andere gesellschaftliche Themen Altersdiskriminierung, ein Interview mit Waldemar Futter
@mart2
"in sehr,sehr vielen Gebieten die öffentlichen Verkehrsmittel unzulänglich sind"
du sprichst da indirekt ein Thema an, nämlich die weitgehende Vernachlässigung der Mobilitätsbedürfnisse der Alten des Dritten Lebensalters und , ganz allgemein, durch altersunangepasste öffentliche Räume .
Das betrifft zwar auch Behinderte jüngeren Alters, macht aber das Reisen besonders der Älteren beschwerlicher als für den Durchschitt der Bevölkerung.
Ein paar Stichworte : z.B. Verbindungen und Umsteigezeiten bei Bus/ Bahn, Gepäckbeförderung, fehlende Aufzüge, Fahrscheinautomaten, Einsteigmöglichkeiten, öffentliche Toiletten, Sitzgelegenheiten/Bänke, usw.
Die Infrastruktur vieler öffentlicher Gebäude und Räume ist nach wie vor durch Barrieren gekennzeichnet, die älteren Menschen eine aktive Teilnahme am sozialen Leben erschweren.
Danke für die näheren Ausführungen über deinen gut geordneten Alltag.
Wie schön für dich.
Welche (Gross)Stadt, welches Bundesland meinen Sie mit diesen Ausführungen?
Ein wenig erinnert mich dies an Aussagen von Leuten, die viel und gerne über die Deutsche Bahn schimpfen. Fragt man sie dann, wann sie zum letzten Mal damit gefahren sind, erhält man so erstaunliche Antworten wie z.B. "vor fünf Jahren von Hinterdupfing nach Oberdupfing".
Ich glaube auch, wenn Menschen nur sehr selten öffentliche Verkehrsmittel benützen, dass sie im Gebrauch derselben ungeübt sind und auch die Zeichen nicht richtig interpretieren, wo evtl. ein Lift ist, wo eine Toilette usw.
Fahrscheinautomaten sind wirklich manchmal schwer durchschaubar. Ich gehe denen aus dem Wege, in dem ich meine Tickets online vorher buche und mitnehme.
Man kann alles lernen - sogar den Gebrauch der öffentlichen Verkehrsmittel, wenn man nur will und sich nicht generell auf sein Auto versteift. Olga
Fahrscheinautomaten sind wirklich manchmal schwer durchschaubar. Ich gehe denen aus dem Wege, in dem ich meine Tickets online vorher buche und mitnehme.Und ich dachte das die IT-Technik die Sache erleichtern soll, aber so mancher Automat ist ein "versiegeltes Fragezeichen" - verstehe die Dinger wer will, aber selbsterklärend versteh ich anders.
Man kann alles lernen - sogar den Gebrauch der öffentlichen Verkehrsmittel, wenn man nur will und sich nicht generell auf sein Auto versteift. Olga
Da ich weder vor 5 Jahren noch sonst irgendwann in einem der beiden "Dupfingen" war, mindestens eines der beiden aber , nach Meinung namhafter, sinnfreier Stupidologen in Bayern zu verorten zu sein scheint :
" Hintertupfing ist der größte Ort im Königreich Bayern. Hintertupfing liegt ca. 3km nordöstlich von Tupfing. Jeder kennt mindestens einen Hintertupfinger. Seltener hört man auch die amtlich korrekte Ortsbezeichnung Hintertupfing an der Brezel, wobei Ursprung, Verlauf und Mündungsfluss der Bezel genauso unbekannt sind wie die Lage Hintertupfings selbst" https://www.stupidedia.org/stupi/Hintertupfing
nehme ich den Freistaat Bayern ausdrücklich von meinen Betrachtungen aus.
Mag ja sein, dass dort alle Bahnhofs - und sonstigen öffentlichen (nicht nur Verkehrs-) Infrastruktureinrichtungen altersgerecht/behindertengerecht ausgestattet sind (persönliche Erfahrungen sind andere) , man nicht lange nach öffentlichen Toiletten suchen muss, überall Bänkchen zum Ausruhen rumstehen... usw.
Irgendeinen Grund muss es ja haben, dass München die höchste Lebenserwartung unter 50 deutschen Städten hat (allerdings mit Platz 19/50 eher mittelmäßig).
Ansonsten suche ich jetzt nach einer Möglichkeit im Sinne des „auch im Alter kann man noch alles lernen“, mich weiterzubilden, denn ich sehe ein, dass ich mit meiner Fähigkeit aus den 1960-ern, Kursbücher der DB lesen zu können,heute nicht mehr weit komme…
Ein Schilderkundekurs Zeicheninterpretationskurs wäre sicher das Richtige, damit ich nicht – wenn‘s mal ‚pressiert‘(weil die Zugtoiletten mal wieder defekt bzw. verschlossen waren) – diesem Zeichen nach’renne‘, um das WC zu finden. Ein mir einleuchtenderes Schild wie z.B. dieses,
habe ich bisher auch nicht gefunden und und selten mal eins mit Entfernungsangabe und/oder einer geschätzten Mindestzeit’lauf’zeit bis dorthin.
