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Aktuelle Themen "Warum mich die Flüchtlingskrise innerlich zerreißt"

wolke07
wolke07
Mitglied

Re: "Warum mich die Flüchtlingskrise innerlich zerreißt"
geschrieben von wolke07
als Antwort auf mane vom 04.11.2015, 21:58:39
Hallo Mane,Du schreibst weiter hier folgendes----Es wird, meiner Meinung nach, trotz aller gegenteiligen Beteuerungen, zu Steuererhöhungen und vorübergehend zu schlechteren Bedingungen der eigenen Kinder in Schulen und Kitas, stärkerer Konkurrenz um Wohnungen und Arbeitsplätzen usw.----
Du musst Dir ja sehr sicher sein,bei Deinen Behauptungen,auch wenn es noch nicht eingetreten ist---aber es wird hier einfach so mal mitgeteilt,warum,um Angst zu schüren oder????
mane
mane
Mitglied

Re: "Warum mich die Flüchtlingskrise innerlich zerreißt"
geschrieben von mane
als Antwort auf mane vom 04.11.2015, 12:20:36
Hallo Wolke,

Du hast recht, meine Antwort an Clematis spiegelt auch meine Besorgnis wieder. Dieser Thread ist dafür gedacht, dieses auch zu Papier bringen zu dürfen, ohne sich der Gefahr ausgesetzt zu sehen, dass man bezichigt wird, Ängste schüren zu wollen oder gar, wie der Autor des Artikels im ersten Beitrag dieses Threads befürchtet, in die rechte Ecke gestellt zu werden.
Warum mich die Flüchtlingskrise innerlich zerreißt.
Edita
Edita
Mitglied

Re: "Warum mich die Flüchtlingskrise innerlich zerreißt"
geschrieben von Edita
als Antwort auf pippa vom 04.11.2015, 12:46:04

Leider zeigt die Geschichte, dass es stets die Ärmsten sind, die man zum Teilen nötigt oder gar zwingt, ganz einfach deswegen, weil sie sich auch am wenigsten wehren können.
Pippa


So geschehen und geschieht immer noch - in Lindau, Passau und Freilassing! Man kann es nicht glauben, zu was Politiker aus Eitelkeit und Eigensucht imstande sind!

Ungeheuerlicher Vorwurf gegen Bayerns Regierung - " Das Chaos ist inszeniert"

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Re: "Warum mich die Flüchtlingskrise innerlich zerreißt"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf wolke07 vom 05.11.2015, 10:05:55
Hallo Mane,Du schreibst weiter hier folgendes----Es wird, meiner Meinung nach, trotz aller gegenteiligen Beteuerungen, zu Steuererhöhungen und vorübergehend zu schlechteren Bedingungen der eigenen Kinder in Schulen und Kitas, stärkerer Konkurrenz um Wohnungen und Arbeitsplätzen usw.----
Du musst Dir ja sehr sicher sein,bei Deinen Behauptungen,auch wenn es noch nicht eingetreten ist---aber es wird hier einfach so mal mitgeteilt,warum,um Angst zu schüren oder????


Wolke,ich greife jetzt das Problem Wohnungen auf,ein lesenwerter Artikel.Vieles muß unter Zeitdruck geschehen und wird damit noch problematischer:

ZEIT ONLINE:

Wird es also eine Konkurrenz zwischen sozial schwachen Deutschen und Flüchtlingen um Wohnraum geben?

Friedrichs: Davon gehe ich aus. Ich habe das einmal ausgerechnet. Bei geschätzt 400.000 Asylantragstellern in diesem Jahr und einer Anerkennungs- und Schutzquote von 48 Prozent kämen wir auf 194.000 Menschen. Wenn man sagt, dass 60% davon Haushalte sind, was ein wissenschaftlich bestätigter Wert ist, komme ich auf 116.500 Haushalte. Allein in einem Jahr und zusätzlich zu den sowieso benötigten Wohnungen. Dabei habe ich noch nicht die nachziehenden Familienangehörigen einbezogen.
geschrieben von Zeit Online
mane
mane
Mitglied

Re: "Warum mich die Flüchtlingskrise innerlich zerreißt"
geschrieben von mane
als Antwort auf Karl vom 04.11.2015, 17:50:17

Hallo mane,
ich habe heute dieses Buch von Daimagüler ausgelesen. Er kommt aus dem Siegerland so wie ich, wir unterscheiden uns dadurch, dass ich ohne Migrationshintergrund (zumindest, was die überschaubaren Vorgänger-Generationen angeht) und er mit Migrationshintergrund ist. Das Buch zu lesen war für mich sehr gut, da ich vieles wiedererkannt habe, und ich habe gerade dadurch, dass er aus einer anderen Perspektive erzählt, sehr viel gelernt.

