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Das Problem sehe ich natürlich auch. Aber was ist z.B. mit denen, denen die Zahlung der Miete nichts nützt, wenn sie keine Wohnung bekommen, weil sie keine Arbeit haben, die sie aber nicht bekommen, weil sie keine Wohnung haben? Und denen, die zwar Flaschen sammeln können, aber nicht wissen, zu welchem Amt sie gehen sollen, oder sich auch nicht trauen? Auch dafür gibt's Vereine, die versuchen, zu unterstützen, aber die sind auch nur punktuell vorhanden und nicht flächendeckend. In der Breite kann nur der Staat wirken, aber natürlich nicht nur mit Geld, sondern mit Information und mit Abbau bürokratischer Hindernisse.
sie bekommen in den notunterkünften usw. aber auch infos und hilfe, ebenso bei der caritas usw. usw.
außerdem können auch leute, die irgendwas wissen ihnen tips geben (z.b. wo eine beratungsstelle der caritas ist).
das muß man noch nicht mal ganz persönlich machen, sondern kann es einfach auf einen zettel schreiben und den auf den bettelteller legen.
lg
minerva
Da fällt mir gerade noch etwas sehr kurioses ein.Das habe ich so nie erlebt. Sie waren alle dankbar, wenn ich ihnen Geld oder was zu Essen gegeben habe. Ich bekam ein dankbares Lächeln zurück. Im Winter war es besonders schlimm, wenn man dieses Elend gesehen hat. Bei Regen, Schnee u Kälte saßen sie auf dem kalten Boden, vollkommen durchnässt. Und wie viele einfach vorbei gegangen sind, sie haben für sie einfach nicht existiert. Hauptsache ihnen geht es gut. Ich habe mich auch mit einigen unterhalten und habe schlimme Schicksalsschläge erfahren. Und ich merkte, dass es ihnen gut tat, mal mit jemanden reden zu können. Das alles belastet mich schon sehr lange. Was ich die vielen Jahre festgestellt habe ist, das besonders Jugendliche Mitleid hatten, sie haben versucht zu helfen und haben auch Gespräche geführt. Die Armut wird immer größer.
Es war irgendwann in den 90-Jahren.
Ich wohnte in Bremen und habe in der Friesenstr. gearbeitet.
Dort standen am Anfang der Friesenstr. die großen Container
des Supermarktes " Hit ".
Irgendwann tauchte eine alte Frau auf, die in diesen Containern
nach Essbaren herumwühlte.
Ich fand das schrecklich.
Irgendwann kam ich an und sah, dass die alte Frau halb kopfüber
in einem dieser Container hing.
Da hatte ich echt die Nerven blank, ich habe sie dort herausgezogen.
" Kommen Sie da raus! Um Himmelwillen..."
Dann stand sie vor mir und starrte mich an.
Leicht erbost über mein Verhalten.
Aber das habe ich nicht erkennen können.
" Bitte, hören Sie auf damit, in den Containern zu wühlen. Das ist doch
unerträglich! " Ich griff zu meiner Geldbörse: " Hier bitte! Nehmen Sie die
20 DM. Kaufen Sie was sie wollen! Bitte!! "
Und da legte die alte Frau los:
" Was fällt Ihnen eigentlich ein, mir Vorschriften zu machen. Ich kann
herumwühlen, wo ich will!! Das geht Sie gar nichts an!!! Ihr Geld können
Sie behalten! Ich habe immer selber für mich sorgen können! Was denken
Sie von mir. Ich bin keine, die um Geld bettelt. Lassen Sie mich ja in Ruhe.
Unverschämtheit..."
Sie war echt aufgebracht. und ich geplättet und gefaltet.
Aber sie hatte recht.
Absolut.
Es war übergriffig, was ich da getan hatte.
Und ich hätte sie vorher fragen müssen, ob ich ihr mit 20 DM aushelfen
kann.
