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RE: Der Handwerkermangel
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf aixois vom 10.01.2023, 18:40:45

Muss mich doch sehr missverständlich ausdrücken.

 Sind wir uns darüber einig,
1. dass für Abiturienten deutlich mehr finanzielle Mittel aufgewendet werden?
2. Auszubildende deutlich weniger in den Gesellschaftsfächern ausgebildet werden!
3. Wesentlich zu früh eine Entscheidung für ihr Leben treffen müssen!

RE: Der Handwerkermangel
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf aixois vom 10.01.2023, 18:40:45

Und weil Du bis zum Umfallen arbeiten musst, stirbst Du im Schnitt 5 Jahre früher

barbarakary
barbarakary
Mitglied

RE: Der Handwerkermangel
geschrieben von barbarakary
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.01.2023, 19:58:52

Oje - da wäre ein mir bekannter Maler/Anstreicher ja 103 geworden statt knapp 98....

LG barbarakary


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MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Der Handwerkermangel
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf olga64 vom 10.01.2023, 18:05:22
Und denjenigen, die vorhanden sind, sollte man schon selbst die Entscheidung überlassen, ob sie in einen akademischen Beruf oder als Handwerker tätig werden wollen.

Die Menschen sind mit 18 Jahren volljährig und solche Entscheidungen werden auch nicht mehr in den Elternhäusern gefällt, sondern direkt vom jungen Menschen, der vor einer Berufswahl steht.
Oft orientieren sich diese natürlich auch an ihren Elternhäuser, will heißen, wenn sie aus einem akademischen Haushalt kommen, geht es meist auch so weiter. Oft auch deshalb, weil z.B. eine Anwaltskanzlei vom Nachwuchs übernommen werden sollte oder ein Unternehmen an sich usw.

Die Einstellung zu Handwerkern in unserer Gesellschaft ändert sich spätestens dann, wenn man selbst Handwerker braucht und erfährt, dass mit sehr langen Wartezeiten gerechnet werden muss.
 
Ich bin kein Freund einer Planwirtschaft, dennoch muss natürlich jedes Wirtschaftsunternehmen planen! Umsatz, Ergebnis, Budget und vieles mehr, natürlich gehört die Personalplanung auch dazu.

Auch das Wirtschaftsunternehmen Deutschland muss planen, wenngleich dies recht komplex ist. Dazu gehört auch eine Personalplanung, denn es kann nicht sein, wenn Handwerker dringend benötigt werden, dies einfach dem freien Spiel der Kräfte zu überlassen! Wenn eben keiner will, dann will eben keiner! ... das kann man zwar machen, ist aber nicht sonderlich klug! Es müssen Anreize gesetzt werden, die einem allseits bekannten Mangel entgegen wirken. Passiert dies nicht, vergrößert sich das Problem ...

Ich habe ja geschrieben, das die Abiturientenquote derzeit 51% beträgt, jedes Jahr etwa ein Punkt dazu kommt. Bleibt dies so, haben wir in 8 Jahren knapp 60% mit höherem Bildungsabschluss. Wer soll denn dann noch im Handwerk arbeiten, wer soll schrauben und schweißen?

Ist das Abitur vielleicht einfach zu leicht? 

Ich will ja nun nicht in die "Alten Zeiten" zurück, möchte auch, dass wir eine Nation mit einem hohen Bildungsniveau werden und bleiben, trotzdem habe ich das Gefühl, dass da etwas nicht passt!

Nun ist der Staat alles andere als ein guter Planer, ( Stichwort Lehrermangel ) aber es ist schon wichtig den Bedarfen eine Richtung zu geben denke ich!
MarkusXP

 
aixois
aixois
Mitglied

RE: Der Handwerkermangel
geschrieben von aixois
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.01.2023, 19:54:23

Muss mich doch sehr missverständlich ausdrücken.
 

Denk ich nicht, ich glaube ich habe Dich sehr gut und zustimmend verstanden.

Deinen Punkt zwei kann ich so ohne weiteres nicht bestätigen, Punkte 1 und 3 durchaus.
Denn die Azubis, die ich (als Flüchtlinge) betreute, hatten sehr wohl "Gemeinschaftskunde' , wenn es das ist,was mit "Gesellschaftsfächern" gemeint ist.

Ob die Stoffverteilungspläne (Stundenzahl) sich durch "deutlich weniger" Bildungsziele/-inhalte von denen in Gymnasien unterscheiden, kann ich nicht beurteilen. Schon möglich. Aber was ich da so gelesen habe, fand ich recht anspruchsvoll . 

Ob das in jedem Bundesland gleichermaßen der Fall ist, weiss ich auch nicht. 

Aber bei vorhandenem Interesse sollte da doch einiges  hängen bleiben, auch wenn Philosophie dabei zu kurz kommt, etwas Erdkunde, etwas über Europa und die wichtigsten Ereignisse deutscher Geschichte (in der Regel  schon im Lehrplan bis Klasse 9/ 10)  waren da schon auch (= nochmal) dabei.


