andere gesellschaftliche Themen Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
Liebe Zaunkönigin,
Dein Schildern der Situation Deines Mannes nach seinem Schlaganfall, Deine eigene Situation, Deine Gefühle, Deine Besorgnisse, das alles hat mich sehr berührt und auch geschmerzt. Wie schrecklich muss es sein, einen Menschen langsam sich auflösen zu sehen, zu sehen, wie dieser Mensch zu einem ganz anderen wird als er früher war.
Ich frage mich aber: Wurde er endgültig zu einem Anderen? Er scheint sich ja jetzt wieder dem anzunähern, der er mal war, oder? Ich wünsche Euch das von Herzen! Aber wie dem auch sei: Gerade bei Schlaganfällen weiß man ja nie, was dauerhaft zurückbleibt, ob sich etwas besser, wie lange das dauert, usw. Das alles macht so viel Unsicherheit, und das dann auszuhalten, durchzuhalten gehört wohl zu den größten Belastungsproben, die eine Beziehung, eine Liebe aushalten muss, soll, kann... Ich denke, ähnlich ist es, wenn beim Partner Demenz aufkommt...
Liebe Grüße
Der Waldler
Lieber DW,
danke für Dein Mitgefühl. Ja, es war schrecklich. Das steigerte sich aber noch durch ein stetes Auf- und Ab in den folgenden 3 Jahren.
Wir hatten ja dann auch noch im zweiten Jahr die Diagnose "Prostatakrebs" von dem ich vermute, dass der evtl. nie ein Thema geworden wäre wenn nicht in der Reha der Blasenkatheter mehrfach in der Prostata gelandet wäre - mit entsprechenden Auswirkungen. Wir hatten Glück, obwohl schon nicht mehr in der Anfangsphase hat mein Mann nach Strahlen- und Hormontherapie bis jetzt durchgängig ideale PSA-Werte. Ich erwähne das nur der Vollständigkeit halber, denn dieses Jahr hat meinem Mann auch viel Kraft und Energie gekostet die zwangsläufig dann nicht zur Verbesserung seiner anderen Defizite zur Verfügung standen. Und dann kam noch im gleichen Jahr ein Corona-Infekt oben drauf - den er zwar gut überstanden hat, der aber auch noch mal zurück warf.
Du hast das sehr gut umrissen. Dieses Durchhalten weil man nicht weiß was kommt, man Angst hat nicht ausreichend zu fördern weil man gar nicht weiß wie, weil man auf sich alleine gestellt ist (Hausärztin und Neurologe waren diesbezüglich wirklich keine Stütze), das ist eine der großen Herausforderungen. Und wenn es dann niemanden gibt mit dem man sich darüber austauschen kann, dann ist das noch schwieriger. Die Selbsthilfegruppe für Angehörige, von der ich mir anfangs viel versprochen hatte, war nur dazu geeignet mal vor die Tür zu kommen, aber nicht für Austausch in Bezug auf solche Probleme. Manchmal hatte ich den Eindruck sie schämen sich für die Probleme weil jeder mehr darum herum redete, beschönigte, abwiegelte.
Das ist mit ein Grund weshalb ich so offen darüber schreibe. Ich denke einfach, es ist an der Zeit aus dieser Sprachlosigkeit raus zu kommen. Die Menschen wissen doch gar nicht was "Schlaganfall" bedeutet und die, die es (mit)durchleiden, die denken dann häufig, dass sie sich etwas einbilden, zu wenig belastbar sind .. zu was auch immer. Ich hatte das große Glück dann doch auf Menschen zu stossen mit denen ein Austausch statt finden kann. Leider aus Zeitgründen meist eher kurz und knackig - dennoch, das ist besser als dieser luftleere Raum in dem ich mich anfangs befand.
Ich hoffe mit meinen Erzählungen dem einen oder anderen auch Mut machen zu können. Denn .....
Ketzt befinden wir uns so langsam in Gewässern wo diese Einbrüche, in der die Fortschritte in Frage gestellt sind, deutlich weniger wurden.
Mich hatten diese Einbrüche im Laufe der Jahre dünnhäutig gemacht. Ich muss mich auch jetzt noch sehr zusammen reißen und darauf achten, dass mir dann nicht die Angst ins Genick kriecht wenn wir wieder einmal eine Phase des gefühlten Rückschritts haben. Das Vertrauen darauf, dass sich das schon wieder von alleine einpendelt, das fehlt mir noch.