Zur "Angst", die sich auch hier im Thread ausdrückt, schreibt Daimagüler Folgendes:
Deutschland hat sich in den vergangenen sechs Jahrzehnten in vielerlei Hinsicht fundamental verändert. Unser Land ist heute ein multiethnisches und multireligiöses Land. Das hat Auswirkungen auf jeden Bereich unseres Alltags, von der Musik, die wir hören, dem Essen, das wir zu uns nehmen, bis zu den Menschen, die uns begegnen und in die wir uns verlieben. Einwanderung ist kein großes 'Multi-Kulti-Straßenfest mit Döner und Ayran für alle'. Einwanderung und Integration sind auch mit Arbeit, Anstrengung und Verständnis verbunden. Es ist normal, dass vielen Menschen diese Veränderung des Alltags Angst macht. Denn Neues bedeutet oft, dass man sich selbst verändern und dass man sein Leben ändern muss. Alles Neue birgt immer Risiken.
geschrieben von karl

geschrieben von Daimagüler


Karl[/quote]

Lieber Karl,

so sehe ich das auch. Die große Mehrheit der Menschen in Deutschland wird in die Veränderungen, die die Neuankömmlinge unserer Gesellschaft bringen, hineinwachsen und Ängste, die jetzt noch bestehen, verlieren, denn "Angst ist kein guter Ratgeber".

Ich habe bei Amazon einen Blick in Daimagülers Buch: Kein schöner Land in dieser Zeit geworfen und fand viele bemerkenswerte Ansichten. Ich werde es mir kaufen.

Er schreibt: "Integration ist keine bloße Aufgabe der Politik. Integration ist die Aufgabe von uns allen. Natürlich müssen Einwanderer integrationsbereit sein. Aber das ist nur die eine Seite. Genauso muss die Mehrheitsgesellschaft integrationsbereit sein. Es ist wahnsinnig frustrierend, wenn man trotz aller Bemühungen vor verschlossenen Türen und vor verschlossenen Herzen stehen muss."

Gruß Mane
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: "Warum mich die Flüchtlingskrise innerlich zerreißt"
geschrieben von schorsch
Richtig ist: Ja, diese Flüchtlinge benötigen Hilfe in Sachen Nahrung, Unterkunft und Betreuung.

Richtig ist aber auch: Wer konsumiert, der regt die Produktion an. Und: Wenn man die Flüchtlinge nicht zur Untätigkeit verurteilt, dann ist ihre Arbeitskraft in der Lage, für sich selber Nahrung, Unterkunft und Betreuung zu schaffen.

Wir sollten die Erfahrungen der Zeit kurz nach dem Krieg nicht vergessen. Nur dadurch, dass Jeder und Jede bemüht war, sich ein neues Leben, eine neue Existenz zu erschaffen, war das Wirtschaftswunder überhaupt möglich.

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Klara39
Klara39
Mitglied

Re: "Warum mich die Flüchtlingskrise innerlich zerreißt"
geschrieben von Klara39
als Antwort auf schorsch vom 05.11.2015, 11:16:55
Was mir an dieser Flüchtlingskrise schwer zu schaffen macht ist, dass viele sich bemühen, den vor Krieg und Verfolgung Geflohenen zu helfen und immer wieder Fanatiker ihrer Wut freien Lauf lassen und die vorbereiteten Unterkünfte zerstören, die Menschen daran hindern, hier irgendwie anzukommen und die Polizei mit eigentlich völlig unnötigen Einsätzen noch mehr belasten als ohnehin schon. Dass man die Gelder besser verwenden könnte, als für diese sinnlosen Aktionen der Uneinsichtigen, macht mich einfach neben aller anderen Kräfteverschwendung traurig. Einfach schade, dass man nicht in Frieden miteinander auskommen kann.
Klara
pippa
pippa
Mitglied

