Forum Politik und Gesellschaft andere gesellschaftliche Themen Altersdiskriminierung, ein Interview mit Waldemar Futter

andere gesellschaftliche Themen Altersdiskriminierung, ein Interview mit Waldemar Futter

olga64
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RE: Altersdiskriminierung, ein Interview mit Waldemar Futter
geschrieben von olga64
als Antwort auf carlos1 vom 04.05.2020, 23:59:14

Es ist richtig: der ehemalige Waldorf-Schüler Boris Palmer studierte Geschichte und Mathematik auf Lehramt und schloss das Studium 2000 ab.
In den Lehrdienst ging er aber nie, sondern ist seit 2001 "in der Politik" und seit 2007 Oberbürgermeister von Tübingen. Er wollte auch mal Oberbürgermeister von Stuttgart werden, was aber nicht klappte.
Auch wenn sich Herr Habeck jetzt sehr verhalten ausdrückt, seine Co-Vorsitzenden-Parnerin Baerbock wird da schon konkreter zusammen mit 100 anderen Grünen-Mitgliedern im Landesverband von Herrn Palmer.
Man werde ihn künftig nicht mehr unterstützen, auch nicht mehr logistisch und finanziell. Parteiausschlussverfahren sind in jeder Partei langwierig und führen oft nicht zu dem Ziel, das man sich wünschte, wie man z.B. an Sarrazin und der SPD seit Jahren sieht.
Aber man sollte Palmer einfach "kaltstellen" - denn auch ein jahrelanges Parteiausschlussverfahren würde ihm wieder zu viel Aufmerksamkeit bescheren, wonach er anscheinend in intervalltechnisch geradezu giert.
Vielleicht verlässt er ja selbst die Partei und womöglich hat er schon DAnkesschreiben anderer Parteien auf dem Tisch. Hier denke ich aber seit dem letzten verbalen Ausfall nicht unbedingt an die AfD; denn dort gibt es ja viele alte Parteimitglieder, die selbst von solchen Plänen betroffen wären.
Aber auch eine "junge FDP könnte sich anbieten, oder?
Ich bleibe bei meinem Eindruck, dass er nach 13 Jahren Tübingen, also Bürgermeister einer Kleinstadt und mit bald 50 Jahren endlich einen "Karriere-Ruck" will und zu Recht annimmt, dass er diesen von seiner Noch-Partei den Grünen nicht erhält. Olga

Nick42
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RE: Altersdiskriminierung, ein Interview mit Waldemar Futter
geschrieben von Nick42
als Antwort auf olga64 vom 05.05.2020, 18:30:14

.....Aber man sollte Palmer einfach "kaltstellen" - denn auch ein jahrelanges Parteiausschlussverfahren würde ihm wieder zu viel Aufmerksamkeit bescheren, wonach er anscheinend in intervalltechnisch geradezu giert.
Vielleicht verlässt er ja selbst die Partei und womöglich hat er schon DAnkesschreiben anderer Parteien auf dem Tisch. Hier denke ich aber seit dem letzten verbalen Ausfall nicht unbedingt an die AfD;
 

Ich verfolge die politischen Aktivitäten von Boris Palmer seit der Zeit als er als Student in der Hochschulgruppe der Grünen politisch aktiv war. Er hat von Anfang an für Kernthemen der Grünen gestritten, wie zum Beispiel Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen, alternative Landwirtschaftspolitik, dass Kernkraftwerke nicht die richtige Energiepolitik sind, dass im Wirtschaftswachstum nicht der Fortschritt liegt. Wenn Boris Palmer heute immer wieder erklärt, dass es ein GRÜNER ist, dann ist das glaubwürdig.

Er bekommt jetzt Angebote von anderen Parteien. Aber ich gebe schon mal eine Prognose ab. Boris Palmer wird nicht zu einer anderen Partei wechseln. Eher wird er Alleinkämpfer ohne Partei wie sein Vater Helmut Palmer, der sich im schwäbischen den Ruf des Remstalrebellen und Radikaldemokraten erworben hat.

Und wenn er 2022 zur nächsten OB-Wahl in Tübingen wieder antreten will, dann braucht er die GRÜNEN gar nicht. Seine Kommunalpolitik ist über Parteigrenzen hinweg anerkannt und sein Erfolge in der Sache unbestritten. Und er ist in Tübingen bei vielen populär.

Warum er immer wieder wie jetzt aktuell durch provozierende spektakuläre Äußerungen auffällt, weiß niemand so recht, vermutlich er selber auch nicht, zumal er immer wieder auch andeutet, dass er das jetzt so nicht mehr machen will.

Wie auch immer, für mich ist klar: Boris Palmer ist kein Zyniker, der Menschen verachtet. Ich gehöre schon durch mein Alter und viele Operationen zur „Risikogruppe“. Und ich fühle mich von ihm nicht diskriminiert. Weil ich seine Bücher und sonstigen vielen Veröffentlichungen immer verfolgt habe und mir deshalb ein Bild von ihm machen kann.

