andere gesellschaftliche Themen Ethik-Debatte: Die Würde des Menschen
Da hat sich längst vieles verändert - . . .
Natürlich gibt es auch die Anderen so wie früher auch, nur wenn ich meine Töchter usw höre . . . 😏
LG Heidrun
Wie es in Betrieben abläuft kann ich dir beantworten. Bin ja erst seit 2 Jahren aus der Arbeitswelt. Da wird gemobbt, nach oben gebuckelt und nach unten getreten. Erwachsene sind da viel schlimmer als Kinder.
Bruny
Sofern du dich in den letzten Jahren zu diesem Verständnis durchgerungen hast, wie du es nun schreibst, dann 👍 👍 👍Das sollte selbstverständlich so sein, denn wertlos oder verachtenswert sollten Menschen generell nicht gewertet werden.
Was vor allem fehlt in reinen Textforen, das ist die Wahrnehmung des Menschen auch hinter einer als falsch angesehenen Meinung. Ein Mensch wird nicht deshalb wertlos oder gar verachtenswert, weil er sich irrt.
Karl
Denn schlimmer wie du konnte man die Menschen hinter der Kölner Domplatte nicht bezeichnen.
Ja @Karl
die Wahrnehmung des Menschen ist nicht so selbstverständlich gegeben.
Es ist eine andere Wahrnehmungsebene.
Manchmal macht da das Zeichen @ schon einen Unterschied 😉.
Es ist ja auch nicht die Frage danach, wie der jeweilige Mensch im Alltag, im Reallive klar kommt.
Bez.weise - es sollte nicht die Frage sein.
Wir haben alle auch im Reallive mit unterschiedlichsten Menschen zu tun. Mit manchen kommt man gut klar, mit anderen weniger.
Manche sind respektvoll, andere gehen über Leichen ..
Das Thema ist doch die Frage: Woran macht man die Menschenwürde fest, die unantastbar ist.
In welchen Situationen bin ich aufgefordert für die Würde meiner Mitmenschen einzutreten.
Und es ist durchaus auch die Frage: Wie gehe ich damit um, wenn mir jemand die Würde abspricht, indem er mich respektlos behandelt.
@Heidrun
Ja
ich schaute mir Malinkas Beitrag nochmal an.
Die Form der Gemeinschaftsarbeit als "Trainingsplatz" ist die richtige Herangehensweise. Teamarbeit lernen, sich als Teil einer Gemeinschaft erleben können. Auch ein Gespür dafür zu entwickeln auf den Klassenkamerad angewiesen zu sein.
Die Berufsschule von Enkel Helge hat gleich schon in den ersten Wochen ein Projekt gestartet, wo in extremer Form dieses Angewiesensein vermittelt wurde: Klettern im Team.
LG
Mareike
Ich kann der Ansicht Dahls einiges abgewinnen, besonders, wenn er auf die Abgrenzung zwischen dem grundgesetzlichen (auch internationelen Menschrecht) Postulat der 'Unantastbarkeit" der Menschenwürde und seiner schwer fassbaren Verwendung im 'bioethischen' Bereich verweist.Ein genauerer Blick zeigt, dass der Begriff viel zu beliebig verwendet werden kann.Am besten sollte man sich überhaupt nicht auf ihn berufen, argumentiert Edgar Dahl.
Das bekannte Argument, dass "Menschenwürde" bzw. dessen Verletzung kein einklagbarer Tatbestand ist, sondern dass es dazu einer Reihe von Gesetzen bedarf, kann ich akzeptieren.
Der nicht kodifizierte "Rest" sind Fragen der Ethik, die, weil kulturabhängig, keinen universellen Begriff kennt.
Dahl nennt die Sterbehilfe.
Was ist würdevoller : zu erlauben, dass ein Mensch selbstbestimmt sein Leben beendet oder , dass sein Leben als höchstes Gut seiner Würde geschützt werden muss, weil kein Mensch, das Leben (auch sein eigenes) zerstören darf ?