Die Frau entfernte sich. " Entschuldigung. Es tut mir leid. Wird nicht mehr
vorkommen.. ". rief ich ihr noch hinterher.
Ich habe sie danach noch ein paar mal bei den Containern gesehen
und sie gegrüßt. Aber sie hat nie zurück gegrüßt.
Irgendwann tauchte sie nicht mehr auf.
Ich habe daraus gelernt.
Anna
Die Tafeln schaffen es auch nicht mehr, sie müssen vielen absagen, nach Hause schicken. Immer mehr Kinder kommen ohne Frühstücksbrot in die Schule. Und Mittagessen haben sie auch nicht, wenn nicht ehrenamtliche ihnen helfen würden. Darf es sowas geben, in einem angeblich reichen Land? Wo soll das alles noch hinführen, wenn man jeden Tag erfährt, dass es mit Deutschland bergab geht?
Man hat nur noch Geld für Rüstung und Waffen, dafür sind Miliarden an Geldern da. Davon wird aber niemand satt und bekommt auch keine Wohnung. Es wird einfach nicht mehr gebaut und wenn, nur für Reiche, die Mieten kann kein normaler Mensch mehr bezahlen. Für unsere Kinder u Enkel wird die Zukunft schlimm werden.
Tina
Ich gebe auch oft Geld, wenn ich drum gefragt werde.
Obwohl ich selber wenig habe.
Aber diese Frau, von der ich berichtet habe, die hat mich nicht um
Geld gefragt.
Darin liegt der entscheidende Unterschied.
Ich habe es ihr angeboten, ohne sie zu fragen.
Ich habe sie auch einfach aus dem Container rausgezogen,
ohne sie zu fragen.
Ich hätte sie vorher fragen müssen: Brauchen Sie Hilfe.
Ich hätte sie vorher fragen müssen: Benötigen Sie etwas
Geld.
Aber so, wie ich es gemacht habe, war es über den Kopf der
Frau hinweg. Und das geht nicht.
Sie hat nie um Geld gefragt. Immer nur in diesen Containern
herumgewühlt.
Ich habe das damals auch einer Kollegin erzählt.
Sie meinte, sie hätte diese Frau mal gefragt, ob sie ihr mit etwas
Geld aushelfen kann. Aber die Frau hat abgelehnt.
Die Kollegin wusste auch, wie alt diese Frau war: 82 Jahre alt.
Ich mache mir auch viele Gedanken. Z.B. über bezahlbaren
Wohnraum.
Das Thema Armut/Reichtum bewegt mich.
Das ist richtig.
Anna
Das ist wirklich ein schwieriges Thema mit vielen Facetten. Aber ich stelle fest, dass alle, die sich dazu geäussert haben, sich wirklich Gedanken gemacht haben. Natürlich zieht jede aufgrund ihrer persönlichen Lebenserfahrung ihre eigenen Schlüsse.
Aber ich glaube, wir alle sind uns einig, dass bei allem, was (vom Staat, von Vereinen oder Privatpersonen) getan wird, der Artikel 1 unseres Grundgesetzes die Basis sein sollte: "Die Würde des Menschen ist unantastbar".
Ja, Tina, da gebe ich dir recht.Liebe Anna,
Ich gebe auch oft Geld, wenn ich drum gefragt werde.
Obwohl ich selber wenig habe.
Aber diese Frau, von der ich berichtet habe, die hat mich nicht um
Geld gefragt.
Darin liegt der entscheidende Unterschied.
Ich habe es ihr angeboten, ohne sie zu fragen.
Ich habe sie auch einfach aus dem Container rausgezogen,
ohne sie zu fragen.
Ich hätte sie vorher fragen müssen: Brauchen Sie Hilfe.
Ich hätte sie vorher fragen müssen: Benötigen Sie etwas
Geld.
Aber so, wie ich es gemacht habe, war es über den Kopf der
Frau hinweg. Und das geht nicht.
Sie hat nie um Geld gefragt. Immer nur in diesen Containern
herumgewühlt.
