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Zaunkönigin
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RE: Arzttermine
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf thea136 vom 12.09.2024, 09:55:27
die heuschrecken kaufen die praxis, arbeiten nur mit angestellten, die unter einem hohen druck stehen, viele leistungen abzurechnen.

da das sehr gewinn bringend ist, gibt es immer mehr davon.

......

und das mit der bürokratie......ja ist häßlich, langweilig und tw. auch überflüssig und zu viel......aber dafür könnte man ja gemanden anstellen, der das für einem macht.....aber nicht, wenn man auf kostenminimierung gepolt ist.

Firmen wie diese Über medicas GmbH | XING .. die inzwischen insolvent sind.

Hier in der Nähe hatte dieses Unternehmen eine Praxis übernommen. Die Ärztin die das führte war davor selbständig aktiv, hatte das dann aber nach kurzer Zeit aufgegeben

Nach 2 oder 3 Jahren (so genau weiß ich das nicht mehr), erhielten die Angestellten (nicht die Ärztin) keine Gehälter überwiesen. Die GmbH und die Ärztin schoben sich gegenseitig die Verantwortung dafür zu. Das was man in der Presse lesen konnte war recht unkonkret.

Jedenfalls ist diese Praxis dauerhaft geschlossen, die Ärztin praktiziert nach meiner Information auch nicht mehr. Und wir haben wieder eine Hausarztpraxis weniger. Auch wenn das keine Ärztin gewesen wäre zu der ich Vertrauen gehabt hätte - die Auflösung der Praxis bereitete hier einige Probleme bezüglich der Versorgung.

Das hier fand ich auch interessant Arzt Gehalt 2024: Wie viel verdienen Ärzte? (praktischarzt.de)
+
Einnahmen in der Niederlassung: Das erwirtschaften Arztpraxen | ÄRZTESTELLEN (aerzteblatt.de)

Zitat aus: Microsoft Word - FAQ - Reinertrag.docx (praxisinnot.de)
Ein niedergelassener Arzt muss vom Reinertrag u. a. noch folgende Kosten zahlen:
- Einkommenssteuer 
-  alle Versicherungen für sich und die Angehörigen (Kranken – und Pflegeversicherung – sowohl Arbeitgeber- als auch Arbeitnehmerbeiträge) 
- Pflicht-Beiträge zur ärztlichen Altersversorgung (Versorgungswerk) sowie Kosten, die er als Unternehmer trägt:
- Investitionen in neue medizinische Geräte
- Rückzahlung für Praxiskredite
- Kalkulatorischer Unternehmerlohn

= Im Durchschnitt bleibt weniger als 1/4 des Gesamthonorarumsatzes übrig



Was die Bürokratie angeht ... die Rechnungsstellung/Abwicklung wird bereits heute von der Mehrheit der Praxen an spezialisierte Unternehmen übergeben. Einfach weil das so unübersichtlich ist (wer Privatabrechnungen kontrolliert, der weiß wovon ich spreche), dass das jemand der das nur 1x im Quartal abwickelt mehr oder weniger überfordert ist und Gefahr läuft sich mit Ablehnungen der Krankenkassen und/oder PKV-Patienten auseinandersetzen zu müssen. Schon alleine die GÖA ist eine Wissenschaft für sich. 

Ich finde es absurd, dass Praxen, um an ihr Geld zu kommen, für Spezialisten Geld bezahlen müssen. Letztendlich bezahlt das, in irgend einer Form, der Patient. Zielführender wäre es, diesen Abrechnungsmoloch zu überarbeiten.

Aber das läuft letztendlich wie bei den Abrechnungen der Pflege - Da wurden die Pflegekräfte auch zu Akkoradarbeitskräften degradiert. Und letztendlich läuft das beim Arzt in die gleiche Richtung. Wer im Minutentakt abrechnen muss, der wird früher oder später auch so arbeiten. Selbst dann, wenn es ihm zu Wider ist.

 
Maya1
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RE: Arzttermine
geschrieben von Maya1
als Antwort auf Zaunkönigin vom 12.09.2024, 16:39:00
die heuschrecken kaufen die praxis, arbeiten nur mit angestellten, die unter einem hohen druck stehen, viele leistungen abzurechnen.

da das sehr gewinn bringend ist, gibt es immer mehr davon.

......

und das mit der bürokratie......ja ist häßlich, langweilig und tw. auch überflüssig und zu viel......aber dafür könnte man ja gemanden anstellen, der das für einem macht.....aber nicht, wenn man auf kostenminimierung gepolt ist.
geschrieb

Das hier fand ich auch interessant Arzt Gehalt 2024: Wie viel verdienen Ärzte? (praktischarzt.de)
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Einnahmen in der Niederlassung: Das erwirtschaften Arztpraxen | ÄRZTESTELLEN (aerzteblatt.de)

Zitat aus: Microsoft Word - FAQ - Reinertrag.docx (praxisinnot.de)
Ein niedergelassener Arzt muss vom Reinertrag u. a. noch folgende Kosten zahlen:
- Einkommenssteuer 
-  alle Versicherungen für sich und die Angehörigen (Kranken – und Pflegeversicherung – sowohl Arbeitgeber- als auch Arbeitnehmerbeiträge) 
- Pflicht-Beiträge zur ärztlichen Altersversorgung (Versorgungswerk) sowie Kosten, die er als Unternehmer trägt:
- Investitionen in neue medizinische Geräte
- Rückzahlung für Praxiskredite
- Kalkulatorischer Unternehmerlohn

= Im Durchschnitt bleibt weniger als 1/4 des Gesamthonorarumsatzes übrig





 

Die Rechnung verstehe ich nicht ganz.