Deine Frage: "Wurde er endgültig zu einem Anderen?" ist berechtigt. Ich hatte das ja nur erzählt weil ich auf Trauer hinaus wollte und hatte deshalb nicht weiter ausgeführt. Das will ich jetzt aber gerne noch tun.
Nein, es war glücklicher Weise nicht endgültig, was mir aber niemand in der Akutphase sagen konnte. Neurologe und die damalige Hausärztin zuckten nur mit den Schultern. Ich habe mich dann auch nicht mehr getraut beim Neurologen nachdrücklich nachzuhaken weil ich die Befürchtung hatte (und ich stelle im Nachgang fest: begründet), dass man meinem Mann, wenn er als "hoffnungsloser Fall" abgeschrieben ist, auch weniger bis keine Therapien mehr verordnet. Hätte ich gewusst, dass das ein temporärer Vorgang ist, von mir aus längere Zeit, mich hätte das nicht so geschmerzt.
Wir hatten das Glück, dass mit dem epileptischen Anfall sich mein Mann wandelte. Nicht in allem sofort, aber zumindest in Hinblick auf den Umgang mit mir. Nun weiß ich nicht, ob der Anfall an sich das angestoßen hat, oder die 2 Wochen in denen mein Mann alleine und ohne Besuch (Lock-Down-Phase1) sich in der Uni befand, aber seitdem hat sich der Umgang zwischen uns zum Guten gewendet.
Den epileptischen Anfall halte ich für möglich, weil diese auch immer Einfluss auf das Gehirn nehmen und da es inzwischen auch Studien gibt die untersuchen ob Aphasietherapien kombiniert mit (schwachen) Gleichstrombehandlungen bessere Ergebnisse erzielen halte ich das für möglich
Aphasie Hirnstimulation (aphasie-hirnstimulation.de)
Es kann aber auch sein, dass 2 Wochen alleine im Krankenhaus ohne sich sicher zu sein, dass ich noch mal komme (oder nicht vielleicht doch an ihm verzweifelt bin) etwas im Denken geändert haben. Als ich das erste Mal zu ihm durfte, ist er in Tränen ausgebrochen als er mich (ohne Brille) erkannte. Ich gehe daher davon aus, dass diesbezüglich auch Ängste seinerseits bestanden. Ich hatte zwar täglich telefoniert, aber das ist mit einem Globalaphasiker nicht so einfach und man weiß nie sicher ob das was man gesagt hat auch angekommen ist. Wenn ich die Augen und die Mimik sehe, dann kann ich das besser einschätzen.
Der Vergleich Demenz und unsere damalige Situation unterscheidet sich in einem, für den Angehörigen, wesentlichen Punkt:
Sobald die Diagnose steht weiß man, dass man die Situation annehmen (lernen) muss wie sie ist. (was definitiv nicht leicht ist, aber der Weg liegt klar vor einem)
Bei unserem Fall ging ich aufgrund der Neuroplastizität jedoch davon aus, dass Verbesserungen noch möglich sind - sofern man die Energie dazu hat und weiß wo ansetzen muss. D.h. man kämpft dagegen an und das kostet Energie/Kraft/Zeit und Durchhaltevermögen.
Kurz gesagt:
Demenz ist m.M. nach die Herausforderung: annehmen/hinnehmen/loslassen zu lernen
Schlaganfall ist die Herausforderung zu wissen wo sich kämpfen lohnt und wo man hinnehmen/loslassen lernen muss. Letzteres hat mich so manches mal beunruhigt weil ich meinen Mann auch nicht überfordern oder um meiner Selbst willen antreiben wollte.
wen Neuroplastizität nach einem Schlaganfall interessieren sollte: Beeindruckende Fähigkeit des Gehirns (schlaganfall-hilfe.de)
Die These, dass die Fortschritte nach einem Jahr kleiner werden widerlegt mein Mann seit 1,5-2 Jahren. Bei ihm ist das Gegenteil der Fall. Im Logopädiebereich können wir das sogar belegen. Es gibt einen Test der vor 2 Jahren durchgeführt wurde (nachdem er da ja bereits 3 Jahre Logopädie hatte) und dieser Test wurde 1,5 Jahre später wiederholt. Er hatte sich um ein Mehrfaches gesteigert.
Aber ich denke, die Grundtendenz dieses Links ist schon zutreffend.
Mir liegt ein Thema aus unserem ganzen Spektrum "Leben" besonders am Herzen, das ist die Trauer und das, was ich, aber auch allgemein als Trauerarbeit bezeichnet wird. Vielleicht gibt es auch Verlust ohne Tod mit entsprechenden Gefühlen?
