Forum Politik und Gesellschaft andere gesellschaftliche Themen Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens

andere gesellschaftliche Themen Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens

Granka
Granka
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Granka
als Antwort auf Klaro vom 29.08.2024, 16:48:12
Eine schreckliche Vorstellung, einen alten Menschen verhungern und verdursten zu lassen - in 90% der Pflegeheime!
Mein erster Gedanke dazu: dann will ich lieber zu Hause sterben, wenn ich mal dement werden sollte. Pflegen müsste mich niemand, verhungern und verdursten könnte ich auch allein 🥲
 
wenn Menschen sterben wollen, lehnen sie Nahrungsmittel und Getränke ab. 

Manche Ärzte legen dann Infusionen mit Flüssigkeit, manche nicht. 

Eine Nachbarin und liebe Freundin von mir starb zu Hause an Lungenmetastasen im Endstadium. Die letzten 10 Tage hat sie nichts mehr getrunken und gegessen. Das Pflegepersonal und die Palliativbegleitung haben das unterstützt. 
Sie war 86 Jahre alt und ihr 90jähriger Ehemann hat sich aufopfernd um sie gekümmert. 

Klaro 
Klaro, so kenne ich es von..meinem Vater, den mein Bruder besuchte,  und von  der Mutter meiner Jugendfreundin. Sterbende Menschen sollte man sterben lassen, die fühlen offenbar kein Durst-und Hungergefühl und nicht noch mit Infusionen das sterben verlangern,so drückte sich meine Jugendfreundin aus, aber die hatten eine Patientenverfügung. Liegt die nicht vor, müssten Ärzte  die Nahrung/Flüssigkeiten über Infusionen zuführen Ich habe es auch in meiner Patientenverfügung  stehen. 
Granka

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Zaunkönigin
Zaunkönigin
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf Seija vom 29.08.2024, 16:27:00
Es gibt sicherlich schlechte Pflegeheime - aber 90 % da muss ich mich gegen wehren.
Habe 30 Jahre in der Verwaltung eines Pflegeheimes gearbeitet mit einem engen Kontakt
zu den Bewohnern. Sicher ist nicht alles Gold, was glänzt - aber verhungert und verdurstet ist bei uns niemand. 
.....
Mit wachen Augen muss man in die Heime gehen und genau hinsehen. 
.....
Das Haus wird dann vom MDK überprüft und "auf den Kopf" gestellt.

Ich erzähle hier kein Märchen - es ist so - wenn auch "unser Haus" nie auf den Kopf gestellt werden musste.

Seija


@Granka - entschuldige - aber ich musste antworten - das bin ich den PflegerInnen schuldig.


 
ich finde es wichtig, dass Du Dich mit Deinem Blick auf die Heime auch zu Wort gemeldet hast.

Von 90% würde ich auch nicht ausgehen, aber es gibt sie häufiger als man denkt und eine moderne, sauberer Fassade garantiert auch nicht zwingend eine gute Pflege. Manchmal sind es die kleinen, schon etwas in die Jahre gekommenen Heime die den Menschen das geben was sie im Alter brauchen.

Leider war mein Eindruck aber auch der, dass sich Pflege in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Langsam - nicht auffällig. Da wird der Dokumentation mehr Aufmerksamkeit geschenkt als der eigentlichen Pflege. Ich vermute, das liegt daran, weil das Heim daran in Audits gemessen wird. 

Hinzu kommt, dass es immer weniger staatlich geführte Heime gibt und immer mehr, die Gewinn erzielen wollen und müssen. 

Was ich schwierig fand als ich für meine Mutter einen Platz suchte den ich auch guten Gewissens vertreten konnte war: dass man sich eigentlich nur auf sein Gefühl verlassen konnte und letztlich auch nicht wirklich Auswahl hatte. Manchmal ist ein schlechtes Heim besser als gar keines. 

Was den MDK angeht.. mh.. eigentlich müsste der jährlich kontrollieren. Ich weiß aber von 2 Heimen, dass da seit vielen Jahren keiner mehr war. 
Und was machen die alten Menschen die keine Angehörigen haben denen überhaupt ein Missstand auffallen könnte? 
Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Klaro vom 29.08.2024, 16:48:12
wenn Menschen sterben wollen, lehnen sie Nahrungsmittel und Getränke ab. 

Manche Ärzte legen dann Infusionen mit Flüssigkeit, manche nicht. 

...

Liebe Klaro,

das ist das "Sterbefasten". Ich habe per Patientenverfügung festgelegt, dass mich niemand per Infusion oder Magensonde zwangsernähren darf, wenn ich diesen Weg wählen sollte. Lediglich das Befeuchten von Lippen und Mundraum habe ich gestattet. Mit den beiden Personen, die meine Verfügungen durchsetzen werden, sofern ich selbst das nicht mehr kann, ist das alles abgesprochen.

