andere gesellschaftliche Themen Habt ihr noch Vertrauen? Oder hat sich da etwas verschoben?
Es gibt eben Menschen, die glauben, wenn sie einen anderen Menschen heiraten, wie Gott einen Klumpen Lehm in den Händen zu halten, den sie nun genau nach ihren eigenen Vorstellungen zu dem Ehepartner modellieren könnten, der ihnen am nützlichsten und dienlichsten scheint.....Die eisigsten Feindschaften entstehen oft dadurch, dass man von den (geglaubten) besten Freunden enttäuscht wird...........................
Oder in Zweierbeziehungen der dringende Wunsch, den PartnerIn, in den man sich mal verliebt oder gar zu lieben glaubte, nach seinen Vorstellungen massgerecht ändern zu wollen und sich dann wundert, wenn diese Person wegläuft (also das Vertrauen missbraucht?). Olga
Auch ich hatte als erste so eine Partnerin, die meinte, einen Klumpen Lehm zu besitzen. Aber nach einer Weile löste sich aus der Lehmkruste ein Rohdiamant - den sie aber, da sie meinte, es wäre nur ein Kieselstein, achtlos wegwarf!
Eine Passantin fand den "Kiesel", hob ihn auf, erkannte, dass es ein Rohdiamant sein könnte - und schliff ihn zu einem Brillanten -, den sie nun am linken Ringfinger trägt!
🤣😀😚🤗
Zu diesem Titelthema,das man auch noch mit "Zweifel am Weltbild" umschreiben könnte, habe ich heute einen interessanten Artikel in derSZ gelesen (Autor Sebastian Herrmann), der in diese schwer auflösbare Komplexität passen könnte:
Das soziale Wesen Mench lebt in komplizierten Beziehungsstrukturen und ist darauf angewiesen, die anderen Akteure zu verstehen, einzuschätzen und mit ihnen auszukommen.
Trotzdem bildet sich jeder mit hohem Tempo und auf Basis oft mickriger Informationen Urteile über andere.
Tauchen nun aber neue Informationen auf, die ein mentales Modell infragestellen, wird die eigene Sichtweise oft bedroht oder provoziert auch schlechte Gefühle.
Sich selbst eine falsche Sicht auf die Dinge einzugestehen, verursacht Schmerzen, insbesondere, wenn es sich um für die eigene Identität zentrale Elemente handelt.
Dazu zählen auch, Mitmenschen gut einschätzen zu können. Wenn dann ein Freund, der PartnerIn, ein Familienmitglied sich einen Fehltritt leistet, löst das zuerst Enttäuschung aus. Und dann kommt die Frage, wie man den anderen so falsch einschätzen konnte und auch die weitergehende, ob man auch in anderen Bereichen so falsch liegen könnte?
Deshalb schätzen es Menschen so sehr ,wenn sich Personen ihres Umfelds vorhersagbar verhalten. Das hat aber dann vermutlich mit dem wirklichen Leben nicht mehr viel zu tun, da andere Menschen an sich nicht völlig einschätzbar oder gar veränderbar sind. Olga
Solche Menschen sind immer wieder Teil unseres Lebens und auch wenn man denkt, es könnte sich eine Freundschaft entwickeln, kann es schief gehen. Ist man in Gesprächen nur noch Stichwortgeber, um dann anschließend langatmigen Erzählungen zu lauschen ist es besser, man reduziert den Kontakt. Allerdings gibt es auch einige wenige Kontakte, die für mich freundschaftlich sind und die sich über Jahre entwickelt haben, auch dann, wenn man sich wenig sieht."Freund"?
Ich habe zu zwei Menschen absolutes Vertrauen und das sind meine Schwester und mein Sohn. Dafür bin ich sehr dankbar, denn nicht jeder hat zwei Menschen, die ihm so nahestehen.
Wir sind räumlich getrennt und hören in Abständen voneinander, trotzdem bin ich ihnen ganz nah und eben vertraut. Und auf beide kann ich mich in jeder Situation verlassen!
geschrieben von Syka
- Eine Seele in zwei Körpern.
- Viele Freunde - kein Freund.
Sinngemäß sollen beide Überlegungen von Aristoteles stammen.
Manche mögen sie aus der Erfahrung heraus nachvollziehen können, andere nicht.
Ach ja, der moderne Mensch..... Bei mir hat sich in jedem Fall, etwas verschoben. Ich denke, dass es sicherlich in erster Linie mit den eigenen Erfahrungen zu tun hat. Die packen wir dann in unseren Rucksack des Lebens und tragen schwer daran. Der eine mehr, der andere weniger. Wenn wir im Laufe der Jahre das Gefühl bekommen, uns schützen zu müssen, finde ich das durchaus legitim. Sind aber durch die ständigen Kränkungen die wir erlitten haben, eine Grenze überschritten und ziehen wir uns von anderen und aus dem Leben zurück, ist das schon bitter.
