Aktuelle Themen Wohlfühlanrufe

mara28
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Re: Wohlfühlanrufe
geschrieben von mara28
als Antwort auf ElsbethRuetten vom 04.08.2013, 18:28:11
Ich finde die Idee super. Ich bin Seniorenbeauftragte in unserer Stadt und stelle immer wieder bei meinen "Sprechstunden", die ich einmal im Monat im Rathaus abhalte, dass viele Senioren/innen einsam sind. Die Kinder wohnen ausserhalb, in der Nachbarschaft sind meist jüngere Frauen, die berufstätig sind. Trotz einem guten Angebot für ältere Menschen in unserer Stadt sind noch viele Menschen allein zu Hause.

In meinem Bekanntenkreis haben wir einige alleinstehende Damen, die wir regelmäßig anrufen, sie sind alle schon älter und nicht mehr so mobil, sie freuen sich so sehr über die Anrufe. Wir ermutigen sie auch, uns anzurufen, wenn sie gern mit jemandem reden möchten.

Liebe Elsbeth ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und Freude bei deinem Engagement. Liebe Grüße Mara
Re: Wohlfühlanrufe
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mara28 vom 05.08.2013, 19:02:17
jede gemeinde hat ehrenamtliche mitglieder, die sich um einsame,
alte mitbürger im umkreis kümmern würden, wenn man es denn wollte.

mir kam jedoch zu ohren, daß das oft gar nicht erwünscht ist,
dieses kümmern. viele alte glauben einfach, sie sind noch nicht alt.

"die anderen" hätten es nötig. auch "die anderen" sollten in ein
betreutes wohnen oder in ein heim - doch nicht sie

das ist das engstirnige, was den alten menschen oft ausmacht.
ElsbethRuetten
ElsbethRuetten
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Re: Wohlfühlanrufe
geschrieben von ElsbethRuetten
als Antwort auf mara28 vom 05.08.2013, 19:02:17
Ich finde die Idee super. Ich bin Seniorenbeauftragte in unserer Stadt und stelle immer wieder bei meinen "Sprechstunden", die ich einmal im Monat im Rathaus abhalte, dass viele Senioren/innen einsam sind. Die Kinder wohnen ausserhalb, in der Nachbarschaft sind meist jüngere Frauen, die berufstätig sind. Trotz einem guten Angebot für ältere Menschen in unserer Stadt sind noch viele Menschen allein zu Hause.

In meinem Bekanntenkreis haben wir einige alleinstehende Damen, die wir regelmäßig anrufen, sie sind alle schon älter und nicht mehr so mobil, sie freuen sich so sehr über die Anrufe. Wir ermutigen sie auch, uns anzurufen, wenn sie gern mit jemandem reden möchten.

Liebe Elsbeth ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und Freude bei deinem Engagement. Liebe Grüße Mara


Liebe Mara, herzlichen Dank für Deine Zeilen. Wie schön, dass es Menschen wie Dich gibt. Ja, Engagement verbindet und kann dazu beitragen, dass Menschen sicher und geborgen leben können, auch dann, wenn sie alleine leben. Menschen wie Du sind ein Geschenk des "Himmels". Wie schön, dass wir uns hier kennenlernen!

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ElsbethRuetten
ElsbethRuetten
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Re: Wohlfühlanrufe
geschrieben von ElsbethRuetten
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.08.2013, 19:43:58
jede gemeinde hat ehrenamtliche mitglieder, die sich um einsame,
alte mitbürger im umkreis kümmern würden, wenn man es denn wollte.

mir kam jedoch zu ohren, daß das oft gar nicht erwünscht ist,
dieses kümmern. viele alte glauben einfach, sie sind noch nicht alt.

