andere gesellschaftliche Themen Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
@Seija, danke, wenn ich mich recht erinnere, war es genau diese Geschichte, die voll Liebe, aber auch Trauer, Leid und Erinnerung ist, die du in Kurzform in der kleinen Kneipe geschildert hast, der Anstoss für mich, diesen Strang mit genau diesem Titel zu eröffnen.
Wer weiss schon, was nach unserem Tod geschieht? Du warst noch ein Kind als sie starb, aber jetzt bist du ein reifer Mensch, man hat andere Gefühle, vieleicht spürst du ihre Gegenwart, Umarmung und Liebe wirklich bei oder nach deinem Tod, vielleicht wird dein Wunsch wahr..
Seiija , ich spürte und hörte nach dem Tod meiner Mutter vieles und hillfreich war es immer, ich sah ihr Gesicht, hörte ihre Stimme und es war immer tröstlich. Eine Oma und Opa hatte ich leider nicht, unsere Familie beginnt mit meinen Eltern. Ob meine Oma auch so liebevoll wie bei dir gewesen wäre? Frag ich mich öfter.
Danke nochmal für diese wunderbare Erzählung.
Granka
@Siggi, auch das ist eine berührende Geschichte vom Abschied und Tod.
War es nicht tröstlich für dich, dass du dich in dieser Form von deinem Vater verabschieden konntest? Ich jedenfalls finde dieses Abschiednehmen schön und vermutlich hat dir deine innere Stimme gesagt, dass es Zeit für dich wird, zum Vater zu fahren.
Danke auch dir dafür.
Granka
@Siggi62
Beim Lesen dieser Geschichte drängt sich mir spontan die Frage auf, warum du nicht für eine bessere Versorgung deines dementen Vaters bzw. für eine Verlegung in ein ordentliches Heim gesorgt hast.
Man sieht doch nicht tatenlos zu, wie ein Heim den eigenen Vater in seinen Exkrementen liegen und ihn schließlich verhungern und verdursten läßt ...
Tut mir leid: Die (ausgedachte?) Geschichte soll wohl anrührend klingen ... Mich aber stößt sie ab...
vivienne
@Siggi62Er war vorher einige Jahre bei mir in der Nähe in einem Heim.
Beim Lesen dieser Geschichte drängt sich mir spontan die Frage auf, warum du nicht für eine bessere Versorgung deines dementen Vaters bzw. für eine Verlegung in ein ordentliches Heim gesorgt hast.
Man sieht doch nicht tatenlos zu, wie ein Heim den eigenen Vater in seinen Exkrementen liegen und ihn schließlich verhungern und verdursten läßt ...
Tut mir leid: Die Geschichte soll wohl anrührend klingen ... Mich aber stößt sie ab...
vivienne
Im Heim, in dem er starb, fiel mir das erst kurz vor seinem Tod auf.
Man richtete ihn zu meinen Wochenendbesuchen immer her.
Die Pflegeheime in Deutschland sind zu 90% in dieser Qualität.
Die meisten Menschen merken das nur nicht.
Aber, du hast recht, ich hätte vielleicht lieber in Ich-Form formulieren sollen, damit niemand sich dadurch angesprochen fühlt.
Wir sind hier alle keine geschulten "Kommunikationskünstler" und schreiben wie uns die Tastatur unter den Fingern liegt.
Wer Dich eine Weile gelesen hat, der geht vermutlich eher nicht von einem RatSCHLAG aus, allenfalls von einer Anregung. Zumindest war das bei mir so.
Aber ich finde es dennoch gut, wie wir es hier schaffen so kleine Missverständnisse unaufgeregt geklärt zu bekommen.
Liebe Seija
Es ist sehr schön, so eine liebe Oma zu haben.
Ich habe meine Oma auch sehr geliebt, habe als kleines Kind viel Zeit bei ihr verbracht, nachdem mein Opa gestorben war und sie ganz allein. Sie hat mich sehr verwöhnt und ich war auch später immer gern bei ihr. Sie wurde an meinem 19. Geburtstag beerdigt und ich erinnere mich noch, wieviel ich damals geweint habe. Obwohl sie vorher auch sehr viel gelitten hatte, nachdem sie 9 Monate zuvor schon die Diagnose Krebs im ganzen Unterleib, zu spät für eine OP bekommen hatte und die Ärzte ihr eigentlich nur noch ein paar Wochen gegeben hatten.
Ich finde es furchtbar, wenn die Ärzte einem todkranken Menschen Morphium verweigern, solche Schmerzen müssen nicht sein.
Leider kann Morphium aber auch den Verstand vernebeln, bei meinem Vater Vater war das in seinen letzten Wochen so und das hat ihm sehr zu schaffen gemacht.
Gönne dir ruhig deinen Traum, daß dich deine Großmutter empfangen wird.
Ich denke - in Bezug auf meine geliebten Verstorbenen - vielleicht wird das ja wirklich so sein, vielleicht treffen wir uns aber auch in ganz anderer Gestalt/Form wieder, die wir uns jetzt, mit unserem irdischen Verstand, gar nicht vorstellen können.
Was einmal genau sein wird, kann ja niemand wissen und wenn nach dem Tod tatsächlich ein großes Nichts kommen sollte (was ich nicht glaube), dann hatte ich wenigstens die Vorfreude, die mir die Trauer erleichtert hat.
Ich rief das Heim an und kündigte für den frühen Abend meinen Besuch an. „Ich sage es ihm gleich, Ihr Vater wird das noch verstehen“, sagte die Pflegerin. Ich setzte mich an sein Bett, hielt stundenlang seine Hand, erzählte ihm Geheimnisse aus meinem Leben. Er atmete ein und aus. Still. Nach einigen Stunden stand ich spontan auf, umarmte ihn ein letztes Mal und sagte: „Du warst ein guter Vater. Leb wohl.“ Dann hörte er auf zu atmen.
Siggi... und Du warst Deinem Vater eine gute Tochter.
Mich hat Deine Erzählung sehr berührt - auch Dein Verständnis für Deinen Vater.
Siggi... und Du warst Deinem Vater eine gute Tochter.
Ich habe gerade noch mal nachgeguckt.
Ich glaube, ich war sein Sohn.
😉
Siggi... und Du warst Deinem Vater eine gute Tochter.
Ich habe gerade noch mal nachgeguckt.
Ich glaube, ich war sein Sohn.
😉
was für ein Glück, dass Du das noch mal kontrolliert hast 😁 .. das hätte sonst schief gehen können.
Wie konnte ich das nur übersehen *räusper*?