andere gesellschaftliche Themen Führungs-Stile, erlebte, erlernte, gelebte
In meinem Leben musste ich, ein wenig spät erkennen, dass etwas mehr Geld bekommen, meist mit Übernahme einer Führungsaufgabe zusammenhängt.
Ich musste mich, auch nach einem kleinen Seminar, regelrecht selbst coachen, um mich ein wenig von "den anderen" abzuheben.
Ohne Führungsaufgabe lebt es sich eher etwas ungenierter, als nachher. Das musste ich erst mal wollen, lernen, akzeptieren. Von einem Vorgesetzten erwartet man eine Spur mehr Distanz; Handlungen und Aussagen eines Vorgesetzten werden höher gewichtet.
Der springende Punkt war erst mal, wahrzunehmen, dass man das Können des eigenen Vorgesetzten selbst ebenfalls darstellen kann, mindestens.
In meiner Firma habe ich sehr verschiedene Führungs-Kulturen erlebt, vom Kommando-Verhalten über kooperativen Einbeziehungs-Stil bis hin zu souveränen Naturtalenten.
Im Laufe des Lebens muss man ja, je nachdem, mit all diesen Varianten umgehen können, sie ggf. selbst praktizieren, weil ja auch die Mitarbeiter meist sehr heterogen zusammengewürfelt sind.
Welche Erfahrungen hab ihr denn so gemacht, in unserer Altersgruppe lässt sich ja leichter darüber reden, soweit man mag.
Lieber Juergen.
Ich erlebte die zwei Führungs-Stile.
Den ersten, überlasse den Pferden das Denken, ihre Köpfe sind wesentlich grösser.😊
Ich erinnere mich noch als 1972 mein damaliger Chef mir zeigte, du putzt den Boden mit dem Wischmob vom Punkt A bis zum Punkt B, eine Strecke von circa 80 Meter circa 4 Meter breit.
Wenn du fertig bist kommst du in mein Büro, dann sehen wir weiter.
Stosse nicht mit dem Wischmob gegen die EIN/AUS Schalter der Produktionslinie.
Mach ich Chef. Danke.
Im Laufe der Jahre änderte sich manches, es kam der Wechsel vom autoritärem Stil zum offenen lockeren Führungsstil, Meetings, Trainings, Seminare, wir arbeiteten mit vielen DE Firmen wo spezialisiert waren auf "Coaching & Counseling" zusammen, wo uns zuerst trainierten, nach dem Prinzip "Traine the Trainee"
Der grösste Schritte war die alten Chefs abzubauen, viele wurden sowieso pensioniert oder wurden in Büros versetzt. Keiner wurde entlassen.
Die grösste Arbeit war die circa 200 Mitarbeiter in unserer Abteilung zu trainieren , um zu verstehen daß sie selbst ihre Entscheidungen in Zukunft treffen sollten und vor allem sich weiterzubilden, es war leider so, drei Jahre lang saßen wir in klassenähnlichen Räumen wo Thema um Thema behandelt wurde, Elektrische, Mechanische, Chemische Basis - Kenntnisse, vor allem auch noch das Verhalten, Wille usw. weil kein Kontrolleur im Sinne eines Chefs mehr vorhanden war, nur ein gut trainierter Teamleiter.
Das war oft komisch, manche Mitarbeiter waren das autoritäre so gewöhnt daß sie echt Angst bekamen.
Wir suchten bei der Einstellung von neuen Mitarbeiter nur das beste heraus, mir fiel immer auf ,dass besonders junge deutsche wo aus den Nachbarsdörfer zu uns gelangten, sehr oft den Kriterien entsprachen.
Nach 7-8 Jahren funktionierte es. Phil.
Hallo JuergenS und Phil
ich habe zu erst gelernt
1. Ist das überhaupt mein Zustellungsbereich ?
Weiter geben
2. Nach oben kratzen, so dick ist keine Cordhose
3. In der Mitte ist Sau blöd
Nach oben, Nickemann und Duckhaltung
4. Nach unten, meine Meinung und die Ansage hat immer Recht
6. Nie Nett sein
7. Nie nach unten Abgleiten !!!
Dann die Fortbildungen ...
Mein jüngster Sohn, Mal in der Bank Controller !!!
Macht er nie wieder ...
Freue mich auf weitere Beiträge
Euch ein freundliches Lächeln von Gisela und Krümmel 🐈
Bis ich selbst zu den Führungskräften zählte, habe ich so manche Chefs erleben können und müssen, die mir genau das Gegenteil von dem boten, was ich einmal machen wollte.
Sie steckten viel Energie in ihre Talentfreiheit für Mitarbeiterführung, fachliches Know How, Weltgewandtheit usw. - da meist hinter jedem solcher Chefs wieder ein Chef stand, konnte man sie gut beobachten, wie sie schleimerisch nach oben agierten (und auch dort nicht unbedingt für voll genommen wurden).
All das hatte ich nie vergessen, insbesondere die Verachtung mancher solcher Würstchen ehrgeizigen Frauen gegenüber, ,mit oft besserer Ausbildung als sie sie selbst hatten.
