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ingo
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RE: Strafmündigkeitsalter
geschrieben von ingo
als Antwort auf MarkusXP vom 05.04.2023, 21:54:10

@MarkusXP: Solche Mütter sehe ich in Hannover jeden Tag; auch mit größeren Kindern in der U-Bahn. Das Kind guckt in der Gegend rum, Mutter klimpert auf dem Handy. Ich habe immer Mitleid mit den Kindern und muss es mir verkneifen, die Mütter anzuquatschen😣

Mitglied_162e28b
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RE: Strafmündigkeitsalter
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf MarkusXP vom 05.04.2023, 21:54:10

Meine Güte! Ich habe das Bild direkt vor Augen!
Unfassbar traurig ist diese Entwicklung! Quasi Liebesentzug durch die Hintertür...

olga64
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RE: Strafmündigkeitsalter
geschrieben von olga64
als Antwort auf vivienne vom 05.04.2023, 20:51:11
Ja @Edita, ich krieg schon seit vielen Jahren regelrecht die Krise, wenn ich sehe, wie Eltern die natürlichsten Bedürfnisse winziger Kinder einfach ignorieren:
Wenn das Kleine weint, wird ihm reflexhaft mit der Nuckelflasche o.ä. regelrecht der Mund gestopft, damit Mama oder Papa ungestört weiterdaddeln können ... Oft gibt es zwischen Eltern und Kind dabei nicht einmal einen Blickkontakt ...

vivienne
Ich beobachte das relativ selten, kann es mir aber vorstellen.
Es ist doch eine grosse Tragik: in unserem Land werden seit Jahrzehnten immer weniger Kinder geboren und wenn es dann einige doch in dieses Leben schaffen, machen Eltern Fehler.
Aber war das nicht immer so? Weder fragen Eltern ihre Kinder, ob sie in solche Familien geboren werden wollen, noch haben sie vermutlich vorher eine zielgerichtete Ausbildung zur Eignung absolviert und vermutlich haben sie selbst als Kinder grosse Defizite in ihren Elternhäusern erlebt.
Und es gibt auch Familien mit sehr vielen Kinder, wo bei mir auch immer der Verdacht entsteht, dass hier das Kindergeld auch als wichtige Einnahmequelle gesehen wird - insbesondere auch, wenn solchen Grossfamilien dann Kinder weggenommen werden, weil diesen überforderten und oft auch unqualifizierten Eltern die Möglichkeiten fehlen, ihre Kinder durch hilfreiche Erziehung in die Erwachsenen-Welt zu führen.
Das ist die eigentliche Aufgabe und die dauert auch nicht allzu lang: M.W. kommen Erziehende bis maximal 16 Jahre Kindesalter an diese heran - ab der beginnenden Pubertät entziehen sich Kinder mehr und mehr den Eltern und bauen ihre eigene Identität in ihrem eigenen Umfeld mit anderen Kindern und Gruppen auf.

Wenn ich persönlich an meine Kindheit denke, war dies auch nicht unbedingt besser: damals hatten ERwachsene automatisch recht ,weil sie Erwachsene waren. Und wer das als Kind nicht so hinnehmen wollte, durfte die physische Kraft dieser Erziehenden zu spüren bekommen. Das hat sich grossenteils geändert und das finde ich nach wie vor sehr gut so. Olga

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RE: Strafmündigkeitsalter
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf MarkusXP vom 05.04.2023, 21:54:10
Weißt du, Markus, ich vermute in 4 oder 5 Jahren hat sich das von selbst erledigt. Das Kind hat dann auch ein Handy und wenn die Familie gemeinsam am Tisch sitzt, wird über Whatsapp kommuniziert. Das nennt mann Fortschritt!

Simiya
olga64
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RE: Strafmündigkeitsalter
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.04.2023, 17:45:56

Weißt du, Markus, ich vermute in 4 oder 5 Jahren hat sich das von selbst erledigt. Das Kind hat dann auch ein Handy und wenn die Familie gemeinsam am Tisch sitzt, wird über Whatsapp kommuniziert. Das nennt mann Fortschritt!

Simiya
Es wird die künstliche Intelligenz Einzug halten - vielleicht ist das ja u.a. im familiären Bereich sogar ein grosser Vorteil für alle Beteiligten? Olga
MarkusXP
MarkusXP
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RE: Strafmündigkeitsalter
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.04.2023, 17:45:56
Weißt du, Markus, ich vermute in 4 oder 5 Jahren hat sich das von selbst erledigt. Das Kind hat dann auch ein Handy und wenn die Familie gemeinsam am Tisch sitzt, wird über Whatsapp kommuniziert. Das nennt man Fortschritt!

Simiya
Ich hoffe ja noch immer, dass es irgendwie Hirn regnet!

Aber wenn man sich mal so umschaut, in welchen Situationen am Handy herum gespielt wird ... zuweilen denke ich: Das kann doch alles nicht wahr sein! Oftmals sind "die Alten" aber hier auch nicht viel besser als "die Jungen"!

Es ist leider wie eine Seuche, die sich innerhalb relativ kurzer Zeit auf allen Kontinenten ausgebreitet hat ... aber da braucht man sich nichts vormachen: das fängt niemand mehr ein!

Aber wenn selbst Eltern das Daddeln einer Kommunikation, sei es verbal oder non-verbal, mit ihrem Kleinkind vorziehen, dann sind Rote Linien aber ganz, ganz deutlich überschritten ... und das hat für die Kinder auch negative Folgen, davon bin ich überzeugt.

