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Erfahrungen können sehr stark voneinander abweichen, sogar in ein und demselben Krankenhaus, in verschiedenen Abteilungen.

Ich hatte im städtischen Krankenhaus eine sehr schlechte Erfahrung auf der orthopädischen Station, als ich nach einem Unfall einen Marknagel in den Oberschenkel bekam. Ich war mit einer dementen Frau im Zimmer, die vom Personal überhaupt nicht beachtet wurde. Sie meinte sehr oft, auf Toilette zu müssen - und dann kam doch nichts. Das Personal reagierte nicht mehr auf ihr Klingeln und nachdem ich einige Male für sie geklingelt habe, wurde auf mein Klingeln auch nicht mehr reagiert. Das Personal war äußerst unfreundlich und schnauzte einen direkt an, wenn etwas nicht schnell genug klappte, die alte Frau ließ man einmal so lange auf einem Stuhl sitzen, bis sie alle Ausscheidungen unter sich gelassen hatte ...

Deshalb habe ich mir das Metall später in einem anderen Krankenhaus (Privatklinik, aber ans Krankenkassensystem angeschlossen) entfernen lassen und vorsorglich einen Einzelzimmerzuschlag bezahlt.
Die Ausstattung war dort viel moderner, das Personal netter, aber die Behandlung hat mich gar nicht überzeugt. Die OpSchwester schaffte es fast nicht, eine Spinalanästhesie zu setzen (was im städtischen Krankenhaus auf den ersten Versuch klappte), der Arzt fluchte bei der OP in einer Tour, weil das Metall schon so weit eingewachsen war und die anschließende Wunddrainage war viel zu stark eingestellt - was erst bemerkt wurde, als ich das Gefühl hatte, ohnmächtig zu werden und geklingelt habe (da war mein Blutdruck schon auf 60, oberer Wert, abgesackt).

Als ich vor 2 Jahren dann notfallmäßig wieder im städtischen Krankenhaus auf der Kardiologie landete, war ich sehr erstaunt, wie ausgesprochen freundlich das gesamte Personal dort war, gar kein Vergleich mit meiner früheren Erfahrung in der Orthopädie. Alle hatten - trotz Stress - immer ein echtes Lächeln auf dem Gesicht und nahmen sich Zeit für ein paar persönliche Worte. Als ich das einmal ansprach, wurde mir gesagt, daß sie immer versuchen, eine gute Stimmung und angenehme Atmosphäre zu verbreiten, weil das sehr förderlich ist für den Heilungsprozess. Ob das nun das neue Konzept für das gesamte Krankenhaus ist, auch in der Orthopädie, weiß ich nicht, meine Erfahrung dort war 2014.

So unterschiedlich habe ich es in ein und demselben Krankenhaus erlebt.

Ihre Erfahrungen wären um einiges belastbarer, wenn Sie wenigstens einmal eine längere Krankheit durchlitten hätten.

 

Na, das ist mal ein menschenfreundlicher Wunsch - Sie werden es vermutlich nicht glauben, aber bei mir ist es genau umgekehrt. Und welche Krankheiten ich hatte als auch ich ins Krankenhaus musste, habe ich nirgendwo öffentlich berichtet. Woher nehmen Sie also Ihre vermeintliche Kenntnis,dass ich nie schwerer erkrankt war?
Ich bin der Meinung, dieser Punkt verdient volle Diskretion; bei mir ist es ausschliesslich eine Angelegenheit zwischen mir und meinem behandelnden Arzt und einigen Menschen in meinem Umfeld, die mein Vertrauen haben. Aber sicher keine anonyme Öffentlichkeit.
Nicht gut, Zaunkönigin - da haben Sie sich schon ein wenig verrannt; passt nicht zu Ihnen. Olga

Ja Olga, so ist das mit den "Spässle" in schriftlicher Form und ohne Smiley... es leicht missinterpretierbar. Manchmal sass auch ich vor Ihren Texten und fragte mich: ist der Text nun mit einem Augenzwinkern zu verstehen, oder ernst gemeint. Ich lerne bei Ihren Beiträgen inzwischen dazu ... würde aber auch nicht behaupten wollen, dass ich immer sicher in der Einordnung wäre.

Würden Sie bitte den Text noch einmal lesen und dabei im Hinterkopf behalten, dass ich nur ein wenig gespöttelt habe? Dieser Satz bezog sich nämlich auf ihren immer wieder lesbaren Hinweis, dass Sie glücklicher Weise selten - und ich meine mich auch zu erinnern - nicht anhaltend krank waren. 

Ich habe auch an keiner Stelle in meinem Beitrag danach gefragt welche Krankheiten Sie bisher durchlitten haben. Wollte ich das in Erfahrung bringen - ich würde Sie direkt fragen und nicht verschwurbelt durch die Blume. Soweit sollten Sie mich eigentlich bereits "kennen". Und selbst wenn ich gefragt hätte - ein Hinweis von Ihnen, dass Sie das nicht öffentlich darlegen wollen hätte mein Verständnis gehabt - eine Diskussion darüber hätte es von meiner Seite aus nicht gegeben. 

