andere gesellschaftliche Themen Die Angst als ständigen Begleiter?

minerva
minerva
Mitglied

RE: Die Angst als ständigen Begleiter?
geschrieben von minerva
als Antwort auf JuergenS vom 20.07.2022, 09:14:13
auch das ignorieren ist nicht einfach,


vor allem nicht für leute, die nie probleme hatten.

wenn man immer schon für alle möglichen probleme selbst eine lösung finden mußte, ist es  rel.einfach
Karl
Karl
Administrator

RE: Die Angst als ständigen Begleiter?
geschrieben von Karl
als Antwort auf JuergenS vom 20.07.2022, 08:41:18
Ich sag mal Angst fördert Besserwisserei.

Ich finde auch, dass vor allem Medien negativen News den Vorrang geben

...
Wir sollten nicht vergessen, dass wir selber, die Konsumenten von TV, Zeitungen und anderen Medien, diejenigen sind, die negative Neuigkeiten stärker beachten als positive.

Das ist z. B. auch hier im ST sehr gut zu beobachten. Wir haben zwar die Rubrik "Gute Nachrichten", aber das Interesse im Vergleich zu Kriegsthemen und Krankheitsthemen ist doch sehr bescheiden. Intensive Diskussionen entstehen bei guten Nachrichten sehr selten.

Bevor wir also Verschwörungstheorien anhängen wie "Angstmacherei ist Teil des Systems liebe Momoline. Und die Blockaden im Gehirn erwünscht" sollten wir meiner Meinung nach uns zuerst einmal an die eigene Nase fassen.

Deinen Ratschlag @Corgy finde ich gut. Das kann wirklich helfen zu entspannen.
Einfach nicht verrückt machen lassen, ,mal eine Woche ohne Nachrichten, ohne Medien und dafür lieber im realen Leben jeden Tag mindestens 5 fremden Menschen anlächeln und mindestens mit einer Person davon ein kleines Gespräch anfangen. Hilf ungemein.
Karl
Roxanna
Roxanna
Mitglied

RE: Die Angst als ständigen Begleiter?
geschrieben von Roxanna
Dieses alte Liedchen, eigentlich doch wieder aktuell, habe ich gestern an anderer Stelle eingestellt. Hier passt es auch ganz gut, wie ich finde
 

Ich begrenze meinen Nachrichtenkonsum sehr. Sich Sorgen zu machen, was kommen könnte und dann vielleicht doch gar nicht kommt, kostet sehr viel Energie. Angst, Furcht und Sorge sind schlechte Ratgeber.

Roxanna

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Karl
Karl
Administrator

RE: Die Angst als ständigen Begleiter?
geschrieben von Karl
als Antwort auf Roxanna vom 20.07.2022, 09:26:22

Liebe @Roxanna,

richtig ist, wir dürfen uns von Angst und Sorge nicht dominieren lassen, denn dies kann tatsächlich - wie hier im Thread geschrieben wurde - zur Blockade führen. Andererseits haben Sorge und Angst auch eine lebenserhaltende Funktion und Sorglosigkeit wie Angstfreiheit sind dem Überleben nicht immer förderlich.

Sorge im Sinne von Vorsorge halte ich z. B. für eine sehr sinnvolle Sache. Letztlich setzt alles intelligente Verhalten den Blick in die Zukunft voraus. Vorausschauendes Handeln ist intelligentes Handeln. Insofern sollten wir die Zukunft nicht aus den Augen verlieren und Sorge dafür tragen, dass unsere Kinder und Kindeskinder in einer lebenswerten Welt leben können.

Karl

Roxanna
Roxanna
Mitglied

RE: Die Angst als ständigen Begleiter?
geschrieben von Roxanna
als Antwort auf Karl vom 20.07.2022, 09:32:58

Ich kann mir gar nicht vorstellen, lieber Karl, dass jemand in diesen Zeiten sorglos und völlig angstfrei sein kann. Das meinte ich ganz sicher nicht. Aber eben sich davon nicht beherrschen zu lassen und für sich selbst zu sorgen in dem Sinne, was kann ich mir zumuten und was nicht, das halte ich auch für sehr wichtig. Jeder hat ja seine ganz eigene Belastungsgrenze. Wichtig finde ich eben auch, das, was an positivem und eigentlich aufbauendem passiert, nicht vor lauter Angst und Sorge aus dem Blick zu verlieren.

Roxanna

ingo
ingo
Mitglied

RE: Die Angst als ständigen Begleiter?
geschrieben von ingo

Ich habe in dieser Zeit keine "Angst"; aber die Flut an Negativmeldungen geht auch bei mir schon lange an die Substanz. Ratschläge, über die Meldungen hinwegzugehen oder Nachrichtenpausen einzulegen, halte ich nicht für praktikabel. Ich sage mal ein praktisches Beispiel: Ich schaue gerne die Sendung "DAS" im Nord 3. Selbst bei dieser Plaudersendung, wie bei vergleichbaren Sendungen auch, wird man an den Krieg oder die Pandemie erinnert. Ganz übel finde ich übrigens "Brisant" und "Hallo Deutschland". Die bringen generell in den ersten 10 Minuten Katastrophenmeldungen. Abschalten tue ich bei guten Krimis und bei fröhlichen Filmen. Auf dem Niveau von Degeto-Filmen mit Frau Neubauer bin ich allerdings noch nicht gelandet😏
An einer Stelle wurde hier schon der alte Spruch angeführt "Bad News are good News". So ist es leider, und unsere Rubrik "Gute Nachrichten" braucht natürlich auch "gute Nachrichten". Und dauernd über Nettes in der Familie zu schreiben, wird auch niemanden vom Hocker reißen.
Meine Sorge ist, dass die Entwicklungen der letzten und kommenden Jahre bei vielen, vor allem älteren, Menschen gesundheitliche Spuren hinterlassen wird; beim Einen mehr,bei der Anderen weniger. Ich spüre das schon. Wenn ich rausgehe, fühle ich mich, im Vergleich zu früher, in einer fremden Welt. Nichts ist mehr so locker, wie es mal war.