Wie sich in den vorhergehenden Beiträgen zu den unterschiedlichen Formen der Bestattungen zeigt, kann auch die Trauer sehr unterschiedlich sein.
Ich selbst hatte lange Jahre Probleme, meine Mutter, die zum Ende ihres Lebens alt und zerbrechlich war, innerlich gehen zu lassen, das hatte mit meiner damaligen schwierigen Lebenssituation zu tun, aber auch mit uns beiden. Als ich wieder einmal nach Besuch ihres Grabes in der kleinen Kirche sass, in der ich mit ihr sehr oft war und sie in Gedanken noch mit ihrer leicht schwermütigen, aber wunderschönen Stimme singen hörte, kamen mir die Tränen und plötzlich hörte ich ihre Stimme, die sagte, "Kind du musst mich loslassen" und ich hatte das Gefühl, sie, die zum Schluss am Ende ihres Lebens müde war, wollte ihren Frieden im Jenseits auch vor mir haben, was immer das Jenseits ist. Vielleicht der Sternenstaub von dem @Anna842 geschrieben hatte und der in meiner Fantasie im Weltall schwebt?
Seitdem hat sich meine Meinung zu Grab, Urne und was es auch immer in Zukunft geben wird, verändert, das loslassen, der Mensch, der mir lieb und teuer war, ist weg, egal wie dieser Mensch bestattet wurde.
Was mir trotz allem jeden Tag bewusst ist und mich glücklich macht, ist dass meine Kinder und Enkel gesund sind und gut im Leben stehen, da ich in unserer Familie auch schon den Tod einer 21jährigen mit erleben musste. Das hat mich, uns geprägt, es ist furchtbar, wenn Eltern ein Kind beerdigen müssen, ich las in einem Beitrag, dass dies bei einem Mitglied der Fall war. Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde (oder andere den/die Partner/in) , wenn ich ein Kind gehen lassen müsste, würde ich etwas von ihm festhalten wollen? Oder wie so oft in meinem Leben, traurige Dinge vergraben, Erinnerungen vernichten um der Trauer nicht ständig neue Nahrung zu geben? Ich weiss es nicht,
Wir hatten den Tod meines Mannes, den Vater meiner Kinder zu betrauern, das hat mich vor allen Dingen wegen meiner Kinder tief berührt, unsere Verbindung war zum Ende seines Lebens nicht mehr sehr eng. Vor Jahren starb mein Lebenspartner ohne Trauschein, aber nichts hat mich so tief getroffen wie der Tod meiner Mutter und meiner 21jährigen Nichte.
Meine Trauerarbeit war lang, aus unterschiedlichen Gründen. Das wird/kann ein seperates Thema werden, ich glaube auch, dass das hauptsächlich Frauen betrifft, die tragen oft die Last der ganzen Familenchronik.Es sind die Schuldgefühle, die sich in verschiedenen Beiträgen zeigen.
Granka
sie sehr vielschichtig ist.
Wir sind zu den Verstorbenen nicht immer nur in Liebe verbunden.
Sondern auch in Wut und Hass, die stärker binden können, als
Liebe. Ein komplettes Loslassen ist da, so meine Erfahrungen,
eher die Ausnahme.
Wegen dieser Problematik, würde ich mich eher nicht daran
teilnehmen.
Dennoch finde ich Trauer wichtig.
Vielleicht müsste ich nicht von mir, sondern von meiner Freundin M.
schreiben. An ihrem Beispiel zeigt sich deutlich, das Trauer nicht
mehr in der Gesellschaft verankert ist, wie ich es mir gewünscht
hätte.
Anna
Anna842, darum habe ich auch der Trauer einen seperaten Beitrag gewidnet und du bestätigst gerade dass Trauer sehr vielschichtig sein kann, man trauert auch um Vestorbene, die man nicht geliebt hat. Habe auch den Verlust ohne Tod angesprochen, den man betrauern kann.
Du kannst auch von einer Freundin schreiben, wenn dich da etwas betroffen gemacht hat, das Thema "Leben" ist nicht auf bestimmte Personen eingegrenzt.
Ich könnte jetzt auch Beispiel davon bringen, ich will es aber nicht, nicht wegen anderer Mitglieder, wegen mir, aufgearbeitet, abgeschlossen, Schuldgefühle waren auch vorhanden, nüchtern betrachtet hatte ich am allerwenigstens dazu Anlass, nur sind Gefühle real? Ich glaube nicht.
