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Aktuelle Themen Wie weit dürfen Klima-Aktivisten gehen ? Verunfallte 44 jährige Radfahrerin verstorben.

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Wie weit dürfen Klima-Aktivisten gehen ? Verunfallte 44 jährige Radfahrerin verstorben.
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Mareike vom 05.11.2022, 16:35:49

Liebe Mareike,

um es noch einmal zu sagen: Es geht mir nicht um die Notwendigkeit von Protest, es geht mir um den WEG des Protestes, um die ART des Protestes. Daher noch ein mal meine Frage: Was hat die potentielle Zerstörung von Kulturgut mit dem Klimawandel zu tun? Daran knabbere ich. Aber ich glaube, das weißt Du.

Ja, der Frevel an Natur und Klima triggert mich täglich! Beispiel? In den ersten Jahren, als wir zunächst hier Urlaub machten, und später hierher zogen, hatten wir jedes Jahr wochenlang Schneehöhen zwischen 80 und 160 cm bei -20 Grad. Noch 2012/13! Die letzten Jahre hatten wir vielleicht mal 20 oder 25 cm, und der war nach wenigen Tagen weggeschmolzen. Und zweistellige Minusgrade gibt es hier nicht mehr. Im Sommer waren es hier zwischen 2003 und ca. 2015 stets angenehme 25-28 Grad Maximum. In diesem Jahr haben wir fast die 40-Grad-Grenze geschrammt, und das war nicht das erste Mal in den letzten 7 Jahren.

Wir erleben das hier hautnah, wir waren (waren!) mal Skigebiet. Das triggert enorm. Aber dennoch frage ich: Wo ist die Verbindung zwischen Zerstörung von Kunst und diesen schrecklichen Fakten?

Aber ich wiederhole mich, für mich ist damit alles geschrieben.

LG

DW

 

Bias
Bias
Mitglied

RE: Wie weit dürfen Klima-Aktivisten gehen ? Verunfallte 44 jährige Radfahrerin verstorben.
geschrieben von Bias
als Antwort auf Der-Waldler vom 05.11.2022, 16:38:22

Ich schildere eigentlich so gut wie nie allgemeine Meinungen, bediene mich in der Regel eigener Betrachtungen und Vernunft, Waldler.
Vereinnahmung und Verallgemeinerung gehört eher zum Inventar der Politik und interessierter Kreise.

Was spricht dagegen, wenn ich meine, dass sich Leute im Einsatz für ein hehres Ziel über kurz oder lang als Widerstandskämpfer gerieren und fühlen.
Was, wenn ich aus der Erfahrung abgeleitet darauf schließe, dass die Mittel zu welchen sie greifen immer rücksichtsloser werden - um die gleichgültigen Ignoranten endlich wachzurütteln, sie zu mobilisieren und Widerstände zu brechen?
Was, wenn ich mich einfach nur meines Verstandes bediene?

Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Wie weit dürfen Klima-Aktivisten gehen ? Verunfallte 44 jährige Radfahrerin verstorben.
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Bias vom 05.11.2022, 16:49:59

Ich konnte Deinen Beitrag einfach nicht einordnen. Meine Nachfrage war so, wie sie da steht. Ich habe Dich nicht verstanden, da war kein Hintergedanke, keine versteckte Aggression o.ä. im Spiel. Deine Antwort klingt, als hätte ich Dir etwas vorgeworfen. Habe ich aber nicht. Aber immerhin verstehe ich nun, wie Dein Beitrag gemeint war. Danke für die Klärung.

Schönen Abend noch

DW

 


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Mareike
Mareike
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RE: Wie weit dürfen Klima-Aktivisten gehen ? Verunfallte 44 jährige Radfahrerin verstorben.
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Der-Waldler vom 05.11.2022, 16:48:37

Nicht die potentielle Zerstörung als solche ergibt den Zusammenhang.
Es ist die "Offenbarung", das Sichtbarmachen", der Verlogenheit in der Gesellschaft: Wir regen uns mehr auf über Kartoffenbrei gegen einen Bilderrahmen als zB über die sinnlose Vernichtung von Wäldern etc.
Ich kann es nicht besser formulieren.

