Forum Politik und Gesellschaft andere gesellschaftliche Themen Ethik-Debatte: Die Würde des Menschen

andere gesellschaftliche Themen Ethik-Debatte: Die Würde des Menschen

Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Ethik-Debatte: Die Würde des Menschen
geschrieben von Anna842
als Antwort auf Malinka vom 16.04.2024, 17:00:47
Dat is Humor aussem Pott, also ich sach mal so...

Anna
Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Ethik-Debatte: Die Würde des Menschen
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf olga64 vom 16.04.2024, 17:20:39

Liebe Olga,

im realen Leben sieht und hört man aber die Reaktionen des Gegenübers, Mimik, Gestik, Tonfall. Das alles fehlt hier im Forum, und auch die Smileys, sofern man sie überhaupt benutzt, können da nicht viel helfen. Das alles erschwert die Einordnung des Geschriebenen.

Im Übrigen sehe ich einen großen Unterschied zwischen Diskussion/harter Argumentation/Kritik und der persönlichen Abwertung des anderen, die hier im Forum durchaus immer wieder vorkommt, und der eigenen Überheblichkeit in Tonfall und Inhalt, mit denen manche anderen gegenübertreten. Das hat mit Schärfe in der Diskussion und mit "keine Kritik vertragen" nichts mehr zu tun...

Und wenn @Anna842 hier quasi in die psychopathologische Ecke gestellt wurde (nicht in diesem Thread, es war vor einigen Wochen in einem anderen), dann geht das GAR nicht. Das ist keine "harte Diskussion", das ist unter der Gürtellinie.

Ihrem letzten Absatz stimme ich absolut zu. Aber das kann nicht jeder. Ich versuche es zur Zeit, denn es ging viel zu vieles viel zu nahe an mich ran, das hat mir geschadet. Ich versuche, dazu zu lernen.

Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Abend; ich gehe jetzt kochen.

DW

Edita
Edita
Mitglied

RE: Ethik-Debatte: Die Würde des Menschen
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 16.04.2024, 17:20:39

Vollkommen richtig liebe Olga! 
Und die ewig beklagte Behauptung, daß man doch „hier niemanden persönlich kenne“ und daß Mimik und Gestik fehlen würden um User „wirklich zu kennen und beurteilen zu können“, ist schlicht falsch! 
Ich brauche keine Mimik und Gestik, ich orientiere mich am Geschriebenen, am Inhalt des Gesagten, die Aussage zählt und nicht Mimik und Gestik! 
Im Gegenteil, die sind nur hinderlich weil man damit eine unsägliche Aussage auch „freundlichst“ verpacken kann und ggf. sogar mit „das war so nicht gemeint“ relativieren kann! 


Edita


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olga64
olga64
Mitglied

RE: Ethik-Debatte: Die Würde des Menschen
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 16.04.2024, 18:12:36

Ich befürchte sogar, wenn die DisputantInnen in der realen Welt bei ihrem Gegenüber Mimik, Gestik und vieles andere präsentiert bekommen und sich dann auch noch mit ihren Kenntnissen aus dem körpersprachlichen Segment brüsten, gäbe es weitere Knackpunkte, um an allen anderen vieles nicht gut zu finden, aber sich selbst meist so zu definieren, auf der richtigen Seite zu stehen.
Ganz zu schweigen von vielen Lästermomenten, die dann natürlich auch ausgenützt werden, wenn jemand gegenübersitzt und "man" die Person dann später einzuschätzen versuc ht.

Ich pflege hier virtuelle Freundschaften mit einigen mir wichtig und wertvoll gewordenen MitgliederInnen und zwar auf ähnlicher Ebene wie ich es auch in meiner realen Welt mache.
Einfach von anderen nicht mehr erwarten als man selbst zu geben bereit wäre oder ist - das fordert dann zu Toleranz, Verständnis u.v.m. im menschlichen Umgang auf, was  auch meist sehr hilfreich ist und auch davor schützt, sich selbst allzu wichtig zu nehmen. Olga
 

Karl
Karl
Administrator

RE: Ethik-Debatte: Die Würde des Menschen
geschrieben von Karl
als Antwort auf Edita vom 16.04.2024, 18:12:36

@Edita,


du irrst m. E. jedoch, wenn Du glaubst Geschriebenes immer richtig interpretieren zu können. Das ist mitunter schwieriger als Du denkst und selbstverständlich können da Mimik und Gestik Interpretationshilfen geben - leider nicht im Forum.