Ich persönlich werde keinen neuen Thread eröffnen, wenn du das meinst, denn die Themen greifen ineinander ein. Kann natürlich sein, dass du etwas anderes damit meinst.
Granka
Wenn es passt, schreibe ich etwas über den Trauerprozeß
meiner Besten Freundin M.
Ob Gefühle real sind?
Ich denke, dass Gefühle real sind.
Die Liebe ist genau so real wie der Hass und die Wut.
Das Problem bei Menschen ist, dass unter " Liebe " nicht
immer das gleiche verstanden wird und dass Hass und
Wut so lange verdrängt werden können, bis man darüber stirbt.
Die Verdrängung bedeutet aber keines falls, dass es diese
Gefühle nicht gibt.
Und das Gefühl der Freude, das ist bei Menschen sehr divers.
Die Freude an etwas verändert sich im Alter.
Als junge Frau habe ich die Nächte durchgetanzt, voller Freude.
Das würde mir heute keine große Freude mehr machen.
Oft sitze ich heute, voller Freude, auf einer Bank im Wald und starre
die Bäume an....und höre die Geräusche irgendwelcher Wildtiere.
Anna
Zum Thema Trauer: Ich habe die unterschiedlichsten Erfahrungen damit gemacht, Bei meiner Mutter, die ihre letzten zehn Lebensjahre bei meiner Frau und mir verbrachte, war es so, dass ich gut loslassen konnte. Da sowohl meine Mutter als auch ich sehr kommunikativ waren, haben wir sehr sehr viel miteinander geredet, geplaudert, ernst diskutiert. Auch über ihren Tod konnten wir reden, da gab es für sie kein Tabu. Durch die zahllosen Gespräche, die zwischen meiner Mutter und mir immer stattfanden, von Kindheit an, war an ihrem Sterbetag nichts mehr "offen", es war alle geklärt, besprochen, wir waren miteinander vollkommen im Reinen. Extrem wichtig war für mich, dass ich bei ihr war, als sie starb, sie starb ja in meinen Armen, wir schauten einander an, sie sah plötzlich irgendetwas, das sie enorm in Staunen versetzte, sie sagte noch "Ohhhh...", sah mich noch mal an, und dann brach ihr Blick. Man sah richtig, dass sie genau in dieser Sekunde gestorben war. Das alles erleichterte mir die Trauer enorm, es tat sehr weh, aber es war keine Verzweiflung in mir, sondern Dankbarkeit und Traurigkeit, dass wir uns nun nie mehr wiedersehen würden, nie mehr miteinander sprechen würden. Natürlich war Trauer da. Aber sanft. Mit tat gut, mit meiner Frau lange am Bett meiner verstorbenen Mutter zu sitzen, und ihr Gutes zu wünschen.
Bei meinem Vater war es GANZ anders. Unser Verhältnis war nicht eng gewesen, was er nach seinen Kriegserfahrungen, nicht konnte. Seine Kriegszeit hatte ihn gebrochen, und das spürte man an seiner Zurückgezogenheit, seiner Traurigkeit, seinen Depressionen. Es war vieles offen, ungeklärt, und ungesagt. Das liess keine Trauer zu. Ich war eher wütend, dass er sich "davongemacht" hatte, und es nie zu der Aussprache kam, die ich so herbeigesehnt habe. Ja, ich war etwas traurig. Sehr wütend. Aber Trauer???
Und dann kam es, 20 Jahre später: Durch meine eigenen Infarkte war mir mein Vater plötzlich so nahe, wie er zu Lebzeiten nie gewesen ist. ich habe Rotz und Wasser geheult, nicht wegen meiner eigenen Situation, sondern um meinen Vater! Ich bin in eine tiefe Trauer gefallen, die wochenlang angedauert hat. Nach 20 Jahren! Und noch heute kann ich gut und lächelnd über meine Mutter reden. Wenn ich an meinen Vater denke, befällt mich Traurigkeit und meine Kehle schnürt sich zu.
Darum höre ich hier jetzt hier auch erstmal auf.
DW
Anna
Danke @ Der-Waldler, es ist gut, deine Erfahrungen mit dem Tod der Mutter, zu lesen um soche Gespräche mit der Mutter bist du zu beneiden. Aber wie du schreibst, gibt es auch die andere Erfahrung.
Ich kann sie gut nachvollziehen, es sind vermutlich immer die ungeklärten Dinge, die fehlenden Gespräche, die ungeklärte Beziehung zu einander. Dass etwas ungeklärtes nach vielen Jahren wieder ins Bewustsein kommt, habe ich auch schon erfahren müssen. .
