Forum Politik und Gesellschaft andere gesellschaftliche Themen Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens

andere gesellschaftliche Themen Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens

Maya1
Maya1
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Maya1
als Antwort auf Der-Waldler vom 22.08.2024, 17:22:52
 Wir sind seit 51 Jahren zusammen, wir können uns gar nicht VORSTELLEN, wie es ohne einander sein könnte, aber für einen von uns wird dieser Tag, diese Zeit, dieses Danach kommen.

DW

LIeber Waldler, ja der Gedanke, allein zurück zu bleiben, lässt einen innerlich erschaudern. Aber er kann auch helfen, am Leben festzuhalten und Kraft zu schöpfen, wenn man
​​​​ selbst nicht weiß, wie man es schaffen soll, weiterzuleben.
Der Gedanke: "Nein, ich darf nicht gehen, mein Mann und mein Sohn brauchen mich noch" hat mich "geerdet", als mich der Tod unseres älteren Sohnes total aus der Bahn geworfen hat und auch später, mit Long Covid.

Versuche, jeden Tag, den ihr noch miteinander habt, auszukosten, ohne an das "danach " zu denken. Auch das "danach" hier in diesem Leben ist nur eine kurze Zeit, die eben gelebt werden muss und wenn es so weit ist, wird es auch irgendwie gehen, einen Schritt nach dem anderen.

Und ja, der Glaube kann da auch viel helfen.
Was ganz am Ende kommt, können wir nicht wissen, aber hoffen und auch hoffen, daß der jeweils zuerst gegangene Partner nicht einfach "weg" ist, sondern daß für ihn nun die Grenzen von Raum und Zeit und alle anderen Beschränkungen weggefallen sind. Eine gute Freundin meines verstorbenen Sohnes, die ihn und die guten Gespräche mit ihm sehr vermisst, sagt mir einmal: "Für mich ist er nicht tot, nur auf der anderen Seite des Vorhangs, ganz nah, ich kann ihn spüren und um Rat fragen."
 
Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Anna842
als Antwort auf Mareike vom 23.08.2024, 10:43:17
Ich kann hier nichts schreiben.
Generell nichts, da mein Leben " Zum Beginn ", wie es hier 
heißt, durchzogen worden ist von schwersten Gewalttaten, die
meine Einstellung zu Tod und Leben geprägt haben.
Ich lese hier aber mit.
Deinen eingegebenen Satz von Mascha Kaleko ist auch für mich
relevant.

Anna
Granka
Granka
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Granka
als Antwort auf JuergenS vom 22.08.2024, 17:21:23
Ich weiss gar nicht, ob es eine Meinung ist, die ich habe.

Mit fast unfassbaren 84, die ich ansteuere, hab ich vor dem Verschwinden auf der Erde keine Angst, nur wie jeder von uns wünscht, sollte es zum Schluss schnell gehen.

Was mir ein wenig Gedanken macht, ist, dass heute sehr häufig nur mehr Urnen bestattet werden, das mutet mich seltsam an, diesen Rest aufzuheben..

Servus, meine Frau denkt wahrscheinlich ähnlich wie ich.
JuergenS, da du bisher keine Antwort bekamst, hier meine. Übrigens, mein Schwager in München ist 89 und freut sich seines Lebens.
Die Urnenbestattung gibt es doch ohnehin nur wenn es der Verstorbene oder seine Hinterbliebenen so geregelt haben. Und du ihr seid euch einig, dass ihr es nicht wollt.

Bei mir ist es auch in meinem und im Sinne meiner Tochter geregelt.
Granka

 

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Seija
Seija
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Seija
als Antwort auf ingo vom 22.08.2024, 17:01:01
@Seija: Für mich wäre diese Sendung kein Thema(mehr).
geschrieben von ingo
Was Dich und auch mich persönlich angeht, so ist das wirklich kein Thema...

Mir wurde nur bewusst, wie unterschiedlich die Auffassung von "lebenswert" und  "Lebenswille"
sein kann.
Ich kann/könnte mir nicht vorstellen so leben zu müssen/wollen wie dieser ALS-Erkrankte.

Nun aber genug zu dieser Sendung.

Alles Gute wünscht Dir
Seija


 
Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Der-Waldler

Mir fiel bei dem Wort "Urne", das @JuergenS und @Granka erwähnten, ein, dass ich gern in einem Waldfriedhof beerdigt würde. Aber der nächste ist mehr als 100 km entfernt...

Allen, die mir geantwortet haben, und auf die ich bisher nicht reagiert habe, bitte ich um Nachsicht. Und: Danke!

DW

JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf Granka vom 23.08.2024, 11:59:13

Du schriebst:

"JuergenS, da du bisher keine Antwort bekamst, hier meine. Übrigens, mein Schwager in München ist 89 und freut sich seines Lebens.
Die Urnenbestattung gibt es doch ohnehin nur wenn es der Verstorbene oder seine Hinterbliebenen so geregelt haben. Und du ihr seid euch einig, dass ihr es nicht wollt.

Bei mir ist es auch in meinem und im Sinne meiner Tochter geregelt.
Granka"

daran bin ich gewöhnt, dass meist nur die paar miteinander weiterschreiben, die Einzelbeiträge meist ignoriert werden.
Nun zur Sache:

Ich freu mich auch meines Lebens, meine Frau auch, sogar dass wir auch in München leben.
Wir haben beide nur verwundert festgestellt, dass es viele Urnenbestattungen gibt, das war uns nicht bewusst. Wir haben nichts geregelt, da wir halt spontan das machen werden, was im Falle der Notwendigkeit für den Verblichenen das geschieht, was wir annehmen, was er wollte. Mir ist es ohnehin egal, was geschieht mit mir, aus ist aus, sozusagen.

