andere gesellschaftliche Themen Die Würde des Menschen
@olga64
Deine Frage ist nicht ganz unberechtigt, man sollte das alles intus haben, aber es gibt Dinge, die verlieren sich, grade im Berufsleben und bei Stress. Du kannst im Arbeitsleben nicht zu Deinem Chef sagen, bitte warten Sie, ich muss erst durchatmen, mich sammeln und dann kommt meine Antwort auf ihre unverschämte Frage oder anders, ich weiß nicht, wie ich ihren Druck hier aushalten soll, ich bin bald am Ende meiner Kräfte usw. Darauf würde er sagen, wenn Sie sich der Aufgabe nicht gewachsen fühlen, dann suchen wir für ihren Arbeitsplatz einen kompetenteren Mitarbeiter ... so ähnlich. Streß pur für die Angestellte, der Chef cool, merkt nix. Also für beide wäre Achtsamkeit gut für ein besseres und entspannteres Miteinander. So als Beispiel, davon gibts tausende.
Ja, wir sollten als Kind Achtsamkeit beigebracht bekommen haben, aber ich denke, man kann sie eben im Laufe des Lebens wieder verlieren. Dann muss sie wieder auf Stand gebracht werden wird modernen Methoden. Ich denke, das geht. Ich mache keine Kurs, das lasse ich aber noch offen.
Wichtig ist doch, dass man erst mal fühlt, dass man etwas verändern muss, wenns anders werden soll.
Ein hartes mit Stress beladenes Leben kann auch hart machen. Aber ich bin nicht die Expertin, habe nur das Thema etwas angerissen, das ja noch viele andere Themen streift und kreuzt. Und alles hat auch irgendwie mit Würde zu tun oder mit Würdelosigkeit wie in meinem Beispiel oben.
Gruß Lorena
Zusatz zu meinem vorigen Beitrag
@olga64
Das wichtigste habe ich vergessen. Bei der Achtsamkeit geht es erstmal nicht um das Lernen, sondern um das In-sich-Hineinfühlen bei sich und den anderen. Denn das geht oft im Laufe des Lebens bei Stress und anderen Katastrophen verloren und das müssen viele Menschen auch erst wieder lernen. Leider merkt man das erst oft gar nicht. Erst wenn man sich nicht mehr erholt oder erschöpft und depressiv ist. Und andere Probleme sich einstellen.
Ich wollte es noch in meinen Beitrag einbringen, aber die Zeit war abgelaufen.
Mir kommt in letzter Zeit so vor, als ob die Zeiten fürs Nachholen kürzer geworden sind.
Es war mal bei 30 Minuten meine ich. Oder war das nur in den Musik-Threads?
Gruß Lorena
anlässlich der gestrigen Verleihung des Grimme-Preises, z.B. an die Moderatorin Miosga wurde mir erneut bewusst, wie schief das Thema in Deutschland ist.
Kaum ein/eine Nachrichten-Präsentierer oder Präsentiererin beim ZDF oder der ARD kommt ohne Versuche aus, die interviewten, meist Politiker, agresssiv zu befragen:
in etwa so:
dies oder jenes ist in ihrer Verantwortung schief gelaufen, wieviel Verantwortung übernehmen sie persönlich, halten sie sich noch für den geeigneten Verantwortlichen für ihr Ressort, wann treten sie zurück und ähnliches.
Desweiteren, nachdem Politiker gerne ausweichen, solche Fragen nicht beantworten wollen, bis zu drei ähnlichen Nachfragen.
Das sind für mich nicht nur Verletzungen der Würde, die auch Politikern zusteht, sondern geht über die Zielvorgaben von Sendungen im Nachrichtenbereich weit hinaus.
Ähnlich würdeloses spielt sich häufig auch Talkshows ab, garniert mit ständigen Unterbrechungen.
Talkshows sind natürlich geballtes Wissen aus verschiedener Sicht gemeinsam beleuchtet, also wichtig, aber meist vor allem Generatoren für Sensations-Formulierungen.
(Ganz zu schweigen von hämischem Grinsen mancher Moderatoren.)
Guten Morgen an alle!
Eben las ich ein Zitat von J.W. von Goethe, das ich bisher noch nicht kannte.
Ich meine, es hat auch sehr viel mit Würde zu tun. Natürlich auch mit Veränderung,
darüber könnte man auch diskutieren, sicher sehen das einige anders.
Ich finde diese beiden Sätze hier sehr passend.
Er schrieb:
Wenn wir Menschen nur nehmen, wie sie sind,
so machen wir sie schlechter.
Wenn wir sie behandeln, als wären sie, was sie sein sollten,
so bringen wir sie dahin, wohin sie zu bringen sind.
J.W. von Goethe
Es grüßt Lorena 👩
. . . . .Lass uns nachdenken was der Dichterfürst damit sagt und zunächst fragen: Wen meint er mit wir?
Wenn wir Menschen nur nehmen, wie sie sind,
so machen wir sie schlechter.
Wenn wir sie behandeln, als wären sie, was sie sein sollten,
so bringen wir sie dahin, wohin sie zu bringen sind.
J.W. von Goethe
Leute wie bspw. sich selbst?
Leute die wissen wie Menschen sein sollten und diese deshalb fortwährend irgendwo abholen wollen?
