andere gesellschaftliche Themen Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
1994 war für mich ein schwieriges Jahr.
Einen solchen Zustand durfte ich erleben, kurz bevor und einige Wochen nach dem Unfalltod von meinem Mann.
Mareike
darf ich Dich fragen ob diesem Zustand vor dem Unfalltod Deines Mannes etwas Besonderes voran ging?
...............
Ich wurde zweimal operiert.
Die Operation im Herbst war heftig.
Ich kam total geschwächt nach Hause.
Schwiegermutter war auf Hilfe angewiesen und nahm keine fremde Hilfe an.
Unsere Töchter, die bis dahin mit unterstützten, waren anderweitig beschäftigt: Auslandsstudium, Ausbildung ..
Anfang November kam ich aus der Kur zurück mit dem Vorsatz einiges neu zu organisieren.
Das führte zum Eklat mit Schwiegermama.
Das wiederum belastete unsere Ehe.
Ich hatte die Nerven blank liegen und beantragte eine Therapie.
Im März 1975 verstarb Schwiegermutter plötzlich und unerwartet.
Im Mai hatte ich meine erste probatorische Sitzung beim Therapeuten.
Das Schwiegermutterproblem war ja eigentlich überstanden.
Ich ging dennoch zur Sitzung, entspannt, neugierig ...
Die erste Sitzung hat mich umgehauen.
10 Nächte hintereinander verfolgten mich Albträume.
Dann wachte ich an einem Samstagmorgen total befreit auf, sogar mit einem Kirchenlied auf den Lippen:
"Andere Lieder wollen wir singen ..."
Mit einer herzlichen Umarmung verabschiedete ich mich von meinem Mann, der einen Lanzbulldog Oldtimer zu einem Oldtimertreffen fahren sollte - Freundschaftsdienst.
Warum auch immer - ich war nicht ausgesprochen gläubig und erst recht keine Bibelleserin - schlug ich etwas nach in der Bibel. Wohl ausgelöst durch Sprüche vom Therapeuten ... ?
Jedenfalls schrieb ich mir einen Satz auf: "Egal was immer auch passiert, ALLES HAT SEINEN SINN UND ALLES IST GUT!"
Dann fuhr ich einkaufen.
Auf dem Heimweg übersah ich, dass ich an einer Kreuzung als Linksabbieger rot hatte.
Es war haarscharf. Ein LKW bretterte laut hupend an mir vorbei ...
Ich musste am Straßenrand halten um mich zu beruhigen.
Als ich die Haustür öffnete, klingelte das Telefon: "Josef ist verunglückt."
Tagelang wusste ich zeitweise nicht, wer denn nun im Jenseits war: Er oder ich?
Mareike
"Es geht auch um "intuitive Erkenntnis", die in der heutigen Zeit kaum noch eine Rolle spielt, allenfalls als "Bauchgefühl" oä, Überbleibsel, die meist in Richtung "lebhafte Phantasie" abgeschoben werden.
Ich denke, daß Menschen, deren Denken nicht so einseitig auf empirische Fakten fixiert ist wie unseres heutzutage, viel mehr von diesem intuitiven Wissen und Begreifen hatten."
Maya1 ich denke eher, dass man selbst bestimmte Gefühle, Ahnungen, und in sehr traurigen Situationen plötzlich auftauchende Gedanken mit Stimmen und Bilder, die auch tröstlich sein können, in Richtung"lebhafte Fantasie" schiebt.
Wie soll man damit auch umgehen? Haben wir verlernt darauf hören?
Wie geht man mit Menschen um, die mehr wissen, wie sie wissen könnten oder dürften usw. ? Sie werden ausgelacht oder schlimmeres, also glaubt man sich selbst nicht oder hat es verlernt.
Im Alter, wo man zwangsweisse mehr mit sich selbst beschäftigt ist, mehr auf sich selbst hört und hören muss, werden vielleicht auch diese "Instinkte" wieder geweckt.
Granka
Diese Erfahrung trägt mich auch. Ich hatte sie zweimal, als ich allein in einer Kirche saß.
