Aktuelle Themen Wir haben eine Klimakatastrophe
Heute ist ja jeder Individualist - da muss er halt gucken, wo seine Vorräte sicher und doch zugänglich lagert.Ja, leider gerade nicht das Land der entschlossen Handelnden. Dichter und Denker haben sich in ihren Elfenbeinturm zurückgezogen, verbrauchen Energie ohne Ende, schreien "mehr, mehr, mehr", aber verschandelt unsere Aussicht nicht mit den Produktionsstätten. "nicht hier, nicht hier, nicht hier".
Wir sind im Land der Dichter und Denker !
aixois
Leider, leider eignen sich weder Dichter und Denker noch Individualisten zum Schlamm-Schippen oder Leichen sammeln. Das überlassen sie doch lieber anderen, gell ???
Ich glaube nicht, dass es diese Leute sind, die im Katastrophenfall besonders hilfebedürftig sind. Aber bestimmt helfen Sie gern. Auch jetzt war es ja wohl so, dass es wesentlich mehr Lebensmittel gab als gebraucht wurden. Und bestimmt finden sich auch bald ganz viele gespendete Kühlschränke und vielleicht werden auch die Lager mit den gebrauchten Möbeln mal wieder etwas leerer. Z.Z. wird man da ja gar nichts mehr los. Und reich an Ratschlägen sind sie allemal ....
Seitdem es Hartz 4 gibt, sind Caritas und Diakonia in dieser Hinsicht ganz gut organisiert, glaube ich.
Kirsty
In meiner Heimat an der Nordseeküste gibt es sie ja immer noch, die Warften oder Wurten.
Die Kirchen, die immer auf der höchsten standen (und stehen), waren die Zufluchtsorte, nicht nur gegen den „blanken Hans“, nein auch gegen die Feinde, denn sie waren ähnlich wie Burgen gebaut.
(Erst Maria von Jever führte ja den Deichbau ein nach holländischem Vorbild)
So etwas könnte man in Hochwasser gefährdeten Gebieten doch auch versuchen, was in manchen Gebieten sinnvoller wäre als Mauern und Deiche.
Pippa
So etwas könnte man in Hochwasser gefährdeten Gebieten doch auch versuchen, was in manchen Gebieten sinnvoller wäre als Mauern und Deiche.Ich glaube, Pippa, an der Nordseeküste ist man nicht ohne Grund von den Wurten und Warften abgekommen. Einen Sinn machen sie wohl nur noch auf den Halligen, wo sie auch gerade wieder erhöht werden, wie ich gelesen habe. - Ist aber schwierig, wenn ein Haus draufsteht 😒.
Pippa
Fräulein Maria hat schon gewusst, warum sie es vorzog, Deiche zu bauen. Sie war ja konfrontiert mit der Allerheiligenflut von 1570, die fast ganz Holland unter Wasser setzte, auch Ostfriesland schwer traf und alle bestehenden Deiche mühelos überwand. Über 10.000 Menschen sollen an diesem einen Tag ums Leben gekommen sein, von Flandern bis hoch nach Jütland.
Oh, ja: Ich bin auch in Friesland zu Hause 😊
Kirsty
@Kirsty
Dass man sich an der Nordsee was anderes einfallen lassen musste, liegt an der Landabsenkung, die noch immer nicht abgeschlossen ist, was Maria von Jever offensichtlich gewusst haben muss.
Jetzt kommt zu allem Überfluss auch noch die Erhöhung des Meeresspiegels hinzu, weswegen die Deiche immer wieder erhöht werden müssen.
Pippa
Das geht aber nur, wenn das Gelände es erlaubt, d.h. niedriger liegt als die aufgeschüttete Warft.gibt es sie ja immer noch, die Warften oder Wurten.
Hochwasser gefährdeten Gebieten doch auch versuchen,
In den überfluteten Geländeeinschnitten (enge kleine Bächlein- 'Täler') der Katastrophenzonen ginge das nicht. Da liegen die Ort ganz unten im Tal am Ufer eines größeren Baches/Flüsschens, umgeben von flurbereinigten Weinbergen in oft sehr steilen Hanglagen (mit möglichst wenigen, den Einsatz von Maschinen behindernden WeinbergSchrannen/Mauern).
Diese Hänge funktionieren bei Unwetter wie die Seiten eines 'Trichters' und sind reine Regensammler. Alles gesammelte Wasser kommt unten am 'Trichterausgang' an - und das macht dann grosse Probleme.
Damit nicht bei jedem heftigeren Regen ganze Teile der Weinbergerde weggespült werden , gibt es ja befestigte Entwässerungskanäle. Die führen das Wasser aber oft in eine Art Kanal bzw. engen Bach, was möglicherweise auch zu den großen Flutwellen in diesen Bächlein beigetragen haben mag.
An der Talsohle wird das daher nichts mit Gelände-Aufschütten (warften).
Kirchen könnte man oben bauen (ist auch der Fall mit vielen Kapellen), aber dann ginge ja kaum einer jeden Sonntag den beschwerlichen Weg hinauf zum Gottesdienst.
Deshalb zieht man es vor, die Kirche im Dorf zu lassen, allerdings eher selten ganz unten, eher schon 'mittelhoch', aber doch noch im Ort.
aixois
Die Spenden mit Materialien (also nicht von Geld) sind immer mit Vorsicht zu geniessen. Ich erinnere mich gut, welchen Schrott die Leute teilweise ablieferten als die grosse Flüchtlingswelle über Deutschland kam.
