Aktuelle Themen Was mich bewegt

olga64
olga64
Mitglied

RE: Was mich bewegt
geschrieben von olga64
als Antwort auf Michiko vom 27.09.2023, 19:41:41

Ich werde Ihrer Bitte nicht nachkommen können, da ich der Meinung bin, eine Generation, die Jahrzehnte in Frieden und Wohlstand leben durfte, sollte sich nach fast 80 Jahren auch vor der Wahrheit nicht scheuen. Die Gefahr ist zu gross - insbesondere in Zeiten, wo die Rechten wieder viel Zustimmung erhalten - dass die Positionsbestimmungen sich fantasievoll ändern werden.
Das Andenken längst verstorbener Eltern und Verwandter ist dadurch sicher nicht beeinträchtigt. Hätten diese mehr mit uns der nachfolgenden Generation beizeiten gesprochen und erklärt, müssten wir diese Fakten nicht bis heute immer wieder aktualisieren.
Denn wir wissen ja schon lange vieles und haben uns damit beschäftigt  - und das ist auch richtig, so wie ich finde. Olga

Ingrid60
Ingrid60
Mitglied

RE: Was mich bewegt
geschrieben von Ingrid60
als Antwort auf Michiko vom 27.09.2023, 19:41:41
Einfach nicht über das Stöckchen namens Olga springen. 😉

Schwätze losse....sagt man hier.


Einen angenehmen Abend wünscht 

Ingrid60 




 
Roxanna
Roxanna
Mitglied

RE: Was mich bewegt
geschrieben von Roxanna
als Antwort auf olga64 vom 27.09.2023, 20:25:21
Als ich meinen Beitrag schrieb, wusste ich, dass von Ihnen wieder diese Reaktion kommt, wie sie schon an vielen Stellen zu lesen war. Ich frage mich Olga, warum Sie Menschen so vehement absprechen, dass sie um Verluste durch den 2. Weltkrieg und Versäumtes trauern oder sich immer mal wieder erinnern wollen. Nicht alle Menschen waren Täter. Und wenn man es genau nimmt, haben doch die Menschen aus den Ostgebieten durch den Verlust ihrer Heimat teuer dafür bezahlt und dazu waren sie hier auch noch unerwünscht.
@Michiko hat in ihrem Beitrag sehr genau beschrieben, worum es hier in dem Austausch ging. Sie haben leider nicht verstanden, dass es hier um zutiefst Menschliches und sehr Persönliches ging.  Da muss nicht sofort wieder der Zeigefinger erhoben und ermahnt werden und man muss nicht überall und immerzu politisieren. Auch Emotionen dürfen ihren Platz haben. Nicht alles kann rational einfach so abgehandelt werden.

Roxanna

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schorsch
schorsch
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RE: Was mich bewegt
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.09.2023, 15:21:42

Auch ich bereue es, dass ich meine Eltern nicht mehr nach ihrer Jugend gefragt habe.

Zwergohreule
Zwergohreule
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RE: Was mich bewegt
geschrieben von Zwergohreule
als Antwort auf Zwergohreule vom 27.09.2023, 19:55:10

Ein Nachtrag zu meinem vorhergehenden Beitrag, der mir jetzt erst eingefallen ist:
Als unsere Kinder geheiratet haben, hatten meine "Co-Schwiegermutter" und ich unabhängig voneinander die Idee, für unsere Kinder mit alten Fotos einen Stammbaum zu erstellen. Wir haben uns dann zusammengetan und ein gemeinsames Album gemacht, in dem die beiden Stammbäume schließlich bei dem jungen Paar zusammengelaufen sind (und vielleicht irgendwann zu einer Fortführung animieren?).
Ich erzähle das, weil ich denke, vielleicht wäre etwas Ähnliches auch für den einen oder die andere von euch eine Möglichkeit, den Nachkommen etwas von der Vergangenheit mitzugeben (auch wenn sie es vielleicht erst schätzen werden, wenn sie in unserem Alter sind!

schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Was mich bewegt
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Zwergohreule vom 27.09.2023, 23:50:06

Unsere Mutter hat im späten Alter (ich glaube) zu ihrem 80. Geburtstag mit allen Familienfotos, die sie hatte, jedem ihrer Kinder ein Album machen lassen. Hätte Vater es vorher gewusst, wäre es wohl nicht zustande gekommen.....


