Forum Politik und Gesellschaft andere gesellschaftliche Themen Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens

andere gesellschaftliche Themen Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens

Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Anna842
als Antwort auf Maya1 vom 04.09.2024, 10:56:05
Das stimmt, davon habe ich auch bereits gehört.
Viele bewegen sich viel zu wenig.

Dennoch plädiere ich dafür, dass das Alter erhalten bleibt
und nicht nur als unbedeutende Zahl kommuniziert wird.
Ich habe keinen Gelenkverschleiß, nichts diesbezüglich,
keine Probleme mit dem Rücken, kaum graue Haare, keinen
Herzinfarkt, bin topfit  -   aber 73 Jahre alt.
Wenn ich meine Wohnung putze, dann dauert es dreimal so lange,
wie noch vor 20 Jahre.

Letztens war Lisa Orties im Gespräch beim Radio WDR5.
Sie sprach über Frauen in den 50er Jahren.
Sie wetterte gegen diese ganze " Anti-Aging-Bewegung ", die
besonders Frauen im Visier hat.
Wir können noch nicht mal unbeschwert alt werden, alt sein..., so
Lisa.

Meine Partnerin hat Hüfte, Knie, Rücken, ist 77 Jahre alt.
Noch. Bald wird sie 78.
Sie hat drei Herzinfarkte hinter sich gebracht, beim letzten
wäre sie fast drauf gegangen.
Als sie 40 war, lag all das noch in weiter Ferne.

Bei den Jungen liegt es am Bewegungsmangel, bei Älteren
an der Alterung.
Ersteres ist veränderbar, letzteres nicht.

Anna

 
Maya1
Maya1
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Maya1
als Antwort auf Anna842 vom 04.09.2024, 11:13:11

Sie wetterte gegen diese ganze " Anti-Aging-Bewegung ", die
besonders Frauen im Visier hat.
Wir können noch nicht mal unbeschwert alt werden, alt sein..., so
Lisa.



 


Ja, da hast du (und auch Lisa) sehr recht.

Das ist aber eigentlich kein Problem des Alters oder der Gesundheit an sich, sondern der gesellschaftlichen Wertung, daß Jugend,  Schönheit, Arbeitskraft, die einen "nützlichen" Beitrag zum allgemeinen Wohlstand leistet usw den "Wert" eines Menschen bestimmen.

Lebenserfahrung, "Weisheit", "Reife" usw, die in früheren Zeiten hoch geschätzt wurde, zählen nicht viel oder sogar gar nichts.
Und viele ältere Menschen übernehmen dieses Denken und versuchen, die Jugend zu kopieren und das Alter mit "anti aging" so weit wie möglich hinaus zu schieben.

Anstatt sich auf ihre Stärken zu besinnen, auf das, was das Alter wertvoll macht und die Möglichkeiten, die auch im Alter noch reichlich vorhanden sind, auszuschöpfen, um ein möglichst gesundes, beschwerdefreies Leben zu führen.

Dafür ist diese Frau (für mich zumindest) ein gutes Beispiel.
Sie lässt sich nicht dem alten Eisen zuordnen, sondern sieht auf das, was sie noch kann und macht das Beste draus.
Radfahren geht nicht mehr - na dann eben laufen.
Training geht nicht mehr wie früher einmal - na dann eben im Alltag eher sparsam und die Kräfte sammeln für Wettkämpfe .... usw

Im übrigen habe ich diese Artikel nicht eingestellt, um eine Diskussion darauf aufzubauen.
Sondern nur als "schmunzelnde" Anmerkung zum Beitrag vorher, der 104 als "Zielvorgabe" erwähnte und dabei fiel mir eben der Artikel über die105 jährige ein.
Ich bin der Meinung, daß eine der größten Stärken des Alters ist, daß Lebenserfahrung zu einer Gelassenheit verhilft, die jungen Leuten noch fehlt.
Eine Gelassenheit, die nicht alles so "bierernst" nimmt und auch über sich selbst als Alte lachen kann - sogar in einem eigentlich so ernsten Thema wie in diesem Thread.
Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Anna842
als Antwort auf Maya1 vom 04.09.2024, 11:49:34
Ja, ich stimme dir zu.
Wenn ich ehrlich bin, so hatte ich in jungen Jahren mehr
Probleme, als jetzt im Alter.
Vieles liegt hinter mir und das empfinde ich als Geschenk.
Alles kann wenig muss !

Ich bin ja Radsportlerin. Kein E-Bike.