LG

DW

 

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vivienne
vivienne
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von vivienne
als Antwort auf Zaunkönigin vom 29.08.2024, 16:40:25
@Siggi62

Beim Lesen dieser Geschichte drängt sich mir spontan die Frage auf, warum du nicht für eine bessere Versorgung deines dementen Vaters bzw. für eine Verlegung in ein ordentliches Heim gesorgt hast.
Man sieht doch nicht tatenlos zu, wie ein Heim den eigenen Vater in seinen Exkrementen liegen und ihn schließlich verhungern und verdursten läßt ...

Tut mir leid: Die (ausgedachte?) Geschichte soll wohl anrührend klingen ...  Mich aber stößt sie ab...

vivienne

wo stand etwas von Exkrementen? Habe ich etwas überlesen?
Ich würde es sehr begrüßen, wenn in diesem Strang mit Vorwürfen zurückhaltend umgegangen werden würde. Fragen stellen ist eine Sache, Vorwürfe machen eine andere. Wir kennen alle die Hintergründe nicht. 

Bisher haben wir das geschafft. Bitte bring' keinen anderen Zungenschlag hier rein. Andernfalls ist dieser Strang schneller still, als uns lieb ist.

Danke!
Ja, @Zaunkönigin, du hast nicht sorgfältig gelesen, nämlich im Thread "Demenz wird immer häufiger". Dort schreibt @Siggi62 wörtlich:

"Mein Vater hatte seine ersten Demenzsymptome mit 65 Jahren während eines Klinikaufenthalts. Er starb 21 Jahre später mit 86 Jahren, hätte noch länger gelebt, wenn er sich nicht bewusst ausgehungert hätte, wenn das Pflegeheim ihn nicht erst ab 12 Uhr von seinen nächtlichen Exkrementen befreit hätte..."

Und übrigens: Ich gehöre nicht zu den Menschen, die sich Vorwürfe o.ä. aus den Fingern saugen, um einen "falschen Zungenschlag" in eine Diskussion zu bringen ...

Eine solche Unterstellung verbitte ich mir ausdrücklich.

vivienne
Granka
Granka
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Granka
als Antwort auf vivienne vom 29.08.2024, 17:36:24
@Siggi62

Beim Lesen dieser Geschichte drängt sich mir spontan die Frage auf, warum du nicht für eine bessere Versorgung deines dementen Vaters bzw. für eine Verlegung in ein ordentliches Heim gesorgt hast.
Man sieht doch nicht tatenlos zu, wie ein Heim den eigenen Vater in seinen Exkrementen liegen und ihn schließlich verhungern und verdursten läßt ...

Tut mir leid: Die (ausgedachte?) Geschichte soll wohl anrührend klingen ...  Mich aber stößt sie ab...

vivienne

wo stand etwas von Exkrementen? Habe ich etwas überlesen?
Ich würde es sehr begrüßen, wenn in diesem Strang mit Vorwürfen zurückhaltend umgegangen werden würde. Fragen stellen ist eine Sache, Vorwürfe machen eine andere. Wir kennen alle die Hintergründe nicht. 

Bisher haben wir das geschafft. Bitte bring' keinen anderen Zungenschlag hier rein. Andernfalls ist dieser Strang schneller still, als uns lieb ist.

Danke!
Ja, @Zaunkönigin, du hast nicht sorgfältig gelesen, nämlich im Thread "Demenz wird immer häufiger". Dort schreibt @Siggi62 wörtlich:

"Mein Vater hatte seine ersten Demenzsymptome mit 65 Jahren während eines Klinikaufenthalts. Er starb 21 Jahre später mit 86 Jahren, hätte noch länger gelebt, wenn er sich nicht bewusst ausgehungert hätte, wenn das Pflegeheim ihn nicht erst ab 12 Uhr von seinen nächtlichen Exkrementen befreit hätte..."

Und übrigens: Ich gehöre nicht zu den Menschen, die sich Vorwürfe o.ä. aus den Fingern saugen, um einen "falschen Zungenschlag" in eine Diskussion zu bringen ...

Eine solche Unterstellung verbitte ich mir ausdrücklich.

vivienne
Vivienne, wo sonst noch etwas geschrieben wurde, was ein Mtglied hier in diesem Strang erzählt, können wir hier nicht wissen. Du hast etwas geklärt, das offenbar nicht korrekt wiedergegeben wurde und nun ist es gut. @Siggi könnte es,aufklären, tut er es nicht, nehmen wir deine Erzählung zuur Kenntnis.