Zeichen wie diese kann ich aber inzwischen schon verstehen, jetzt in der Corona-Krise : nur ein Mann darf jeweils mitfahren von wegen sozialer Distanziertheit und so.
Was aber tun , wenn da steht ??? Da bleibt keine andere Wahl als :
Da nehm ich dann letztlich doch lieber das Auto, geht aber auch nicht, wo soll ich als nicht behinderte Nichtfrau dann bloss parken
oder ist man als Alter automatisch 'behinert' ?
Fahrscheinautomaten sind wirklich manchmal schwer durchschaubar. Ich gehe denen aus dem Wege, in dem ich meine Tickets online vorher buche und mitnehme.
In München und Umkreis kapiere ich die Automaten.Man kann alles lernen - sogar den Gebrauch der öffentlichen Verkehrsmittel, wenn man nur will und sich nicht generell auf sein Auto versteift. OlgaUnd ich dachte das die IT-Technik die Sache erleichtern soll, aber so mancher Automat ist ein "versiegeltes Fragezeichen" - verstehe die Dinger wer will, aber selbsterklärend versteh ich anders.
Aber wenn ich z.B. in Berlin oder Hamburg bin, geht es schon wieder los und ich verliere auch schnell die Lust daran.
Gute Erfahrungen habe ich - auch in anderen Ländern - mit Kindern gemacht, insbesondere kleineren Buben. Die frage ich dann und die geben auch bereitwillig Auskunft und helfen, wenn man nett zu ihnen ist.
Ein besonders schönesErlebnis hatte ich vor Jahren in Shanghai, wo ich am Bahnhof gestrandet war, nichts lesen konnte und nichts verstand. Ein kleiner Junge bemerkte das und war stolz auf seine Englisch-Kenntnisse und half mir in Minutenschnelle, dass ich weiterkam. Den werde ich nie vergessen - heute ist der sicherlich ein ausgewachsener Mann und hoffentlich immer noch so freundlich und hilfsbereit. Olga
Komisch, viele Jüngere, so bis 30 sehen Menschen, die über 50 sind, als Wesen aus einer anderen Welt, mit denen man am besten nicht spricht. Sagen wir mal so, da ich wesentlich jünger aussehe, fing es in jungen Jahren schon an, man war über 30, sah aus wie 20, musste in der Disko Ausweis zeigen, ob man schon volljährig wäre. Man unterhielt sich mit Jüngeren, weil die meist häufig jünger waren, man gehörte aber nur so lange dazu, bis man sein Alter verriet. Und so ist es geblieben auch im Alter jetzt. 50jährige halten einen für ähnlich alt, weil man nunmal nicht so alt aussieht wie man ist. Gute Gene? Aber wenn sie dann merken, man ist doch 10 oder mehr Jahre älter, reden sie wieder nicht mehr mit einem. Gleichaltrige halten einen oft für wesentlich jünger und dann wird man gleich ausgegrenzt, weil man vom jüngeren Aussehen her nicht dazu passt. Deshalb machen die sich auch keine Mühe einen kennen lernen zu wollen. Online werden Ältere grundsätzlich nicht für Fit gehalten im Umgang mit Internet usw. Wenn man Menschen nicht sehen kann (online) und sagt, dass man so und so alt ist, dann haben die Jüngeren oft eine Klischeevorstellung von Menschen über 50, die gleichermaßen wie Greise über 80 eingeschätzt werden.. Jüngere und fittere Senioren haben es schwer, weil in Medien wenn dort Fotos von Senioren gezeigt werden, meist nur konservativ Gekleidete mit Gehstock auf eine Bank sitzend. Es werden keine Unterschiede gemacht zwischen so 50jährigen Senioren und 100jährigen.
Nun, ich fahre öfters Bahn (vor und hoffentlich auch nach der Kontaktsperre) und finde schon, dass bei manchen Bahnhöfen das Ein- und Aussteigen für nicht gut mobile Menschen zu einer Hürde werden kann, wenn zwischen Zug und Bahnsteig eine große Lücke klafft.
Karl
@Cenima,
das beobachte ich so nicht. Ich finde, dass die Menschen unterschiedlichen Alters meist sehr gut miteinander zurechtkommen.
Karl
Ja gut, jeder macht andere Erfahrungen, aber da ich niemanden kenne mehr und Leute kein Interesse haben, sich mal Gegenseitig kennen lernen zu möchten, es ist nun mal meine Erfahrung. Gehe langsam auf die 70 zu und war eher nur auf Familie orientiert, die aber alle verstorben sind.