andere gesellschaftliche Themen Wollt Ihr ewig leben?
Gegenüber meinem Elternhaus ist seit über 25 Jahren das Pflegeheim im Ort. Wenn ich früher dort zu Besuch war, unterhielt ich mich gerne mit einer älteren Dame, wenn sie gerade mit ihrem Rollator ein wenig raus aus dem Pflegeheim ging. Sie war damals 90/91 und die Mutter meiner ersten Lehrerin der Grundschule. Eines Tages sagte ich zu ihr, dass ich es toll finde, wie rüstig sie mit 90 noch ist und wie geistig rege. Da sagte sie zu mir: „Ach, wissen Sie, Herr B., ich jammere ungern meine Mitmenschen voll. Aber in meinem Alter wartet man jeden Tag sehnsüchtig darauf, endlich abgeholt zu werden.“
Mein Opa ging nie zum Arzt. Er war Bauer. Eines Tages, da war er 63, kam er vom Feld nach Hause und hatte starke Schmerzen. Er kam in die Klinik und starb dort nach drei Tagen an Blasenkrebs.
Ist es wirklich erstrebenswert, lange zu leben?
Wie seht Ihr das?
Ach weißt du Jacob, es kommt wohl darauf an wie man sich im Alter fühlt. Ich bin zwischenzeitlich 83 Lenze alt geworden, führe meinen 60m² Haushalt allein, bin für meinen Hund da, gehe einkaufen, kochen gut und auch gerne und schlage mich, man magst kaum glauben, hier mit guten und nicht selten auch weniger guten Menschenkindern herum....nur so zum Spaß. Wenn es mich so erwischt,. dass ich nicht mehr überblicken kann was so vor sich geht werde ich den langen Spaß meines Lebens auch in einem Sekundenbruchteil selbst beenden. An mir verdient die Pflegemafia nicht einen Cent. Also kopfhoch alter Taunus Waldkauz :-))
Ich bin jetzt ziemlich genau im Alter der Dame die du beschreibst. Aber zu behaupten, dass ich sehnsüchtig auf jenen warte, der mich aus dem irdischen Jammertal erlöse, wäre masslos übertrieben.
Kurt Felix, der "Verstehen Sie Spass" erfunden hat, hat dieses Format unter anderem Titel vorher schon im Schweizer Fernsehen gebracht. Einer der Gägs könnt ihr im Video ansehen. "Söll emol cho" wurde zum Gassenhauer in der Schweiz - und wird heute noch in Gespräche eingebaut. Aber auf mich und das heutige Thema hier trifft es nicht zu!
https://www.youtube.com/watch?v=dJFuL0raVeM
vielleicht leben wir alle ewig und es wird immer nur mal eine weile unterbrochen wie auch jeden tag für einige stunden durch den schlaf.
ein mensch besteht ja nicht nur aus dem vergänglichen körper. dann gäbe es keinen techn. fortschritt (schimpansen leben auch schon sehr lange und klettern immer noch genauso wie früher auf den bäumen rum) , keine musik, keine literatur usw.
und dieses andere, die seele oder wie auch immer man es nennen mag, lebt vielleicht in einem anderen raum oder auch unsichtbar in unserem und wir wissen es nur nicht oder spüren es nicht oder nur mal in ausnahmefällen.
ich bin z.b. mal sehr unaufmerksam durch die stadt gegangen und als ich eine straße überqueren wollte, hatte ich das gefühl daß mir jemand auf die re. schulter klopft. ich blieb stehen und schaute nach rechts um zu sehen, wer da ist und in dem moment rast von links ein bus an mir vorbei.
ich hatte ihn weder gesehen noch gehört und wär ich nicht im letzten moment stehengeblieben, hätte ich drunter gelegen.
andere fußgänger waren weit und breit nicht zu sehen..................
lg
minerva
Ich würde gerne ewig leben,
nur ohne die Altersbeschwerden
und Abnutzungserscheinungen.
Ist man nicht mehr so beweglich
und interessiert an seiner Umwelt,
dann ist so lange zu leben nur eine Qual.
Aber an die 100 wäre schon schön 😅.
Abwarten und Tee trinken - wir werden sehen....
LG Lorena
"EWIG LEBEN"??
Die Frage hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es gibt Menschen, die den Wunsch nach einem langen und gesunden Leben haben und alles dafür tun, um das Ziel zu erreichen.😀
Andere wollen das nicht, weil man wohl das Alter mit ständigem Kranksein und Beschwerlichkeiten verbindet.
Ich betrachte das Leben als begrenzte Erfahrung. Der Zyklus von Geburt und Tod ist Teil des Lebens.
Die Endlichkeit und die Vergaenglichkeit gibt meinem Leben eine Wertschätzung für die kostbare Zeit, die ich habe.
"Ewiges Leben" , darueber denke ich nicht nach, das ist unrealistisch, aber solange mein Leben Lebensqualität hat, möchte ich es leben...
Chris33
Danke liebe Chris für diesen guten Bericht.
Ich sehe das ähnlich. Vermutlich - wenn die gesundheitlichen Beeinträchtigungen im Alter voranschreiten, entsteht sogar eine Art Wunsch,dass das Leben,das dann nicht mehr so lebenswert ist, zuEnde gehen soll.
Bei meiner Mutter war es mit 92 Jahren so; kürzlich verstarb eine sog. "Nenn-Tante" mit knapp 100 Jahren im Altenheim. Sie forcierte den Prozess, in dem sie nichts mehr gegessen und getrunken hatte. Vorher hatte sie noch ausreichend Zeit, um ihre persönlichen Dinge zu regeln, wozu bei ihr die anonyme Bestattung zählte.