Wohin das führen kann, davon bekommt jeder, der wachen Auges sieht, was derzeit manche führenden Politikerinnen und Journalistinnen in trauter Eintracht nicht nur an Moralischem ex cathedra so alles verkünden, eine zumindest leise Ahnung.
Oder meint er eventuell alle Menschen?
Leute, die sich permanent gegenseitig erzählen, wie jeder von ihnen sein sollte und sich ohne - Ende in fruchtlos, strittigen Dialogen darüber ergehen?
Vielleicht fallen Dir bei einem Versuch die Sache - ähnlich wie jeweils Frau Dr. Angela Dorothea Merkel - vom Ende her zu denken, weitere Fragen dazu ein, Lorena.
Übrigens:
Goethe - das Zitat ist in meiner Sammlung - nimmt da erkennbar Anleihen an Platons Philosophenstaat, den Karl Raimund Popper zu Recht ablehnt, weil er anmaßend Herrschaft verortet und zementiert.
Mit hehren Begriffen wie WÜRDE lässt sich so allerhand bewirken - wenn das Volk erst einmal jemandem die Definitionsmacht zuspricht und sie ihm dann unhinterfragt überlässt.
Komm gut durchs Wochenende
Guten Morgen @Bias,
ich wusste, dass Einwände kommen zu dem 2. Satz Goethes.
Ich schrieb ihn trotzdem, denn Goethe ließ es offen, was er mit meinte mit: "so bringen wir sie dahin, wohin sie zu bringen sind".
Er muss ja nicht damit gemeint haben, sie in eine passende politische Richtung zu schieben.
Da gibt es viele Möglichkeiten im realen Leben miteinander. Vielleicht ist gemeint, dass man höflich miteinander umgeht und kommuniziert oder dass man sich benimmt und, und, und.... suche es sich jeder raus was er dazu gemeint haben könnte.
Lorena
Manipulationen in Sachen Politik sind sicher auch in Deinem Alltag nicht einzige das, was Dir missfallen könnte, oder?
Guten Morgen @Bias,
ich wusste, dass Einwände kommen zu dem 2. Satz Goethes.
Ich schrieb ihn trotzdem, denn Goethe ließ es offen, was er mit meinte mit: "so bringen wir sie dahin, wohin sie zu bringen sind".
Er muss ja nicht damit gemeint haben, sie in eine passende politische Richtung zu schieben.
Da gibt es viele Möglichkeiten im realen Leben miteinander. Vielleicht ist gemeint, dass man höflich miteinander umgeht und kommuniziert oder dass man sich benimmt und, und, und.... suche es sich jeder raus was er dazu meint.
Lorena
geschrieben von Lorena
Ich, beispielsweise, möchte nicht ungefragt irgendwohin gebracht werden. Auch nicht per subtilem Nudging, wie es neuzeitlich Mode ist.
Der Johann Wolfgang soll übrigens im Umgang mit anderen Menschen ein rechter Stinkstiefel gewesen sein.
Na ja, wie immer - die einen werdens so, die anderen so gesehen haben, vermute ich mal.
Friede seiner Seele.
Ich entnehme diesen Worten, dass Goethe die Menschen im Allgemeinen als schlecht einschätzt. Er sagt: "Wie sie sind". Er wird keine politischen Größen seiner Zeit gemeint haben, sondern eine halbwegs philosophische Betrachtung aus seiner Sicht angestellt haben, vielleicht hat er Erfahrungen gemacht, auf die er sich stützt.
Wenn wir Menschen nur nehmen, wie sie sind,
so machen wir sie schlechter.
Wenn wir sie behandeln, als wären sie, was sie sein sollten,
so bringen wir sie dahin, wohin sie zu bringen sind.
J.W. von Goethe
geschrieben von Lorena
Es bleibt offen, was er darunter verstand, wenn er sagt: "Wie sie sein sollten." Das ist wohl ein weites Feld, würde nun wieder Fontane sagen.
Ach @Bias - ich weiß jetzt auch nicht über was Du schreiben möchtest.....
Über Würde, Goethe oder Politik? Ja, das Thema Würde ist zu vielfältig,
um es auf einen Nenner zu bringen.
Ich sehe es immer so, erst im kleinen Kreis, Familie, Umfeld sich umzusehen
und zu schauen, wie es gesellschaftlich funktioniert. Denn so funktioniert
es auch in der Politik, Politiker sind auch nur Menschen. Ich wünschte sie
mir auch gerne eher als Vorbilder. Nicht alle Wünsche werden erfüllt.
Ich, nicht nur ich alleine plädiere ja schon lange für eine gesellschaftliche
Veränderung, Ich würde mich hier jetzt aber wiederholen.
Mit meinem Spruch von Goethe wollte ich das Thema nur wieder neu anschubsen.
Danke für Deinen neuen Anstoß.
Es grüßt Dich Lorena
Danke @Michiko
So sehe ich den Inhalt Goethes im Zitat auch.
Man muss ja auch immer seine Zeit berücksichtigen, wann es geschrieben wurde.
Jedoch haben sich die Menschen bis heute nicht sehr verändert denke ich.
Nur die Umstände, wie sie leben müssen. Früher gabs die Frage wohl nicht:
Wie wollen wir die Zukunft gestalten?
LG Lorena