Ich möchte nicht 100 Jahre alt werden oder sowas.
Nein, ganz bestimmt nicht.
Dann habe ich alle zu Grabe tragen müssen, mit denen ich
Jahrzehnte meines Lebens verbracht habe.
Das wäre das Allerschlimmste.
Ich kann nicht Loslassen, ich vermisse Freundinnen/Freunde,
die schon sehr lange unter der Erde sind.
Ich will auch gar nicht Loslassen, die Bilder sind in mir, fest
eingetackert in meinem Gehirn.
Das ganze Schöne, welches ich mit den Menschen erleben durfte,
die schon lange nicht mehr sind, außer in meinem Gehirn.

Aber wenn ich 98 werde, Radsport geht immer und wenn es nur
12km sind und nicht mehr 52.

Anna

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Granka
Granka
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Granka
als Antwort auf Maya1 vom 04.09.2024, 10:56:05

Liebe Maya1, @Anna848@ Mareike und,@Elbling,
Ich bedanke mich für eure Genesungswünsche, zumindestens ist der Druck im Brustkorb samt  flatteriger Angstgefühle sehr viel besser geworden und der Blutdruck wieder normal. Ich habe seit vielen Jahren Herzryhtmusstörungen,aber mittels Betablocker war dieser unregelmäßige Herzschlag wieder normal Aber die Hitze und ein paar persönliche Dinge haben mir oder besser meinem Herzen zu schaffen gemacht. Ich werde und muss mich weiter schonen, vielleicht schreibe ich am letzten Kapitel meines Lebens, es ist  nur nicht klar. wie lange das Kapitel wird.😉

Lasst euch den Humor nicht nehmen, er passt auch hier her.

@Schorsch 100 Jahre will ich bestimmt nicht werden, aber du schaffst das.😉

Granka
​​​​​​











 

Granka
Granka
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Granka
als Antwort auf Anna842 vom 04.09.2024, 14:39:00

Liebe @Anna848 und @all schön wäre es, wenn das Alter nur eine Zahl wäre, aber egal wie alt man sich fühlt, der Körper "geht mit der Zeit" d.h. er altert, bei dem einen weniger sprürbar, beim anderen mehr, man bekommt auch genetisch viel mit. Meine Schwester fährt mit fast 84 noch Fahhrad, ich musste mit 74 mein Fahrrad abgeben, ich hatte Gleichgewichtsstörungen sobald der Weg etwas anstieg, fuhr ich Zickzack, ich probierte es noch mit einem E Bike, da ich dachte es läge an meinen kraftlosen Beinen, aber das ging auch daneben. 
Das bewusste und gesunde Leben praktizieren wir alle und meine Laborwerte sind immer noch lt. meiner Ärztin wie die eines jungen Menschen. Sport trieb ich bis es nicht mehr ging, Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck (letztere steigt in Ausnahmen) sind mir und meinen Kindern fremd.
Trotzdem geht es bei mir steil bergab. Ängstigt mich das? Nein, ich will nur den Herzinfarkt so gut ich es in Händen habe, verhindern, denn der hinterlässt auch Spuren wenn er nicht gleich zum Tod führt. 

Nun habe ich mich gemeldet und bedankt, ich melde mich ab und zu, wenn es mir möglich ist,  denn ich spüre, dass mich das schreiben anstrengt.
Herzliche Grüsse an alle
Granka






 

schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Granka vom 06.09.2024, 08:13:51

Danke für deinen Trost - und die Aufmunterung. Wenn ich dann noch hier bin, können wir ja zusammen ein Gläschen auf die nächsten 10 Jahre nehmen!


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Granka
Granka
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Granka

Veränderungen - sie begleiten uns ein Leben lang, wir lernen und begreifen manches und sie formen unseren Charakter, zusätzlich zu dem was uns genetisch mitgegeben wurde. Manches, was in Laufe  unseres Leben geschieht, hinterlässt Spuren und Narben, körperlich und seelisch, mein eigenes Leben war reich damit gesegnet. Aber es hat mich eines  gelehrt und das konnte ich zum Glück an meine Kinder weiter geben, nicht aufzugeben, aufstehen und weiter machen, was immer gerade anstand und wir, meine Kinder und ich haben es immer geschafft.

Nun stehe ich vor der nächsten Veränderung, meine Herzerkrankung zeigte mir,  Ruhe ist angesagt, es reagiert schon auf kleine  Aufregungen mit unregelmäßigen Herschlägen und steigendem Blutdruck und ich werde schnell müde, meine Kraft ist weniger geworden. Dazu kam für mich eine sehr persönliche, schmerzhafte  Begegnung mit der Vergangenheit, die mich tief bewegt bis erschüttert hat und auch Spuren hinterlassen hat, das alles zeigt mir, es ist Zeit, einiges hinter mir zu lassen. Ruhepause einzulegen, kleine Spaziergänge zu machen, oder ein paar Minuten auf einer Parkbank unter den alten Bäumen zu sitzen und spielenden Kinder zuzusehen,  ist besser als sich mit dem Netz und auch dem ST zu beschäftigen. 