Ich habe das damals auch einer Kollegin erzählt.
Sie meinte, sie hätte diese Frau mal gefragt, ob sie ihr mit etwas
Geld aushelfen kann. Aber die Frau hat abgelehnt.
Die Kollegin wusste auch, wie alt diese Frau war: 82 Jahre alt.
Ich mache mir auch viele Gedanken. Z.B. über bezahlbaren
Wohnraum.
Das Thema Armut/Reichtum bewegt mich.
Das ist richtig.
Anna
alles ok. Die Obdachlosen, die ich erlebt habe, haben nicht um Geld gefragt, haben nicht gebettelt, sondern sie saßen nur da auf dem Boden und hofften, dass jemand ihnen etwas gibt.
Tina
Schönen Sonntag.
Ja Tina, dann schickt die Politiker nach hause. Das ist auch noch gut gegen den Klimawandel. Die Welt werden sie sowieso nicht retten. 😂 Oder verschliesst die Augen.
LG Hubert
Ich habe noch ein ganz anderes Problem: Eine Frau Haas hat mir ein E-Mail geschickt mit dem Inhalt, dass sie mir 1,5 Millionen Euros übermachen möchte. Was aber soll ich in meinem biblischen Alter noch mit sooo viel Geld anfangen?
Fazit. Ich habe das E-Mail kommentarlos gelöscht. Oder hätte ich vielleicht darauf hoffen können, dass mir hier in der Community jemand beim Ausgeben helfen würde? Sooo viel Menschenfreundlichkeit darf ich doch nicht erhoffen!
😎
Simiya
Man hat nur noch Geld für Rüstung und Waffen, dafür sind Miliarden an Geldern da. Davon wird aber niemand satt und bekommt auch keine Wohnung. Es wird einfach nicht mehr gebaut und wenn, nur für Reiche, die Mieten kann kein normaler Mensch mehr bezahlen. Für unsere Kinder u Enkel wird die Zukunft schlimm werden.Ich komme grundsätzlich in Gewissenskonflikt, wie ich mich BettlerInnen gegenüber verhalten soll. Von vielen auch Obdachlosen ist ja gut bekannt (sie geben es auch selbst oft zu),dass sie von den Einnahmen ihre Drogen- oder Alkoholsüchte befriedigen. Und soll ich das wirklich unterstützen?
Tina
Ich bot auch schon an, jemandem etwas zum Essen zu bringen, was aber grossenteils abgelehnt wird.
Was Sie in ihrem letzten Absatz schreiben, stimmt leider wieder mal nicht.
Den grössten Anteil an dem von deutschen Steuerzahler finanzierten Staatshaushalt bildet der Bereich Soziales und nicht Verteidigung (der übrigens in den letzten sehr vielen Jahren besonders sträflich behandelt wurde und jetzt ein hoher Nachholbedarf in Kriegszeiten besteht, die aufgrund eines Überfallkrieges, ausgelöst durch Putin, entstanden sind).
In Deutschland können auch Obdachlose Bürgergeld beantragen. Wenn sie keine feste Adresse haben, geht das über soziale Einrichtungen - sie müssen sich dann einen Personalausweise besorgen, was doch eigentlich möglich sein sollte.
Für weiteren Wohnungsbau (für den übrigens die Bundesländer zuständig sind) braucht esgenerell mehr Platz. Und Deutschland ist dicht besiedeltes Land und da wird Platz allmählich extrem knapp.
Aber auch hier könnte man mal berücksichtigen,dass es in Deutschland einen Wohnungsleerstand von mehr als 1 Mio Objekte gibt. Allerdings in Gegenden, wo die meisten nicht hinziehen wollen. Und wenn das so ist, bleiben diese Wohnungen und Häuser leer und werden irgendwann abgerissen, weil das billiger kommt, als sie auf Steuerkosten zu unterhalten - und dann kommt keiner und zieht dort ein. Olga