Mir hilft beim Verständnis die ursprüngliche Fassung des GG Artikel 1, wo das Postulat sehr deutlich aufgestellt wird, dass (nach den Erfahrungen der Unmenschlichkeiten in den vielen Kriegen und staatlich organisierten Vernichtungsaktionen menschlichen Lebens) es bei allem staatlichen Handeln, die allererste und wichtigste Aufgabe ist, sicher zu stellen, dass die Würde eines jeden Menschen absolut geschützt wird, was für mich bedeutet, dass kein Mensch, weder physisch noch psychisch verletzt oder gar als 'wertlos' vernichtet werden darf.
Alle anderen moralisch begründeten Begriffe leiten sich aus dieser grundlegenden Forderung ab, wie Respekt, Nächstenliebe, Achtung, Ehrerbietung, Mitgefühl, Verständnis usw.
" Artikel 1. (1) Der Staat ist um des Menschen willen da, nicht der Mensch um des Staates willen. (2) Die Würde der menschlichen Persönlichkeit ist unantastbar. Die öffentliche Gewalt ist in allen ihren Erscheinungsformen verpflichtet, die Menschenwürde zu achten und zu schützen."
Keine leichte Aufgabe für ein Staatswesen, auch nicht für das unsrige. Wo liegen im Alltag die Grenzen ? Wo fängt die Strafbarkeit an ? Bei Beleidigungen in den social media oder z.B. bei Leibesvisitationen oder (früher) der Zwangsmusterung junger Männer usw. ? Wer will feststellen, was in solchen - strafrechtlich noch nicht relevanten oder noch nicht durch Gesetz erfassten Bereichen - eine Verletzung der Würde eines Menschen darstellt ?
Ist das Verständnis nicht auch sehr subjektiv ?
Der eine sagt, "stell dich nicht so an, wo gehobelt wird fallen nun mal Späne ...", die andere empfindet beim gleichen Verhalten tief empfundenen seelischen Schmerz .
Um auch mal den alten Draufgänger Schiller zu zitieren ( Gedicht "Die Künstler") :
"Frei durch Vernunft, stark durch Gesetze,
Durch Sanftmut groß, und reich durch Schätze,
Die lange Zeit dein Busen dir verschwieg,
Herr der Natur, die deine Fesseln liebet,
Die deine Kraft in tausend Kämpfen übet
Und prangend unter dir aus der Verwildrung stieg.
....
Der Menschheit Würde ist in eure Hand gegeben,
Bewahret sie!
Sie sinkt mit euch! Mit euch wird sie sich heben! "
Und die ewig beklagte Behauptung, daß man doch „hier niemanden persönlich kenne“ und daß Mimik und Gestik fehlen würden um User „wirklich zu kennen und beurteilen zu können“, ist schlicht falsch!
Edita
Falls Du mich damit meinen solltest, so habe ich das nicht geschrieben. Ich habe auf die Frage von Olga, wie man das denn im realen Leben handhabt, geschrieben, welche Unterschiede ich sehe.
Davon abgesehen, glaube ich aber tatsächlich nicht, dass jemand, Du beispielsweise, in der Lage ist, ohne mich persönlich zu kennen, mich "wirklich zu kennen und beurteilen zu können".
Schönen Abend
DW
staatliche Verfassung (GG) hinein zu nehmen.
Streng genommen hat er dort nichts zu suchen, da er ein philosophischer
oder auch ein theologischer Begriff ist.
In keiner Verfassung demokratisch geprägter Länder ist dieser
enthalten.
Dort stehen die " Menschenrechte", die eindeutig zu einem Staatswesen
gehören, da aus diesen sich die entsprechenden Gesetze ableiten
und auch gegebenenfalls verändert werden können.
Mit der " Würde " geht das nicht mehr, da sie rein philosophisch
betrachtet, kontrovers ausfallen kann.
Es ist kein Begriff der Staatstheorien.
Den gibt es dort nicht.
Aber dieser thread heißt ja auch nicht: Der Staat und die Menschenwürde.
Er ist Seitens Mareike anders gesetzt: Ethik-Debatte: Die Würde des
Menschen.
Dabei geht es um uns.
Wie kommunizieren wir miteinander?
Respektvoll?
Achten wir die Würde eines anderen?
