: Das Merkel-Wir oder Wie kleine Worte manipulieren können
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hallo mane,
ich glaube, es geht uns allen so, dass wir gelegentlich unverbindlich bleiben. Wenn "wir", wenn ich meine Rede nicht zur vorsätzlichen Irreführung plane, bringt es das Unterbewusstsein eben doch an den Tag.
Wenn wir, wenn ich......das passt mir jetzt aber beides nicht, denn Leute manipulieren, ist denn doch nicht meine Passion. Ich formuliere wie folgt um: Auch wenn Worte nicht geplant werden, bringt es das Unterbewusstsein.......
ich glaube, es geht uns allen so, dass wir gelegentlich unverbindlich bleiben. Wenn "wir", wenn ich meine Rede nicht zur vorsätzlichen Irreführung plane, bringt es das Unterbewusstsein eben doch an den Tag.
Wenn wir, wenn ich......das passt mir jetzt aber beides nicht, denn Leute manipulieren, ist denn doch nicht meine Passion. Ich formuliere wie folgt um: Auch wenn Worte nicht geplant werden, bringt es das Unterbewusstsein.......
Re: Das Merkel-Wir oder Wie kleine Worte manipulieren können
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hallo Mane,
ich glaube nicht, daß "man" aus Höflichkeit benutzt wird. Ganz im Gegenteil halte ich die Verwendung von "man" für eine Art Ausrede oder Entschuldigung für das eigene Verhalten. Du hast das passende Beispiel schon genannt. "Da vertut man sich schon mal" bedeutet nämlich, "das macht doch jeder so". Und wenn jeder es so macht, dann ist das eigene Verhalten doch kein Fehler. Das gilt natürlich nicht nur für negative Situationen, für begangene Fehler. "man" wird genauso benutzt, um sich vom eigenen Verhalten zu distanzieren. Das Prinzip ist das Gleiche wie oben.
det
ich glaube nicht, daß "man" aus Höflichkeit benutzt wird. Ganz im Gegenteil halte ich die Verwendung von "man" für eine Art Ausrede oder Entschuldigung für das eigene Verhalten. Du hast das passende Beispiel schon genannt. "Da vertut man sich schon mal" bedeutet nämlich, "das macht doch jeder so". Und wenn jeder es so macht, dann ist das eigene Verhalten doch kein Fehler. Das gilt natürlich nicht nur für negative Situationen, für begangene Fehler. "man" wird genauso benutzt, um sich vom eigenen Verhalten zu distanzieren. Das Prinzip ist das Gleiche wie oben.
det
Hallo Mane,
"Da vertut man sich schon mal" bedeutet nämlich, "das macht doch jeder so".
det
Nein, das macht nicht jeder so, weil es das nicht bedeutet, es bedeutet, " das kann schon mal passieren ", ist aber nicht die Regel!
Meine bescheidene Meinung!
Edita
Re: Das Merkel-Wir oder Wie kleine Worte manipulieren können
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Und warum dann "man" statt ich? "Das kann mir schon mal passieren" macht es zu einem persönlichen Fehler, während die Verwendung von "man" es so aussehen läßt, als würde es jedem schon mal passieren. Das relativiert das eigene Handeln unter anderem weil es ja jedem passieren kann.
Nein, das macht nicht jeder so, weil es das nicht bedeutet, es bedeutet, " das kann schon mal passieren ", ist aber nicht die Regel!
Meine bescheidene Meinung!
Edita
det
Weil " man " schon mal Bärlauch mit Maiglöckchen verwechseln kann, ich aber nicht, weil ich den Unterschied kenne!
Edita
Edita
Hallo Mane,
ich glaube nicht, daß "man" aus Höflichkeit benutzt wird. Ganz im Gegenteil halte ich die Verwendung von "man" für eine Art Ausrede oder Entschuldigung für das eigene Verhalten.
det
Wenn ich meinem Mann sage: "Mache das bitte so, weil...", dann klingt das in seinen Ohren wie eine Aufforderung/Befehl und da reagiert er empfindlich. Sage ich, "Das könnte man so machen, weil...", dann überlasse ich ihm die Entscheidung, was zu tun ist. Das kann natürlich auch dazu führen, dass er nichts in der Richtung macht und ich doch deutlicher werde oder selbst Hand anlege.
Re: Das Merkel-Wir oder Wie kleine Worte manipulieren können
geschrieben von ehemaliges Mitglied
O.K., das paßt für deine Ansicht zur Verwendung des "man". Jetzt will ich dir ein Beispiel für meine Darstellung geben: danach befragt, warum ein Bekannter ganz viele raubkopierte Software auf seinem PC verwendet, sagte er: "Man kann das doch nicht alles bezahlen."
Jetzt deutlicher geworden?
det
Jetzt deutlicher geworden?
det