In der aktuellen Geschichte ( soweit ich das mitbekommen hab ein Interview bei SAT 1) ging es in der Sache um die Frage, ob junge Menschen, Kinder und Schüler anders behandelt werden sollen wie alte in Pflegeheimen. Und Palmer vertrat die Meinung, dass da jetzt andere Konzepte und Lösungen von der Politik gefunden werden müssen, und da hat er nach meiner Auffassung in der Sache recht. Wenn man aber nur diesen einen Satz kennt, der jetzt in vielen Zeitungen zitiert wird und gar nicht weiß, was wirklich gesagt wurde, muss natürlich den Eindruck entstehen, Palmer verachtet kalt Alte und ihr leben ist nichts wert.

Wenn ich Gelegenheit hätte, dann würde ich Habek und Barbock fragen, wann sie das letzte mal ernsthaft und ausführlich mit ihren Parteifreund Boris besprochen haben.

Denn intelligente Menschen Wie Robert und Annalena sollten wissen, dass es immer wichtiger ist, miteinander zu reden als übereinander.

Nick42
 
olga64
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RE: Altersdiskriminierung, ein Interview mit Waldemar Futter
geschrieben von olga64
als Antwort auf Nick42 vom 11.05.2020, 13:51:55

Vielleicht ist das einer der Gründe, weshalb Herr Palmer oft durch extreme Kommentare die Aufmerksamkeit erlangt und vielleicht erhofft er sich dadurch ,dass Annalena und Robert mit ihm mal das Gespräch suchen. Diese kalkulieren aber recht nüchtern, dass sie keinen Sarrazin bei den Grünen haben wollen, den man zwar ausschliessen möchte, der aber jahrelang dagegen prozessierte durch alle möglichen Instanzen.
Ist das aber nicht auch sehr kindisch bei einem Mann mit fast 50 Jahren?
Kann man Aufmerksamkeit nicht auch dadurch erzielen, dass man kluge Sätze veröffentlicht, bzw. durch hervorstechendes Talent und Taten andere überzeugt?

Es kann natürlich sein, dass er 2022 wieder als OB von Tübingen kandidieren wird und vielleicht auch ohne Hilfe der Grünen das Amt wieder bekommt. Oder dass bis dahin alles vergessen ist, bzw. abgelöst wurde durch weitere Kommentare in Sachen Aufmerksamkeitsdefizit.
Klar dürfte nur sein, dass ein weiterführendes Amt bei denGrünen für Boris Palmer nicht darstellbar ist. Herr Kretschmann hat dies in seiner ruhigen ARt mit einer Portion Gift gut formuliert: "er ist gegen einen Parteiausschluss, weil Herr Palmer damit zum Opfer stilisiert würde und ausserdem habe er (Palmer) ja sowieso noch nie ein wichtiges Parteiamt gehabt".
Manche Menschen, auch die Klugen, zu denen ich Palmer schon zähle, haben eine treffsichere Art, sich ihre berufliche Zukunft zu verbauen, denn allmählich tickt auch bei ihm die biologische Uhr.
Das Angebot der FDP hat er (noch) abgelehnt,vermutlich auch ,weil ein nicht so wichtiger Mann der FDP es ihm angeboten hat? Wie sähe es aus, wenn Herr Lindner himself bei ihm aufkreuzte? Olga


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Nick42
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RE: Altersdiskriminierung, ein Interview mit Waldemar Futter
geschrieben von Nick42
als Antwort auf olga64 vom 11.05.2020, 17:54:35
Vielleicht ist das einer der Gründe, weshalb Herr Palmer oft durch extreme Kommentare die Aufmerksamkeit erlangt und vielleicht erhofft...

Warum er immer wieder spektakuläre Handlungen provoziert, obwohl er weiß, dass ihm das mehr schadet wie nützt, verstehe ich auch nicht. Wenn er damit wirklich Aufmerksamkeit sucht, ist das kontraproduktiv, den aufgefallen ist er schon immer, im Guten wie im Schlechten. Jedenfalls immer dort wo er auftritt und bekannt ist.

Nick42
 
olga64
olga64
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RE: Altersdiskriminierung, ein Interview mit Waldemar Futter
geschrieben von olga64
als Antwort auf Nick42 vom 11.05.2020, 21:00:42
Vielleicht ist das einer der Gründe, weshalb Herr Palmer oft durch extreme Kommentare die Aufmerksamkeit erlangt und vielleicht erhofft...

Warum er immer wieder spektakuläre Handlungen provoziert, obwohl er weiß, dass ihm das mehr schadet wie nützt, verstehe ich auch nicht. Wenn er damit wirklich Aufmerksamkeit sucht, ist das kontraproduktiv, den aufgefallen ist er schon immer, im Guten wie im Schlechten. Jedenfalls immer dort wo er auftritt und bekannt ist.

