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Aktuelle Themen „Wessis“ und „Ossis“ – Gestern, Heute und Morgen

RE: „Wessis“ und „Ossis“ – Gestern, Heute und Morgen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Thema Schundliteratur. Ich war in der 10. Klasse. Mein Platz war die letzte Bank neben einem Knaben. Selbiger hatte Verwandtschaft im Westen. Und er bekam immer schöne Heftchen. Geliebt habe ich G-Man Jerry Cotton, es gab aber auch Western. Mein Kumpel brachte mir jeden Tag so ein Heftchen mit und ich habe es im Unterricht unter der Bank gelesen. Hat nie einer gemerkt! Und versaut wurde ich auch nicht davon.

Simiya
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: „Wessis“ und „Ossis“ – Gestern, Heute und Morgen
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.08.2023, 17:07:46
 Und versaut wurde ich auch nicht davon.

Simiya
😂😂😂
Mareike
Edita
Edita
Mitglied

RE: „Wessis“ und „Ossis“ – Gestern, Heute und Morgen
geschrieben von Edita
als Antwort auf werderanerin vom 09.08.2023, 16:56:03

Nein - Kristine, da sitzt kein Stachel, die Geschichte habe ich heute mal wieder erzählt, seit mehr als 40 Jahren war sie verschüttet, aber warum soll man sie nicht erzählen dürfen???
Diese Geschichte ist wie ein Zeugnis dafür, wie Menschen menschenverachtend mit anderen Menschen umgehen, wenn das politische System es ermöglicht und letztendlich auch fordert!
Ich bin der Meinung, daß man das nie vergessen sollte, und wenn junge Menschen das nicht für möglich halte, dann muß man es erzählen 



Edita


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olga64
olga64
Mitglied

RE: „Wessis“ und „Ossis“ – Gestern, Heute und Morgen
geschrieben von olga64
als Antwort auf Malinka vom 09.08.2023, 16:50:52
nun, vielleicht solltest auch Du das endlich einmal ad acta legen und im hier und jetzt leben liebe edita?
Bist Du denn in privaten Dingen auch so nachtragend?
Ich hatte auch einige unschöne Grenzerlebnisse , die an Schikanen kaum zu überbieten waren , nur das Beispiel, als ich mit meinem sehr kranken Bruder, der in Berlin operiert werden sollte, geschlagene 5 Stunden am Grenzübergang in Marienborn - Helmstedt bei Januarkälte warten musste obwohl alles frei war und man uns stundenlang befragte, u.a. weil ihnen das Beatmungsgerät und ein flotter Spruch meines Bruders ihnen missfiel. Aber das ist längst unter "blöd gelaufen " abgelegt und sei hier nur als Beispiel genannnt, in einer sachlichen, öffentlichen Diskussion würde ich damit nicht argumentieren.
Nun vielleicht sollten Sie erkennen, dass es gar nicht so leicht ist, prägende Erinnerungen ad acta zu legen und man trotzdem im Jetzt gut leben kann.
Sie machen es anscheinend ähnlich, wenn man der längeren Schilderung Ihres prägenden Erlebnisses lauscht.
Ich befuhr viel den Transit von Bayern nach Berlin und hatte auch einige solcher Erlebnisse, übrigens meist mit Menschen, die den sächsischen Dialekt sprachen. Vermutlich zucke ich deshalb heute noch zusammen, wenn jemand in meiner Nähe diesen Dialekt spricht,den ich allerdings sicherlich auch oft verwechsle mit thüringisch usw.

