andere gesellschaftliche Themen Die Wahrheit oder wie mir als Kind, der Glauben an den Weihnachtsmann abhanden kam.
Ich kann mich noch gut an den Moment erinnern, als mich (m) eine Erkenntnis traf, wie ein Bltz.
DIE Wahrheit gibt es nicht.
Das Gefühl was mich in diesem Augenblick beschlich, war das gleiche wie ich es als Kind erlebt hatte, als die Illusion an den großen, weißbärtigen und weisen Mann in seinem roten Mantel zerbrach.
Ich war unendlich traurig und gleichzeitig würend, dass man mich belogen hatte.
Vor einiger Zeit musste ich mich nun erneut mit dieser Erkenntnis auseinandersetzen. Diesmal ging es aber nicht um den Weihnachtsmann. Es ging um die Wahrheit. Durchtränkt von Gefühlen Erlebnissen und Erfahrungen die zu dieser oder jener Wahrheit führte. Die Wahrheit als subjektives Erleben?
Ich stellte fest, dass es wohl ganz, viele und unterschiedliche Wahrheiten gibt. Je öfter es mir gelang, mich in mein Gegenüber hineinzuversetzen, desto mehr begriff ich, dass es eine Wahrheit gab. Seine Wahrheit.
Das Gerüst, auf dem ich von scheinbarer Sicherheit getragen wurde, gab es also nicht mehr. Jetzt war Abschied von schwarz-weiß Denken angesagt. Ein noch immer schwieriger Prozess für mich.
Um mich in diesem medialen Wahnsinn, der uns umgibt, zu schützen bin ich immer wieder gezwungen mich zu hinterfragen. - Warum macht mir z. B. jetzt diese eine Schlagzeile gerade solche Angst-
In der medialen Welt ist das Wissen längst angekommen, dass sich Worte wie Realität und Wahrheit bereits abgenutzt haben. Zu oft als Lüge entlarvt, zu oft missbraucht. Die Begriffe wurden ausgetauscht. Heute sind es FAKTEN. Vergessen wir niemals, dass die Berichtserstattung erst einmal von einem einzelnen Menschen kommt, der widerrum von SEINER Wahrheit geschrieben wird. Für mich gibt es einen neuen Leitsatz der mich führt. Glaube nicht alles was du denkst.
Am Beispiel Weihnachtmann wird deutlich, dass es einen Unterschied gibt zwischen Wahrkeit und Wirklichkeit.
Für das Kind war der Weihnachtsmann Wahrheit und das Kind mußte eines Tages erkennen, dass es ihn in Wirklichkeit nicht gibt, sondern nur als ausgedachte Fantasiefigur.
Wirklichkeit hängt nicht vom inneren Empfinden des Menschen ab. Alles, was wirklich geschieht, entspricht der Wirklichkeit.
Nun gibt es da eben das Problem zwischen Wahrheit und Wirklichkeit unterscheiden zu können. Es wird neuerdings immer wieder versucht uns einzutrichtern, das mittels Fakten Wirklichkeit vermittelt wird. Unterschlagen wird aber dabei, dass der objektive Wirklichkeitsgehalt aus unterschiedlichsen Gründen häufig verzerrt wird. Diese Verzerrung kann sowohl von außen kommen (Propaganda, Belehrung, Manipulation, Indoktrinierung, etc), als auch im eigenen Innern entstehen (Hoffnungen, Verdrängungen, Wünsche, Abneigungen, Ängste, etc).
Wahrheit kann sich nie abnutzen, Wahrheit ist ein Fakt wenn er die Wirklichkeit korrekt beschreibt, und eine Behauptung beschreibt die Wirklichkeit korrekt, wenn das, was sie behauptet, tatsächlich der Fall ist, und was tatsächlich der Fall ist, hängt nicht davon ab und hat nichts damit zu tun, wie wir es wahrnehmen oder was wir darüber denken!
Behauptungen kann es viele geben, aber es gibt nur eine Wahrheit, es kann niemals zwei oder gar mehr Bahauptungen geben, die alle wahr sind, nur eine Behauptung kann wahr sein!
Ich glaube alles, was ich denke, aber niemals alles was ich lese oder was andere denken, erst wenn ich es überdacht habe, dann fange ich an zu glauben oder eben auch nicht ........
Edita
Man muss natürlich auch Fakten immer mit einer Portion Abstand betrachten, und dazu gehört erst einmal, den Hintergrund dieser Fakten zu recherchieren. Will sagen: Wer steckt dahinter, welche Quellen sind benutzt worden, ist an Ort und Stelle recherchiert worden? etc. etc.
Wenn ich dann feststelle, dass es einen seriösen Hintergrund gibt und die Fakten meinem Eindruck nach sorgfältig recherchiert wurden, dann kann ich auch ruhig mal annehmen, dass sie stimmen.
