Aktuelle Themen Was geht euch bei dem Wort "Heimat" durch den Kopf?

Manche wollen nur noch Europäer sein und empfinden dies als Heimat. Andere begrenzen den Begriff auf ihr Geburtsland, den Ort, an dem sie geboren und aufgewaschsen sind, an dem sie ihre Kindheit verbrachten oder auch nur schöne Erinnerungen mit einem beliebigen Ort verknüpft sind.
Gerade Deutsche haben mit dem Begriff "Heimat" ihre Probleme,was wohl auf der unrühmlichen Vergangenheit der alles erschlagenden Nazizeit beruht.

Während andere Völker voller Stolz zu ihrem Land stehen, egal ob sie aus der Türkei, Frankreich, dem afrikanischen oder asiatischen Kontinent stammen: Heimat ist ihnen wichtig, selbst wenn sie in der Fremde alles daran setzen, sich eine neue Heimat aufzubauen und dazu zu gehören wollen.

Ich möchte jetzt aber nicht an die fähnchenschwingenden begeisterten Massen in Sportstadien erinnern, auch nicht an eine gewisse "Volkstümmelei" , sondern einfach mal nach der "inneren Antwort" auf den Begriff "Heimat" fragen.

Was genau ist das für euch? Was verbindet ihr damit, wenn von " euren Wurzeln" die Rede ist?

Luchs

Ganz sicher ist Heimat ein Begriff des Gefühls..

Menschen , die z.B in Australien , Kanada oder Südamerika leben , werden bei deutsch-sprechenden Kontakten dies schon als " heimatliche Klänge " erleben ( es sei denn , sie leben dort in deutschen Gemeinden )

Am häufigsten wird sich das einstellen , wenn ich an den Ort komme , an dem ich aufgewachsen bin ( nur Wenige bleiben ja ein Leben lang dort ).
Aber auch das Hören eines bestimmten Liedes , ein Duft , ein bestimmter Kuchen , usw. kann dieses Gefühl vermitteln.

Die politische Dimension wird überschätzt.Nur bei den Menschen , die ihre Heimat " verloren " haben ( wie nach dem Krieg ) war oder ist das ein anhaltend bitteres u.trauriges Gefühl.
Mit einer Nation würde ICH das nicht verbinden.Diese Zugehörigkeit ist sicher kulturell , ( bei Einigen ,leider , auch nationalistisch ), aber in Teilen der gleichen Nation wird man sich nicht unbedingt " heimisch " fühlen ( z.B. ein Bayer in Hamburg ).

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heimat ist, wohin meine träume fliegen,
zuhause ist, wo meine träume eine heimat finden.

(von mir, ich malte mal ein solches bild.)

lg m./.
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Ganz sicher ist Heimat ein Begriff des Gefühls..

So sehe ich das auch:

HEIMAT ist dort,

- wo ich mich geborgen fühle;
- wo ich geliebt werde;
- wo ich sein darf, wie ich bin;
- wo Vertrauen herrscht... usw.

Kurz: HEIMAT ist mein "Zuhause" > dort, wo ich "glücklich" bin...

omaria

"Ein Begriff des Gefühls" triffst es auch bei mir am ehesten, Panda.
Ich empfinde es vielleicht auch etwas anders, da ich seit rund 40 Jahren im Ausland (Schweiz) lebe und da auch total integriert bin.

In einer Viertelstunde bin ich in Deutschland (Lindau und Bodensee), aber das weckt in mir kein besonderes Gefühl. Fahre ich dagegen Richtung Schwarzwald, rührt sich in mir etwas, sowie ich die ersten Tannen sehe. Ich steige aus, atme den Duft der Tannen oder Fichten ein- und bin zuhause, es wird "Heimat" in mir. Es hat in dem Moment gewiss nichts mit der Nation zu tun.

Wobei ich allerdings ehrlicherweise anfügen muss, dass das ganz anders ist, wenn beispielweise im Fussball Deutschland gegen ein anderes Land spielt, da gerate ich dann ganz aus dem Häuschen. Werde ich dann schon "nationalistisch? " Genauso verfolge ich intensiv, was in "meinem Land" Deutschland geschieht , z.Bsp. im politischen Bereich oder auch auf anderen Gebieten.

Es ist also für mich zunmindest schwierig, genau zu definieren, was ich beim Wort "Heimat" empfinde oder meine.

Luchs

Wir haben gleichzeitig geschrieben, Omaria, ich hänge mal noch an.

Das , was Du unter dem Heimatgefühl beschrieben hast, dem würde ich gerne vollumfänglich zustimmen. Aber: würdest Du das auch unter dem Begriff "Heimat" einordnen, wenn Du in einem fremden Land leben würdest?

Luchs

würdest Du das auch unter dem Begriff "Heimat" einordnen, wenn Du in einem fremden Land leben würdest?

luchsi - das weiß ich schlicht und einfach nicht!

Ich verreise sehr gerne, - auch ins Ausland -
und freue mich jedes Mal wie dolle,
wenn ich wieder "nach Haus" komme.

Das, was du beschreibst,
ist vielleicht das Gefühl: "Hier sind meine Wurzeln."
Oder: "Hier begann mein Leben." ?!

Mir ergeht das so ähnlich, wenn ich mein Elternhaus sehe...
Jetzt wohnen völlig Fremde darin!

Es sind wohl die Erinnerungen...

omaria

"Heimat" ist für mich ein Ort, an dem ich mich wohlfühle, an dem ich zu Hause bin und Sicherheit und Geborgenheit erlebe. Das kann schnell wechseln, weil ich nur wenig dazu brauche.

det

Den Begriff " Heimat " empfinde ich nur, wenn ich im Ausland bin, und dann besitze ich zwei Heimaten, die Südoststeiermark und Baden-Württemberg. Die Südoststeiermark weil ich dort geboren wurde und bis zu meinem 18. Lebensjahr immer die Schulferien in meinem Geburtshaus in einem richtigen Familienclan mitsamt der Omi verbracht habe, und außerdem dort auch das erste mal so richtig verliebt war. Baden-Württemberg ist meine Heimat geworden, weil ich hier seit 1971 zuhause bin und selber meine Familie fast hier gegründet habe. Wenn ich hier in BW bin, spreche ich nicht von meiner Heimat, sondern von meinem Zuhause, Heimat klingt so theatralisch, das gestatte ich mir nur, wenn überhaupt, im Ausland, wo ich mir aber auch ein Zuhause vorstellen könnte!

Edita

Ja, ein wenig theatralisch und dennoch: Immer wenn ich dieses Lied höre, rührt es mich an. Dabei spielt eben auch die Sprache (Limburger Dialekt) eine große Rolle:


"Dat stukske nederland, dat am schoenste is."
"Das Stückchen der Niederlande, welches am Schönsten ist.

Mareike