Den Stress mit dem Autotransit durch die DDR nach Berlin habe ich mir allerdings irgendwann nicht mehr angetan - ich stieg lieber in München ins Flugzeug und in Berlin wieder aus. Das dauerte eine Stunde und war nicht von irgendwelchen Kontrollen durchsetzt und auch das Eintrittsgeld in die DDR sparte man; das wurde dann erst fällig, wenn ich von Berlin mit der S-Bahn für einen Tag nach Ostberlin fuhr (was ich auch öfters mal tat, weil man dort gut und günstig ins Theater gehen konnte usw.). Olga
Michiko
Michiko
Mitglied

RE: „Wessis“ und „Ossis“ – Gestern, Heute und Morgen
geschrieben von Michiko
als Antwort auf olga64 vom 09.08.2023, 19:21:00
Nun vielleicht sollten Sie erkennen, dass es gar nicht so leicht ist, prägende Erinnerungen ad acta zu legen und man trotzdem im Jetzt gut leben kann.
Sie machen es anscheinend ähnlich, wenn man der längeren Schilderung Ihres prägenden Erlebnisses lauscht.
Ich befuhr viel den Transit von Bayern nach Berlin und hatte auch einige solcher Erlebnisse, übrigens meist mit Menschen, die den sächsischen Dialekt sprachen. Vermutlich zucke ich deshalb heute noch zusammen, wenn jemand in meiner Nähe diesen Dialekt spricht,den ich allerdings sicherlich auch oft verwechsle mit thüringisch usw.

Den Stress mit dem Autotransit durch die DDR nach Berlin habe ich mir allerdings irgendwann nicht mehr angetan - ich stieg lieber in München ins Flugzeug und in Berlin wieder aus. Das dauerte eine Stunde und war nicht von irgendwelchen Kontrollen durchsetzt und auch das Eintrittsgeld in die DDR sparte man; das wurde dann erst fällig, wenn ich von Berlin mit der S-Bahn für einen Tag nach Ostberlin fuhr (was ich auch öfters mal tat, weil man dort gut und günstig ins Theater gehen konnte usw.). Olga

Viele Senioren, die aufgrund ihres Alters von Ost nach West reisen durften, berichteten ebenfalls von den Schikanen der Grenzer, denen sie ausgesetzt waren. Das ging also an den älteren Herrschaften aus dem Osten auch nicht spurlos vorbei.
Tatsächlich war vieles günstig für die gelegentlichen Westbesucher im Osten, besonders wenn man vorher in der Wechselstube 1 DM für 5 Ostmark getauscht hatte.
Ohwaya
Ohwaya
Mitglied

RE: „Wessis“ und „Ossis“ – Gestern, Heute und Morgen
geschrieben von Ohwaya
als Antwort auf olga64 vom 09.08.2023, 19:21:00
ermutlich zucke ich deshalb heute noch zusammen, wenn jemand in meiner Nähe diesen Dialekt spricht,den ich allerdings sicherlich auch oft verwechsle mit thüringisch usw.

 

Jetzt lehnst du dich aber ganz schön weit aus dem Fenster. Sächsisch hat mit Thüringisch so viel zu tun, wie Bayerisch mit Schwäbisch!!!!!!! *Ironie Ende.... 

Um mal wieder zurück auf die alltäglichen Unterschiede zu kommen.

Wir, also meine Familie und auch meine Kinder, sind ohne Astrid Lindgren oder Michael Ende u.ä. Kinderliteratur groß geworden.

Unser Comic hieß "Mosaik" und die drei Digedags brachen uns die Weltgeschichte näher. Schön, dass es das immer noch gibt.
Unser Sandmann hat die westliche abgespeckte Variante überlebt, Pipi Langstrumpf hieß bei uns Alfons ZItterbacke oder Ottokar. Rolf Zuckowskis Lieder, waren bei uns von von Gerhard Schöne, Peter Maffays Tabaluga, war bei uns Lakomis Traumzauberbaum. Tom und Jerry waren Hase und Wolf, also alltagsmässig waren wir gar nicht so weit entfernt. 
 

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olga64
olga64
Mitglied

RE: „Wessis“ und „Ossis“ – Gestern, Heute und Morgen
geschrieben von olga64
als Antwort auf Ohwaya vom 09.08.2023, 19:50:00
ermutlich zucke ich deshalb heute noch zusammen, wenn jemand in meiner Nähe diesen Dialekt spricht,den ich allerdings sicherlich auch oft verwechsle mit thüringisch usw.

