Aktuelle Themen "Warum mich die Flüchtlingskrise innerlich zerreißt"

Ich will mal beschreiben, wie es mir ergeht:

Einerseits bin ich bei den Helfern in der Flüchtlingsfrage,
bislang gut weggekommen, was meine Zeit betrifft, da offenbar
genügend Jüngere tatkräftig zulangen.

Andererseits bin ich im Haus und nähere Umgebung die einzige,
die sich bei der Gemeinde gemeldet hat.
So steh ich mittendrin im Geschehen.

Neulich kläfft eine Bewohnerin vom Haus "Wir bekommen keine
Rente mehr!", da muss ich trösten und aufklären.

Wenn aber klare, sachgerechte Argumente kommen, muss ich wohl
auch einiges zugeben und bekräftigen.
Da muss ich dann oft einwilligen in Gespräche, die ich hier
nicht beschreiben kann, weil dann die lieben Webmasters zur
Ordnung rufen.

Das ist alles nicht einfach für mich. Mich beschäftigt das
ganze Geschehen leider oft in schlaflosen Nächten. Es ist
höchste Zeit, dass...

...Politiker vom Quatschen zur Tat schreiten
...der Bund endlich Geld austeilt, auch an Suppenküchen
und ähnliche Organisationen, die Armen und Obdachlosen schon
lange helfen
...in Kriegsländern wieder Ordnung einkehrt und sie wieder
Heimat für viel Tausende werden (davon wird auch nur geredet)

Clematis
Trotz aller Sorgen geh ich jetzt in den Garten. Die Blätter vom Apfelbaum zusammenrechen und auf die Erde streuen, das gibt Wärme und Schutz bis der Schnee die weisse Zudecke für die Pflanzen wird.
Kater Felix begleitet mich gerne.

"...Politiker vom Quatschen zur Tat schreiten
...der Bund endlich Geld austeilt, auch an Suppenküchen
und ähnliche Organisationen, die Armen und Obdachlosen schon
lange helfen
...in Kriegsländern wieder Ordnung einkehrt und sie wieder
Heimat für viel Tausende werden (davon wird auch nur geredet)"

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Hallo Clematis,
zu Deinen drei Punkten möchte ich folgendes sagen:

Erst einmal finde ich es toll, daß Du Dich als einzige in Deiner Gemeinde gemeldet hast.

1. Politiker und Quatschen: Gebe ich Dir Recht!
2. So schrecklich es klingt, aber es wird in jeder Gesellschaft immer wieder Menschen geben, denen es nicht gelingt, im Leben zurecht zu kommen. Sie bekommen Hilfe vom Staat, von Sozialarbeitern, von gemeinnützigen Verbänden, von Kirchen, von Suchthelfern. Viele können diese Hilfe leider nicht annehmen und eine Wiedereingliedern in die Gesellschaft ist mit großen Schwierigkeiten verbunden oder gelingt gar nicht mehr.
Das ist ein Argument, daß ich immer wieder höre und es ist m.M.n. nicht gerechtfertigt.
3. "daß in den Kriegsländern wieder Frieden einkehrt", das liegt leider nicht in unserer Macht bzw. der von uns gewählten Politiker, weil es ein so umfassendes Thema mit so viel verschiedenen Interessenseiten der diversen Staaten ist, so daß ich meine, es geht nur Schritt für Schritt und das wichtigste ist, miteinander im Gespräch zu bleiben, das ist schon ein kleiner Fortschritt.

MfG
Elbstromerin

Nein, Elbstromerin, ich bin nicht die einzige in der
Gemeinde! Ich schrieb im Haus und näherer Umgebung,
d. h.Nachbarschaft.

In der Gemende sind viele Helfer, Möbel, Kleidung seien
zur Genüge vorhanden.

Dein Punkt 2 verstehe ich nicht als Antwort auf
meinen Punkt 2.