Als ich dann Chefin von 12 männlichen Mitarbeitern wurde und dies einige Jahre bis zu meinem RentnerInnen-Dasein auch bliebt, lag mein Focus auf 'Team-Building und Team-Working". Das funktionierte gut, da jeder meiner Mitarbeiter eigene Ressorts hatte, wo er recht eigenverantwortlich agieren konnte ("den Kopf habe natürlich ich hingehalten, wenn etwas schief lief").
Aber auch ich habe erlebt ,dass es MitarbeiterInnen gab, die diese Selbstständigkeit und auch Autarkie nicht schätzten, sondern die dies stark verunsicherte - die eigentlich von mir forderten, Aufgaben zu verteilen und zu kontrollieren. Das klappt aber in Teams nicht mehr so gut und am Ende war es auch für die nicht so selbstständigen besser, das Unternehmen zu verlassen.
Einer meiner Mitarbeiter war auch Mitglied des Betriebsrates. Es war ein etwas schüchterner, junger Mann und ich trieb ihn förmlich zu dieser Kanndidatur. Es war interessant, zu erleben, wie sein Selbstbewusstsein stieg und auch seine Bereitschaft, sich wirklich auch für Dinge zu engagieren, die nicht nur seine Person betreffen. Auch ich habe viel daraus gelernt, wie unerschiedlich und vielfältig Menschen sind - in diesem Mikrokosmos einer Abteilung eines erfolgreichen Unternehmens. Olga
Das war immer interessant, im HR wenn man besonders junge Leute motivieren konnte bzw. sich motivieren liessen, es war auch für einige sehr schwierig wo sehr unsicher wurden, sogar agressiv reagierten, wir organisierten einmal ein Meeting in einem Hotel, (circa 40 M) wo wir eine freie Aussprache in der Gemeinschaft zuliessen das war schlimm , in Gruppen eingeteilt durfte jeder sich aussprechen, wo besonders die Chef dieser Zeit im negativ Mittelpunkt standen, das war ein richtiger Fehler wo wir uns fast kein Rat mehr wussten das ganze wieder zu beruhigen, die ganze Vetternwirtschaft, Ungerechtigkeiten usw. kamen ans Tageslicht. Positiv es wurde die Basis für weitere Trainingseinheiten im Umgang miteinander. Es war diese Machtbesessenheit wo nicht immer das technische Wissen überwog.
Phil. 😉
Bei mir war, im Betrieb, wo ich arbeitete, im Management technischer innovativer Produkte, kein Wunsch nach Macht ein Antrieb, sondern alleine nur die Tatsache, dass Führungsverantwortung Voraussetzung für bessere Verdienstmöglichkeiten war, sonst nichts.
Deshalb arbeitete ich an meinem Verhalten, was mir nicht leicht fiel, weil ich nur versuchen konnte, mich in höherer technischer Kompetenz in Stellung zu bringen, ohne Radfahrerei, ohne Angeberei, ohne Intrigen.
Wohl wissend, dass "Beförderungen" anderer oft anderer Natur waren.
Eine Rückkehr in die Phase der Pensionierung, ohne Führungsaufgaben, fiel mir nicht schwer, es gibt genügend Ersatzaufgaben, aber die muß man konsequent anstreben.
Bei mir war, im Betrieb, wo ich arbeitete, im Management technischer innovativer Produkte, kein Wunsch nach Macht ein Antrieb, sondern alleine nur die Tatsache, dass Führungsverantwortung Voraussetzung für bessere Verdienstmöglichkeiten war, sonst nichts.Ach Jürgen – schlägt denn nicht ab einer gewissen Ebene nicht allemal Hierarchie Kompetenz?
Deshalb arbeitete ich an meinem Verhalten, was mir nicht leicht fiel, weil ich nur versuchen konnte, mich in höherer technischer Kompetenz in Stellung zu bringen, ohne Radfahrerei, ohne Angeberei, ohne Intrigen.
Wohl wissend, dass "Beförderungen" anderer oft anderer Natur waren.
Eine Rückkehr in die Phase der Pensionierung, ohne Führungsaufgaben, fiel mir nicht schwer, es gibt genügend Ersatzaufgaben, aber die muß man konsequent anstreben.
geschrieben von JuergenS
Ansonsten gilt nach wie vor das Peter-Prinzip, scheint mir nur allzu oft.
kann sein, ist lange her, und im Prinzip hat Peter recht, aber ich habe auch mehrere Ausnahmen kennengelernt, sonst würde m.E. ein Betrieb nichts abwerfen.
kann sein, ist lange her, und im Prinzip hat Peter recht, aber ich habe auch mehrere Ausnahmen kennengelernt, sonst würde m.E. ein Betrieb nichts abwerfen.Einverstanden:
geschrieben von JuergenS
Ich sags mal mit einer Geschichte, die mir dazu einfällt.
Befragt, was der Mann am Pult gerade dirigiert, meint ein Orchestermitglied:
„Egal – wir spielen Beethovens Ode an die Freude“.