Jeder selbständig arbeitende hat dieselben Kosten - die übrigens bei der Steuererklärung in Abzug gebracht werden.
Abzahlung von Krediten zur Anschaffung der ursprünglichen Ausstattung und Investitionen in Neuanschaffungen. (Haben wir auch 😉 und auch wir müssen Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteile an der Sozialversicherung bezahlen.)
So weit, so klar.

Aber welcher  "kalkulatorischen Unternehmer-Lohn" wird dann noch abgezogen? Der Arzt selbst ist doch der Unternehmer. Also nach Abzug seines eigenen Lohnes bleibt immer noch 1/4 des Gesamthonorars übrig? 
Also verdient er seinen Lohn plus 1/4 des Gesamthonorars?
Und wenn er die Kredite zurück gezahlt hat und nicht jedes Jahr neue Geräte anschafft (bei praktischen Ärzten bestimmt nicht so oft nötig), dann bleibt unter dem Strich doch eine ganze Menge mehr, als es sich auf den ersten Blick anhört 😉.
Oder ist die Rechnung anders gemeint?
 
olga64
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RE: Arzttermine
geschrieben von olga64
als Antwort auf thea136 vom 11.09.2024, 21:02:37
naja, ich hoffe doch, dass es bei den op's keine unterschiede gibt,
d.h. das zahlt die versicherung....oder gibt es da auch wahlleistungen?
Ich habe ja schon erklärt,dass ich bisher wenig Erfahrung mit Krankenhäusern habe.
ABer bei OP`s - wenn Chefarzt selbst operiert, bzw. sein Name auf dem Schein steht,d er am Ende einer OP dann ausgestellt wird? Ob er oder sie die Arbeiten auch wirklich selbst durchführen, kann ein narkotisierter Patient/In ja auch nicht prüfen.
Aber "man" muss ja auch vertrauen können.... Olga

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olga64
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RE: Arzttermine
geschrieben von olga64
als Antwort auf Maya1 vom 12.09.2024, 17:33:41

Wenn Ärzte oder ÄrztInnen nicht als Angestellte in Kliniken oder bei niedergelassenen Ärzten arbeiten, sind sie Unternehmer mit allen Vorteilen, aber auch Risiken,die das beinhaltet.
Aus den Einnahmen dieser Tätigkeit müssen sie meist auch ihr Personal bezahlen, abgesehen von eigenen Versicherungen, Steuern usw.
Aber zu den Einnahmen können sicherlich auch gerechnet werden: fachspezifische Vorträge, Artikel in entsprechenden Journalen usw.
Und wenn sich ein Arzt/Ärztin auch noch in der Forschung betätigt - beauftragt evtl. durch diePharma-Industrie - kommt vermutlich auch dafür noch eine Honorarvergütung hinzu.
Aber ich hoffe doch nicht ,dass jetzt Leute wieder verstärkt prüfen oder nachprüfen wollen, ob Ärzte das auch "verdienen"?
Ich gönne meinen mich behandelnden Ärzten alles, was sie an Einnahmen beziehen - ich selbst wende mich vertrauensvoll an sie, weil ich deren Hilfe benötige.
Ich versuche auch nicht nachzurechnen, ob die Einnahmen meiner Autowerkstätte gerechtfertigt sind - auch dort gehe ich nur hin, wenn ich Hilfe benötige.
Jede/r hätte z.B. Arzt oder Ärztin werden können, wenn er/sie dazu berufen und talentiert gefühlt hätte und auch bereit gewesen wäre, ein langes Studium mit anschliessender Promotion anzugehen und mit guten Noten abzuschliessen.
Wird seine Gründe gehabt haben, weshalb die meisten von uns in diesem Forum dies nicht machten, sondern andere Berufe ausübten. Olga

olga64
olga64
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RE: Arzttermine
geschrieben von olga64
als Antwort auf Elbling vom 11.09.2024, 11:13:35
soso, Du möchtest nur Probleme aufzeigen und lieferst gleich die Lösungen mit dem Knüppel dazu?😉
Für mich klingt das eher so, als dass Du Neiddebatten lostreten wollen würdest (Super Deutsch, ich weiß😂😂). Aber das ist nur meine persönliche Meinung, die kein Mensch teilen muß.
Allen einen erfolgreichen Mittwoch und beste Grüße von
Jutta
Vieleicht noch mal nachdenken..? Wenn keiner was sagt, denkt die Politik das die Menschen zufrieden sind. Und das führt dann zu solchen Ergebnissen wie in Thüringen und Sachsen. Ist aber nur meine persönliche Meinung. Aber nachdenken darf man..!
Elbling ich finde es schade bis ziemlich unerträglich, dass Sie immer im gleichen Ton auf etwas antworten (was dann auch eine Art Drohung enthält) wenn es Menschen gibt, die einfach anders leben, handeln usw. als Sie. Und Juttchen gehört nun wirklich zu den sehr angenehmen DiskutantInnen, der man auch anmerkt, dass sie mit ihrem Leben zufrieden ist und nicht vordringlich die nächst erreichbare Nörgel-Spur finden will.