Bei den Flutopfern kann man nun erfahren,dass z.B. Säcke mit High Heels abgeliefert werden (alle getragen und nicht mehr gewünscht); teilweise Zahnbürsten, wo sich noch Zahnpasta darauf befindet.
Manche Menschen verwechseln ihre "Hilfe" anscheinend mit Ensorgung nicht mehr benötigter Dinge - kommt dann wohl auch billiger als wenn man dies vom Sperrmüll abholen lässt.
Ich denke, am meisten hilft den Menschen Geld und werde meine Spendenliste, die ich jedes Jahr zu Weihnachten aktualisiere entsprechend ergänzen. Da dürften mittlerweile auch schon fast 100 Mio Euro zusammengekommen sein. Damit kann man dann schon was anfangen, wenn dies gut organisiert an die Bedürftigen weitergereicht wird. Olga
So gesehen hast du natürlich Recht, @aixois.An der Talsohle wird das daher nichts mit Gelände-Aufschütten (warften).
Kirchen könnte man oben bauen (ist auch der Fall mit vielen Kapellen), aber dann ginge ja kaum einer jeden Sonntag den beschwerlichen Weg hinauf zum Gottesdienst.
Deshalb zieht man es vor, die Kirche im Dorf zu lassen, allerdings eher selten ganz unten, eher schon 'mittelhoch', aber doch noch im Ort.
aixois
Ich war erst ein einziges Mal an der Ahr und fand es, wie bereits beschrieben , ser idyllisch, dass der Fluss mitten durch den Hotelgarten plätscherte.
Im Nachhinein wundert es mich allerdings sehr, dass die Häuser direkt bis an den Fluss gebaut wurden. Hätten sie erhöht gestanden, wäre bestimmt nicht so viel passiert.
Da viele Häuser einfach nur abgerissen werden können, hoffe ich, dass der Wiederaufbau besser und vor allem vernünftiger geplant wird.
Ich sage jetzt mal ganz naiv, ohne Kenntnisse in der Statik, wenn ich mein Haus wieder aufbauen müsste, würde ich es auf dem Schutt des alten bauen.
Pippa
Wir sind in Deutschland. Da baut keiner so einfach mal, sein Haus wieder auf , ohne Baugenehmigung geht da gar nichts. Möglicherweise wird die Gemeinde sogar den Bebauungsplan ändern (braucht vielleicht auch Platz für Hochwasserschutzmassnahmen).wenn ich mein Haus wieder aufbauen müsste, würde ich es auf dem Schutt des alten bauen.
Da braucht es also einen Architekten/Bauingenieur für den Bauantrag (der aktuellen Normen entsprechen muss, sonst gibt es Probleme mit der Genehmigung bzw. auch der Versicherung).Dann braucht es die vielen Handwerker. Die sind sehr knapp. Dann braucht es das Material zum Bauen. Auch das ist z.T. sehr knapp (Holz !) und /oder sehr teuer ...
Die neuen Häuser dürften besser und vernünftiger geplant gebaut werden, aber das geht nicht in ein paar Monaten und so lange müssen die Flutopfer in provisorischen, in der Regel sehr beengten Wohnungen unterkommen.
Ich hoffe von ganzem Herzen, dass man sich zu Änderungen durchringt.Wir sind in Deutschland. Da baut keiner so einfach mal, sein Haus wieder auf , ohne Baugenehmigung geht da gar nichts. Möglicherweise wird die Gemeinde sogar den Bebauungsplan ändern (braucht vielleicht auch Platz für Hochwasserschutzmassnahmen). von aixois
(Das andere weiß ich natürlich 🙊)
Pippa
Man kann sie ja lesen die Geschichten, wo anscheinend Menschen in diesen Flutgefährdeten Gegenden schon mehrfach dem Wasser zum Opfer gefallen sind, in dem ihre Häuser zerstört wurden.
Meist haben sie auch nie entsprechende Versicherungen gehabt, sondern doch "auf den Staat" vertraut, der dann einen Grossteil der Kosten übernimmt, um genau an der Stelle das Haus wieder so aufzubauen ,wie es mal war.
Ich denke, diese Zeiten sind vorbei und ich fände das auch sehr richtig.
Gut, dass es in Deutschland Baugenehmigungen gibt.
Ich denke mit Schrecken z.B. an Süditalien, wo viel schwarz gebaut wird und dann teilweise unfertige Gerippe in der Landschaft rumstehen, die keiner will und braucht.
In den Gegenden, wo die Menschen jetzt ihre Häuser verloren haben, dürfte nicht unendlich Bauland zur Verfügung stehen und insbesondere nicht an sicheren Plätzen. Ich habe ja selbst nie ein Haus gebaut, aber ich denke doch, es muss gut überlegt sein, wo und wie man dies macht - ist ja keine Sache, die man nach wenigen Jahren dann umdenken kann;denn in diesen gefährdeten Gegenden dürfte vermutlich nur wenige Leute solche Grundstücke kaufen, die am Wasser liegen.
Das ist aber umwelttechnisch positiv, weil man auch mehr Platz bietet für die Bäche und Flüsse und für die Natur schlechthin.
Es ist höchste Zeit, darauf zu lernen - finanzielle Unterstützung von der Solidargemeinschaft und den hohen Spenden, die bereits eingesammelt wurden, helfen hier sicherlich auf vernünftige Art und Weise. Olga