Trotzdem, wir haben hier alle Missverständnisse friedlich geklärt und ich bitte dich, es dabei zu belassen
Granka
vivienne
vivienne
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von vivienne
als Antwort auf Granka vom 29.08.2024, 17:47:17

@Granka, ?????
 


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Zaunkönigin
Zaunkönigin
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf vivienne vom 29.08.2024, 17:36:24
 
 
Ja, @Zaunkönigin, du hast nicht sorgfältig gelesen, nämlich im Thread "Demenz wird immer häufiger". Dort schreibt @Siggi62 wörtlich:

"Mein Vater hatte seine ersten Demenzsymptome mit 65 Jahren während eines Klinikaufenthalts. Er starb 21 Jahre später mit 86 Jahren, hätte noch länger gelebt, wenn er sich nicht bewusst ausgehungert hätte, wenn das Pflegeheim ihn nicht erst ab 12 Uhr von seinen nächtlichen Exkrementen befreit hätte..."

Und übrigens: Ich gehöre nicht zu den Menschen, die sich Vorwürfe o.ä. aus den Fingern saugen, um einen "falschen Zungenschlag" in eine Diskussion zu bringen ...

Eine solche Unterstellung verbitte ich mir ausdrücklich.

vivienne

nein, habe ich nicht. Ich muss doch nicht im kompletten ST lesen. Hier stand davon nichts und deshalb hat Deine Antwort hier nichts zu suchen - abgesehen davon, dass wir hier auch keine Vorwürfe wünschen - zumal weder Du noch ich noch sonst jemand hier die Hintergründe kennt. 

Vorwürfe sind das was ich Zungenschlag nenne. Falsche Vorwürfe wären etwas anderes, nämlich eine Unterstellung. Verbitten musst Du Dir daher nichts.

Du erhebst Dich gerade über einen Menschen ohne Details zu kennen. Deine Fürsorge Deinen pflegebedürftigen Angehörigen gegenüber war wohl ohne Tadel und wohldurchdacht, fürsorglich, und Du warst Jederzeit zur Stelle.

Wir alle hier, die über unsere privaten Gedanken und Gefühle geschrieben haben, haben mit Sicherheit in diesen Extremsituationen Fehler gemacht, Dinge unterlassen die wir im Nachhinein anders gemacht hätten und manches auch übersehen. Wer will das verurteilen? Du?

Was die Exkremente angeht, da habe ich übrigens meine eigenen Erfahrungen bei meinem Mann machen müssen - in einer Reha-Einrichtung - übrigens Online mit guten Bewertungen. Dass ihm nicht das gleiche Schicksal widerfahren ist lag nur daran, weil ich täglich, mit sehr wenigen Ausnahmen, von morgens bis spät abends vor Ort sein konnte. Ich konnte das beruflich einrichten - was nun wirklich nur die wenigsten können. Hätte ich meinen Mann nur alle paar Tage - und das evtl. auch nur für wenige Stunden - besucht, ich hätte das nicht zwingend mitbekommen. 

Fragen Vivienne - nach den Hintergründen - ohne direkte oder unterschwellige Vorwürfe, das ist das, was wir uns in diesem speziellen Strang wünschen.

Bitte habe dafür Verständnis.

 
Siggi62
Siggi62
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Siggi62

Ich wollte hier keine Diskussion um die Qualität deutscher Pflegeheime anregen.
Es geht um was anderes hier.

Granka
Granka
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Granka
als Antwort auf Siggi62 vom 29.08.2024, 18:19:27
Ich wollte hier keine Diskussion um die Qualität deutscher Pflegeheime anregen.
Es geht um was anderes hier.
Siggi62, im Prinzip hat auch das hier Platz, ob das nun die Qualität eines Pflegeheimes ist, oder das sterben pflegebedürftiger Angehöriger, alles,gehört zum Titelthema. Wir sind hier alles keine Experten zum jeweiligen Thema und sollten einander in Ruhe zuhören können. Mehr gibt es nicht zu sagen, weil ich denke und es immer wieder betonen werde, wir lösen Missverständnisse friedlich und in Ruhe. 

Granka
 
Granka
Granka
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RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Granka
als Antwort auf Der-Waldler vom 29.08.2024, 17:34:34

@Der-Waldler so habe ich es auch in meiner Patientenverfügung stehen. Meine Jugendfreundin sagte, sie schob ab und zu ihrer Mutter eine Himbeere in den Mund, da hatte sie etwas für die Schleimhäute, das nahm sie auch an, mehr aber nicht.
Granka


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