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andere gesellschaftliche Themen So geht es einem Hahn, der das Krähen nicht einstellen will

Lenova46
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So geht es einem Hahn, der das Krähen nicht einstellen will
geschrieben von Lenova46

"Nachbarn waren vom Krähen eines Hahns genervt. Die Besitzer wehrten sich bis in die letzte Instanz. Das Oberverwaltungsgericht Münster hat nun am Mittwoch entschieden: Hahn "Big Foot" muss das Wohngebiet in Düsseldorf verlassen, die vier Hennen dürfen bleiben.

Richter haben den Hahn "Big Foot" aus einem Wohngebiet der Landeshauptstadt verbannt. Der Hahn müsse weichen, entschied nach dem Verwaltungsgericht nun auch das Oberverwaltungsgericht, wie es am Mittwoch in Münster mitteilte. Die Stadt Düsseldorf habe von Hühnerhaltern zu Recht verlangt, den krähenden Vogel von ihrem Grundstück zu entfernen. Ihre vier Hennen dürfen sie behalten.
Ersatzhahn darf es nicht geben.
In der betroffenen Siedlung seien die Gärten mit 220 Quadratmetern recht klein. Entsprechend nah sei die Lärmquelle Hahn am Nachbargrundstück. Ob Big Foot viel oder wenig kräht, sei nicht entscheidend. Die Besitzer dürfen sich auch keinen Ersatzhahn zulegen.
Die Hühnerhalter hatten argumentiert, sie wollten sich nachhaltig ernähren und mit Eiern aus eigener Haltung versorgen. Dazu bedürfe es keines Hahns, befanden die Richter. Der Beschluss ist unanfechtbar. "(dpa/aks)

olga64
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RE: So geht es einem Hahn, der das Krähen nicht einstellen will
geschrieben von olga64
als Antwort auf Lenova46 vom 29.05.2024, 17:27:35

Ich finde solche Vorfälle entsetzlich, zeigen sie doch mal wieder ,wie überaus wichtig sich manche Menschen als Individuum nehmen.
Wir haben solche Vorfälle im schönen Oberbayern auch öfters.
Der letzte Fall,der mir bekannt wurde, handelte von einem aus Norddeutschland zugezogenen älteren Paar,die unweit eines Bauernhofes ein Haus erwarben.
Schon nach kurzer Zeit bemängelten sie das Muhen von Kühen, das Blöken von Schafen und auch die Fäkalien als Hinterlassenschaften auf Strassen.
Da der alteingesessene Bauernhof die Forderung dieses Paares nicht erfüllte und seinen Betrieb weiterführte, ging es vor Gericht und dies auch in mehreren Instanzen.
Zwischenzeitlich und ausserhalb des Gerichtssaales denke ich, hatte das Paar kein gutes Leben in der Dorfgemeinschaft; wir Bayern sind da meist recht resolut und halten auch zusammen.
Als er vor Gericht auch nicht Recht bekam, zog er irgendwann wieder aus, was die Dorfgemeinschaft zu einem Jubelfest veranlasste.
Wen der jetzt nervt, ist nicht bekannt. Ich denke aber, solche Leute tun sich selbst nichts Gutes damit - ein Leben nur noch mit Kontakten zu Anwälten und Gerichtspersonal zu führen - erscheint mir nicht erstrebenswert. Olga

Rolfy
Rolfy
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RE: So geht es einem Hahn, der das Krähen nicht einstellen will
geschrieben von Rolfy
als Antwort auf olga64 vom 29.05.2024, 18:11:10

Das gab es auch schon früher, so ist dann die Hühnersuppe uns das Hühnerfrikassee entstanden 😉


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lupus
lupus
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RE: So geht es einem Hahn, der das Krähen nicht einstellen will
geschrieben von lupus
als Antwort auf Lenova46 vom 29.05.2024, 17:27:35

Dazu gibt dazu sicher einige Urteile.
Es ist aber wie mit allen belastenden Angelegenheiten, man urteilt etwas anders, wenn man selbst davon betroffen ist.
Eine ständig brüllende Kuh , laut quakende Frösche in Nachbars Teich oder ein sehr früh am Tag und in unmittelbarer Nähe laut krähender Hahn, ja selbst der laute Stundenschlag einer Kirche als Nachbargebäude kann außerordentlich nerven, wenn man selbst betroffen ist.
Ist man krank und schlaflos, wird es ganz kritisch.
Deshalb sollte man bei Umzügen schon die neuen Gegebenheiten und deren mögliche Entwicklung genau prüfen.