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RE: Was mich bewegt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Roxanna vom 27.09.2023, 21:22:05
Als ich meinen Beitrag schrieb, wusste ich, dass von Ihnen wieder diese Reaktion kommt, wie sie schon an vielen Stellen zu lesen war.
[...]

Roxanna
Dem stimme ich zu, nur stellt sich für mich eine Frage: wenn das Verhalten so vorhersagbar ist - also die immer gleichen Belehrungen und immer das letzte Wort haben müssen - warum reagiert überhaupt noch jemand darauf? Glaubt ernsthaft jemand, dass ein Mensch, der so vorhersagbar reagiert, sein Verhalten auf Grund negativer Rückmeldungen verändern wird? Da ist die Existenz von Weihnachtsmann und Zahnfee wahrscheinlicher. Tatsächlich wird durch die Antworten der immer gleiche Kreislauf in Gang gesetzt.

Ingrid60 die Kurzfassung geschrieben: "Schwätze losse....sagt man hier".
Hier würde man sagen:" lass sie doch labern..."

Zum eigentlichen Thema:
ich fand es im Umgang mit meiner Familie schwierig, dass alles, was in den Jahren 1933 bis 1945 passierte, Tabuthema war. Großmutter hat einmal gesagt, dass ihrer Meinung nach jeder, der später von KZs nicht gewusst haben wollte, es nicht habe wissen wollen. Selbst sie da ganz hinten im Memelland hätten hinter vorgehaltener Hand darüber gesprochen. Doch alles Weitere wurde in der Familie kein Thema. Verdrängen um jeden Preis war das Motto.
Roxanna
Roxanna
Mitglied

RE: Was mich bewegt
geschrieben von Roxanna
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.09.2023, 08:07:46
Menschen verändern sich ganz sicher nicht aufgrund negativer Rückmeldungen, Gingganz, es wäre naiv so etwas zu glauben und Menschen in fortgeschrittenem Alter tun sich mit Veränderungen noch einmal schwerer. Aussagen werden auch nicht immer gemacht, damit sich jemand verändern soll, sondern weil es einem selbst ein Bedürfnis ist, zu einem Thema etwas zu sagen und das eben manchmal trotz vorhersehbarer Reaktionen. Ich bin ja sonst eher in den „unterhaltenden Bereichen“  hier im Forum unterwegs, die meistens nicht so die Anerkennung bekommen, die sie eigentlich „verdienen“ würden 😊 und in den Diskussionen lese ich nur hin und wieder. Ich habe auch im Laufe der Zeit gelernt, nicht immer sofort dem Impuls nachzugeben, zu allem etwas sagen zu wollen, was mich antriggert.

Wie in den Familien mit den Kriegsereignissen und deren Folgen umgegangen wurde, kann man nicht so allgemein sagen. Aber es war früher doch eher so, im Gegensatz zur heutigen Zeit, wo vieles psychologisch aufgearbeitet werden kann, dass eher in die Verdrängung, also bloß nicht darüber sprechen, gegangen wurde, weil man glaubte, damit erledigt sich vieles. Heute weiß man, dass das ein Irrtum ist.  

Grüße
Roxanna

 
RE: Was mich bewegt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Roxanna vom 28.09.2023, 08:50:38
Menschen verändern sich ganz sicher nicht aufgrund negativer Rückmeldungen, Gingganz, es wäre naiv so etwas zu glauben und Menschen in fortgeschrittenem Alter tun sich mit Veränderungen noch einmal schwerer.
[...]

Grüße
Roxanna

 
Das kann ich nicht pauschal bestätigen. Ich kenne etliche Menschen in meiner Umgebung, mit denen man auch negative Rückmeldungen sachlich und gelassen diskutieren kann. Andere bleiben nicht lange in meinem Bekanntenkreis. Es setzt natürlich den Willen und die Fähigkeit zur Selbstreflexion voraus.
Roxanna
Roxanna
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RE: Was mich bewegt
geschrieben von Roxanna
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.09.2023, 09:15:31
Da stimme ich dir zu, dass es im persönlichen Umfeld so sein kann. Und du gibst ein ganz wichtiges Stichwort, nämlich die Selbstreflexion. Ohne sie kann es auch keine Veränderung geben.

 

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