andere gesellschaftliche Themen Altersdiskriminierung in der KFZ-Versicherung
Die Bundesanstalt für die Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFIN) wie das zuständige Bundesfinanzministerium wiegeln alle Anfragen seit mehr als einem Jahr über eine diskriminierungsfreie Tarifierung der KFZ-Prämien ab. Ebenso schweigen Politiker und Seniorenvertretungen. Wachsamkeit ist geboten!
Vor etwa einem Jahr: Etappenerfolg im Kampf gegen die Altersdiskriminierung in der KFZ-Versicherung
Am 15.9.2015 wurde eine Petition von mir gegen die Altersdiskriminierung eingereicht. Nach knapp dreieinhalb Jahren und weiteren Petitionen haben die Abgeordneten am 13.2.19 sich zu einer Entscheidung durch gerungen.
Der Ausschuss fordert jetzt mehr Transparenz bei der Festlegung der zu zahlenden KFZ-Prämie, um einer willkürlichen Diskriminierung vorzubeugen. Hierzu wird eine Petition an das Bundesministerium der Finanzen gerichtet.
Kernpunkte der Argumentation des Petitionsausschusses:
- Es ist unverhältnismäßig, dass Millionen älterer Menschen seit Jahren unverhältnismäßige
Prämien in der KFZ-Versicherung zahlen müssten.
- Kein Versicherungsnehmer kann erkennen, wie sich seine Prämie errechnet.
- KFZ-Versicherer begründen die Prämie intern und ohne jegliche Transparenz anhand ihrer Schadenfälle.
Stellungnahmen der Bundesregierung und der Bundesanstalt für die Finanzdienstleistungsaufsicht überzeugten den Ausschuss nicht, der ausführte: Es sollten vielmehr gesetzliche Regelungen geschaffen werden, die vorsehen, dass die Risikobewertung der Versicherten künftig auf unabhängigen Daten basiert. Es könne nicht sein, dass die entsprechenden Datensätze aus der Versicherungswirtschaft selbst stammen, heißt es in der Beschlussempfehlung.
Daher sei es erforderlich, Regelungen zu schaffen, die die Versicherungswirtschaft zu mehr Transparenz bei der Prämiengestaltung verpflichten. Die Versicherten müssten erkennen können, wie sich die Höhe der Prämie zusammensetzt, schreiben die Abgeordneten des Petitionsausschusses.
Der Beschluss des Petitionsausschusses vom 13.2.19 ist nur ein Teilerfolg, so dass die Angelegenheit weiter sorgfältig beobachtet und konstruktiv begleitet wird.
Hast Du denn den Finanzminister schon gefragt, wie er dazu steht bzw. wie er mit der Petition umzugehen gedenkt ?
Altersdiskriminierung gibt es auch bei anderen Versicherungen. Meine Unfallversicherung, die ich nie in Anspruch genommen habe, hat mir mit 65 gekündigt.(Nach etwa 30 Jahren)
Siehe bei meinem Eintrag den 1. Satz!
"Die Bundesanstalt für die Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFIN) wie das zuständige Bundesfinanzministerium wiegeln alle Anfragen seit mehr als einem Jahr über eine diskriminierungsfreie Tarifierung der KFZ-Prämien ab. "
Die Ungerechtigkeiten im Bereich der Reiseversicherungen sind mir bekannt. Hier ist meines Wissens aber keine nachvollziehbare Datenlage bekannt. Bei der KFZ-Versicherung gibt es die Jahresgemeinschaftsstatistik der KFZ-Versicherer, so dass diese öffentlichen Daten nachzuvollziehen sind.
Es ist zu hoffen, dass meine Petition nun so weit geht, wenn die KFZ-Versicherer eine unterschiedliche Behandlung wegen des Alters nur dann ausführen, wenn diese auf anerkannten Prinzipien riskoadäquater Kalkulation beruht, insbesondere auf einer versicherungsmathematisch ermittelten Risikobewertung unter Heranziehung statistischer Erhebungen erhoben werden. Dieser Beweis ist bis heute, wie ich meine, nicht erbracht worden.
Zurzeit wird allerdings von der Bundesanstalt für die Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFIN) mit den KFZ-Versicherern in „Hinterzimmern“ „gekunkelt“ und offenbar ohne Beteiligung von Verbraucherschützern und unabhängigen Sachverständigen sowie jede Anfrage abgeblockt.
Ich bin dabei zu prüfen, ob die Möglichkeit der Übertragung meines Fahrzeugs (mit SF) auf jüngere Familienmitglieder (in Einzelfällen auch auf Pflegepersonal) günstiger ist als nur ein Wechsel des Versicherers.
Das löst zwar das Problem der Altersdiskriminierung nicht, könnte aber Signale an die Versicherungen senden, wenn das viele machen (die eine solche Möglichkeit haben und die Umschreiberei nicht scheuen), was allerdings voraussetzt, dass es überhaupt noch Versicherungen gibt, die den tatsächlichen altersgruppenbezogenen Schaden im Auge behalten und nicht alle Alten automatisch wegen ihres Geburtsjahres bestrafen .
PS: Was hat denn Herr Scholz (oder sein Büro) konkret geantwortet auf Deine Beschwerde ?
Mich juckts nämlich in den Fingern, ihm und/oder meinem Abgeordneten mal zu schreiben, um zu sehen, wie sie reagieren.
Hier empfehle ich zunächst bei "Finanztip" nachzuschauen. Es ist dort gut beschrieben. Aber auch die Hinweise bei den Vergleichsportalen ansehen. Die Anmeldung auf jüngere Familienmitglieder wird des öfteren als Tipp genannt. Es wäre auf jeden Fall ein Versuch wert.
PS: Was hat denn Herr Scholz (oder sein Büro) konkret geantwortet auf Deine Beschwerde ?
Mir hat die Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium, Frau Rygleweski, geantwortet. Im Grunde genommen hat sie die Argumentation der KFZ-Versicherer vertreten, so dass ich Ihr Schreiben wieder konstruktiv beantwortet habe. Seit etwa drei Monaten steht die Antwort immer noch aus.
Mich juckts nämlich in den Fingern, ihm und/oder meinem Abgeordneten mal zu schreiben, um zu sehen, wie sie reagieren.
Diesen Schritt empfehle ich sehr und würde mich freuen, sofern Sie es realisieren. Falls Sie eine Antwort erhalten, wäre ich für eine Information dankbar.
Prominente aus Politik und Gesellschaft haben in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" am 23. Mai 2020 einen Appell mit dem Ziel veröffentlicht, dass alte Menschen in der Coronakrise nicht abzuwerten sind. Aufgerufen und gefordert wird zu einer Gleichbehandlung, weil der Wert des Lebens für alle gleich ist und führen unter anderem fort, dass die demokratische und humanitäre Ethik darauf gegründet sind, keinen Unterschied zwischen Menschen zu machen, auch nicht aufgrund des Alters.