Forum Politik und Gesellschaft andere gesellschaftliche Themen Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens

andere gesellschaftliche Themen Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens

Rispe
Rispe
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Mareike vom 15.10.2024, 10:52:33

Liebe @Mareike,
dieser Artikel enthält tatsächlich jede Menge sehr interessante Denkanstöße, über die man viel diskutieren könnte.
Aber nachdem mein Beitrag als „krawallig“ diskreditiert und mir deutlich signalisiert wurde, dass hier keine Diskussionen und keine Links erwünscht sind und es bei den „leisen Tönen“ bleiben soll, werde ich mich dazu nicht mehr weiter äußern, sondern diese Bitte respektieren, auch wenn ich die Kritik an meinem Beitrag nicht verstehe. Ich muss nicht überall mitreden, kann das sehr gut lassen.

Aber deine Bemühung, wieder ins Gespräch zu kommen, finde ich wirklich nett, danke für deine Fairness.

Mareike
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Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Rispe vom 15.10.2024, 11:50:58

Liebe Rispe
vielleicht kann das Gespräch an anderer Stelle weitergeführt werden.

Das letzte Jahr hat meine Lieben in Stuttgart enorm viel abverlangt. Es sind Grenz-Erfahrungen die Zweifel, Wut, Ohnmacht, Trauer auslösen.

Auch Dankbarkeit für Menschen, die dennoch bleiben, mit-tragen.

Gerade kommt mir Hilde Domin in den Sinn: "Nur eine Rose als Stütze."

Mareike

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Mareike vom 15.10.2024, 12:03:37

Nachsinnen:

hilde-domin-nur-eine-rose-als-stuetze

Das lyrische Ich sucht nach Wärme, Gemeinschaft und einem festen Ort.
Es merkt, dass es in der Isolation nicht glücklich ist und sehnt sich wieder nach der festen Erde. Somit ist es in einem ständigen Konflikt zwischen Rückzug und Begegnung mit der Gemeinschaft. Dieses zentrale Thema ermöglicht es dem Leser sich mit dem lyrischen Ich zu identifizieren und sein eigenes Verhältnis zur Gesellschaft zu hinterfragen.


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Maya1
Maya1
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Maya1
als Antwort auf Rispe vom 13.10.2024, 11:47:01

Liebe Rispe
Jetzt habe ich endlich Zeit gefunden, mich mit Zeldin zu beschäftigen.
Aber nicht in dem von dir verlinkten Beitrag - wenn man nur die Auswahl hat, entweder ein Probeabo abzuschließen oder dem Verkauf meiner Adresse an ganz viele Werbepartner zuzustimmen, das mag ich gar nicht.

Ich habe gegoogelt und mir scheint, das Grundproblem, warum Zeldin Meditation ablehnt, ist seine Einstellung zu dem, was unsere Gesellschaft heutzutage für Menschen braucht, damit alles am besten funktioniert.
Und dieser Menschenschlag wird durch Meditation nicht gefördert, sondern gedämpft - das Extrovertierte, Zupackende, nach Neuem, Besseren streben .....

Ich denke, damit hat er durchaus Recht.
Womit er meiner Ansicht nach unrecht hat bzw was man durchaus und mit demselben Recht völlig anders sehen kann, ist die Frage, ob unsere Gesellschaft wirklich gut daran tut, sich noch weiter in seine Vorstellung einen idealen menschlichen Verhaltens zu entwickeln.....

Hier ein Auszug, der für sich selbst spricht:
"In schwierigen Zeiten gelte es, den Blick nach aussen und nicht nur nach innen zu richten, sagt Zeldin. Der Welt fehle es nicht an Meditation, sondern an inspirierenden Gesprächen.
Damit meint Zeldin nicht einfach den Austausch von Argumenten und Gedanken, sondern gegenseitige schöpferische Stimulation. Mediation stelle die Menschen scheinbar ruhig, wenn es doch so wichtig sei, dass sie neugierig bleiben. Nur mit einem Wissenszuwachs könnten die Probleme der Welt bewältigt werden."
Aus https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/meditation-in-der-kritik-macht-uns-meditation-zu-egoisten

Sein Kontrahent, der Neurowissenschaftler Richard Davidson, dagegen ist der Ansicht, daß genau so wie unser Körper nicht allein nur vom Joggen gesund bleibt, auch Dinge wie Zähne putzen gehören eben auch dazu. Genau so braucht unser Geist/Gehirn auch das Runterkommen, nicht nur das Hochtouren.