Dazu gehört allerdings Medienkompetenz, also lernen zu unterscheiden, welches Medium ich nutzen will, um seriös informiert zu werden.
Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, sich seine eigene Wahrheit zu basteln, basierend auf einem diffusen „Bauchgefühl“, das allerdings kann einen in die Irre führen, denn zum Glauben gehört auch Wissen. So einfach ist das nämlich nicht mit der Wahrheitsfindung, das stimmt. Gerade deshalb braucht man eben auch das Wissen, das andere, z. B. gute Journalisten, einem liefern. Und es gibt Kriterien, die man anwenden kann, um sich nicht an der Nase herumführen zu lassen, damit kann man dann schon einigermaßen unterscheiden lernen.
Man sollte vor allem nicht auf jeden fahrenden Zug aufspringen oder über jedes hingehaltene Stöckchen springen, wenn man sich nicht völlig verunsichern lassen will.
Vielleicht gibt es die Wahrheit.
Das was wir als Fakten, Realität oder Wirklichkeit berichtet bekommen ist bestenfalls eine Facette der Wahrheit.
Das fehlen der anderen Facetten verzerrt (fast immer) die Interpretation der Fakten.
Selbst wenn wir selbst in einer Situation live dabei sind/waren nehmen wir nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit wahr. Nämlich genau den, der unserer Perspektive und Wahrnehmungsfähigkeit entspricht.
Puzzleteile der Wahrheit gibt es, denke ich.
ein interessantes Thema
WurzelFluegel
Unser Leben erlebe ich in einem geometrischem Kreis und teile diesen in vier gleiche Teile auf:
Teil eins, ein unbeschriebenes Blatt wird beschrieben mit Geburt und Heranwachsen, es ist beschrieben, wenn Teil Zwei, der Schuleintritt nebst anschließender Ausbildung beschrieben ist und Teil Drei, der Eintritt in den Beruf beginnt. Es wird dann ein sehr eng beschriebenes Blatt werden, weil Beruf gleichbedeutend mit Schaffen verbunden ist.
Wenn danach man vor dem letzten unbeschriebenen Blatt sitzt, viel, sehr viel Zeit zur Verfügung hat als Rentner, muß man sich überlegen, welchen Inhalt man diesem Blatt geben möchte. Ich habe noch sehr viel vor, doch halte ich zwischendurch in meinem Garten , sentimental, Rückschau, lese die drei anderen beschriebenen Blätter. Und immer wieder kommen mir die gleichen Gedanken: Man sollte nicht bewerten „was“ man im Leben ist, sondern „wer“ man ist.
Mein persönliches Ergebnis fällt auf den letzten Teil dieses bereits niedergeschriebenen Satzes.
Die beschriebenen Blätter aber, um dem Thema hier gerecht zu werden, umschreiben die Wahrheit, die absolute Wahrheit über mein Leben. Dieses letzte Blatt aber lege ich aus meinen Händen, wenn ich an der Abbruchkante zum Nirvana stehe.
Doch die Themenüberschrift findet auch für die nationale und internationale Politik ihre Anwendung.
Ich hab die Beiträge mal überflogen und bin der Meinung, dass man über "Wahrheit" genauso wenig oder genauso unendlich lange reden kann, wie über christlichen Glauben. Das wird zu einer Endlosschleife. nachdem was ich hier gelesen habe, habe ich mal überlegt, was für mich "Wahrheit" ist. Für mich ist Wahrheit, was ich als Wahrheit empfinde. Damit bin ich ein Leben lang gut gefahren und habe weder im persönlichen, noch im beruflichen Bereich nur selten Enttäuschungen erlebt. Vielleicht habe ich ja eine "Antenne" dafür. Was die Medien angeht, habe ich in unserem Land ungemein viele Informationsquellen, um Meldungen zu verifizieren. Davon mache ich Gebrauch. Kann sein, dass ich trotz Recherche zweifele; aber was wäre das Leben ohne Zweifel? Noch zum Eingangsbeitrag von Momoline: Er/sie kann mir nur leid tun, wenn er/sie auf so ein enttäuschendes Leben zurückblicken muss, was zu solchen Zweifeln geführt hat. Übrigens: Meine einfache Feststellung: Es gibt die Wahrheit. Daran habe ich aus meinen Erfahrungen keinen Zweifel.
@ingo,
da pflichte ich dir bei, persönliche Geschichten eben.
Deshalb und ausschließlich deshalb habe ich mit meiner Einlassung zu dieser Thematik Stellung bezogen.
Für mich eben die absolute Wahrheit, wenn man sein Leben reflektiert, es beurteilen kann.
Man weiß es: Das ist die absolute Wahrheit.