"die anderen" hätten es nötig. auch "die anderen" sollten in ein
betreutes wohnen oder in ein heim - doch nicht sie

das ist das engstirnige, was den alten menschen oft ausmacht.
geschrieben von karin2


Liebe Karin2, ja, es ist gut, dass Gemeinden niedrigschwellige soziale Angebote für ältere Menschen bereit halten. Sei es ein Besuchsdienst oder aber Begegnungsnachmittage. Gleichwohl reicht diese Angebotspallette nicht immer aus. Immer öfter stellen Gemeinden inzwischen (wieder) SozialarbeiterInnen ein. Dann, wenn es einen hohen Anteil älterer Menschen in der Gemeinde gibt. In meinen Vortägen in Kirchengemeinden sitzen nicht selten zwischen 50 - 70 ältere Menschen. Der Verein Ambulante Versorgungsbrücken setzt auf "Hilfe zur Selbsthilfe" und auf Möglichkeiten, die einem älteren Menschen die Chance geben neue Angebote kennenzulernen ohne sich "belehrt" zu fühlen. Manches mal darf es erst einmal die stille zugewandte Begleitung sein, die in einer anderen Situation auch Unterstützung ermöglicht. Es braucht oft Geduld und langsam wachsendes Vertrauen, bis dann mehr Unterstützung zugelassen werden kann.

www.ambulante-versorgungsbruecken.de
bukamary
bukamary
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Re: Wohlfühlanrufe
geschrieben von bukamary
als Antwort auf ElsbethRuetten vom 05.08.2013, 20:19:00
Mit der Pflegereform (PfWG - Pflege- Weiterentwicklungesetz 06/2008 wurde die Einrichtung der sog. Pflegestützpunkte im Pflegegesetz verankert. Die Einrichtung eines solchen Pflegestützpunktes pro Landkreis ist gesetzlich vorgeschrieben. Das dies nicht ausreichend ist, darüber bedarf es keiner Diskussion. Die Strukturen dieser Pflegestützpunkte sind regional sehr unterschiedlich, ebenso die personelle Ausstattung. Teilweise wurden auch bestehende Strukturen mit eingebunden und ergänzt, teilweise auch ausgebaut. Das ist denke ich mit ein wesentlicher Grund warum zunehmend Sozialarbeiter eingestellt wurden, wohl weniger weil hier die Notwendigkeit eingesehen wurde.

Niederschwellige Angebote gibt es nach wie vor deutlich zu wenige, teilweise gehen diese auch an dem tatsächlichen Bedarf vorbei und sind m.E. trotz Einsatz von ehrenamtlichen Kräften und nicht selten deutlich zu teuer - ein einzelner Einsatz kostet zwischen 9 - 12 €. Für viele ist dieser Betrag schon zu viel, insbesondere dann, wenn bereits Pflegebedarf besteht, und/oder jemand chronisch krank ist und einen Teil seiner Medikamente selber finanzieren muss.

Die Annahme derartige Hilfen braucht in der Tat nicht selten Geduld
und Einfühlungsvermögen. Viele können sich nicht eingestehen, dass sie Hilfen benötigen - "ich komme noch alleine ganz gut zurecht". Dann ist da die Angst davor von anderen abhängig zu werden, seine Selbstständigkeit zu verlieren, anderen zur Last zu fallen, um etwas bitten zu müssen. Oder auch einfach die Angst/Unsicherheit sich auf etwas Neues, auf fremde Menschen einzustellen - was kommt da auf mich zu.

Liebe Elsbeth, Du schriebst u.A. als Antwort auf einen früheren Beitrag von mir
"das Wohlfühl-Telefon versteht sich nicht als Angebot für "einsame" Menschen, sondern als Prophylaxe, als Instrument der Begegnung, der Entdeckung und Bereicherung, um über den eigenen "Tellerrand" hinaus zu schauen.."
Ich sehe es genauso. Leider kommt die Einsicht häufig aber erst dann, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Ich habe selber vor einigen Jahren ein Projekt initiiert und entwickelt, in erster Linie nicht für demenziell Erkrankte. Das wäre ein weiterer Baustein gewesen. Dieses Projekt richtete sich insbesondere an Menschen die mit einem Einkommen unter ca. 1000.00€ auskommen mußten.

bukamary
Klaro
Klaro
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Re: Wohlfühlanrufe
geschrieben von Klaro
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.08.2013, 19:43:58
jede gemeinde hat ehrenamtliche mitglieder, die sich um einsame,
alte mitbürger im umkreis kümmern würden, wenn man es denn wollte.

mir kam jedoch zu ohren, daß das oft gar nicht erwünscht ist,
dieses kümmern. viele alte glauben einfach, sie sind noch nicht alt.