Mein Beispiel mit dem ökumenischen Gottesdienst - damals regte man sich darüber auf, dass "die Kirche" sich in politischen Fragen einmischte. Heute beten wir dafür, morgen dagegen, unerhört!

aixois
aixois
Mitglied

RE: Wie weit dürfen Klima-Aktivisten gehen ? Verunfallte 44 jährige Radfahrerin verstorben.
geschrieben von aixois
als Antwort auf Der-Waldler vom 05.11.2022, 15:39:38

Lieber Der-Waldler,

da wir beiden im Moment etwas allein auf der Flur dieser Frage (Dilemma) zu stehen scheinen, besteht derezeit keine Gefahr eines monopolisierenden _Dialogs ...

Wenn Du sagst :

Mich erinnert das alles zu stark und zu persönlich an "entartete Kunst-Ausstellungen", Bücherverbrennungen und ja, auch an den IS mit seinen Zerstörungen unschätzbar wertvoller Buddhafiguren,
 
dann kann ich Deine Erinnerungen durchaus nachvollziehen, teile sie aber nicht, es sei denn,  die "letzte Generation" (LG) wäre angetreten, - was ich immer noch nicht glaube - um eine Ideologie durchzusetzen -  ihre "Klima-Ideologie" (die nicht auch unsere ist) - und müsste dazu alles Alte, alle Hinterlassenschaften  ,  auch religiös-kulturelle Symbole und Zeichen kulturell-künstlerischen Schaffens der befehdeten feindlichen Ideologien beseitigen, um damit ihre Überlegenheit öffentlich zu manifestieren.

Wie schon früher angedeutet, meine ich, dass dem nicht so ist, dass die LG keine religiös-verblendete Eiferer, keine Taliban, IS oder sonst welche Mudjahiddin, auch keine nazistischen Kulturbanausen  o.ä.  sind, sondern,  dass es ihnen auf Aufmerksamkeit um (fast) jeden Preis geht.

So gesehen, waren sie ja bereits einigermaßen erfolgreich, sie haben die (Medien-) Beachtung bekommen, allerdings nicht mit wohlwollenden Kommentaren, was ihr eigentliches Anliegen , die Klimafrage,  angeht.

Als Gutmensch, bin ich auch Weltverbesserer (kann ich ja jetzt zugeben, muss keine Karriere mehr machen und aus vor  political correctness  die erwarteten Kotaus machen, Verbesserer: allemal besser als "jede(n) - und -alle- Welt -Vermeckerer") ),.
Als Visionär, Phantast, Utopist, Träumer (" I have a dream that ..." - es würde kein Schaden sein, wenn die LG mal die ML King Rede lesen , nachlesen (?) würden)  stelle ich mir vor, dass die LG von den Museumsleitungen z.B. eingeladen, empfangen und herumgeführt würden, dass dann eine bundesweite Bewegung aus der Taufe gehoben und  ein  bundesweites Manifest, Appell, oä. an die Politik/Wirtschaft usw.  unterschrieben würde,  endlich CO2 aktiv zu werden, dass diese Unterschrift als eine von allen 7000 Museen (deren Mitmachen erwartet wird)  in Deutschland gezählt würde mit der Angabe, 'jetzt fehlen nur noch 500' und dies medienwirksam so organisiert und weiter ausgestaltet würde,  dass die von LG erwünschte Aufmerksamkeit ohne Kartoffelbrei erreicht werden könnte.

Bei unwilligen Museen könnten 'sit-ins' uvam veranstaltet werden (geht auch ohne Kleben, und passives Weggetragen werden muss nicht immer verletzend sein), jährlich könnten happenings, Bürgerfeste am Tag der offenen Tür usw. stattfinden, Politiker müssten Rechenschaft ablegen, über ihr Tun usw. usw. - all das wäre medienwirksam - und was wollen die LG anderes und eben nicht nur sie, sondern wir alle doch, nehme ich mal an ?

Das meinte  ich mit dem gegenseitigen Handreichen, Aufeinanderzugehen als Ausdruck der Solidarität, die einen gemeinsamen Nenner hat, die nicht nachlässt, den Finger auf die Wunde zu legen, die ein ständiger 'pain in the neck' der Entscheidungsträger ist, als Nervensäge am Ball bleibt (passt als Bild nicht so recht,  aber Du weisst , was ich meine !).

Du wirst sicher nicht überrascht sein, wenn ich noch mehr Ideen auf Lager habe, es mir und uns allen erspare, sie hier auszubreiten 😉. Mal etwas verschnaufe. 
Wichtig ist mir: es gibt viele Möglichkeiten,  Aufmerksamkeit zu erregen,  ganz ohne zu kleben !
 
schorsch
schorsch
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RE: Wie weit dürfen Klima-Aktivisten gehen ? Verunfallte 44 jährige Radfahrerin verstorben.
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Bias vom 05.11.2022, 16:24:21
Wenn das Ziel nur edel genug und falls es nicht erreicht wird, die Apokalypse schaurig genug in Aussicht gestellt wird, rechtfertigt das jeden Einsatz.
Die Akteure sind Helden und Märtyrer.