Und gaaanz😉 ehrlich, was interessieren mich noch die ganzen Anti Aging Bewegungen, ich pflege mich wie mein ganzes Leben lang, laufe nicht herum wie "Nachbars Lumpi" aber im 79zigsten Lebensjahr stehend, ist man eben kein optisches Hi Light mehr. Es gibt wichtigere Dinge wie die Optik

Warum manche Menschen relativ gesund ein hohes Alter erreichen und andere nicht, ist eigentlich kein Rätsel, wir haben auch so einen Fall in der Familie, gesunde Ernährung war ihm immer zuwieder😉

Aber dazu trotzdem: 
"Das biologische Alter gibt an , wie stark die Zell- und Stoffwechselfunktionen Ihres Körpers geschädigt sind . Es sagt altersbedingte Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und das Sterberisiko besser voraus als das chronologische Alter."

J.W. von Goethe dichtete zum Alter:

"Das Alter ist ein höflich' Mann: Einmal übers andre klopft er an; Aber nun sagt niemand: Herein! Und vor der Türe will er nicht sein. Da klinkt er auf, tritt ein so schnell, Und nun heißt's, er sei ein grober Gesell."
​​​​

Herzliche Grüße 
Granka

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Granka vom 16.09.2024, 07:31:30

Liebe Granka,

danke für Deine Gedanken. Das alles klingt nach Abschied. Ich hoffe, es wird kein endgültiger aus dem ST sein...

Ich verstehe Deine Gedanken sehr gut. Wir haben ja eine Gemeinsamkeit: eine schwere Herzkrankheit. Die macht mir in letzter Zeit auch SEHR zu schaffen, und ich bin an einem ähnlichen Punkt angelangt wie Du, was das eventuelle Legen neuer, anderer, Schwerpunkte anbelangt, was Entscheidungen anbelangt, die schon lange nötig sind. Besonders in den letzten Tagen kamen dann auch noch private Nachrichten hinzu, die mich sehr traurig machten, der Freundeskreis lichtet sich langsam....

Ich wünsche Dir alles Gute, vielleicht auch noch ein bisschen mehr Kraft.

Liebe Grüße

Der Waldler
 

Klaro
Klaro
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Klaro
als Antwort auf Granka vom 16.09.2024, 07:31:30
Liebe Granka,

alles Gute von mir.

Klaro
Granka
Granka
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Granka
als Antwort auf Der-Waldler vom 16.09.2024, 08:28:44
Liebe Granka,

danke für Deine Gedanken. Das alles klingt nach Abschied. Ich hoffe, es wird kein endgültiger aus dem ST sein...

Ich verstehe Deine Gedanken sehr gut. Wir haben ja eine Gemeinsamkeit: eine schwere Herzkrankheit. Die macht mir in letzter Zeit auch SEHR zu schaffen, und ich bin an einem ähnlichen Punkt angelangt wie Du, was das eventuelle Legen neuer, anderer, Schwerpunkte anbelangt, was Entscheidungen anbelangt, die schon lange nötig sind. Besonders in den letzten Tagen kamen dann auch noch private Nachrichten hinzu, die mich sehr traurig machten, der Freundeskreis lichtet sich langsam....

Ich wünsche Dir alles Gute, vielleicht auch noch ein bisschen mehr Kraft.

Liebe Grüße

Der Waldler
 
Lieber Der-Waldler,
nein, ein entgültiger Abschied ist es nicht oder noch nicht. Aber wie ich schrieb, es hat eine Veränderung stattgefunden, was genau wie bei dir, auch mit Krankheit und persönlichen schmerzhaften Dingen zu tun hat. Es liegt an mir, die Zeit, die ich noch habe, so einzusetzen, dass sie gut für mich ist und keine vermeidbaren Belastungen mehr mit sich bringt, genauso  schilderst du es auch. Mein Freundeskreis hat sich auch gelichtet, ich bin ein paar Jahre älter als du, da sterben langsam alle, der letzte langjährige Freund, noch alter als ich,  ist vor ca.4 Jahren gestorben, von den Jugendfreunden leben auch nur noch zwei mit denen ich seit Kindertagen Kontakt hatte und die haben auch ihre gesundheitlichen Probleme mit Einschränkungen und mussten in den letzten Jahren viel ertragen. 

Genauso habe ich im Leben vieles  geschultert,  schultern müssen und  immer wieder habe ich nach vorne geschaut, jetzt muss ich nichts mehr tragen oder ertragen (hoffe ich),  ich muss nur noch auf mich selbst aufpassen. 

Herzliche Grüße
Granka


 

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