Was soll eigentlich der Hinweis darauf,dass Menschen (auch in Deutschland) zufrieden sein können? Haben wir im Vergleich zu vielen anderen Völkern auf der Welt nicht allen Grund dazu, es zu sein? Und Ihr Verweis auf die "Ergebnisse" in den sehr kleinen Ländern Thüringen und Sachsen ermüdet allmählich auf. Einfach mal realistisch bedenken,d ass dort nich mal 10% der deutschen Bevölkerung gewählt haben und wenn es die AFD betrifft - wurde diese Fascho-Partei von 70% der dortigen WählerInnen nicht gewählt.

Also wenn Sie das nächste Mal wieder nachdenken sollten - das geht auch von einer anderen Betrachtungsseite. Olga
pippa
pippa
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RE: Arzttermine
geschrieben von pippa

Meine Freundin ist vor 2 1/2 Jahren von Niederbayern nach hier (Staatsbad) gezogen.
Sie fand einfach keinen Hausarzt. Alle Ärzte haben sie aus Kapazitätsgründen abgewiesen.
Nun hatte sie vor ein paar Wochen 3 Schlaganfälle und wurde als Notfall in eine Klinik eingewiesen. Dort legte man ihr einen Herzschrittmacher und sie kam anschließend in eine Reha.  
Überall wurde ihr ans Herz gelegt, sie bräuchte unbedingt einen Hausarzt. 

Erst als sie mit Ihren Krankenhaus-und Rehaberichten bei einer Ärztin vorsprach, die sie zuvor auch abgewiesen hatte, wurde sie gnädig als Patientin aufgenommen. 

Mal sehen, was draus wird.
Pippa
 


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Maya1
Maya1
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RE: Arzttermine
geschrieben von Maya1
als Antwort auf olga64 vom 12.09.2024, 17:45:26

Ja, Olga, ich gönne den Ärzten auch ihren Lohn, keine Frage.

Ich habe mich nur über die oben stehende Aufrechnung gewundert, in der - auf den ersten Blick - nur ganz wenig unterm Strich übrig zu bleiben scheint, beim genaueren Hinschauen sieht es doch ein bisschen anders aus.
Und ich denke eigentlich, daß Ärzte genug verdienen und es auch nicht nötig haben, ihr Einkommen klein zu rechnen 😉

Edita
Edita
Mitglied

RE: Arzttermine
geschrieben von Edita
als Antwort auf pippa vom 12.09.2024, 18:17:01

In Görlitz haben 11 Praxen aus Altersgründen geschlossen, es gab keine Nachfolger!
Nun hat eine Ärztin eine Praxis aufgemacht, die Leute stehen  schon 3 Tage lang  ab morgens 4:45h auf der Straße Schlange, um als Patient aufgenommen zu werden, ein Ende ist noch nicht in Sicht!
Grauslich!


Edita

Maya1
Maya1
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RE: Arzttermine
geschrieben von Maya1
als Antwort auf Edita vom 12.09.2024, 18:35:43

Dazu ist das vielleicht interessant: 
https://www.zdf.de/nachrichten/ratgeber/gesundheit/aerztemangel-deutschland-100.html

Es gibt wohl regional sehr große Unterschiede, in manchen Gegenden droht sogar ein Überangebot, während anderswo großer Mangel besteht.
Und immer mehr Ärzte arbeiten nur in Teilzeit, so daß für 2 ausscheidende Ärzte 3 nachrücken müssten, um die Lücke zu füllen.

olga64
olga64
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RE: Arzttermine
geschrieben von olga64
als Antwort auf Maya1 vom 12.09.2024, 18:23:05
 

Und ich denke eigentlich, daß Ärzte genug verdienen und es auch nicht nötig haben, ihr Einkommen klein zu rechnen 😉
Ärzte sind auch im Nebenberuf einfach Menschen und sie entscheiden individuell, wann sie denken, "genug" zu verdienen, worum es ja eigentlich nicht geht. Es geht Ihnen und anderen vermutlich darum, was sie "bekommen" (wollen).
Wäre man selbst bereit, in einem anspruchsvollen Beruf für sich zu sagen "jetzt ist es aber genug, eine höhere Bezahlung halte ich für unangebracht"? Das denke ich nicht, dass es viele dieser altruistischer Menschen gibt, die so etwas dann auch in die Tat umsetzen (ich hätte jedenfalls nie zu dieser unsichtbaren Gruppe gezählt - für mich war ein gutes Einkommen auch immer eine Bestätigung, dass ich gute Arbeit abliefere -).
Olga
 

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