Clematis

...Politiker vom Quatschen zur Tat schreiten
...der Bund endlich Geld austeilt, auch an Suppenküchen
und ähnliche Organisationen, die Armen und Obdachlosen schon
lange helfen
...in Kriegsländern wieder Ordnung einkehrt und sie wieder
Heimat für viel Tausende werden (davon wird auch nur geredet)

Ich finde das recht polemisch, was Sie hier fordern:

Können Sie sich nicht vorstellen ,dass auch Politiker derzeit überfordert sind und keinen ad-hoc-Ausweg aus dieser Situation wissen, weil es kein Vergleichsbeispiele gibt, bzw. einen Knopf, auf den "der Politiker" drückt und alles ist wieder gut?
Werden Suppenküchen usw. nicht länderspezifisch unterstützt? Auch die Kirchen machen hier viel - wenigstens in Bayern ist dies so.
Wir haben im Bundesetat ca 50% für soziale Zwecke - wie viel mehr darf es denn noch sein? Das müssen ja all diejenigen mit ihren Steuern bezahlen, die derzeit viel dafür arbeiten - übrigens auch Ihre Kinder.
Oder denken Sie,dass "die Politiker" über eine Gelddruckmaschine verfügen?

Wer soll die Ordnung in den KRiegsländern schaffen? Deutschland sicher nicht ,da man sich hier gerne militärisch aus allem raushält - wen nehmen Sie also in die Verantwortung, der dort nicht schon kämpft? Endlich auch Deutschland? Olga

Frau Olgas verquere Antwort werde ich nicht
zu Herzen nehmen. Es ist wie immer:

Was Madame von sich gibt, mag für viele User die
Qualität höchster Intelligenz haben, für
mich nicht.

Clematis

Tja Clematis - Sie scheinen der Ansicht zu sein, dass Sie jeden ,der nicht Ihrer Meinung ist, sowieso nicht mögen. Das hindert Sie leider auch daran, einfach mal über andere Gedanken zu reflektieren, was sehr interessant sein kann, aber wohl nicht zu Ihrem persönlichen Stil passt.
Da liegt Ihnen dann anscheinend Polemik und ein wenig an Stammtisch erinnernde Parolen doch näher. Schade eigentlich. Olga

Ein ganz großes Lob an Mane, ich nehme
Dich schnell in die Arme.

Ich habe meine Ängste, geschürt von meiner
Freundin Ulla-Unna, die nahe bei Flüchtlingen
wohnt in Unna-Massen, Auffanglager, --- sie meint:
alle Ferienhäuser an Flüchtlinge !!!,
und Leute mit großen Häusern, die hätten sie zu teilen.
Mehr als 40 qm dürfte niemand haben.

Danke, liebe Witta. Eine Umarmung zurück.

Meine Tochter wohnt in der Nähe eines Flüchtlingswohnheims in Hattingen. Eine alte Schule dient etwa 200 Menschen aus 8 Nationen als vorläufiges Zuhause. 11 hauptamtliche Mitarbeiter, Sanitäter, Sozialbetreuer und 5 Sicherheitskräfte sind dort 24 Stunden im Einsatz.

Peter Dettmer, Redakteur des Lokalkompass war dort zu Besuch und berichtet über seinen Aufenthalt:

Als ich mich zu dieser Veröffentlichung entschlossen habe, hatte ich klar vor Augen: Keine Schönwettergeschichte, keine niedlichen Fotos schwarzer kleiner Kinder mit großen Kulleraugen. Die Realität des Lebens von Asylbewerbern in Deutschland und den Alltag der Menschen in einem Flüchtlingswohnheim wollte ich so realistisch wie möglich beschreiben und ebenso die Arbeit von Wachleuten und Betreuerteam. Ergebnis wurde ein ereignisreicher Tag mit vielfältigen Eindrücken in einer Notunterkunft in Hattingen, von der Frühstücksausgabe bis zu einer gescheiterten Weiterreise der Bewohner am Nachmittag.

In der Turnhalle schaffen dünne Plastikbahnen etwas Privatsphäre zwischen den Bewohnern. Ein Betrteuer: "...es wird kälter und wenn die Bewohner dann nicht mehr hinauskönnen, setzt nach spätestens 2 Wochen der Lagerkoller ein." Um so wichtiger werden dann Angebote, wie Kinderbetreuung, Deutschkurse , Sportvereine oder der Fernseher. Die Bewohner sind fast alle fußballbegeistert und Fans vom FC Bauyern, S04 oder Borussia.

Es ist eine Notunterkunft nach dem Erstaufnahmelager. Manchmal setzen auch Schlepper die Menschen einfach vor der Tür ab.
Maximal 5 Wochen soll der Aufenthalt hier dauern, dann folgt die "Bescheinigung über die Meldung zum Asylantrag" und die Abreise in eine zentrale Unterbringungseinrichtung.