Das Einzige, was mich dann sehr "ärgern" würde, wäre, dass ich nicht mehr teilhaben kann an der Zukunft und den Neuerungen und Änderungen. Als immer noch sehr und mitten im Leben stehende Frau war und ist mir das immer sehr wichtig gewesen- auch in Gesprächen mit jungen Menschen,die diese Zukunft beneidenswerterweise noch vor sich haben. Olga
Wollt Ihr ewig leben?Kommt darauf an, was man unter "ewig" und "leben" versteht...
Das Leben nicht mehr lebenswert macht ja meist nicht das Alter, sondern Krankheit, Gebrechen, Leiden.
So gesehen geht es oft um Gesundheit oder, was auch viele ältere Menschen betrifft, um Einsamkeit bzw das soziale Miteinander, also sowohl physische als auch psychische Gesundheit.
Wer relativ gesund ist und Bezugspersonen hat, wird wohl auch mit 100 keinen großen Wunsch zu sterben verspüren.
Umgekehrt hört man oft, dass es gar nicht mal unbedingt die Gesundheit ist, die das Leben lebenswert macht, sondern das Glücklich-Sein-Können.
Gemäß dem Spruch mit "dem Leben nicht mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben" geben zu können.
Die Tatsache, dass die wahrscheinlich schwindende Gesundheit nicht zwingend der bestimmende Faktor ist, der über Lebensfreude oder Sterbenswunsch entscheidet, kann für manche evtl etwas tröstend sein.
Oder, auch eine Möglichkeit: Krankheit kann helfen, loslassen zu können.
Ich habe an sich kein Problem, zu einem Festmahl von Asseln & Co zu werden oder noch lieber im Freien ein Festmahl für Geier zu sein und langsam zu verwesen - das fände ich wesentlich natürlicher als in einen luftdichten Behälter gesteckt zu werden.
Aber mal sehen...
Wiedergeburt fand ich bisher auch ganz akzeptabel (zB als schöner Fliegenpilz im Wald ? :) - aber bei der Entwicklung des Klimas und da ich Hitze nicht so mag, brauche ich da auch einen Plan B.
Summa summarum: komme ich wieder auf meinen Eingangssatz zurück:
Kommt darauf an, was man unter "ewig" und "leben" versteht...
Meine Gedanken zum Thema „Wollt ihr ewig leben“ sind folgende; ich und kein anderer wurde gefragt, ob man überhaupt leben (geboren) werden wollte.
Wir mussten sozusagen ohne unsere Zustimmung am Leben teilnehmen.
In den ersten Jahren konnte wohl niemand den Verlauf und die Gestaltung seines Lebens beeinflussen. Hatte man eine gute Gesundheit mit auf den Lebensweg bekommen, dazu noch einen starken Willen, einen angeborenen Lebensmut, gut situierte Eltern und alles was man braucht, um ein zufriedenes oder gar glückliches Leben zu führen, wird wohl jeder gerne lange leben wollen.
Hier geht es allerdings um die Frage des ewigen Lebens. Diese Frage erscheint mir zu –unrealistisch- um sie beantworten zu können. So wie keiner gefragt wurde, ob er auf die Welt kommen will.
Da es aber sehr real ist, dass man im Alter schwächer und hinfälliger wird, oder gar eine schwere Krankheit bekommt, somit das Leben nicht mehr das bieten kann, was man sich eigentlich davon erträumt, bleibt einem eh nichts anderes übrig, als das Ende des Lebens abzuwarten.
Was ich mir dazu erhoffe; ein friedvolles, schmerzfreies, Einschlafen, vielleicht sogar begleitet mit einem schönen Traum. Bis dahin hat es hoffentlich noch lange Zeit.
Hier geht es allerdings um die Frage des ewigen Lebens. Diese Frage erscheint mir zu –unrealistisch- um sie beantworten zu können.
uki
Ach, zwecks etwas Hirngymnastik finde ich keine Frage zu unrealistisch g
Denn letztlich wissen wir nicht, was mit unserer Seele passiert (auch abhängig vom Glauben, ob man an eine Seele glaubt und was damit "geschieht").
Rein vom naturwissenschaftlichen Standpunkt aus könnte man sagen, Materie und Energie gehen nicht wirklich verloren, ergo stellt sich durchaus die Frage, was geschieht nach dem Tod ?
Bzgl. Materie ist die Umwandlung nachvollziehbar, bzgl. der "Energie" fällt es schon schwerer.
Wir wurden nicht gefragt, ob wir leben wollen - aber ist das überhaupt so wichtig ?
Wäre es wohl nur, wenn wir es hätten entscheiden können. Ob es diese Möglichkeit gab, wissen wir jedoch nicht wirklich ;)
Mal am Leben, hätten wir dann im Prinzip die Möglichkeit, uns zu entscheiden.
Eine Garantie, dass es gesund und glücklich zu sein hat, gibt es nicht - und ist in den meisten Fällen wohl eher ein Glücksfall. Und wäre das Leben nicht endlich und so verletzlich, hätte es vermutlich auch nicht diesen gewissen Wert.
So oder so - tot sind wir noch lange genug, wenn man davon ausgeht, dass nach dem Tod das Leben (in welcher Form auch immer) zu Ende ist. Dieser Gedanke kann mitunter vielleicht ein hilfreicher "Puffer" sein.