Gespräche konnte ich weder mit Mutter, noch mit dem Vater führen, zu letzteren hatte ich wenig Bindung, getrauert habe ich trotzdem um ihn. Je älter ich wurde, umso klarer sah ich seinen Lebensweg und es tat mir um ihn leid und ich hadere weniger mit mir, sondern mit Teilen aus unserer Familie, die in seiner Nähe wohnten, ihm sein ganzes Geld abluchsten, aber sich trotzdem nicht um ihn gekümmert hatten, ich war längst weggezogen. Trotzdem, manchmal frage ich mich, warum war der hilflose alte Mann sich so lange selbst überlassen? Frage mich nicht auf wen ich wütend werde..
Bei meiner Mutter war es anders, das hatte ich schon angedeutet.
Ich wünsch dir viele Antworten, vielleicht kommt etwas zum Vorschein, vielleicht kannst du die späten Trauer und Wut Gefühle für deinen Vater einordnen, vielleicht gelingt es dir dahinter zu sehen. Auch anhand von Beiträgen anderer zum Thema kannst du vielleicht für dich Nutzen ziehen. Bei Frauen, glaube ich, artet es oft in Schuldgefühle aus, Wut ist oft Trauer, Schuldgefühle auch, habe ich inzwischen gelernt, ich jedenfalls habe früh gelernt, für alles Verantwortung zu tragen und so war ich auch Schuld, wenn jemand verstarb, ohne, dass ich das Gefühl hatte, ich habe mich gekümmert und gesorgt so gut es mir möglich war.
Aber wie gehen Männer damit um? Vielleicht rationaler? Aber wenn ich deinen Beitrag lese, anders, aber auch mit Gefühlen wie Trauer und Wut.
Herzliche Grüße
Granks
Bei Frauen, glaube ich, artet es oft in Schuldgefühle aus, Wut ist oft Trauer, Schuldgefühle auch, habe ich inzwischen gelernt, ich jedenfalls habe früh gelernt, für alles Verantwortung zu tragen und so war ich auch Schuld, wenn jemand verstarb, ohne, dass ich das Gefühl hatte, ich habe mich gekümmert und gesorgt so gut es mir möglich war.
Aber wie gehen Männer damit um? Vielleicht rationaler? Aber wenn ich deinen Beitrag lese, anders, aber auch mit Gefühlen wie Trauer und Wut.
Herzliche Grüße
Granks
Ja, Schuldgefühle sind oft da und Bedauern über verpasste Gelegenheiten, ungesagte Worte usw.
Und wenn man sich diesen Gefühlen überlässt, können sie total runterziehen und lähmen, alles sinnlos und leer erscheinen lassen.
Man kann aber auch versuchen, aus dieser Erfahrung für die Zukunft etwas Positives zu gewinnen, denn die Vergangenheit lässt sich nun mal nicht mehr ändern, so sehr wir uns das auch manchmal wünschen.
In der Zukunft so zu leben versuchen, daß das Bedauern im Rückblick so gering wie möglich ist. Jede Gelegenheit zum "Guten" nutzen zB wenn man die Wahl hat, jemandem mit Freundlichkeit zu begegnen oder mit Gleichgültigkeit oder gar Feindseligkeit.
Und auch für sich selbst das Schöne in den Fokus nehmen und sich daran zu freuen, solange man es noch kann.
Unser Nachbar, ein alter Bauer, der uns gerne etwas aus seinem Garten schenkte, sagte immer, wenn ich mich bedanken wollte: "Man muss sich lieben, solange man im Leben noch die Möglichkeit dazu hat!"
@Maya1
"Was ich für mich überhaupt nicht akzeptieren kann ist, wenn sozusagen „Vorschriften“ gemacht werden und man vermittelt bekommt, nur auf diesem oder jenem Weg kann man das und das erreichen."
Das schrieb @Roxana im Thema Religion und das gilt auch in diesem sensiblen Thema, wo es um Erinneringen, Gefühle und jetzt um Trauer geht.
Meine Bitte an dich und alle:
Gefühle egal welcher Art, sind zu akzeptieren, Ratschläge helfen niemanden, eher im Gegenteil, wir haben es bis jetzt wunderbar hinbekommen, Beiträge des anderen zu lesen und ohne Ratschläge zu antworten. Ich lese mit Freude die Dialoge zwischen einzelnen, mal kurz, mal lang, aber nie mit Ratschlägen wie Mann/Frau damit unzugehen hat.
Lassen wir es dabei.
Granka