Richtig beurteilen kann man das, wenn man das selbst erlebt hat.

lupus

skys
skys
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RE: So geht es einem Hahn, der das Krähen nicht einstellen will
geschrieben von skys
als Antwort auf Lenova46 vom 29.05.2024, 17:27:35

Die Hühnerhalter hatten argumentiert, sie wollten sich nachhaltig ernähren und mit Eiern aus eigener Haltung versorgen. Dazu bedürfe es keines Hahns, befanden die Richter.

Mit dieser Argumentation finde ich das Urteil nachvollziehbar.
220 qm sind immerhin 220 qm, man kann nicht für jedes Haus einen z. B. 0,5 ha großen Garten erwarten.
Einen leiseren Ersatzhahn hätte ich eigentlich schon für möglich gehalten. Nicht alle sind so laute Schreihälse. Und da wäre es interessant geworden, wo man die Grenze zieht. Was ist dann z. B. mit einem laut bellenden (bzw. "kläffenden") Hund ?
schorsch
schorsch
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RE: So geht es einem Hahn, der das Krähen nicht einstellen will
geschrieben von schorsch

Wer es nicht selber erlebt, kann es sich auch nicht vorstellen, dass solche "Naturtöne" schlaflose Menschen zum Wahnsinn treiben können.

"Meine" Lärm-Versucher waren allerdings grösser und zahlreicher. In Abstand von etwa 15 Meter zu meinen Schlafzimmer befindet sich eine Bretterbude, in der anno dazumal ein Ehepaar jeweils eine Sau mästete, die sie zu Weihnachten schlachteten. Aber um diese geht`s gar nicht, sondern um ihre Nachfolger: Als die beiden Alten das Haus verkauften, vermietete der Nachfolger die Bretterbude an eine Marktfrau, die in die Bude 100 junge Truthähne brachte. Sie selber wohnte etwa 300 Meter weiter. Die jungen Truthähne wurden grösser und eines Tages konnten sie sich nicht mehr bewegen, weil sie dicht an dicht standen. Sich hinlegen ging gar nicht mehr. Aber bei jedem Geräusch, das sie von draussen hörten, stimmten sie ihr "Gurrurururururu" an. Wir und unsere nächsten Nachbarn konnten nicht mehr schlafen und baten den Hausbesitzer, für Ordnung zu sorgen. Dieser schaltete auf stur, gab nicht mal eine Antwort, sondern grinste nur infam. Wir zogen ihn vor den Friedensrichter. Dieser sagte, wenn der Hausbesitzer stur bleibe, müsse er, der Friedensrichter, den Tierschutz avisieren. Also wurden die Truthähne etwas vorzeitig geschlachtet. Der Hausbesitzer aber hatte nichts gelernt aus der Situation: Er vermietete die Bretterbude an einen Reiter, der sein Pferd in den "Stall" brachte. Es blieb nicht bei dem einen: Der Reiter hatte entdeckt, dass das Reiten bei jungen Frauen in Mode kam. Und eines Tages standen in dem Pferch, wo mal früher 1 Sau gemästet wurde, 4 Pferde. Der Platz war so eng, dass nie alle 4 Rosse gleichzeitig schlafen konnten. Und die Reiterinnen kamen an Wochenenden oft erst um 00.4 Uhr heim. Dann waren sie zu besoffen, zu müde oder ganz einfach zu faul, um den Pferden die Sättel abzunehmen. Und dann stand eben mal an einem Sonntagmorgen der Tierschutz beim Stall und machte ein Protokoll. Der Pferdehalter würde gebüsst - und verschwand aus Wut nach Ungarn, wo er eine Pferdehof-Besitzerin heiratete!

lupus
lupus
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RE: So geht es einem Hahn, der das Krähen nicht einstellen will
geschrieben von lupus
als Antwort auf skys vom 31.05.2024, 04:08:42

ZU Belästigungen durch Hunde gibt es sicher noch viel mehr Verfahren und Urteile und sicher auch welche zu den Hinterlassenschaften.
lupus


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