Entwürdigen wir durch Worte?
" Anna bringt es fertig, jede Diskussion ad absurdum zu führen, sie
stellt immer ihre Person in den Mittelpunkt und weicht vom Thema
ab, der ST scheint für sie eine Art gruppentherapeutisches Setting
zu sein, in dem man sich nach Belieben auskotzen kann. "
Wie ordne ich einen solchen Satz ein?
Ist er begründet? Ist er legitim? Ist er respektvoll?
Ist er generell gegen die Menschenwürde?
Oder nur partiell?
Muss man ihn ernst nehmen?
Kann man darüber hinweg lesen?
Aber es geht darüber hinaus: kenne ich selber solche Sätze?
Bin ich in meinem Leben, in meinem Alltag schon mal entwürdigt
worden?
Wie gehe ich damit um?
Wann verletzt es mich, wann nicht?
Was mache ich, wenn ich daneben stehe, wenn jemand anderes
verbal entwürdigt wird? ( Ist mir schon öfter passiert)
Sage ich etwas? Schweige ich?
Ich dachte, dass Thema geht um solche Fragen......
Das alleine ist bereits ein sehr weites Gebiet.
Anna
mit deiner, von mir hervorgehobenen Meinung @Der-Waldler, gehe ich konform.Und die ewig beklagte Behauptung, daß man doch „hier niemanden persönlich kenne“ und daß Mimik und Gestik fehlen würden um User „wirklich zu kennen und beurteilen zu können“, ist schlicht falsch!
Edita
Falls Du mich damit meinen solltest, so habe ich das nicht geschrieben. Ich habe auf die Frage von Olga, wie man das denn im realen Leben handhabt, geschrieben, welche Unterschiede ich sehe.
Davon abgesehen, glaube ich aber tatsächlich nicht, dass jemand, Du beispielsweise, in der Lage ist, ohne mich persönlich zu kennen, mich "wirklich zu kennen und beurteilen zu können".
Schönen Abend
DW
Wenn ich allgemein die Beiträge hier im "ST" lese, ist den Schreiberinnen und Schreibern
daran gelegen so zu schreiben wie sie gesehen werden wollen, daraus eine Beurteilung der Person herzuleiten, ist in meinen Augen mehr als leichtsinnig.
Davon abgesehen halte ich es für unangemessen Nutzer des "ST" in jedweder Form zu bewerten, Sinn dieses Forums, so verstehe ich es, sollte der sachliche Austausch sein,
wobei ich unter einer Diskussion nicht vorrangig den Streit sehe, Streit ist meiner Meinung
nach unkontrollierte Selbstbeherrschung.
Xalli
Stimmt Anna
Ich habe die Debatte anders gesetzt.
Ich vermute @Aixois hat zunächst nur den Eingangsbeitrag gelesen.
Darauf nimmt er Bezug.
Es war mein Fehler den Beitrag von Edgar Dahl als Einstieg zu nehmen.
Irgendwie war es ein "ungeplanter Umzug" vom einem Thread in einen Neuen.
Da habe ich den Spiegel-Beitrag nur flüchtig gelesen, brauchte einen Aufhänger, eine Einführung.
Ich kann mir aber durchaus auch vorstellen, dass wir die Würde-Debatte weiterführen werden und solche Aspekte, wie von Aixois angesprochen, auch in den Blick nehmen.
Eine Ideensammlung wäre gut: Gemeinschaftsübung. 😉
Nun bin ich müde.
Gute Nacht
Mareike
Einen Satz aus dem Beitrag von Aixois zitiere ich als Zusammenfassung der Ausführungen zum Thema:
" Die allererste und wichtigste Aufgabe ist, sicher zu stellen, dass die Würde eines jeden Menschen absolut geschützt wird, was für mich bedeutet, dass kein Mensch, weder physisch noch psychisch verletzt oder gar als 'wertlos' vernichtet werden darf.
Alle anderen moralisch begründeten Begriffe leiten sich aus dieser grundlegenden Forderung ab, wie Respekt, Nächstenliebe, Achtung, Ehrerbietung, Mitgefühl, Verständnis usw.
Mareike