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Aktuelle Themen Unsere neuen *Mit-Menschen*

bukamary
bukamary
Mitglied

Re: Unsere neuen *Mit-Menschen*
geschrieben von bukamary
als Antwort auf mane vom 30.07.2015, 10:56:48
Mane,
ich denke es sind verschiedenen Ebenen die hier eine Rolle spielen. Solange z.B. Politiker egal ob auf Kommunaler-, Landes- oder Bundesebene sich nicht eindeutig Verhalten und so rumschwiemeln ist das Wasser auf die Mühlen dieser rechtsradikalen Menschen. Diese Eindeutigkeit sollte sowohl im öffentlichen als auch im privaten Rahnmen gegeben sein. Ich weiss ein wohl utopisches Unterfangen.Von denen, die diese klare Position aber haben erwarte ich, dass diese den, ich nenne sie einfach mal Populisten, genau so laut und entschieden entgegentreten.

Ein weitere Aspekt ist dass die Ermittlungsbehörden imnmer noch zu oft wegschauen, unsauber ermitteln. Hier sind für mich die Strukturen dringend überarbeitungsbedürftig. Dazz gehört auch das Ganze Problem mit dem Netz. Auch die Gesetzgebung ist hier gefragt.
Es hätte auch nie eine Diskussion über die weitere finanzielle Unterstützung der Aussteigerprogramm geben dürfen. Ein absolut falsches Signal.
Es wird niemand als Rechtsradikaler geboren. Die meisten, die ich kenne sind Menschen, die aus sehr vielschichtigen Gründen dort hineingeraten sind. Nicht selten sind es Menschen mit einem ganz schwachen Selbstwertgefühl,in irgendeinerweise benachteilligte Menschen.
Sicher kann man nicht alle erreichen. Aber eine ehrliche Auseinandersetzung mit dem Einzelnen kann schon Einiges bewirken. Klare Haltung ist dabei unerlässlich.

bukamary

Nachtrag: Habe gerade die letzten Beiträge gelesen. Es wurde ja bekannt, dass bereits im ersten HAlbjahr 2015 genausoviele rechtsradikale Straftaten verfolgt wurden wie im gesamten Jahr 2014.
Von der Dunkelziffer reden wir mal besser nicht und von den Straftaten, die nicht unter diese KAtegorie erfasst sind, aber eigentlich hierhin gehörten,auch nicht.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Unsere neuen *Mit-Menschen*
geschrieben von olga64
als Antwort auf bukamary vom 30.07.2015, 13:30:06
Es wird niemand als Rechtsradikaler geboren. Die meisten, die ich kenne sind Menschen, die aus sehr vielschichtigen Gründen dort hineingeraten sind. Nicht selten sind es Menschen mit einem ganz schwachen Selbstwertgefühl,in irgendeinerweise benachteilligte Menschen.


Es ist richtig - "radikal" werden Säuglinge ja nur, wenn sie hungrig sind oder irgendein Schmerz drückt.
Bevor man nun wieder sofort irgendwelche unfähigen Politiker verantwortlich macht, bitte weiter unten anfangen.
Kinder werden in den Familien sozialisiert - bzw. der Grundstock wird dort gelegt. Hat ein Kind das Pech mit latent rechtspolitisch orientierten Eltern aufzuwachsen, wird es diese Meinung übernehmen und dann später im Freundeskreis, wo solche Kinder auch zu finden sind, in den Banden und Gangs ausleben.
Da haben dann Lehrer und schon gar nicht Politiker keinen Zugang mehr zu den Kindern, bis diese oft völlig verroht auffallen, bzw. als Erwachsene z.B. bei Pegida mitmarschieren oder vor Asylantenheimen Straftaten begehen.
Sie haben nie erkannt, dass man sich ein höheres Selbstwertgefühl durch eigene Leistung, Disziplin und auch Solidarität mit armen Menschen aus anderen Ländern viel ehrer schafft als mit Baseball-Schlägern auf Fremde, die bei uns SChutz suchen, einzuprügeln. Olga
Re: Unsere neuen *Mit-Menschen*
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf bukamary vom 30.07.2015, 13:30:06
Ein weitere Aspekt ist dass die Ermittlungsbehörden imnmer noch zu oft wegschauen, unsauber ermitteln. Hier sind für mich die Strukturen dringend überarbeitungsbedürftig. Dazz gehört auch das Ganze Problem mit dem Netz. Auch die Gesetzgebung ist hier gefragt.
So, da wären wir wieder bei dem Hund, der sich selbst in seinen Schwanz beißt.
Sicherheit und Ordnung auf jeden Fall, aber Datensicherheit, Vorratsdatenspeicherung, NSA, BND, ... Fehlanzeige.
Zu einem sicheren menschlichen Gemeinwesen gehört eben auch Überwachung.
Ganz besonders wenn Menschen anderer Kultur und anderer Lebenseinstellung, aus einem anderen Rechtssystem hier auch auftreten.

