andere gesellschaftliche Themen Leistungs- und Wettkampfsport

Lenova46
Lenova46
Mitglied

Leistungs- und Wettkampfsport
geschrieben von Lenova46

Bei einem olympischen Wettkampf sind politische Demonstrationen untersagt. 


Eine ukrainische Fechterin ist bei der WM gegen eine Russin angetreten. Sie hat dieser, nachdem sie gesiegt hatte, den üblichen Handschlag verweigert. 

Einer ihrer Kollegen ist gegen einen Athleten aus Russland gar nicht angetreten. 


Treten Sportler aus der russischen Föderation nicht unter russischer Flagge auf, sondern neutral als Einzelpersonen, wollen die Zuständigen deren Teilnahme an den Wettkämpfen gestatten. 


Ich meine, dass internationale öffentliche Wettkämpfe nicht dazu da sind, politische Auseinandersetzungen auszutragen.

Wer am Wettkampf teilnimmt, hat Fairness und Disziplin zu zeigen und sich den Regeln zu fügen.


 

reader
reader
Mitglied

RE: Leistungs- und Wettkampfsport
geschrieben von reader
als Antwort auf Lenova46 vom 28.07.2023, 09:43:48

Sport und Politik lassen sich nicht 100%ig trennen. Doch wenn eine Ukrainerin gegen eine Russin im Wettbewerb antritt, dann hat sie in dem Moment die sportlichen Regeln bis zum Schluss zu beachten. Die Disqualifizierung erfolgte damit zu Recht, weil es ganz einfach ein unsportliches Verhalten und gegen die Regeln war.

Ob die ukrainische Sportlerin von sich den Handschlag verweigerte oder dazu im Vorfeld angehalten wurde, würde ich gern wissen wollen – ändert aber auch nichts am Geschehen.

ingo
ingo
Mitglied

RE: Leistungs- und Wettkampfsport
geschrieben von ingo
als Antwort auf Lenova46 vom 28.07.2023, 09:43:48
""" Wer am Wettkampf teilnimmt, hat Fairness und Disziplin zu zeigen und sich den Regeln zu fügen. """

wärst Du dieser Meinung auch, wenn Russen z.B. Dein Haus zerstört hätten und in Deinem Familien- und Freundeskreis 20 Menschen entweder zu Tode gekommen oder durch russische Waffen verletzt worden wären? Das ist zwar von mir konstruiert, ist aber nicht jenseits des Möglichen.

Meine Meinung: Wenn man Sportler dafür verurteilt, dass sie ihren Gegnern den Handschlag verweigern, stellt man die Fakten von den Füßen auf den Kopf. Diees Sportler sind nicht die Bösen, die zu bestrafen sind. Wenn jemand zu verurteilen ist, dann die Sportverbände, die sich darüber hinwegsetzen, dass Sport und Politik immer eng miteinander verbunden sind und sich nicht voneinander trennen lassen. Jetzt ist die disqualifizierte Fechterin die Böse, die Russin ist fein raus und Putin, der das ganz gewiss erfährt, klopft sich auf die Schenkel und lacht sich über die Dummheit der demokratischen Verbände kaputt.
Übrigens: Wenn alle russischen und weißrussischen Sportlerinnen und Sportler von sportlichen Wettkämpfen ausgeschlossen würden, während Ukrainer teilnehmen dürfen, würde sich das in der russischen Bevölkerung rumsprechen. Dann würde sich wohl auch mehr Russen fragen, warum das so ist und würden mitbekommen, was der Grund dafür ist, nämlich, weil der Rest der Welt Putin-Russland für Kriegsverbrecher hält. Das wissen oder glauben  die meisten Russen nämlich noch nicht. Gestern lief zu wiederholten Mal die aktuelle Russland-Reportage. Im Ural wissen und glauben die Menschen wirklich noch unverbrüchlich an Putin und daran, was ihnen das Fernsehen als einziges Informationsmedium indoktriniert. Furchtbar!

Anzeige

Bruny_K
Bruny_K
Mitglied

RE: Leistungs- und Wettkampfsport
geschrieben von Bruny_K
als Antwort auf ingo vom 29.07.2023, 11:16:03

Auch die anderen Sportler sind nicht die Bösen. Wer am Sport teilnimmt muss die Regeln des fairen Sports akzeptieren oder wegbleiben. So einfach sehe ich das. 

ingo
ingo
Mitglied

RE: Leistungs- und Wettkampfsport
geschrieben von ingo
als Antwort auf Bruny_K vom 29.07.2023, 11:23:04

@Bruny_K: Du hast den tieferen Sinn meiner Meinung leider nicht verstanden. Ich sprach von der Unablösbarkeit zwischen Sport und Politik. Da bleiben die Sportler auf der Strecke. Mit der Ukrainerin aber ganz gewiss die falsche. Gesperrte russische Sportler würden ihren Frust in die russische Gesellschaft tragen, und das wäre der von mir gewünschte Effekt.Das wäre effektiver, als die Informationen, die das russische TV und der russische Militär-Pressesprecher in die Luft blasen. Ich hoffe, ich habe mich jetzt klar genug ausgedrückt. Wenn nicht, ist es halt so. Ich hoffe, dass es andere Mitglieder nachvollziehen können.

Lenova46
Lenova46
Mitglied

RE: Leistungs- und Wettkampfsport
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf ingo vom 29.07.2023, 11:16:03

Nach meinem Kenntnisstand wurde inzwischen das Vorkommnis gelöst. 
Die ukrainische Fechterin wird keine gravierenden Folgen zu tragen haben.

Mir geht es darum: Politik aus dem Sport herauszuhalten.