Jetzt lehnst du dich aber ganz schön weit aus dem Fenster. Sächsisch hat mit Thüringisch so viel zu tun, wie Bayerisch mit Schwäbisch!!!!!!! *Ironie Ende.... 


 
Ich habe es doch selbst geschrieben, dass ich die Dialekte inSachsen und Thüringen nicht einwandfrei auseinanderhalten kann. Hatte vermutlich immer zu wenig Kontakte zu dortigen Eingeborenen.

Aber das mit den Ähnlichkeiten zwischen der bayerischen und schwäbischen Sprache stimmt so nicht, wie Sie es darstellen. Es gibt auch bayerische Schwaben - die leben z.B. im Allgäu, am Bodensee und auch in Augsburg. Die sprechen nicht bayerisch, sondern schwäbisch - es gibt eine Sprachgrenze in Oberbayern, die z.B. in Landsberg/Lech beginnt. Olga
poldy
poldy
Mitglied

RE: „Wessis“ und „Ossis“ – Gestern, Heute und Morgen
geschrieben von poldy

Ich denke noch an die alten Filme, die wir mit der Antenne nach Sender Brocken ausgerichtet sehen konnten, gerade nach der Schule kamen so schöne alte Schnulzen.
Die haben wir mit meinen Geschwistern immer nach dem Mittagessen geschaut.

Auch bei Willy Schwabe mit seiner .. Rumpelkammer ?? gab es oft alte Filme.  Ach und Pittilpatsch und Schnatterinchen waren auch unsere Helden. 😉

Sogar zu später Nachtstunde, als die Eltern ausser Haus waren, oh da lernten wir Brigitte Bardot kennen, .. Das Gänseblumchen wird entblättert. .. 😂

Aber der Schnitzler war nicht so spannend für uns.

poldy


 

poldy
poldy
Mitglied

RE: „Wessis“ und „Ossis“ – Gestern, Heute und Morgen
geschrieben von poldy

Zu diesem Thema fällt mir noch ein Erlebnis ein , mein alter Schulfreund hatte eine gute Stelle in Berlin angenommen. So brauchte er in der BRD nicht zum Bund, zur damaligen Zeit und hatte uns eingeladen.
Mit gemischten Gefühlen sind meine Freundin und ich beim Grenzübergang Helmstedt- Marienborn angekommen. Nach langen Kontrollen durften wir auf die Transitstrecke.
Kurz vor Berlin gab es die nächste Kontrolle und ein junger DDR- Soldat schaute in unsere Papiere und sagte ... ach so ein nettes Paar und noch nicht verheiratet 😉 .

Das haben wir dann einige Zeit später nachgeholt.

poldy

BerndHeinrich
BerndHeinrich
Mitglied

RE: „Wessis“ und „Ossis“ – Gestern, Heute und Morgen
geschrieben von BerndHeinrich

Morgen oder auch danach, werde ich die einzelnen Beiträge, in diesem Thema, nochmals sehr intensiv lesen. Es gibt irgendetwas, was mich, je öfter ich lese, stört .....
Jedenfalls so, wie ich Veränderungen und Ergebnisse, betrachte.

Unter anderem fehlt mir (oder hab ichs überlesen?), dass auch das ausradierte, nicht etwas, was in der Zeit zurück gelassen wurde/werden musste, geschildert/erzählt wird.
Wenn ich an meine Kontakte, in den 80ern, zu Menschen in der DDR denke, dann kann ich nicht viele finden oder erinnern, die die DDR weg haben wollten, sondern sie wollten eine andere DDR. Und das "andere" wäre sicher keine Konsumgesellschaft gewesen. Es ging denen nicht um "möglichst viele Bananen" ....

Ich hör mal auf, weil mir das alles selbst noch zu wenig strukturiert ist.

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