Nick42
 
Es ist ja eine Sache, wenn ein Bürgermeister einer kleineren, deutschen Stadt bemüht ist, sich Aufmerksamkeit zu verschaffen.
Aber er sucht sich immer gezielt Opfer: jetzt sind es die Alten, vor einiger Zeit waren es Ausländer, die er mit seinem RAd verfolgte oder auf Werbung der Deutschen Bank verunglimpfte.
Wenn ich Mitglied einer Partei bin, sollte ich mich aber doch auch ein wenig an die Statuten und Ansichten dieser Partei halten - oder sie verlassen ,weil sie irgendwann die falsche Partei für mich wird (oder ich das falsche Parteimitglied). Olga
Nick42
Nick42
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RE: Altersdiskriminierung, ein Interview mit Waldemar Futter
geschrieben von Nick42
als Antwort auf olga64 vom 12.05.2020, 18:25:46
 
 
Es ist ja eine Sache, wenn ein Bürgermeister einer kleineren, deutschen Stadt bemüht ist, sich Aufmerksamkeit zu verschaffen.
 

Tübingen ist nicht irgend ein Städtchen in Deutschland. zwar ist es nach Einwohnern heute eine relativ kleine Stadt, in Semesterzeiten kommen noch ca 30 000 Studenten hinzu.

Aber auch heute noch ist sie eine bedeutende Verwaltungsstadt, spielte in der Geschichte des deutschen Südwestens eine wichtige Rolle und die Eberhard Karls-Universität ist eine der ältesten und renovierten Universitäten in Deutschland. Schon alein duch die vielen bedeutenden Gelehrten, die dort wirkten und auch heute in der Forschung wirken.

Nick42
 

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dutchweepee
dutchweepee
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RE: Altersdiskriminierung, ein Interview mit Waldemar Futter
geschrieben von dutchweepee

Ich bin mit dem Bürgermeister Palmer einer Meinung. Die opportunistischen Luschen von den GRÜNEN tun mir leid.

Karl
Karl
Administrator

RE: Altersdiskriminierung, ein Interview mit Waldemar Futter
geschrieben von Karl
als Antwort auf dutchweepee vom 14.05.2020, 13:26:01

Sorry @dutchweepee,

aber diesen einen Satz hätte Palmer so nie sagen dürfen, denn dieser signalisiert, dass das Leben älterer Menschen, deren statistische Lebenserwartung naturgemäß kürzer ist, nicht mehr den gleichen Wert hat wie dasjenige von jüngeren Menschen.

Das würde bedeuten, menschliches Leben wird mit steigendem Alter immer weniger wert.

Das ist ganz klar gegen unser Grundgesetz und wäre ein Dammbruch hin zur Soylent Grün-Kultur.

Karl

 

Edita
Edita
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RE: Altersdiskriminierung, ein Interview mit Waldemar Futter
geschrieben von Edita
als Antwort auf dutchweepee vom 14.05.2020, 13:26:01
Ich bin mit dem Bürgermeister Palmer einer Meinung. Die opportunistischen Luschen von den GRÜNEN tun mir leid.
Wer hier die - zwar nicht opportunistischen aber stimmenheischenden Luschen sind, ist für loyal denkende Menschen überhaupt keine Frage, und daß du Dich auf die andere Seite schlägst, ist auch keine Überraschung!
Wenn ein Politiker in solch außergewöhnlicher Krisenzeit nicht imstande ist sich der ganzen Gesellschaft gegenüber loyal zu zeigen, eine Gesellschaft zusammenzuhalten, ängstliche Teile dieser Gesellschaft zu beruhigen und zu überzeugen, anstatt zu spalten, der hat in der Politik nichts zu suchen! - fertig!

Edita
 
olga64
olga64
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RE: Altersdiskriminierung, ein Interview mit Waldemar Futter
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 14.05.2020, 14:10:59

Liebe Edita, lieber Karl,

aber wenn so ein Parteimitglied, das als Politiker in einer deutschen Kleinstadt es sich gut und gemütlich eingerichtet hat und denkt, seine Öffentlichkeitswirksamkeit nur herstellen zu können, wenn er sich irgendwelche Opfer-Gruppen heraussucht und diese diskreditiert, sollte auch ein Parteiführung Position beziehen und nicht nur den Eindruck erwecken, dies nun laufen lassen zu wollen, weil es bald sowieso vergessen sein wird.
Bei diesem Herrn Palmer funktioniert so eine Strategie wohl nicht - denn, wenn es wieder stiller um ihn wird, schlägt er selbst wieder zu.
Übrigens: heute Abend ist er zu Gast bei Frau Illner - bin gespannt, was er ausser den üblichen Dementi "aus dem Zusammenhang gerissen" "habe mich schon entschuldigt" usw usw vorzutragen hat. Olga


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