Was also tun?
Glaskugeln anschaffen?

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schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Unsere neuen *Mit-Menschen*
geschrieben von schorsch
als Antwort auf myrja vom 30.07.2015, 13:20:41
Es gibt meiner Meinung nach 2 ganz verschiedene aber typische Arten von Radikalen:

- 1.) "geistig nicht besonders Hochstehende" und

- 2.) jene, die zwar vielleicht super-intelligent sind, sich aber unter Intelligenten kein Gehör verschaffen können - und sich deshalb die aus 1.) unter den Nagel reissen.
myrja
myrja
Mitglied

Re: Unsere neuen *Mit-Menschen*
geschrieben von myrja
als Antwort auf schorsch vom 30.07.2015, 17:14:52
Genau so sehe ich das auch, Schorsch!

Myrja
Christine5
Christine5
Mitglied

Re: Unsere neuen *Mit-Menschen*
geschrieben von Christine5
Sorry, manches kann ich nicht nachvollziehen.

Täglich wird hier (NRW) in den regionalen Sendungen berichtet, welche immensen Schwierigkeiten bestehen Asylsuchende menschenwürdig unterzubringen. Es ist von Zelten auf Sportplätzen die Rede, die jedoch für das örtliche Geschehen auch benötigt werden. Gerade jetzt auch und mir schwillt innerlich der Kamm!

Sicher gehört dies in die Rubrik "Innenpolitik".

Im bevölkderungsdichten NRW weiß man nicht mehr wohin mit den neuen "Mit-Menschen". An unserem früheren bevölkerungsleeren Wohnort stehen Wohnblöcke (um 1988 erbaut) leer (sicher gleich nach der Wende für "einen Appel und ein Ei" erworben und hoffend auf gewinnträchtigen Wiederverkauf, denn sonst wären diese Häuser schon längst bewohnt bei der Wohnungsnot der "Einheimischen") sowie mehr als zahlreiche Wohnungen - zwar nicht auf dem neuesten Stand (wegen Geldmangels der Besitzer), jedoch mit vier soliden festen Wänden, Strom- und Wasseranschluss.

Ich hatte sicher in einer anderen Rubrik schon berichtet, was uns beim letzten Zensus passierte. Das Amt für Statistik fragte an wegen eines Zweitwohnsitzes (am vorhergehenden Wohnort). Dabei haben und hatten wir nie einen Zweitwohnsitz, sondern bei der Anmeldung am neuen Wohnort wurde diese Info von der Behörde nicht zum alten Wohnort weitergereicht zur Abmeldung. So verfügen wohl viele Städte und Gemeinden in Thüringen über zahlreiche Einwohner, die es in der Realität nicht gibt.

Was nützen Statistiken, die zu nichts taugen?

Ist Geldmangel betroffener Länder die Ursache für mangelnde Flüchtlingsaufnahme?

Andererseits hätte es z. B. beim Soli so mancher Ort hier bitter nötig, Zuwendungen für Modernisierungen und Sanierungen zu erhalten. Orte erscheinen wie in den 70/80ern im Osten Deutschlands, grau in grau. Die Straßen sind vielfach in einem katastrophalen Zustand. Am früheren Wohnort besteht mittlerweile ein "Luxusdenken", man wünscht und plant z. B. einen Geolift. Auch hier kommen die Leute zu Fuß gut zu den Denkmälern und für Fußlahme und behinderten Bürgern kann eine Minibahn, Pferde- oder Eselwagen hilfreich sein. Da benötigt es keines millionenschweren Projektes.

Gehe ich durch die Innenstadt habe ich das Gefühl, ich brauche Jahre nicht mehr in den Urlaub zu fahren. Da sehe ich alle Hautfarben und höre viele Sprachen. Habe ich als noch Ortsunkundiger eine Frage, dann bedarf es schon Glückes jemanden zu finden, der mich versteht und Auskunft gibt. Es hat wohl viele Gründe, weshalb das im Herkunftsland völlig anders ist. Aber vielleicht sollte darüber wirklich in der Rubrik "Innenpolitik" diskutiert werden.

