Forum Politik und Gesellschaft andere gesellschaftliche Themen Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens

andere gesellschaftliche Themen Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens

Granka
Granka
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Granka
als Antwort auf Zaunkönigin vom 23.08.2024, 16:34:02

@Zaunkönigin, du bekamst Antworten, dennoch möchte ich zu deinem Beitrag auch etwas beitragen und evtl. könnte auch in meiner Antwort etwas sein, das dir vielleicht nicht gleich, aber irgendwann von Nutzen sein kann.

Eigentlich hast du dir deine Antworten selbst gegeben, es ist dein Mann, mit dem dich viel verbunden hat und noch immer verbindet, der Mensch, der er war, der sich wie du schreibst, immer wieder kurz zeigt, der wird auch durch seine Krankheit, immer bei dir sein. Es ist oder war zwar nur eine menschliche Hülle, aber vielleicht war es deine Energie, für ihn da zu sein, ihn trotz allem als deinen Mann zu sehen, der die Hülle teilweise durchsichtig werden liess.

Das andere, Zweifel, Sorgen, Fragen, ob sein Tod als ihn der Schlaganfall traf, du ihn wenigstens innerlich als den Menschen behalten hättest können,  der er einmal war, stimmt vielleicht, aber so wie es ist, hattest und hast du Zeit dich von dem Menschen, der dein Mann einmal war, langsam innerlich zu trennen, ihn so anzunehmen wie er jetzt ist und dich auf das jetzige Leben mit ihm einzustellen. Zweifel an der Richtigkeit des eigenen handelns begleiten, sind,, wenn du hier liest, immer vorhanden, man denkt oft, hätte, wäre es.....aber das bringt nur neue Ängste und Probleme, wir tun das, was wir können. 

Ich finde, du hast vorgesorgt für zwei Fälle, dass im Falle deines Todes dein Mann nicht hilflos zurück bleibt und der Fall kann auch eintreten, falls deine eigenen Kräfte nicht mehr ausreichen, der Sohn deines Mannes in beiden Fällen für ihn sorgt und ein  gutes Pflegeheim für ihn sucht. 

Dann beschäftigt mich eine andere Frage, da wir auch einige Schlaganfälle in der Familie hatten. Wie ist es mit Physiotherapie oder Ergotherapie? So gut kenne ich mich nicht damit aus um zu wissen, was man alles bei einem Schlaganfall mit bleibende Folgen, tun kann und helfen könnte. Bei meiner Schwägerin wurde das Sprachzentrum beim 2. Schlaganfall  "getroffen", aber mit der Zeit lernte sie wieder so normal zu reden, dass  nur noch Fremde merkten, dass sie ein Sprachdefizit hat. 

Ansonsten viel Kraft für deinen schweren Weg und da wir auch mit deiner Hilfe einen Thread zum.laufen gebracht haben, schreibe, wenn dir danach ist.  Antworten wird es immer geben. 
​​​​​​​Granka

Granka
Granka
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Granka
als Antwort auf Seija vom 23.08.2024, 19:11:06

@Seija, danke auch dir, nicht nur dafür, dass du mit deinen Antworten den Humor in unseren  Thread gebracht hast, du hast mir den Anstoss zum Thema gegeben und du hast mitgetragen, den Thread zum laufen zu bringen. Du hast auch noch die besondere Gabe anfängliche Nörgler zum mitmachen anzuregen und das ganz friedlich👍😊
Bitte weiter so!
Granka

schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Granka vom 24.08.2024, 06:19:03

Ein bemerkenswertes Statement.


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Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Elbling vom 23.08.2024, 20:04:54

Danke, Elbling, für die sehr lieben Worte.

LG

DW

Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Zaunkönigin vom 23.08.2024, 20:17:04
 
 
Zaunkönigin, du bekamst bisher keine Antwort , ich werde morgen antworten, für lange Beiträge brauch ich  kraft und Zeit.Morgens hab ich mehr

Granka

Granka, es ist auch ok, wenn mir auf einen Beitrag niemand antwortet. Manchmal liest man etwas und denkt darüber nach und es bewegt sich in einem etwas was man gar nicht benennen kann. Also bitte, mach' Dir bei mir keinen unnötigen Druck. Kommt Zeit, kommt Antwort - und wenn man manchmal zu einem Beitrag nichts zu sagen hat, dann ist das auch in Ordnung.

 

Ja, so ist es, Zaunköniging. Dieser Thread hier ist so offen, die Beiträgerinnen und Beiträger zeigen sich von einer Seite, die man (ich jedenfalls) so gar nicht kennt. Aber ich bin auch nicht in der Lage, auf alles zu antworten, obwohl alles einer Antwort, einer Reaktion Wert wäre. Ich lese berührt, betroffen, und manchmal auch erschüttert oder auch sehr erfreut mit, und nehme GANZ viel mit in mein eigenes Nachdenken.

Tausend Dank an alle!!!

