andere gesellschaftliche Themen Ethik-Debatte: Die Würde des Menschen
Liebe Brita
Ich hatte den Beitrag https://www.seniorenportal.de/community/forum/andere-gesellschaftliche-themen/ethik-debatte-die-wuerde-des-menschen?tid=1021647&id=11787217#11787217 noch im Hinterkopf.
Wann sind Beiträge DESTRUKTIV?
Dieser Tage wurde wieder sehr emotional über Gruppen gestritten
die Guten, die Schlechten,
BösewichterInnen, MärtyrerInnen.
Es könnte bestimmt hilfreich sein, mal darüber nachzudenken - wenn man denn nun so gerne diskutiert, disputiert - also das STREITGESPRÄCH bevorzugt , wer denn tatsächlich weiß und beherzigt, wie eine KONSTRUKTIVE Debatte geführt wird.
Das würde erheblich viel Zündstoff aus der Debatte rausnehmen.
Es gibt dann nur noch Unterschiede im Debattier-Vermögen zu bemängeln oder anzuerkennen. 😉
Mareike
Ja @mareike
früher musste ein Bote lange auf dem Weg sein, um eine Nachricht zu überbringen. Doch heute mit der
IInternetgeschwindigkeit werden mal so kurz die Antworten verbreitet.
Da wird nicht mehr so lange überlegt und ein Schreiben formuliert, da wird ganz einfach in die Tasten .. gehauen.. was gerade im Moment dazu einfällt .
Ich mache mir Gedanken, auf wie viele schöne Geschichten und auch Gedichte wir dann hätten verzichten müssen. 😉
poldy
außerordentlich gut.
Als erstes fiel mir dazu ein, warum ich diese Talk-Shows, wie z.B.
Anne Will, irgendwann nicht mehr ertragen habe.
Fast keine dieser Regeln wurde da noch eingehalten.
Weiß aber nicht wie das heute ist.
Letztens war in einem anderen thread etwas eingestellt worden.
Frau Maischberger und nur zwei Gäste.
Sie vertraten unterschiedliche Positionen zum Ukraine-Krieg.
Das hat mir sehr gut gefallen.
Frau Maischberger unterbrach nicht ständig und sowohl der Mann,
als auch die Frau, konnten in Ruhe ihre Haltung/Einschätzung
darlegen.
Es war für mich sehr angenehm, dem zuzuhören.
Keine der beiden vertrat zu 100% meine Meinung.
Aber das soll auch nicht sein.
Wenn ich nur meine höre, wird es öde. Ein Austausch finde ich
wichtig. Will sagen, ich möchte auch konträre Ansichten hören und
wenn dabei die elf Regeln eingehalten werden, natürlich auch von
mir, kann der eigene Horizont erweitert werden.
Es ist gut und macht für mich Sinn, andere Standpunkte kennen zu
lernen.
Das war der Grund, warum ich hier überhaupt gelandet bin.
Danke, Mareike, für das Einstellen dieser elf Punkte.
Ich werde sie mir abschreiben.
Sie kommen in meine dicke Kladde: " Mathematik/Philosophie ".
Da gehören sie hin.
Anna
Irgendwie können die Regeln auch dazu verhelfen, keine "küchenpsychologische" Gedankengänge zu entwickeln.
Man sagt sich z B: Er/Sie hat keine oder nur wenig Ahnung davon, wie richtig disputiert wird.
Man sucht nicht nach weiteren Erklärungen .... Vermutungen ... Zuweisungen ...
Folgerichtig bedeutet das z B: Nicht die Person ist überheblich, sondern sie argumentiert überheblich.
Das alles kann und sollte man natürlich auch für sich beherzigen.
Zumindest könnte das Forum so für alle wieder etwas aktraktiver werden....
elf-regeln-fuer-die-gute-debatteDiese Liste gefällt mir sehr gut! Sie fasst zusammen und bringt auf den Punkt, was mehrere Teilnehmer an diesem Thread versucht haben, anderen klarzumachen! Sollte sich jedes ST-Mitglied an die Wand hinter seinem PC hängen!
Irgendwie können die Regeln auch dazu verhelfen, keine "küchenpsychologische" Gedankengänge zu entwickeln.
Man sagt sich z B: Er/Sie hat keine oder nur wenig Ahnung davon, wie richtig disputiert wird.
Man sucht nicht nach weiteren Erklärungen .... Vermutungen ... Zuweisungen ...
Folgerichtig bedeutet das z B: Nicht die Person ist überheblich, sondern sie argumentiert überheblich.
Das alles kann und sollte man natürlich auch für sich beherzigen.
Zumindest könnte das Forum so für alle wieder etwas aktraktiver werden....
