Aktuelle Themen Wer geht schon ins Museum?
Re: Wer geht schon ins Museum?
Hallo Apis, da ich zuvor deine Frage nicht beantwortet habe sondern mich wiedermal bei Diderot aufgehalten habe, hier nun meine Antwort:
Ich gehe gerne - und so oft ich es kann - in Museen.
Dies hängt natürlich in erster Linie damit zusammen, dass ich in einer Stadt lebe, die diesbezüglich sehr begünstigt ist: in Köln.
Dabei interessieren mich manche Ausstellungen (Beispiel folgt), aber auch der permanente Bestand mancher Museen.
Als Beispiel nenne ich hier das "Käthe-Kollwitz-Museum" in Köln, aber auch das "Max-Ernst-Museum", in Brühl.
Was temporäre Ausstellungen betrifft: ich fuhr vor einigen Wochen nach Wuppertal, um die sehr umfangangreiche und qualitativ ausgezeichnete Austellung "Der Sturm" zu besuchen.
Und da entdeckte ich so viel Neues, angefangen mit der Person des Herausgebers der Zeitschrift "Der Sturm", Herwarth Walden, der ab März 1910 diese Wochenschrift für Kultur und Kunst herausgab, übrigens in Zusammenarbeit mit seiner ersten Frau, Else Lasker-Schüler.
Ich unterbreche hier, anders besteht die Gefahr, dass ich mich in die Details dieser Ausstellung verliere.
Und dies wird hier von manchen nicht gerne gesehen.
Gruß von Miriam
Ich gehe gerne - und so oft ich es kann - in Museen.
Dies hängt natürlich in erster Linie damit zusammen, dass ich in einer Stadt lebe, die diesbezüglich sehr begünstigt ist: in Köln.
Dabei interessieren mich manche Ausstellungen (Beispiel folgt), aber auch der permanente Bestand mancher Museen.
Als Beispiel nenne ich hier das "Käthe-Kollwitz-Museum" in Köln, aber auch das "Max-Ernst-Museum", in Brühl.
Was temporäre Ausstellungen betrifft: ich fuhr vor einigen Wochen nach Wuppertal, um die sehr umfangangreiche und qualitativ ausgezeichnete Austellung "Der Sturm" zu besuchen.
Und da entdeckte ich so viel Neues, angefangen mit der Person des Herausgebers der Zeitschrift "Der Sturm", Herwarth Walden, der ab März 1910 diese Wochenschrift für Kultur und Kunst herausgab, übrigens in Zusammenarbeit mit seiner ersten Frau, Else Lasker-Schüler.
Ich unterbreche hier, anders besteht die Gefahr, dass ich mich in die Details dieser Ausstellung verliere.
Und dies wird hier von manchen nicht gerne gesehen.
Gruß von Miriam
Hallo Miriam,
dann sollte es ja gerade für Dich von besonderem Interesse sein, an meiner Umfrage im Rahmen meiner Dissertation teilzunehmen. Ihr Ziel ist es nämlich, die deutschen Museen zu erhalten und für potentielle Besucher ansprechend zu gestalten.
Liebe Grüße
dann sollte es ja gerade für Dich von besonderem Interesse sein, an meiner Umfrage im Rahmen meiner Dissertation teilzunehmen. Ihr Ziel ist es nämlich, die deutschen Museen zu erhalten und für potentielle Besucher ansprechend zu gestalten.
Liebe Grüße
Re: Wer geht schon ins Museum?
Liebe Apis,
habe die Umfrage beantwortet - was mir auch die Gelegenheit gab, über die Hintergründe der aktuellen "Anselm-Kiefer-Ausstellung" in Bonn zu schimpfen.
Die Argumente meiner Kritik sind aber nicht auf meinem Mist gewachsen, habe aber dazu gutes Material gefunden.
Es ist leider so, dass fast überall die kommerziellen Aspekte im Vordergrund stehen.
Ich wünsche dir viel Erfolg
Liebe Grüße
Miriam
habe die Umfrage beantwortet - was mir auch die Gelegenheit gab, über die Hintergründe der aktuellen "Anselm-Kiefer-Ausstellung" in Bonn zu schimpfen.
Die Argumente meiner Kritik sind aber nicht auf meinem Mist gewachsen, habe aber dazu gutes Material gefunden.
Es ist leider so, dass fast überall die kommerziellen Aspekte im Vordergrund stehen.
Ich wünsche dir viel Erfolg
Liebe Grüße
Miriam
[Das] Ziel [meiner Dissertation] ist nämlich, die deutschen Museen zu erhalten und für potentielle Besucher ansprechend zu gestalten.Das ist allerdings ein hochgestecktes Ziel, das angesichts der Beschränktheit öffentlicher Mittel - noch dazu für Bildungszwecke, die in den Augen der Mehrheit und der Opinion Leader der öffentlichen Meinung doch entbehrlich sind - kaum zu verwirklichen sein wird.