"die anderen" hätten es nötig. auch "die anderen" sollten in ein
betreutes wohnen oder in ein heim - doch nicht sie

das ist das engstirnige, was den alten menschen oft ausmacht.
geschrieben von karin2


...da ich in der Altenbetreuung tätig bin, bekomme ich es immer wieder mit, dass sich alte Menschen eher zurückziehen, als sich zu öffnen und Seniorenangebote anzunehmen. Gerade nach dem Tod des Ehepartners, also nach einer langen Ehe und im höheren Alter, verzweifeln diese - überwiegend sind es ja die Frauen, die übrig bleiben - Menschen eher und bleiben zu Hause. Sie sind dann auch nicht zu bewegen, sich nach außen zu betätigen. Und die, die noch rüstig sind, die haben oft eben auch noch einen guten Bekanntenkreis und von daher auch Geselligkeit.

Allerdings mag dieses auch mit der Mentalität der Menschen zusammenhängen, ich kann da nur von Oberbayern sprechen, ob Senioren in Norddeutschland in dieser Beziehung offener sind? Möglicherweise!

Klaro

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Re: Wohlfühlanrufe
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Klaro vom 06.08.2013, 17:47:07
ich habe es erlebt, daß die alten leute fast unter zwang aus
ihren zimmern geholt wurden. sie wollten weder spielen, singen oder ähnliches ...

wer in einem heim wohnen muss, dem vergeht das alles wahrscheinlich
automatisch.

sorry, ist leider so.
erafina
erafina
Mitglied

Re: Wohlfühlanrufe
geschrieben von erafina
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.08.2013, 19:09:18
Nicht unbedingt:

Meine Mutter wohnt in betreutem Wohnen.
Dreihundert Leute etwa.
Hochhaus, viele Angebote.

Ca. 80% vertrödelt im Appartement den Tag und will nichts tun.

20% ist aktiv und veranstaltet sogar selbst bevorzugte Beschäftigungen.

Ich schätze aber, telefonieren ist für viele angenehm.

era
Klaro
Klaro
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Re: Wohlfühlanrufe
geschrieben von Klaro
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.08.2013, 19:09:18
ich habe es erlebt, daß die alten leute fast unter zwang aus
ihren zimmern geholt wurden. sie wollten weder spielen, singen oder ähnliches ...

wer in einem heim wohnen muss, dem vergeht das alles wahrscheinlich
automatisch.

sorry, ist leider so.
geschrieben von karin2


ja, aber eben nicht nur im Heim.

Der Mensch ist ein Individuum, jeder hat seine Persönlichkeit und Eigenschaften, ist intro- oder extrovertiert und das bleibt er eben auch im hohen Alter. Dazu kommt dann die Trauer über verstorbene Angehörige, gesundheitliche Probleme und evtl. auch eine beginnende Demenz, die die Alten nicht mehr aufgeschlossen gegenüber Zuwendung - vor allem von Fremden und vor Fremden - sein läßt.

Natürlich gibt es eben auch - weil andere Persönlichkeit - Andere, die gesellschaftlichen Zusammenkünften gegenüber aufgeschlossen sind.

Klaro
Re: Wohlfühlanrufe
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Klaro vom 06.08.2013, 19:52:43
natürlich ist auch die art des heimes ausschlaggebend.
es gibt heime, die einen hotelcharakter haben. dementsprechend
teuer ist es - dementsprechend ist auch das publikum. logo!

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