Wenn Leistungssportler international antreten, dann haben sie die Regeln einzuhalten und keinen "Privatkrieg" während der Wettkämpfe auszutragen. 


Anzeige

Lenova46
Lenova46
Mitglied

RE: Leistungs- und Wettkampfsport
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf reader vom 29.07.2023, 07:53:51
Doch wenn eine Ukrainerin gegen eine Russin im Wettbewerb antritt, dann hat sie in dem Moment die sportlichen Regeln bis zum Schluss zu beachten. Die Disqualifizierung erfolgte damit zu Recht, weil es ganz einfach ein unsportliches Verhalten und gegen die Regeln war.

Deine Meinung teile ich.
Sobald ein Athlet:in international an einem Wettkampf teilnimmt, sind politische Ambitionen nicht mehr zu beachten.
Das Stadion ist nicht dazu da, einen "Privatkrieg" auszutragen.

 
MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Leistungs- und Wettkampfsport
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf reader vom 29.07.2023, 07:53:51
Sport und Politik lassen sich nicht 100%ig trennen. Doch wenn eine Ukrainerin gegen eine Russin im Wettbewerb antritt, dann hat sie in dem Moment die sportlichen Regeln bis zum Schluss zu beachten. Die Disqualifizierung erfolgte damit zu Recht, weil es ganz einfach ein unsportliches Verhalten und gegen die Regeln war.

Ob die ukrainische Sportlerin von sich den Handschlag verweigerte oder dazu im Vorfeld angehalten wurde, würde ich gern wissen wollen – ändert aber auch nichts am Geschehen.
Die Trennung ist sicher nicht ganz möglich, das ist bekannt, ganze Nationen haben sich ja schon verweigert!
Aber dennoch ist es in erster Linie Sport, bei dem Menschen um die Plätze kämpfen! Auch in der Antike hat man zwischen Krieg und Wettkampf unterschieden ( hat wahrscheinlich auch nicht zu 100% geklappt! ).

Es darf aber nicht sein, dass ein Krieg direkt in den Wettkampf getragen wird, praktisch im Sport fortgesetzt wird! Das will ich nicht, und welcher Sportler dies vor hat, der sollte nicht an solchen Veranstaltungen teilnehmen!

Es geht darum, dass sich die Besten der Welt in einer bestimmten Disziplin messen, wer kann am schnellsten Laufen, wer ist der Stärkste, wer kann am besten fechten ... das ist die Fragestellung, und erst einmal keine andere! Dafür gibt es Regeln ... ob der Handschlag dazu gehört, müsste man prüfen. Auf jeden Fall drücken Teilnehmer durch eine Verweigerung ihre Verachtung aus ... in diesem Fall der Person des sportlichen Gegners! Das gehört da nicht hin ...
MarkusXP
BerndHeinrich
BerndHeinrich
Mitglied

RE: Leistungs- und Wettkampfsport
geschrieben von BerndHeinrich
als Antwort auf Bruny_K vom 29.07.2023, 11:23:04
Wer am Sport teilnimmt muss die Regeln des fairen Sports akzeptieren oder wegbleiben. geschrieben von Bruny_K
So sehe ich das, als ehemaliger Leistungssportler, ebenfalls.
Allerdings, so auch die Stellungnahme des Deutschen Fechter Bundes, habe die Ukrainische Fechterin ein "Abgrüßen mit dem Säbel" angeboten. Im Fechtsport kenne ich mich nicht aus und kann daher nicht wissen, wie die Regel, bezogen auf Sportlichkeit, nach Beendigung des Wettkampfes, genau aussieht.

Wenn es so sein sollte, dass die Regeln besagen, dass eine angebotene Geste (z.B. Handschlag) entgegengenommen werden sollte, halte ich eine Disqualifikation für rechtlich haltbar.
Allerdings wäre dann die Fragestellung, ob das Anbieten des Säbels, wie der Deutsche Fechterbund dies sieht, nicht eine abgewandelte Form der Verabschiedung, nach dem Wettkampf darstellen würde.

Der Tagespiegel Berlin erwähnt, in seinem Bericht, über den Vorfall davon, der Internationale Fechtverband habe, "die seit Corona gelockerte Handschlag-Regelung am Abend zuvor aufgehoben", was darauf hindeutet, dass die Sache mit einem Handschlag geregelt ist!
Die Rechtmäßigkeit/Verhältnismäßigkeit werden wohl nur Sport-Juristen beurteilen können ....

Meine persönliche Meinung ist, dass ein Leistungssportler, bei jedem Wettkampf, die üblichen Höfflichkeits- und Fairnesgesten, insbesondere wenn dies sogar geregelt ist, beachten und einhalten sollte!
Würde ich mich dazu nicht in der Lage sehen, würde ich nicht antreten.

Und ja, bedauerlicher Weise, werden politische Inhalte und wirtschaftliche Interessen, immer wieder in den Sport "hineingetragen". Allerdings sollte man, m.M.n., als Sportler dazu außerhalb des Wettkampfgeschehens deutlich Stellung nehmen, soweit dies möglich ist (womit auch möglich machen gemeint ist!). Nicht aber innerhalb des Wettkampfgeschehens, wenn jemand dazu antritt!

1_signa_tau.png
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Leistungs- und Wettkampfsport
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf ingo vom 29.07.2023, 11:16:03

Meine Meinung: Wenn man Sportler dafür verurteilt, dass sie ihren Gegnern den Handschlag verweigern, stellt man die Fakten von den Füßen auf den Kopf. Diees Sportler sind nicht die Bösen, die zu bestrafen sind.
..................................
geschrieben von ingo
Dein erster Satz widerspricht deinem zweiten Satz.

Anzeige