 
MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Der Handwerkermangel
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf aixois vom 10.01.2023, 19:47:30

Das liest sich zwar schön lieber aixois, davon haben wir aber nicht einen Handwerker mehr!
Mit freundlichem Grinsen
MarkusXP


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RE: Der Handwerkermangel
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf aixois vom 10.01.2023, 20:24:46

Die Gemeinschaftskunde ist unter anderem dazu da, dass man sich in einem Land zurechtfindet.
Meinte eher Kunst, Musik.
Was es noch mit der Stundenverteilung zu tun hat, wenn schon mal drei Jahre gesellschaftlicher Entwicklung einfach fehlen, will mir nicht eingehen.
Gymnasien haben den Auftrag, die Schülerpersönlichkeit zu fördern.
Sollte dies in der Hauptschule auch so sein*, endet es drei Jahre früher!
Kann also nicht viel bringen!


*
Habe davon nichts gemerkt

RE: Der Handwerkermangel
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf MarkusXP vom 10.01.2023, 20:20:08

Nein, das Abitur ist nicht zu leicht.
Würde man Anreize schaffen: 
wie der Anstrengung angemessene Arbeitszeiten,
eine angemessene Bezahlung.
Eine dem Abitur vergleichbare Ausbildung der Persönlichkeit. Usw.

Aber das ist nicht gewünscht.
Arbeiter müssen nicht für Literatur, für Kunst und Musik interessiert werden.
Das kostet nur Geld!
Und wenn die müde und abgearbeitet nach Hause kommen,
schlafen sie eh im Theater ein!
Welches sie sich eh nicht finanzieren können
Leute geht aufs Gymnasium! Dann lernt ihr etwas für euch, was niemand mehr nehmen kann!



Übrigens
Je unangenehmer und anstrengender die Arbeit,
um so schlechter die Entlohnung!

Nick42
Nick42
Mitglied

RE: Der Handwerkermangel
geschrieben von Nick42
als Antwort auf BerndHeinrich vom 10.01.2023, 17:10:20
Danke, @Nick42, für die zusätzlichen Infos!..

...Wie Du auf die Schlussfolgerung kommst, bei Jugendlichen, die eine Berufsausbildung machen/gemacht haben, um solche handeln könnte, bei denen meist ein Förderbedarf (womit ich dabei von dem Fachbegriff ausgehe) vorliege, erschließt sich mir nicht.

pace e bene
Bernd Heinrich

Hallo BerndHeinrich,
aus meiner Sicht gibt es Förderbedarf. Zum Beispiel, dass es vor allem auch durch die Zuwanderung unter Jugendlichen große Unterschiede in den Eingangsvoraussetzungen gibt. Da gibt es Förderbedarf. Aber so wie das von den Schulbehörden an Berufsschlen gehandhabt wird, funktioniert das nicht.

Jugendliche aus Spätaussiedlerfamilien waren oft sehr lernwillig und hatten beste Chancen am deutschen Arbeitsmarkt, aber noch gar keine Kenntnisse der deutschen Sprache, verstanden nicht mal ihren Lehrer.

Andere Späthaussiedlerkinder hatten Null Bock auf Schule,wollten gar nicht nach Deutschland in ein für sie fremdes Land, wollten lieber in Kasachstan bleiben und waren nur hier, weil sie mit den Eltern mitmusten.

Wieder andere Jugendliche, oft Kinder türkischer Eltern, von denen niemand genau wusste, wie lange sie schon mal in einer Schule waren, mal bei Großeltern in Deutschland, mal bei Verwandten in Anatolien aber oft lernwillig.

Wieder andere Jugendliche waren im deutschen Schulsystem schon mal im Gymnasium, aber dann wieder aus verschiedenen Gründen hinuntergefallen bis in die Förderklasse der Berufsschule.

Diese Jugendlichen müssten aber ganz unterschiedlich gefördert werden. Aber die Schulbürokratie hat sie alle in die gleiche Förderklasse der Berufsschale hinein verwaltet. Als ob Berufsschullehrer das pädagogische Wunder vollbringen könnten, Schüler die Schulstand zwischen der 5. bis 10. Klasse sind, in der gleichen Klasse zu unterrichten. Die Schulbürokratie trieb mich manchmal an der Rand des Wahnsinns.

Aber es hatte auch Vorteile, für den erfahrenen Lehrer einfache Vorbereitung, wenig zu tun, viele Schüler kamen gar nicht in die Schule, die Schulleitung unternahm wenig, ich auch nicht mehr. Manche Klassenarbeiten konnte ich schon während des Unterricht korrigieren auch gleich an die Schüler zurückgeben.

Ich hatte keine Lust mehr auf Schule und war froh, dass ich in den Ruhestand gehen konnte.

Nick42
BerndHeinrich
BerndHeinrich
Mitglied

RE: Der Handwerkermangel
geschrieben von BerndHeinrich
als Antwort auf Nick42 vom 10.01.2023, 21:44:03

@Nick42,
das Zitat, auf das ich geantwortet hatte, stammt von @Sam0 ! 😉

pace e bene
Bernd Heinrich


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