Der Waldler
Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Zaunkönigin vom 23.08.2024, 16:34:02

Liebe Zaunkönigin,

Dein Schildern der Situation Deines Mannes nach seinem Schlaganfall, Deine eigene Situation, Deine Gefühle, Deine Besorgnisse, das alles hat mich sehr berührt und auch geschmerzt. Wie schrecklich muss es sein, einen Menschen langsam sich auflösen zu sehen, zu sehen, wie dieser Mensch zu einem ganz anderen wird als er früher war.

Ich frage mich aber: Wurde er endgültig zu einem Anderen? Er scheint sich ja jetzt wieder dem anzunähern, der er mal war, oder? Ich wünsche Euch das von Herzen! Aber wie dem auch sei: Gerade bei Schlaganfällen weiß man ja nie, was dauerhaft zurückbleibt, ob sich etwas besser, wie lange das dauert, usw. Das alles macht so viel Unsicherheit, und das dann auszuhalten, durchzuhalten gehört wohl zu den größten Belastungsproben, die eine Beziehung, eine Liebe aushalten muss, soll, kann... Ich denke, ähnlich ist es, wenn beim Partner Demenz aufkommt...

Liebe Grüße

Der Waldler
 


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Granka
Granka
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Granka
als Antwort auf Der-Waldler vom 24.08.2024, 08:21:09

@Der-Waldler
aus deinem Beitrag:
"Beiträgerinnen und Beiträger zeigen sich von einer Seite, die man (ich jedenfalls) so gar nicht kennt. 

Tausend Dank an alle!!!"


sorgen wir alle dafür, dass es so bleibt, es ist mir zwar ein persönliches Anliegen, dass hier alle Streitereien aussen vor bleiben, aber vor allem des Themas wegens und der hier schreibenden Mitglieder.

Es stimmt auch, dass man nicht immer antworten muss oder kann.

Den Dank an alle!!! Beteiligten hole hiermit nach. 
​​​​​​
Granka
 

Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Granka vom 24.08.2024, 05:10:50

Granka, ja, ich meinte Friedwald. Da es hier so etwas in der Umgebung nicht gibt, sind mir diese Begriffe nicht so geläufig bzw. entfallen. Was Du über diese Art Beerdigung schreibst, gefällt mir sehr gut. Danke.

Ich las letztens, dass auch Friedhöfe hin und wieder Bäume für solcherart Beerdigung freigeben, also innerhalb eines "normalen" Friedhofs. Vielleicht gibt es die ja hier in der Umgebung, bis ich sterbe.

LG

DW

Maya1
Maya1
Mitglied

RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Maya1
als Antwort auf Der-Waldler vom 24.08.2024, 09:14:28

Als mein Vater gestorben ist wollte meine Mutter zuerst eine anonyme Urnenbestattung, bei der die Asche auf einer Wiese verstreut wird, weil sie selbst nicht mehr mobil genug war, zum Grab zu kommen und alle anderen Verwandten sehr weit weg wohnen.
Ich sagte ihr, daß ich die Urne lieber mit nach Frankreich nehmen, die Urne unseres Sohnes ist ja auch hier und wenn/falls wir wieder nach Deutschland zurück ziehen, nehmen wir sie wieder mit. Es ist kein Problem, Ausfuhrpapiere zu bekommen.
Sie hat dem zugestimmt und war dann sehr froh, daß ich die Urne nicht sofort mitnehmen konnte und sie noch ein bisschen länger Zeit für den Abschied hatte. 

Granka
Granka
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RE: Gedanken und Erinnerungen zum Beginn und Ende des Lebens
geschrieben von Granka

Zu den unterschiedlichen Bestattungsarten, von der Körperspende bis zu Erdbestattung -Feuer und Urnen Beisetzungen im Friedwald oder Friedfhof, kenne ich eine weitere, die Kompostierung der Toten.
Diese  Art der  Bestattung kommt aus den USA und wird, so war es  zu lesen, in den Staaten auch angenommen. 

Der Tote wird auf Stroh gebettet und die ganzen Mikroben, die einen Körper auch im Erdgrab langsam zersetzen, werden der (Stahl)Kiste zugesetzt, verschlossen und geruchsfrei soll der Körper innerhalb kurzer Zeit zu Erde umgewandelt sein. Diese können die Angehörigen zu Hause als Blumenerde verwenden. 

Vor ein paar Jahren wurde diese Art der Bestattung in unserer NN beschrieben, also hat ein Bestattungsunternehmen diese auch angeboten. Und vermutlich wieder aus dem Programm genommen,. Denn ich habe von niemanden gehört, der seine Angehörigen so bestatten liess, ich nehme,an, es hat sich nicht durchgesetzt. Ich selbst würde so etwas nicht wollen, meine Kinder auch nicht, der Gedanke, dass die Blumenerde aus  dem Körper eines lieben Menschen gewonnen wurde,  ist irgendwie für mich nicht angenehm, der Friedwald ist und bleibt für mich erste Wahl.
Granka

Zum Abschluss:
Ich werde hier nichts verlinken, ich denke, das brauchen wir nicht, es geht um Gefühle und Gedanken, ein Gedicht ist etwas anderes., das passt auch hierher.


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