"Zumindest die Wissenschaft gibt Davidson zunehmend recht: Studien zeigen, dass die Meditation unsere Aufmerksamkeit, Resilienz und Stressresistenz verbessert, den Alterungsprozess verlangsamt und das Mitgefühl steigert.

Veränderungen sind schon nach etwa 20 bis 30 Meditationsstunden erkennbar, wenn auch nicht nachhaltig. Bis in den Grundstrukturen des Gehirns längerfristig Änderungen eintreten, braucht es einen etwas längeren Atem: bis zu 27'000 Stunden kann das dauern – oder umgerechnet etwas mehr als drei Lebensjahre."

Ich denke, daß beide Positionen durchaus ihre Berechtigung haben, vielleicht nicht für jeden gleich stark. Nicht jeder ist extrovertiert und sucht sich gegenseitig befruchtende Diskussionen und dann bringt es auch nichts, sich dazu zu zwingen - dem einzelnen nicht und auch nicht der Gesellschaft.
Und nicht jeder kann mit Stillsitzen und Meditation etwas anfangen ...

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Maya1 vom 15.10.2024, 13:38:11

Danke Maya!

Alles Einseitige ist "mangelhaft".

Wissenschaftler sind häufig zu einseitig auf das Wissen fokusiert. Dazu außerdem oft auf bestimmte Fachgebiete spezialisiert.

Bestimmte Meditationen haben auch ihren ureigenen Fokus.
Buddhistische Meditationen richten sich auf das tugendhafte Leben. Vom Ursprung her durchaus ganzheitlich orientiert. Der Westen hat das häufig nicht erkannt und sich nur "Teilchen" rausgepickt.

Der extreme Weg des ausschließlich positiven Denkens, den mein Schwiegersohn praktiziert hat (Heilstrom nach Gröning, sehr umstritten, hat nichts mit Buddhismus zu tun - diese Anmerkung damit hier keine falsche Rückschlüsse gezogen werden), hat ihn immer mehr in die Isolation getrieben.

Ohne ins Detail zu gehen: Ich zitierte vorhin einen Palliativ-Mediziner: Zitat: " Dem Leben nicht mehr Tage geben, sondern den Tagen mehr Leben."

Mein Schwiegersohn hat mit aller mentalen Kraft am Leben, an jedem möglichen Tag, festgehalten, jedoch die mögliche "moderne" Variante der zeitlichen Lebensverlängerung durch Organtransplantation abgelehnt.
Da seine Erkrankung nicht heilbar war, wohl irgendwie behandelbar im Sinne von lindernd, war die Palliativmedizin für ihn der einzig mögliche Weg.
Es war für alle Beteiligten eine Gradwanderung.

Der Weg ins Hospiz stand für ihn nicht zur Verfügung.

Wieso?
 

Er wollte nicht ins Hospiz. Er führte einen Kampf um Gesundheit auf einer rein geistigen Ebene.
Wenn man bedenkt, dass seine Hausärztin (auch tätig in einem Hospiz) ihm bereits vor 3 Jahren das Hospiz als Lösung vorschlug, wird klar, dass der Mensch auf geistiger Ebene durchaus ungeahnte Kräfte freisetzen kann.

Die Aufnahme im Hospiz erfolgt bei einer nicht heilbaren, weit fortgeschrittenen Erkrankung, die einer palliativ-pflegerischen und palliativ-medizinischen Versorgung und keiner Krankenhausbehandlung bedarf und die eine verbleibende Lebenszeit von Tagen, Wochen oder wenigen Monaten erwarten lässt.
Es setzt voraus, dass der Patient anerkennt, dass er bald sterben wird.