Das sollte man auch bedenken, bevor man vertraut.
Den Spruch finde ich passend für mein Verhalten anderen gegenüber. Menschen die gerne über andere herziehen würde ich niemals vertrauen. Von denen ziehe ich mich zurück.
Eigentlich habe ich in meinem Leben Glück gehabt 😊 eine wirklich große Enttäuschung habe ich nicht erleben müssen. Ich erwarte vielleicht auch nicht so viel von anderen. Verlassen kann ich mich auf meine Familie und zwei langjährige Freundinnen, das reicht 😊 Alles andere sind nette Bekanntschaften, oder gewesene. Wenn es nicht mehr paßt lasse ich die Bekanntschaft "einschlafen".
LG Heidrun
schon in einem Anspruch.
Ich bin einer jener Menschen, die Vertrauen erst lernen mussten – und spät erst gelernt haben.
Seitdem kann ich vertrauen (nicht jedem) und Vertrauen geben (auch nicht jedem) ...
Guten Morgen Heidrun,Das sollte man auch bedenken, bevor man vertraut.
Den Spruch finde ich passend für mein Verhalten anderen gegenüber. Menschen die gerne über andere herziehen würde ich niemals vertrauen. Von denen ziehe ich mich zurück.
Eigentlich habe ich in meinem Leben Glück gehabt 😊 eine wirklich große Enttäuschung habe ich nicht erleben müssen. Ich erwarte vielleicht auch nicht so viel von anderen. Verlassen kann ich mich auf meine Familie und zwei langjährige Freundinnen, das reicht 😊 Alles andere sind nette Bekanntschaften, oder gewesene. Wenn es nicht mehr paßt lasse ich die Bekanntschaft "einschlafen".
LG Heidrun
ich konnte mich gar nicht mehr erinnern, dass ich dieses Zitat mal hier eingestellt hatte. Danke, dass Du darauf eingegangen bist. Wenn man viele Jahre später mal erfährt, wer wann und wo und bei wem über Dich nicht nur gesprochen, sondern regelrecht berichtet hat, dann ist das Vertrauen dahin, wenn man mit demjenigen noch befreundet ist oder Kontakt pflegt.
Ich kann aber auch sagen, dass ich einige Freunde aus ersten Tagen habe, die mich nie enttäuscht haben und das ist das Wichtigste. Damit habe ich Glück gehabt, so wie Du.
LG Michiko
Oft fängt und hängt das Vertrauen ja bei sich selber an?
Warum ich da drauf komme?
Als Bub wurde mir schon in der Familie und dann von Lehrern, die ich bestimmt nicht "Pädagogen" nennen würde, klar gemacht, dass ich 1.) ein Niemand sein und es 2.) im Leben zu nix bringen würde. Resultat: Ich wurde ein Stotterer mit absolut keinem Selbstwertgefühl.
Als ich dann in eine Fabrik arbeiten ging, bemerkte mein Chef meine Zuverlässigkeit - und übertrug mir immer mehr Verantwortung. Dann kam die Rekrutenschule. Ich war von Anfang an einer der Besten. Da kam so viel Selbstvertrauen auf, dass ich mich sogar meldete, als gegen Ende der Rekrutenschule gefragt wurde, wer weitermachen wolle. Dann wurde mir also eine Gruppe Rekruten anvertraut. Ich merkte, dass auch da einigen das Selbstwertgefühl fehlte - und setzte alles dran, dieses bei ihnen zu entwickeln.
Und so kam eins zum anderen. Aus dem Stotterer wurde ein Redner - und Schreiber!
Dann wurde mir also eine Gruppe Rekruten anvertraut. Ich merkte, dass auch da einigen das Selbstwertgefühl fehlte - und setzte alles dran, dieses bei ihnen zu entwickeln.
Das finde ich toll 👍 👍
Leider ist es zu oft, das die schlechten Behandlungen / Erlebnisse an "Untergebene" weitergegeben werden 😖.
LG Heidrun
Ich hatte trotz drei Impfungen kürzlich zwei Mal Omikron. Anstrengend, aber ohne grosse Komplikationen. Ich habe daher Vertrauen in das Impfkonzept und bin dankbar, dass es das gab und gibt. Ausserdem habe ich Vertrauen in meine Gelassenheit des Alters. Das trug dazu bei, dass ich während der Krankheiten keine Angst um mich hatte. Weniger Vertrauen habe ich in die Zukunft meiner Töchter und Enkel. Denn wie es weitergeht, angesichts der Kriege auf der Welt, das macht mir trotz allen Vertrauens Sorgen. Wichtig finde ich den Zusammenhalt in den Familien und im Freundeskreis. Gemeinsam kann man Ängste und Zukunftsunsicherheit miteinander besprechen. Und manchmal auch unbeschwert Freude tanken. Florentine