Wenn die Eltern das aber nicht erkennen, strafrechtlich ist es nicht von Relevanz!
MarkusXP



 

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Lenova46
Lenova46
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RE: Strafmündigkeitsalter
geschrieben von Lenova46

Ich bin dagegen, das Strafmündigkeitsalter herabzusetzen.
Hier ein Beispiel, was daraus erwachsen könnte. 
 
"Jack, 13 Jahre, wurde daraufhin im australischen Bundesstaat Queensland wegen Körperverletzung und Diebstahls festgenommen. (er gab dem anderen Jungen eine Ohrfeige und entriss ihm das Handy) Er kam ohne Prozess oder Verurteilung insgesamt zwei Monate in ein Jugendgefängnis - davon lange Strecken in Einzelhaft. Aus deutscher Sicht ein extremes Vorgehen. Doch in Australien liegt die Strafmündigkeit bei zehn Jahren. Das Handeln der Behörden steht dort allerdings nicht zum ersten Mal in der Kritik. 
Wie es im dpa-Artikel heißt, berichtete der australische Sender ABC, dass Jack wischen dem 1. und dem 23. Februar seine Zelle im Cleveland Youth Detention Centre (CYDC) in Townsville kein einziges Mal verlassen dürfte. 22 Tage Einzelhaft wegen einer Ohrfeige. 
Menschenrechtsorganisationen kritisieren Altersgrenze und Maßnahmen
Der Fall von Jack in Australien zeigt wiederum das andere Extrem im Umgang mit Kindern, die straffällig werden. Dazu erklärte der Menschenrechtskommissar des Bundesstaates, Scott McDougall, dass die Maßnahmen eben nicht nur gegen die Menschenrechtsgesetze von Queensland verstoßen habe, wonach Inhaftierte mit Menschlichkeit und Respekt behandelt werden müssen, sondern auch gegen internationale Vorgaben. 
Dem Jungen sei in der Zeit im Gefängnis nämlich auch über längere Zeit Trinkwasser verweigert worden, so heißt es im Bericht. Der Anwalt von Jack betont in seiner Aussage zum Vorfall, dass es sich doch lediglich um eine Meinungsverschiedenheit zwischen zwei 13-Jährigen gehandelt habe, die laut Video-Aufnahmen gerade einmal 30 Sekunden gedauert habe. Er wolle das Ganze aber nicht herunterspielen, Jack habe dem anderen einen Schlag versetzt und hätte das nicht tun wollen. Und weiter sagt er: "Aber ihn dann für insgesamt 60 Tage einzusperren, ist grausam und unangemessen."
Und auch Organisationen, wie Amnesty fordern das Strafmündigkeitsalter auf 14 zu erhöhen. Damit würde Australien den meisten Staaten Europas folgen. Lediglich in Großbritannien und in der Schweiz gilt nach wie vor zehn als Mindestalter."
 
https://www.infranken.de/welt/mord-luise-freudenberg-kinder-knast-australien-deutschland-strafmuendig-art-5665985
 
 

olga64
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RE: Strafmündigkeitsalter
geschrieben von olga64

Bei dem Tod eines Mädchen in Wunsiedel wird nun einer der beiden 11-jährigen Buben als Tatbeteiligter vernommen, soweit dies bei einem strafunmündigen Kind überhaupt möglich ist.
Er wurde aus der Einrichtung genommen, wo der Vorfall geschah und in ein anderes Heim mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen verbracht.
Oberste Prämisse in solchen Fällen, wo Kinder involviert sind, ist immer der Schutz der Kinder. In Heimen bedeutet das dann, für alle Kinder, die dort leben und untergebracht sind. Olga

Lenova46
Lenova46
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RE: Strafmündigkeitsalter
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf olga64 vom 07.04.2023, 18:22:51

"Er wurde aus der Einrichtung genommen, wo der Vorfall geschah und in ein anderes Heim mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen verbracht."

"Oberste Prämisse in solchen Fällen, wo Kinder involviert sind, ist immer der Schutz der Kinder. In Heimen bedeutet das dann, für alle Kinder, die dort leben und untergebracht sind. Olga "

Als Laie mache ich mir gerade erhebliche Gedanken wie das Ganze vonstattengehen kann.

Der unter Verdacht stehende 11-Jährige bedarf dringender Betreuung. Wie mag er sich fühlen? Was geht in ihm vor?

Bei den anderen Kindern im Heim wird sich bald herumsprechen, was der Neue für einer ist. 
Entsetzlich für alle.
Wie mögen Profis damit umgehen. Ob besagter 11-Jähriger in einer geschulten Pflegefamilie besser untergebracht wäre? Entsprechende Pflegefamilien werden wohl nicht zur Auswahl vorhanden sein.   

ingo
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RE: Strafmündigkeitsalter
geschrieben von ingo
als Antwort auf Lenova46 vom 07.04.2023, 18:40:37

@Lenova46: Du tust gerade genau das, was keinen Sinn macht: Du spekulierst. Da ich (ehemals) berufsbedingt, kein wirklicher Laie bin, halte ich mich hier sehr zurück, habe aber schlimmes Magendrücken, wenn ich daran denke, wieviele "Experten" hier gerade auf der Suche nach Lösungen sind. Viele Köche können bekanntlich den Brei verderben.


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