Servus

 


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Granka
Granka
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RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Granka
als Antwort auf Anna842 vom 23.08.2024, 11:17:55
Ich kann hier nichts schreiben.
Generell nichts, da mein Leben " Zum Beginn ", wie es hier 
heißt, durchzogen worden ist von schwersten Gewalttaten, die
meine Einstellung zu Tod und Leben geprägt haben.
Ich lese hier aber mit.
Deinen eingegebenen Satz von Mascha Kaleko ist auch für mich
relevant.

Anna
Anna, jetzt möchte ich dir doch antworten. Es heisst Gedanken und Erinnerungen zu Beginn oder Ende ....
Bei Beginn meinte ich durchaus auch die Freude auf einen neuen Erdenbürger, wie im Eingangsbeitrag geschildert, aber bei uns Senioren sind es doch eher die Ängste oder Sorgen um Gesundheit oder dem grossen Thema Tod.
Also kannst auch du erzählen, was bei dir angesagt ist oder was immer auch. Ich kann dir versichern, dass wir uns alle bemühen  werden, dass  sachlich und freundlich weiterhin miteinander umgegangen wird. 
Granka
skys
skys
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von skys
Ein gutes Thema, Granka, es kann einem sehr viel dazu einfallen und im Austausch miteinander sowieso.
 
Dein Threadthema ist schon so umfassend, dass es ein eigenes Unterforum "Sterben und Tod" geben könnte - und es mich wundert, dass es das tatsächlich noch nicht gibt. Vielleicht ist dein Thema ja ein Impuls dafür.
 
Ein weitläufiger Threadtitel bzw Themenbereich…
(Ich habe meine Brainstorming-Liste absichtlich durch die alphabetische Ordnung durcheinander gebracht, damit nicht durch die Reihenfolge eine unnötige Wertigkeit impliziert wird.)
 
Abschied nehmen als sterbender Mensch; Abschied nehmen als zurückbleibender Mensch; Abwehr und Blockaden; Auseinandersetzungen; Begleitung der Hinterbliebenen; Begräbnisarten; Begräbniszeremonien und Totenkulte; das Sterben und die Tode fremder Menschen; Erinnerungen; Feiern mit Todkranken; Finanzielles; Gespräche über Sterben und Tod; Haushaltsauflösungen; Hilflosigkeit, Umgang mit Hilflosigkeit; Hilfsangebote; Hoffnungen; Kämpfen; Loslassen; Medizin und medizinische Hilfsmittel; miterlebtes Sterben; Notfallsituationen mit Lebensgefahr; Palliativmedizin; Patientenverfügung; Reue, bereuen; Schmerzen; Schmerztherapeuten; Schuldgefühle; Selbstmord; Sterbearten; Sterbebegleitung; Sterbehilfe; Sterben; Sterbeprozess; Sterben im Pflegeheim, Krankenhaus; Sterben ohne etwas Wichtiges abschließen zu können; Sterben und Tod im Alltag; Sterben und Tod in der Wissenschaft; Sterben zu Hause; Sterbensängste, Todesängste; Sterbevorbereitungen; Testament; Tod; Tod der Eltern; Tod eines Kindes; Tod im Alter vs. Tod in jüngeren Jahren; Tod von… (Verwandten, Freunden, Bekannten); Tod vs. Leben; Trauer; Überlebenswille; Umgang mit der Endlichkeit; Umgang mit Hinterbliebenen; Umgang mit Sterben und Tod in der Familie; Unfall u/o Verbrechen mit Todesfolge; unheilbare Krankheiten; verschiedene Glauben; Verzeihen; Vorsorgevollmacht u/o andere Vollmachten; Vorwürfe, Selbstvorwürfe; was möchte man hinterlassen; Weiterleben; welche Möglichkeiten ausschöpfen; Wert des Lebens und Wert des Todes; Wiederbelebung Im Ernstfall; Wünsche Sterbender; Wut; Zeit - Umgang mit der restlichen Zeit; usw.

Sehr viel, wenn man bedenkt, wie wenig sich viele darüber austauschen u/o damit befassen.
Seija
Seija
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Seija

Mein Vater hat seinen Körper der Wissenschaft zur Verfügung gestellt und wollte auch dort (Uni-Friedhof) beerdigt werden. Wir Kinder hatten nichts dagegen, denn wir haben zeitlebens unter unserem Vater gelitten.
Näheres möchte ich darüber nicht schreiben.
Er hatte aber die Rechnung ohne unsere Mutter gemacht. Sie ließ ihn zurückholen und er wurde im Heimatort beerdigt. Wir Kinder haben den Wunsch unserer Mutter respektiert.

Dies alles erzählte ich einer Heimbewohnerin, die ihren Körper auch zur Verfügung gestellt hat/hatte.

Sie meinte: "Gut so, da hat sich eure Mutter endlich einmal durchgesetzt!"

Seija


 

Songeur
Songeur
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Songeur
als Antwort auf Der-Waldler vom 23.08.2024, 12:29:31
Mir fiel bei dem Wort "Urne", das @JuergenS und @Granka erwähnten, ein, dass ich gern in einem Waldfriedhof beerdigt würde. Aber der nächste ist mehr als 100 km entfernt...
 
Das zumindest ist für mich einfacher, auch weil schon geregelt. In eine Urne kommt, was von mir übrig bleibt und die wiederum in eine bestimmte Nische in einem Kolumbarium, in dem sich bereits seit geraumer Zeit die Urne mit der Asche meiner vor 10 Jahren verstorbenen Frau befindet.

Kein Verwandter muss da was tun, die Gemeinde hat das alles schwarz auf weiss festgehalten und sorgt dann dafür, dass dies dann auch so geschieht.

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