Nicht gut, Olga - hier haben Sie in meinen Text zu viel hinein interpretiert was da gar nicht stand. Bitte unvoreingenommen noch einmal lesen und Ihrem "Aufhänger" einfach ans Ende noch ein "Augenzwinkern" setzen - das durchaus einen ernsteren Hintergrund hat. Denn, Menschen die viele unterschiedliche Kliniken und Ärzte durchleben haben zwangsläufig einen breiteren Erfahrungsschatz als Menschen die nur selten und dann meist zu kleineren Problemen einen Arzt konsultieren. 

 

Wohnungen, Post, Bahn, Gesundheitswesen - "..alles wird besser - wenn privatisiert wird. Die Privaten können das, sind besser und preiswerter". Diese Argumente sind mir noch gut im Gedächtnis. Sie haben nur 'Kasse' gemacht und den Rest kann der Steeuerzahler nun zusammenfegen.
Diesem Privatisierungswahn haben wir jetzt das Disaster auf ganzer Linie zu verdanken.

ich bin zwar alt aber lesen kann ich noch!

Liebe Maya..., ich habe ja auch unterschiedliche Erfahrungen gemacht und wollte u.a. damit ausdrücken, dass ich vor fast genau 10 Jahren im gleichen KH lag, wie jetzt mehrfach mein Partner. Damals hatte ich gute Erfahrungen, es war insgesamt auch ruhiger, sachlicher und vor allem aber informativer und strukturierter.

Was aber bitteschön hat sich denn in diesen "nur" 10 Jahren so verändert...❓..., dass man das Gefühl hat, du musst als Patient top fit sein, um nicht irgendwie unterzugehen. Natürlich ist das alles subjektiv, das alles ist mir klar, aber solche Veränderungen, wohlgemerkt keine positiven, geben nicht nur zu denken, sie erschüttern einen.

Das liegt meines Erachtens im System, Menschen machen das, was sie machen sollen, ob nun freundlich oder nicht..., der Ermessensspielraum einer Pflegekraft ist gering..., wenn die Basis nicht stimmig ist, kann das Personal nur wenig tun. Das aber eben oft der Patient vieles abbekommt, kann doch nicht sein.

Kristine

Ja, bei mir lagen auch 8 Jahre zwischen den beiden Erfahrungen im selben Krankenhaus, aber es hatte sich sehr viel verbessert 😀

...um so schöner.

Kristine

Zaunkönigin- keine Sorge: ich vertrag schon einiges (jahrelanges Training als DiskutantIn im ST - "wieder ein Spässle, aber ernstgemeint").
Ich habe Ihren Beitrag auch nicht allzu ernst genommen, wie ich das vielen nicht mache, die oft erkennbar nur auf die eigene Person abgezielt sind.

Aber bei all der Meckerei über das deutsche Gesundheitssystem - wie kommt es dann,dass unsere BEvölkerung trotz all der Unfähigkeiten immer älter wird und auch länger gesund bleibt in der "geschenkten Altersphase"?
Es ist auch Fakt ,dass deutsche Menschen innerhalb Europas am häufigsten zum Arzt gehen, oft auch, wenn das nicht so nötig wäre. Gut wäre auch, wenn die PatientInnen sich auch an medizinische Ratschläge hielten, z.B. Medikamente nicht einfach absetzen, obwohl dies nicht mit dem Arzt besprochen wurde u.v.m.

SChlimm finde ich auch,d ass immer mehr Menschen an Wochenenden die Notaufnahmen von Krankenhäusern "stürmen", oft, wenn sie nur einen Schnupfen oder Kopfschmerzen haben. Eine befreundete Ärztin erklärte mir mal deren Eindruck dazu: die Menschen prüfen zuerst im Internet, was dieser Schnupfen wohl bedeuten kann. Wer einmal solche Seiten gelesen hat, bekommt nur noch Angst, da dort oft schon im 3. Absatz von einem etwaigen drohenden Gehirntumor gesprochen wird.
Und dann nichts wie ab in die Notaufnahme - weil die niedergelassenen Ärzte sich ja verhängnisvollerweise auch freie Wochenenden gönnen.

Auch wenn Experten der Meinung sind, es muss einiges verändert werden in unserem Gesundheitssystem - nur zu, was ist nicht veränderungswürdig im Ablauf vieler Jahre?
ABer auch wir PatientInnen sollten über unsere Einstellung dazu nachdenken und auch selbst am Verhalten prüfen, ob wir was ändern können - sonst machen wir nämlich unser hochangesehenes Gesundheitssystem wirklich allmählich kaputt. Und das wäre schon schade. Olga

ich bin zwar alt aber lesen kann ich noch!

Und warum machst Du es nicht..?

Da das ursprüngliche Thema stark ausgeweitet wurde, habe ich auch noch etwas gefunden, was m. E. dazu passt.

Umfrage zeigt: Angst vor Krankenhausaufenthalt ist gestiegen | WEB.DE

Es ist brauchbar, die unterschiedlichen Erfahrungen der User im ST zu lesen.

Gesundheitsreform, Krankenhausreform......da steht einiges an. Hoffentlich finden die Zuständigen ausreichend Zeit, die Reformen akzeptabel zu gestalten.

Persönliche Vorsorge ist wichtiger denn je, um unangenehmen Überraschungen aus dem Wege zu gehen.