Re: "Warum mich die Flüchtlingskrise innerlich zerreißt"
geschrieben von pippa
als Antwort auf Edita vom 05.11.2015, 10:48:33

Leider zeigt die Geschichte, dass es stets die Ärmsten sind, die man zum Teilen nötigt oder gar zwingt, ganz einfach deswegen, weil sie sich auch am wenigsten wehren können.
Pippa


So geschehen und geschieht immer noch - in Lindau, Passau und Freilassing! Man kann es nicht glauben, zu was Politiker aus Eitelkeit und Eigensucht imstande sind!

Ungeheuerlicher Vorwurf gegen Bayerns Regierung - " Das Chaos ist inszeniert"

Edita

Edita, ich kann das eigentlich nicht glauben.

Andererseits, als ich neulich den bayrischen MP sah, wie er genüsslich verkündigte, er möchte nicht die Reaktionen erleben, wenn das erste Flüchtlingsbaby erfriert, da bekam ich angesichts dieser Kaltschnäuzigkeit eine Gänsehaut.
Pippa
Re: "Warum mich die Flüchtlingskrise innerlich zerreißt"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pippa vom 05.11.2015, 12:02:31
Doch, Pippa, das kannst glauben.
Es wurde schon im TV gezeigt:
ein großer leerer Saal, bestückt mit
Tischen und Bänken etc. und ein Helfer,
der die Welt (sprich: Politik) nicht
versteht.

Clematis
olga64
olga64
Mitglied

Re: "Warum mich die Flüchtlingskrise innerlich zerreißt"
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.11.2015, 18:04:21
Eineinhalb Millionen Menschen sind in Deutschland auf die Lebensmittelausgaben der Tafel angewiesen. Inzwischen kommen mehr als 200.000 Flüchtlinge dazu. Jetzt schlägt der Bundesverband Alarm.
geschrieben von inga


Interessant - und was ist mit den ca 15 t Lebensmittel, die Deutsche jährlich wegwerfen, weil sie evtl. optisch nicht mehr so hübsch anzusehen sind, bzw die sie in einem Hungerwahn zwar anschafften, dann aber im Kühlschrank vergessen haben?
Die Tafeln spielen derzeit eine etwas unrühmliche Rolle. Es gibt ja die Beispiele, wo sich die Kunden der Tafeln und die Tafeln selbst weigerten, Flüchtlingen was abzugeben, weil diese nicht über die notwendigen Ausweispapiere verfügten, um dafür berechtigt zu sein und in den Aufnahmelagern ja all-incluse-verpflegt werden.

Ich habe bei den Berichten, die ich teilweise hier lese, den Eindruck, dass
nach der wenige Tage dauernden Willkommens-Kultur für Flüchtlinge, bestehend aus Übergabe von Stofftieren und Bananen und einer Selbstbesoffenheit von uns Deutschen, wie toll wir doch sind, nun die nächste Phase eingeläutet wird und wir wieder unser wahres Gesicht zeigen.
Wir streiten, pöbeln, beschimpfen unsere Politiker und möchten mit allem nichts zu tun haben - wir wollen keine Änderungen in unserem Leben. Nur - das Leben ist kein Wunschkonzert und zurück geht es nimmermehr. Machen wir einfach das Beste draus, was uns einfällt - jeder Einzelne von uns.

Keiner unserer Obdachlosen muss obdachlos sein. Wenn er seinen H 4-Antrag stellt und sich an die Regeln hält,erhält er eine "vom Amt" bezahlte Wohnung und einen Regelsatz. Viele machen dies deshalb nicht, weil sie zu Recht die Kontrolle fürchten, die mit diesem Zugeständnis und der Grosszügigkeit des deutschen Steuerzahlers natürlich verbunden ist.
Deutschland ist eines der reichsten Länder dieser Welt - die ärmsten Länder machen es uns seit Jahren vor, dass es möglich ist, anderen zu helfen. Wir sollten nicht wieder das Image der jammernden Waschlappen-Nation erfüllen - einfach anpacken würde schon genügen. Olga

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