Bewohner beim Abschied: "Alle Mitarbeiter sind hier so amazing, sie lächeln, sind respektvoll", loben sie ihre Gastgeber.

zu Gast im Flüchtlingsheim

Gruß Mane

Erst einmal möchte ich sagen, daß ich es so wohltuend empfinde, wie hier sachlich diskutiert wird, eigene Erfahrungen eingebracht und Vorschläge gemacht werden. Keine Hetze, keine Ausfälligkeiten.

Ich wohne hier ca. 3 - 5 km Luftlinie von dem inzwischen bekannten Ort Sumte
auf der anderen Elbseite.
100 Einwohner leben in dem Dorf, das früher zur DDR gehörte, nach der Wende durch Abstimmung zu Nds. zurückgekommen ist.
Erst sollten dort bis zu 2.000 Flüchtlinge untergebracht werden, dann 1.000, nun 500. Die ersten sind gestern nacht eingetroffen. In dem Ort fährt nur zweimal tgl. ein Schulbus, es gibt keinen Laden, kein Kino, nicht einmal eine Polizeistation. Eine Fähre über die Elbe in Rtg. Lüneburg kostet!
In diesem Fall bewundere ich die Dorfbewohner, mit welchem Pragmatismus sie sich jetzt darauf eingelassen haben.
Grüße von Elbstromerin

Hallo Elbstromerin,

ich finde auch, dass dieser Thread gut läuft.

Über das Dorf Sumte ist einiges im Netz zu lesen, es hat international für Schlagzeilen gesorgt.
Die anfänglichen Bedenken der Einwohner sind verständlich, denn die Anzahl der Flüchtlinge auf 100 Menschen, ist unverhältnismäßig hoch.
Mittlerweile sehen die Einwohner auch die Vorteile der Situation. Ich habe gelesen, dass 55 Arbeitsplätze entstanden sind, ein kleiner Laden errichtet wurde und Shuttlebusse von dort die Orte der Umgebung anfahren werden. Das alles kommt ja auch den Menschen, die schon lange dort wohnen, zugute.
Gruß Mane

Hallo Mane, ich finde auch!!! dieser Leitfaden
läuft wunderbar, viele Frauen stellen ihre Gedanken
ein, wenn ich nicht störe, möchte ich hier schreiben-
schreiben-schreiben...
Ein FrauenTRED, das macht es nett, die Herren der
Schöpfung in unserem Alter hatten früher Sekretärinnen,
gentlemen haben dicke Finger, können nicht tippen, nehmen ihre
TalkGeräte, wenn sie die überhaupt bedienen können. Das ist
in meinen Augen sehr-sehr schade, denn sie haben oft tolle
Tipps und Gedanken. Ich bedaure immer wieder, dass mein
PC-Club hier nicht zum Zug kam mit SpeedDating... alles
alte Geschichten, oder Ge-Chich-ten a la Helmut Kohl.

Ich persönlich individuell incognito bringe mich ein in die
FlüchtlingsSituation. Diese netten freundlichen liebenswerten
jungen Männer!!! Sie können das Leben in unserem Land fröhlich
und bunter machen, --- btw sie sind gute Zuchtbullen--- alle
alternden Mädels flink weghören---

Mane, ich warte auf Deinen SuperMegaThread!!! Hör nicht auf zu
schreiben, ich stehe an Deiner Seite --- Du kannst alles verwerten,
was ich hier sage, und sage ab meinem Krame auch mit den Ansichten
eines Clowns, --- ein Clown bin ich schon--- kreiere auch
Liedtexte, ich alte Hexe, über Flüchtlinge und sowieso, also:

Ehm,...... wir kamen von Süden und Osten
mit Herzen so schwer und so stumm,
umm-umm-umm,
wir wollten nach Norden und Westen
mit Hoffnung und viel Mumm-mumm,
umm-umm-umm,
die Menschen empfingen uns freundlich,
dann wurden sie zögerlich,
Angie öffnete die Büchse der Pandora,
wir hatten und haben so viel Hoffnung,
Menschen guten Willens vereint Euch
auf dieser Welt,
umm-umm-umm...

Wölfin könnte, wenn sie möchte, diesen
Song vertonen, ich übergebe ihr die
UrheberRechte, hörst Du, Karl-Friedrich,
Du auf dem Jakobswege, Du Suchender!!!

With very much Love from, umm-umm-umm Witta

Jetzt knallt es hier wohl endgültig!
Der Thread ist für mich ab soforft nicht mehr lesbar.
Servus!

[WM: Lilac hatte hier auf witta geantwortet, deren Beitrag gelöscht wurde. Begründung auf Nachfrage.]