In der Zeit meines ersten Herzinfarktes hatte ich zwei Lichterfahrungen, die ich bis heute nicht begreifen und "einordnen" kann. Die erste Lichterfahrung erfuhr ich zu Ende des Infarktes, kurz bevor ich die Besinnung verlor, und die zweite erfuhr ich einige Wochen später in einer Kirche, in der ich saß und meditierte (es war niemand anderer zugeben, denn es war außerhalb eines Gottesdienstes). Ich ging und gehe bis heute gern außerhalb der Gottesdienste in Kirchen, weil ich die dortige Ruhe sehr mag. Dass ich diese Lichterfahrung in einer Kirche hatte, ist besonders irritierend, da ich damals noch "100% Buddhist und Atheist" (Pali-Buddhismus, der ja nichts Transzendentes kennt und akzeptiert). In beiden Erfahrungen hatte ich nach einiger Zeit ein Gefühl vollständigen Eingehens in dieses Licht, es war in mir und außerhalb meiner, und wurde von einem Gefühl großer Geborgenheit und großer Gelassenheit, ja, einem völlig angstfreien und glücklichen Gefühl begleitet.
Danke fürs Lesen.
DW
Heute ist ein sehr schwerer Tag.
Jacaré4/Udo
(Fragt bitte nicht.)
Heute ist ein sehr schwerer Tag.
Jacaré4/Udo
(Fragt bitte nicht.)
Das tut mir von Herzen leid, lieber Udo. Wenn Du so etwas schreibst, muss es sehr schwer sein. Ich wünsche Dir viel Kraft
Herzliche Grüße
Der Waldler
Lieber Udo
Wie schwer dein Tag heute auch sein wird, wir sind in Gedanken bei dir.
Peter
Wikipedia:
C.G. Jung bezeichnete Ereignisse, die in einem engen zeitlichen und inhaltlichen Zusammenhang auftreten, aber nicht kausal aufeinander einwirken, als Synchronizität. Der scheinbar zufällige Zusammenhang erschließt sich demnach für den Einzelnen erst durch einen ganz persönlichen „Sinn-Zusammenhang“. Den akausalen und ganzheitlichen Ansatz lehnt ein Großteil der Wissenschaft ab.
Es handelt sich bei der Synchronizität um ein inneres Ereignis (eine lebhafte, aufrührende Idee, einen Traum, eine Vision oder Emotion) und ein äußeres, physisches Ereignis, welches eine (körperlich) manifestierte Spiegelung des inneren (seelischen) Zustandes bzw. dessen Entsprechung darstellt. Um das Doppelereignis tatsächlich als Synchronizität definieren zu können, ist es unerlässlich, dass das innere chronologisch vor oder aber genau gleichzeitig („synchron“) mit dem äußeren Ereignis geschehen ist. Andernfalls könnte angenommen werden, dass das innere Phänomen auf das äußerlich wahrgenommene vorherige Ereignis reagiert (womit wieder eine quasi kausale Erklärung möglich wäre).
Jung bezeichnet mit dem von ihm eingeführten Begriff sowohl das Phänomen als auch das hypothetisch dahinterstehende Prinzip. Er verwendet den Begriff „synchronistisches Prinzip“ öffentlich erstmals 1930 in seinem Nachruf für Richard Wilhelm:[1] „Die Wissenschaft des I Ging beruht nämlich nicht auf dem Kausalprinzip, sondern auf einem bisher nicht benannten – weil bei uns nicht vorkommenden – Prinzip, das ich versuchsweise als synchronistisches Prinzip bezeichnet habe.“
Es ist tatsächlich so, dass ich später einen starken Zugang zum I Ging gefunden habe.
Mareike
Udo, für diesen schweren Tag wünsche auch ich dir viel Kraft.
Heute ist ein sehr schwerer Tag.
Jacaré4/Udo
(Fragt bitte nicht.)
Sei herzlich gegrüsst
Granka
Nein, Udo, auch ich werde nicht fragen. Ich wünsche dir ganz viel Kraft
Liebe Grüsse
Gisela