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Karl
Karl
Administrator

Positiv-Beispiele: Cottbus und Privatleute
geschrieben von Karl
Es gibt auch gute Nachrichten zum Thema:

Cottbus ist bereit für mehr Flüchtlinge

Flüchtlinge willkommen: Privatintitative mit großem Erfolg

Es geht also. Aus diesen Positivbeispielen kann gelernt werden.

Karl
Edita
Edita
Mitglied

Re: Unsere neuen *Mit-Menschen*
geschrieben von Edita
als Antwort auf Christine5 vom 31.07.2015, 12:09:34

Gehe ich durch die Innenstadt habe ich das Gefühl, ich brauche Jahre nicht mehr in den Urlaub zu fahren. Da sehe ich alle Hautfarben und höre viele Sprachen. Habe ich als noch Ortsunkundiger eine Frage, dann bedarf es schon Glückes jemanden zu finden, der mich versteht und Auskunft gibt.


Ach......das habe ich auch noch nicht gehört, daß jemand in urlaub fährt um andere Hautfarben zu sehen und andere Sprachen zu hören! Sachen gibt's.........
Und Deine Bemerkung als Ortsunkundige.......Stuttgart ist in Deutschland die Stadt mit dem höchsten Ausländeranteil, weit über 40%, daaa verstehen Dich mindestens 98% der Leute, die Dir in der Stadt begegnen, aber wenn Dir in Deiner Stadt, wo ist die überhaupt, momentan zu wenig Deutsche sind....... die sind alle im Urlaub und kucken sich andere Hautfarben an!

Migranten werden Schwaben

Edita
mane
mane
Mitglied

Re: Unsere neuen *Mit-Menschen*
geschrieben von mane
als Antwort auf bukamary vom 30.07.2015, 13:30:06

Mane,
Es hätte auch nie eine Diskussion über die weitere finanzielle Unterstützung der Aussteigerprogramm geben dürfen. Ein absolut falsches Signal.
Es wird niemand als Rechtsradikaler geboren. Die meisten, die ich kenne sind Menschen, die aus sehr vielschichtigen Gründen dort hineingeraten sind. Nicht selten sind es Menschen mit einem ganz schwachen Selbstwertgefühl,in irgendeinerweise benachteilligte Menschen.
Sicher kann man nicht alle erreichen. Aber eine ehrliche Auseinandersetzung mit dem Einzelnen kann schon Einiges bewirken. Klare Haltung ist dabei unerlässlich.
bukamary


Hallo bukamary,

Du hast einige wichtige Aspekte zur Bekämpfung/Vorbeugung von Rechtsextremismus genannt.

Das Aussteigerprogramm Exit-Deutschland ist sehr erfolgreich und besteht zum Glück, trotz einiger Finanzprobleme, immer noch - und das bereits seit 15 Jahren. Sie unterstützen Personen, die der rechten Szene den Rücken kehren wollen und helfen beim Ausstieg.
Exit setzt sich mit der Vorstellungswelt und dem Verhalten von Rechtextremen auseinander, analysiert deren Bestrebungen und klärt darüber auf.
Wer könnte dabei besser helfen als ehemalige Neonazi-Führer, wie z.B. Ingo Hasselbach, der Mitbegründer von Exit. Er weiß um die Verführumgskünste der Neonazis. Er selbst war einer der braunen "Rattenfänger".
Mane

olga64
olga64
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Re: Unsere neuen *Mit-Menschen*
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 31.07.2015, 13:39:54
Bravo Edita - und nicht alle Ausländer haben eine andere "Farbe". Oft ist es im Sommer ja auch so, dass sich blasse Deutsche bemühen, braun zu werden (meist schaffen sie es nur auf die Stufe der Rotgesichtigen) - die schaue ich mir besonders gerne an, wenn ich durch Städte marschiere - insbesondere an den Wadln schaut das sehr, sehr hübsch aus, oder?
Zu Stuttgart`s hohem Ausländeranteil fällt mir aber auch noch ein, dass diese Stadt die geringste Kriminalitätsrate hat - also ist auch das ein Gerücht,dass alle Ausländer grundsätzlich kriminell sein sollen, was ja auch oft Ängste bei den Menschen erzeugt, die meist gar nicht mit Ausländern konfrontiert werden. Olga

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