Was vor allem fehlt in reinen Textforen, das ist die Wahrnehmung des Menschen auch hinter einer als falsch angesehenen Meinung. Ein Mensch wird nicht deshalb wertlos oder gar verachtenswert, weil er sich irrt. 

Ich stelle in den täglichen ST-Videochats fest, dass die Teilnehmer dort zwar häufig verschiedene Meinungen haben, aber sich trotzdem respektieren. Die gesprochene Sprache ist zudem praktisch niemals so harsch und beleidigend wie ich dies im Forum oft lesen kann.

Karl

Edita
Edita
Mitglied

RE: Ethik-Debatte: Die Würde des Menschen
geschrieben von Edita
als Antwort auf Karl vom 16.04.2024, 18:43:40

Ich habe nirgendwo geschrieben, daß ich einen Menschen bewerte, ich schrieb ausschließlich vom Inhalt einer Aussage!
Nicht die Mimik oder Gestik macht den  Inhalt einer Aussage aus! 
Mach Dir über meine Menschenkenntnis keine Gedanken, sie ist vielfältiger als Du einschätzen kannst!



Edita
 


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olga64
olga64
Mitglied

RE: Ethik-Debatte: Die Würde des Menschen
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 16.04.2024, 18:43:40
 

Was vor allem fehlt in reinen Textforen, das ist die Wahrnehmung des Menschen auch hinter einer als falsch angesehenen Meinung. Ein Mensch wird nicht deshalb wertlos oder gar verachtenswert, weil er sich irrt. 


Karl
geschrieben von Karl
Das sollte selbstverständlich so sein, denn wertlos oder verachtenswert sollten Menschen generell nicht gewertet werden.
Aber auch die nicht, die evtl. recht haben und dies auch artikulieren. Denn auch hier setzt dann oft schon so ein Modus ein, der dann in Richtung Besserwisser - Südd. Zeitung LeserIn - und vieles mehr mündet.
Wäre es nicht generell besser, eine andere Meinung - wenn sie vernünftig und faktengestützt vorgetragen wurde - dergestalt zu benützen, um das eigene Wissens- und Informationsspektrum zu erweitern oder evtl. auch zu korrigieren. Das wäre dann für alle Beteiligten hilfreich und würde auch weiterbringen. Olga
Heidrun11
Heidrun11
Mitglied

RE: Ethik-Debatte: Die Würde des Menschen
geschrieben von Heidrun11
als Antwort auf Mareike vom 16.04.2024, 17:24:32

Mit den Kindern hier in der Schule wird im Fach Sozialkompetenz in Rollenspielen geübt und bestimmte Worte und Redewendungen werden in Streitdiskussionen verboten und mit Gemeinschaftsarbeit in Stunden "bestraft"..kann sehr heilsam sein. Das Mobbing an dieser Schule ist schon nach 6 Monaten signifikant zurückgegangen
geschrieben von Malinka
 

Noch besser wäre es, wenn es ohne Bestrafungen umgesetzt würde ...



Ich hatte den Text von Malinka anders verstanden. Die Schüler sollen in Gemeinschaftsarbeit sich besser kennen lernen und vor allem lernen miteinander besser umzugehen. Ich hatte mir gewünscht dass so etwas auch an der Schule meiner Enkelin geübt worden wäre. Es gibt auch in Deutschland Schule die so arbeiten.

Nur wie läuft es dann in den Betrieben ab. Da gibt es auch Kollegen oder sogar Chefs die die Schwachpunkte der Kollegen / „Untergebenen“ ausloten und dann mobben. Wenn ich so etwas merkte habe ich mir zeitnah eine andere Arbeitsstelle gesucht. 😃

LG Heidrun
 
Malinka
Malinka
Mitglied

RE: Ethik-Debatte: Die Würde des Menschen
geschrieben von Malinka
als Antwort auf Heidrun11 vom 16.04.2024, 19:21:23

Liebe Heidrun, genauso hatte ich es gemeint. Hier wird in der Grundschule bereits sehr viel Wert auf soziale Kompetenz und gemeinschaftsunterricht gelegt. Das richtige lernen fängt eigentlich erst im vierten Schuljahr an. Zuvor lernen die Kinder respektvoll mit den Mitschülern und Erwachsenen umzugehen. Es klappt nicht immer aber immer besser. Und hier bei uns in der kleinen Stadt gehen Schüler und Schülerinnen immer noch paarweise in den Klassenraum und auch wenn sie herumtoben bevor der Lehrer oder die Lehrerin den Klassenraum betritt, so stehen sie alle brav und kerzengerade neben ihrem Pult und begrüßen im Chor die Lehrkraft wenn diese das Zimmer betritt.