................
geschrieben von Bias
Und wer bestimmt, was "edel genug" ist. Michael Kohlhaas?

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Bias
Bias
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RE: Wie weit dürfen Klima-Aktivisten gehen ? Verunfallte 44 jährige Radfahrerin verstorben.
geschrieben von Bias
als Antwort auf Der-Waldler vom 05.11.2022, 17:00:16
Deine Antwort klingt, als hätte ich Dir etwas vorgeworfen. Habe ich aber nicht. Aber immerhin verstehe ich nun, wie Dein Beitrag gemeint war. Danke für die Klärung.

Schönen Abend noch
War anders beabsichtigt als es ankam, Waldler.
War lediglich der Versuch zu verdeutlichen was wie gemeint ist.
Scheint gelungen zu sein.

Um auch das noch aufzuklären:
Wäre ich noch sehr jung, könnte ich mir vorstellen mit ähnlichem Bewusstsein Einsätze wie die Damen, Herren und Diversen aus den Reihen der Klimakämpfer zu fahren.
So aber glaube ich erkannt zu haben wo es hinführt.
Bias
Bias
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RE: Wie weit dürfen Klima-Aktivisten gehen ? Verunfallte 44 jährige Radfahrerin verstorben.
geschrieben von Bias
als Antwort auf schorsch vom 05.11.2022, 17:08:13
Wenn das Ziel nur edel genug und falls es nicht erreicht wird, die Apokalypse schaurig genug in Aussicht gestellt wird, rechtfertigt das jeden Einsatz.
Die Akteure sind Helden und Märtyrer.

................
geschrieben von Bias
Und wer bestimmt, was "edel  genug" ist. Michael Kohlhaas?
Du bist auf der Spur, Schorsch.
Doch ein Schicksal wie das von dem Michael werden wahrscheinlich einflussreiche Angehörige der aktuell Empörten im Ergebnis zu verhindern wissen. 
Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Wie weit dürfen Klima-Aktivisten gehen ? Verunfallte 44 jährige Radfahrerin verstorben.
geschrieben von Michiko

Um auf ein Ölleck in einer Pipeline aufmerksam zu machen, haben Indigene im peruanischen Amazonasgebiet Dutzende Touristen gefangen genommen.  Die Indigenen wollen mit der Geiselnahme gegen die Untätigkeit ihrer Regierung nach einem Ölleck in einer Pipeline demonstrieren. "Wir wollen mit dieser Aktion die Aufmerksamkeit der Regierung wecken", sagte Watson Trujillo Acosta, Gemeindevorsteher der Ortschaft Cuninico.  Die 70 ausländischen Urlauber kamen den Angaben zufolge aus den USA, Spanien, Frankreich, Großbritannien und der Schweiz. Allen Männern, Frauen und Kindern gehe es gut, sagte der Gemeindevorsteher. Alte und kranke Menschen dürften das Schiff verlassen.

Das war etwas OT und doch zum Thema passend. Wie weit gehen Menschen, um die Aufmerksamkeit zu erhalten, die sie brauchen, um auf gerechtfertigte Mängel hinzuweisen? Oder Untätigkeit der öffentlichen Stellen, um ein Ölleck zu beseitigen? 70 Menschen gefangen zu nehmen, die nicht wissen, was als nächstes passiert, das ist ein starkes Stück und Freiheitsberaubung. Inzwischen sind alle wieder frei, die peruanischen Behörden haben sich eingeschaltet, aber der Schock wird noch lange nicht verarbeitet sein.

minerva
minerva
Mitglied

RE: Wie weit dürfen Klima-Aktivisten gehen ? Verunfallte 44 jährige Radfahrerin verstorben.
geschrieben von minerva

so etwas ist absolut voll daneben.
diese menschen haben nichts getan und sind nicht schuld an irgendwelchen miseren und fehlentscheidungen von politikern usw. und jetzt haben sie evtl. viele jahre unter den folgen dieses traumas zu leiden.............

es gibt genug andere möglichkeiten auf irgendwas aufmerksam zu machen ohne unschuldigen menschen zu schaden.


lg
minerva

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