Im Grunde konkurriert das Museumswesen als "Schaubude" eines längst verlorengehenden Bildungskanon doch mit der Attraktion kurzweiligen Entertainments (Varieté, Dinner-Zirkus, Kleinkunst-Kabarett, Musical, Kinobesuch etc.) - als "Edutainment" auf Sendung-mit-der-Maus-Niveau.
habe die Umfrage beantwortet - was mir auch die Gelegenheit gab, über die Hintergründe der aktuellen "Anselm-Kiefer-Ausstellung" in Bonn zu schimpfen.Was gibt's denn da zu schimpfen? Es wurde eine Auswahl aus den Werken Anselm Kiefers aus einer Privatsammlung gezeigt, also eine Schnittmenge aus Sammlertätigkeit, Kunstmarkt und stolzer Präsentation von sonst nicht unbedingt öffentlich ausgestellten Kunstwerken.
Für das Profil der Bundeskunsthalle und die volkspädagogischen Aufgaben der Kunstvermittlung ist doch ein solcher Querschnitt durch das Werk eines bekannten Gegenwartskünstlers durchaus absolut passend.
Re: Wer geht schon ins Museum?
Sieht Ihr? Deswegen betrachte ich mich und andere meines Alters (81) als eigentliche "Best-Ager".
Vielleicht sind wir noch diejenigen, die die Musse aufbringen, uns vor einem Gemälde lange aufzuhalten, im Gedanken zu vergleichen, zurück zu kehren, auf der Suche nach der verlorenen Zeit, um festzustellen, dass jene Zeit nicht verloren war.
Achras - ein wenig beneide ich dich ja: du befindest dich schon jetzt im bestmöglichen Alter, oder denkst, dass du da angekommen bist...
Was ja oft das Gleiche ist.
Miriam
(versucht sich einzureden, dass 80+ das beste Alter ist...)
Vielleicht sind wir noch diejenigen, die die Musse aufbringen, uns vor einem Gemälde lange aufzuhalten, im Gedanken zu vergleichen, zurück zu kehren, auf der Suche nach der verlorenen Zeit, um festzustellen, dass jene Zeit nicht verloren war.
Achras - ein wenig beneide ich dich ja: du befindest dich schon jetzt im bestmöglichen Alter, oder denkst, dass du da angekommen bist...
Was ja oft das Gleiche ist.
Miriam
(versucht sich einzureden, dass 80+ das beste Alter ist...)
Achras, als Antwort hier ein Artikel aus dem schriftlichen Begleitmaterial von "Kulturzeit" (3sat) - gestern gesendet:
Der Titel "Wer geht schon ins Museum?" lässt Interpretationen aufleben, die wahrscheinlich nicht so gewollt waren. Für mich bedeutet es z.B., "Seid ihr bereits so alt, dass ihr ins Museum geht?" - Tja, und dann denkt sich der Eine oder die Andere vielleicht: "He, wer will mich da schon in ein Museum stecken?!"Naja, die Fragestellung lädt eher zum Grübeln ein, wer denn eigentlich heutzutage Museen besucht - und aus welchem Anlass.
Die Museen stehen nämlich einerseits unter Druck, die Zahl der Besucher möglichst zu steigern, und dies wiederum führt dann zum Paradox, daß eher auf temporäre Ausstellungen gesetzt wird, während die Dauerausstellung in den Hintergrund rückt (und bisweilen auch dem Magazinbestand einverleibt wird).
Im Grunde ist das Problem der Klage Lisette Buchholz' vergleichbar, woran Verlage und Buchmarkt leiden, deren Backlist, weil kostenverursachend, scheinbar wertlos geworden ist - wo nur noch nach "Neuem" verlangt wird, ist die Kontinuation kultureller Werte ungewiß.
Als Antwort hier ein Artikel aus dem schriftlichen Begleitmaterial [zur gestrigen] "Kulturzeit" (3sat)Die künstliche Aufregung erscheint mir als typische mediale Aufschaukelung einer Nichtigkeit, die eben nur als "Skandal" verkauft werden kann... wenn der Frankfurter Allgemeinen die Ausstellung nicht gefällt, weil ihr Feuilletonist den Leihgeber nicht mag oder die gezeigten Werke bereits in Baden-Baden gesehen hat, mag das eben seine Meinung sein, als Journalist sollte er jedoch bedenken, daß so vielleicht mancher Kunstfreund Gelegenheit findet, Kiefers Werke zu betrachte, wenn er verhindert war, nach Baden-Baden zu reisen... nicht wenige Museumsausstellungen sind als reisende Ausstellungen angelegt und erfreuen sich oftmals hoher Besucherzahlen.
Der scheinbare Skandal um Robert Fleck betrifft anscheinend dessen angewandte private-public-partnership, die doch sonst im Kultursponsoring von derselben Zeitung in den höchsten Tönen gelobt wird - vergessen wir auch nicht, daß ohne Sammler wie Hans Grothe unsere prominenten Kunstmaler der Gegenwart ihre Existenzgrundlage verlören, und Kunst sich dem Massengeschmack (Postkartenmalerei) andienen müsste...
@ schorsch
Also das ist wirklich das Letzte, woran ich bei meiner Frage gedacht hab.
Es heißt ja auch: WER GEHT schon (an dieser Stelle könnte ein "noch" eingefügt werden) ins Museum? Und nicht: WER GEHÖRT schon ins Museum? :-D
Na siehste, hättest du das "noch" schon bei der Eröffnung geschrieben, hätte sogar der dumme Schorsch gleich gemerkt, um was es ginge.