Bei den kleineren hängt draußen am Klassenzimmer ein buntes Schild mit verschiedenen Symbolen. Darauf zu sehen ist ein Handschlag, eine Umarmung, ein Kopfnicken und der bekannte High Five Gruß Punkt wenn die Kleinen in den Klassenraum kommen steht die Lehrerin an der Tür und die Kinder die ja noch nicht lesen können, zeigen dann auf das Symbol mit dem sie begrüßt werden wollen und wahlweise werden Sie dann entweder umarmt bekommen die Hand gegeben oder ein Hifi oder einfach nur einen buenos dias

 übrigens die Strafpunkte, die beim Gebrauch von bestimmten Redewendungen oder kränkenden Worten vergeben werden, werden im Gemeinschaftsarbeit in der Schule abgegolten. Im Klartext heißt das, die Schüler schrubbengemeinschaftlich ihre schulpulte oder auch schon mal die Gemeinschaftstoiletten. Beschwerden seitens der Eltern gab es da noch nie, ganz im Gegenteil. Die finden das alles ziemlich gut

nun werden Kinder hier in Spanien traditionell aber schon von klein auf dazu erzogen, z.B ihren gebrauchten Trinkbecher oder Teller in die Küchenspüle zu stellen und diesen kurz unter fließendem Wasser abzuspülen, damit nichts anklebt. 

Alle sind kleine Prinzen und Prinzessinnen . ABER alle mit Pflichten und Rechten in ausgewogenem Maße 

olga64
olga64
Mitglied

RE: Ethik-Debatte: Die Würde des Menschen
geschrieben von olga64
als Antwort auf Heidrun11 vom 16.04.2024, 19:21:23
Nur wie läuft es dann in den Betrieben ab. Da gibt es auch Kollegen oder sogar Chefs die die Schwachpunkte der Kollegen / „Untergebenen“ ausloten und dann mobben. Wenn ich so etwas merkte habe ich mir zeitnah eine andere Arbeitsstelle gesucht. 😃

LG Heidrun
 
Da hat sich längst vieles verändert - es gibt seit vielen Jahren die Compliance Regeln und die jüngeren Chefs haben diese in ihren BWL-Studien stark verinnerlicht, zumal sie in grösseren Firmen auch mit starken Arbeitnehmer-Vertretungen und Frauenbeauftragten konfrontiert sind.
Heute treten die Chefs  meist in weissen Sneakern ohne Krawatte  auf, duzen und lassen sich duzen - keiner schreit mehr rum oder beleidigt, bzw. nennt er oder sie Mitarbeitende "Untergebene".
Irgendwelche Tadel werden anders verpackt: da kommt zunächst mal als Einleitung eines Gespräches nur Positives, bis dann - sorgsamer verpackt - das rausgeholt wird, was nicht so gut läuft.
Dafür ist das Problem viel zu gross, Mitarbeitende auf dem ausgedünnten, demographisch beeinflussten Arbeitsmarkt zu finden.
Ausserdem sind auch Mitarbeitende heute selbstbewusster, besser ausgebildet und wissen um ihren Wert auf dem Arbeitsmarkt.
Es gibt die Unternehmer alten Schlages vielleicht noch in sehr kleinen Betrieben, wo der Chef nach dem Motto regiert: "wer zahlt schafft an" - aber die dürften dann die grössten Probleme haben für die Zukunft. Oft finden die nicht mal geeignete Firmennachfolger in der eigenen Familie.
Das Umdenken hatte schon eingesetzt als ich noch berufstätig war; auch wir leitende Angestellte wurden damals schon zu Seminaren geschickt, wo diese Compliance Regeln einstudiert wurden.

Olga

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