Hallo @Mareike,
Wenn jemand eine falsche Meinung vertritt, finde ich das nicht schlimm, man kann ja seine eigene Meinung daneben stellen. Es wird erst zum Problem, sofern die Meinung nach Faktenlage mehrfach als falsch nachgewiesen wurde und der Betreffende seine Meinung immer wiederholt.
Wenn jemand häufig überheblich argumentiert, handelt es sich aus meiner Sicht um ein Charakterdefizit. Es sei denn, er weiß nicht, dass es so rüber kommt.
Als Stilmittel überheblich zu argumentieren kommt manchmal vor und ist ebenfalls charakterlich nicht einwandfrei. Unter vernünftigen Diskutanten muss da bereits einiges schief gelaufen sein.
Mein Fazit:
Falsche Meinung kommt vor und sehe ich nicht als Problem.
Häufige Überheblichkeit sehe ich als extrem schädlich an.
Ciao
Hobbyradler
Alles (und viele andere Regeln) sind ja ganz prima.
Aber wenn Senioren/Seniorinnen dafür Zielgruppen sein sollen, dann haben die in ihren bisherigen Leben entweder als Einsiedler irgendwo ganz oben auf dem Berg oder tief unten in einer Höhle gelebt.
Irgendwann muss das kleine Einmal-Eins des Kommunikations-Benimms doch gelernt und eingeübt worden sein ! Oder sollte die alte Benotung von "Benehmen" wieder ins Schulzeugnis aufgenommen werden ?
Das kann doch nicht nur mit der virtuellen Anonymität erklärt werden.
Falls nicht, dann ist während vieler Jahrzehnte etwas gewaltig schief gelaufen oder verpasst worden, anders kann ich mir nicht vorstellen, dass man mit so einem, von manchen 'gepflegten', Kommunikationsstil und ad personam Anwürfen, an permanenten Aschermittwochredensstil des catch-as-catch-can erinnernd, durchs (nicht nur Berufs-) Leben hat kommen können ohne hochkant rauszufliegen oder in das Archiv im Keller geschickt worden zu sein.
Da das nicht ST spezifisch ist, sondern in den social media auch keine Ausnahme ist, habe ich den Eindruck, dass selbst im Bereich der Alltagskommunikation inzwischen auch "Fachkräftemangel" herrscht.
Wobei man wieder bei der Ausgangsfrage wäre: welches Verhalten gegenüber meinen Mitmenschen/Mitdiskutanten wird noch als 'würdig' angesehen, wann fängt es an 'unwürdig' zu werden ?
Nur so am Rande und ziemlich OT (nur weil gesagt wurde, das Rechtswesen habe für Menschenwürde keinen Platz gefunden): nach geltender Rechtsauffassung endet die Menschenwürde nicht mit dem Hirntod (und bleibt somit staatlich geschützt) - eine Thematik, die bei der Organspende eine Rolle spielt, und der Mensch nicht Objekt werden darf, wegen der Nachfrage nach seinen Organteilen.
Ist das aber nicht bedenklich, wenn so ein "Hackstil" einem gerade so spontan einfällt?... was gerade im Moment dazu einfällt .
Muss er da nicht schon im Inneren vorhanden sein, nur halt - weil ohne verstellende oder zensierende Kontrolle und langem Überlegen- aus einem rauskommt ?
elf-regeln-fuer-die-gute-debatteDiese Regeln gefallen mir auch. Sie überlappen sehr stark mit unseren Foren-Regeln, formulieren diese aber aus einer etwas anderen Perspektive, es geht eher um einen realen runden Tisch. Im Forum kommt erschwerend hinzu, dass man das Gegenüber nicht sieht.
Karl
P.S.: unsere Forenregeln stehen über jedem Schreibfenster, werden aber leider trotzdem kaum zur Kenntnis genommen.
Vielleicht hat die Übung eben in einer besonderen Umgebung oder z.B. in einem Beruf oder Position stattgefunden.
Irgendwann muss das kleine Einmal-Eins des Kommunikations-Benimms doch gelernt und eingeübt worden sein !
Z. B. Formulierung im Urteil zu einem Steuerfall ging so. (frei nach dem Gedächtnis)
Im alltäglichen Leben haben Lehrer immer recht. Sie sollten jedoch erkennen, dass dies vor dem Finanzgericht nicht der Fall ist.
oder:
Wenn die Übung auf einem Thron als Leiter oder Leiterin einer Abteilung usw. erfolgt, sind vielleicht zwar wohlformulierte Texte vorhanden, können aber eben sehr oft giftige Passagen eingearbeitet sein.😁
lupus