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JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Die Angst als ständigen Begleiter?
geschrieben von JuergenS

Ich erlaube mir noch den Hinweis, dass die Medienlandschaft(zu der auch die sozialen Netzwerke gehören), heute eine andere ist, mehr Sender, spontanere Journalisten, Zugang weltweit und auch widersprüchlich informiert.

Und dass wir alle inzwischen nicht mehr 40, nicht mehr 30 oder 20 sind und wir schon einem massivem Medien-Angebot gegenüberstehen, dem man nicht so leicht entgehen kann, indem man sich in Blasen zurückzieht oder ähnliches, weil die Informations-Lücken auch nicht weiter helfen.
Das lokale Werbeblatt alleine ist nur ein kleiner Torso.

Lissy52
Lissy52
Mitglied

RE: Die Angst als ständigen Begleiter?
geschrieben von Lissy52

Ich finde Corgi hat  recht. Man darf sich nicht von den Medien verrückt machen lassen. Angst ist kein guter Ratgeber.

Als ich heute Morgen einkaufen war, fiel mir auf, dass sehr viele Leute da waren, ( normal bin ich Mittwoch um 7.00 Uhr allein im Laden ) die enorme Mengen an Hundefutterdosen und Trockenfutter rausschleppten. Als ich die Kassiererin fragte, was denn hier heute los ist, erzählte sie mir, dass in einer großen Zeitung stand " Wird Hundefutter bald knapp ? " Nur eine Frage und dann solche Reaktionen. 

Natürlich ist die Vorsorge für die Zukunft in unseren Genen verankert. Wer nicht für den Winter vorsorgte, musste hungern, aber wer iin der  Nacht stundenlang über Dinge grübelt, die wahrscheinlich niemals eintreffen werden, der wird  krank.


 

aixois
aixois
Mitglied

RE: Die Angst als ständigen Begleiter?
geschrieben von aixois
als Antwort auf Roxanna vom 20.07.2022, 09:41:37
Jeder hat ja seine ganz eigene Belastungsgrenze
@Roxanna,
ich stimme da völlig zu, dass Sorgen, Angst,Ängstlichkeit,Furcht, Phobien, Unsicherheit, Zögerlichkeit, Prokrastination (nicht handeln, auf Morgen bzw. die Woche mit den vier Donnerstagen verschieben) im Individuum selbst ihre Ursache haben, genetisch (?) bedingt oder durch  Erfahrung, Stigmata, Erziehung bewirkt.

Es gibt Leute, die sehen hinter jedem Busch irgendwelche "Bhuta" (Gespenster) wie die Bengalis sagen, wittern überall Gefahren, stellen sich (meist grundlos) vor , was sein könnte, was schief gehen könnte usw. . Das kann bis zur Hysterie, Waschzwang (o.ä. pathologischen Formen) ja Lebensunlust gehen.

Es trifft es nicht ganz, aber im Volksmund nennt man das die ewigen Optimisten bzw. ewigen Pessimisten. Beiden fehlt im Extremfall letztlich die Distanz zur Realität, ein Optimist, der keine Vorsicht walten lässt oder ein Pessimist, der sich nichts mehr traut, sich abkapselt gefährdet sich (u.U. auch und andere). Ich denke, da kommen auch Fragen nach dem Vertrauen und nach der Fähigkeit dazu, Dinge so hinzunehmen wie sie sind und zu erkennen,  wo Handeln angesagt ist und wo es sinnlos ist.

Wenn meine Frau in den Flieger steigt, dann hat sie überhaupt keine 'Flugangst', weil sie 100 % dem Piloten vertraut (andere sagen,  sie sind in Gottes Hand) und den Leuten , die sich um die Sicherheit der Maschine kümmern. Ansonsten gilt eben, was die Flugbegleiter in Bangladesh immer beim Losfliegen gesagt haben "wir werden in ca. 1h in XYZ ankommen. Inch'allah - so Gott will !".
Dann braucht es auch keinen frenetischen Applaus, wenn die Maschine sicher gelandet ist ... es sei denn , der Pilot hat eine Meisterleistung vollbracht und eine gefährliche Situation gemeistert.

Ich meine, das Niebuhr zugeschriebene Gebet (mit oder ohne Gottesbezug) hat immer noch seine Gültigkeit (auch beim Medienkonsum) : "

gib uns die Gnade, mit Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

 
JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Die Angst als ständigen Begleiter?
geschrieben von JuergenS

Wird nun jeder im Alter mutiger, bleibt gleich mutig oder wird ängstlicher?


alle Ermutigungen und Apelle verhallen, weil es bei uns Älteren alle Varianten gibt, weil Altern eben nicht jüngerbleiben wollen  bedeutet oder Kraft durch philosophische Sprüche zunimmt.

 


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