Die Isolation, die ich weiter oben ansprach, entstand durch den Umstand, dass er nicht wollte dass seine Erkrankung thematisiert wurde, obwohl sie Tag und Nacht nicht nur sein Leben beherschte.

Mareike

 



 
Roxanna
Roxanna
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Roxanna
Es gibt einen Spielfilm "Den Tagen mehr Leben", ich finde ihn sehenswert und habe ihn mir schon mehrmals angeschaut
 


Roxanna

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Granka
Granka
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Granka
als Antwort auf Maya1 vom 15.10.2024, 13:38:11
befruchtende Diskussionen und dann bringt es auch nichts, sich dazu zu zwingen - dem einzelnen nicht und auch nicht der Gesellschaft.
Und nicht jeder kann mit Stillsitzen und Meditation etwas anfangen ...
@Maya1 Ich kann ich dir nur zustimmen, zumal jeder seinen eigenen Weg finden muss, den, der gut für ihn/sie/mich ist. Und ich bin nach Thailand einen anderen Weg gegangen, der mir gut tat, diese ganze Abgehobenheit, die ich bei vielen in Deutschland praktizierenden plötzlich sah und in der auch ich nach ca. 10 Jahren üben war, fand ich plötzlich absurd. 

Im übrigen, dass ich mich und andere bemühe, hier keinen Streit entstehen zu lassen, war bisher gut, hat funktioniert, das bestätigen mir viele Leser die mir schrieben"es macht Spass bei euch zu lesen, da es keinen Streit mit hauen und stechen gibt und dass der Faden etwas moderiert wird".
Mich hat z.B. gefreut, dass hier ein Mitglied, der sich vorher nie beteligt hat, seinen plötzlich (oder vermutlich) Schmerz in Worte gefasst hat. Könnte man es, wenn sich jeder in irgend etwas, seiner Meinung nach richtige verbeisst und Streit entsteht? Ich glaube nicht. Aber wenn es plötzlich so nicht mehr funktioniert, dann ist es eben so.
Granka

Granka
Granka
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Granka
als Antwort auf Roxanna vom 15.10.2024, 16:49:39
Es gibt einen Spielfilm "Den Tagen mehr Leben", ich finde ihn sehenswert und habe ihn mir schon mehrmals angeschaut
 


Roxanna
Roxanna, ich kenne den Film, aber ich werde ihn mir heute abend noch mal ansehen, zum Videos gucken brauche ich Ruhe. Der Tag wartet und ich bin langsam in allem geworden.
Danke für das einstellen. 
Granka
Mareike
Mareike
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RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Maya1 vom 15.10.2024, 13:38:11

" "In schwierigen Zeiten gelte es, den Blick nach aussen und nicht nur nach innen zu richten, sagt Zeldin. Der Welt fehle es nicht an Meditation, sondern an inspirierenden Gesprächen."

Inspirierende Gespräche!
Ich komme nochmal auf den Malkurs zurück, wovon ich schon öfter berichtet habe.

Herrlich inspirierende Gespräche gab es sowohl mit dem Mallehrer als auch mit den Kursteilnemern vor und nach den Malstunden und es entstanden wertvolle Freundschaften.
Vieles, was uns damals vermittelt wurde oder an Erkenntnisse - wie auch immer - entstand, wirkt nicht nur bei mir nachhaltig weiter.

@Der Waldler
Dieser Tage bestellte ich mir spontan das Buch: "Seid wie reine Seide und scharfer Stahl" von Shunryu Suzuki.
Suzuki hat eine unnachahmliche Art Menschen kraftvoll wachzurütteln und auf den Weg zu sich selbst, zu äußerem und innerem Frieden zu führen. Zeitlos ...

Mareike

Granka
Granka
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RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Granka
als Antwort auf Mareike vom 17.10.2024, 14:52:23

Ist das Thema Gedanken und Einnerungen zu Beginn und Ende des Lebens plötzlich zu deinem persönlichen Strang über Meditation geworden?  Ich hatte damit anderes vor, aber ich sehe, es ist sinnlos.


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