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Aktuelle Themen Unsere neuen *Mit-Menschen*

Re: Unsere neuen *Mit-Menschen*
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Es ist wichtig, Dinge im Kontext zu betrachten. Wo ein Konzern angesiedelt ist, ist primär unwichtig. Wichtig ist jedoch, zu erkennen, dass Europa durch Gesetze und das Kaufverhalten europäischer Verbraucher, das Ausbeutungsgebaren der Konzerne stützt.

So bei der Biokraftstoffquote. Im Immissionsschutzgesetzt sind die Mindestanteile festgesetzt (6,25% am gesamten Kraftstoffmarkt). Strafzahlungen werden fällig, wenn die Quote nicht erreicht wird. Die EU-Richtlinie gibt vor, dass jeder EU-Mitgliedsstaat bis 2020 mindestens 10% des Energieverbrauchs im Verkehrsbereichs aus erneuerbaren Energiequellen abzudecken hat. Zwar sind Regenwälder nicht für die Rohstoffproduktion erlaubt, aber die Ausbeuterfirmen interessiert das nicht und das wiederum interessiert die europäischen Gesetzgeber nicht. Das ist menschenverachtend und E10 ist nicht, wie uns vermittelt wird, klimafreundlich, sondern schädlich. Landstriche veröden, Menschen sterben an Hunger, werden vertrieben, Wasserquellen versiegen, weil die Monokulturen Mengen an Wasser verschlingen.

Ich schlage vor, wir opfern einfach mal ein Bundesland. Wir benötigen etwas mehr als die Fläche von NRW, um uns selbst zu versorgen mit Monokulturen für E10 Benzin. Vertreiben wir uns also einfach aus NRW und verteilen uns auf die restlichen Bundesländer. Ca. 18 Millionen Menschen kämen dann in den Verteilerkreis. Wir vertreiben ja auch ohne mit der Wimper zu zucken die Menschen in anderen Ländern von ihrem Land und lassen sie verhungern.

Die Unterschriftensammlungen bei Regenwald E.V. bringen was. Über erfolgreiche Petitionen wird dort auch berichtet. Natürlich bringt es die Masse an Unterschriften. Es ist kontraproduktiv gute Absichten zu konterkarieren, indem von vornherein eine gewisse Sinnlosigkeit unterstellt wird. So werden Ziele nicht erreicht.
Ansonsten verweise auf meinen Beitrag vom 26.5.15, 23.59 Uhr, Seite 5.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Unsere neuen *Mit-Menschen*
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.07.2015, 21:03:29
Dem ersten Absatz kann ich voll und ganz zustimmen - es ist immer wichtig, Dinge im Kontext zu sehen (eine Kommentierung zu den restlichen Ideen möchte ich mir ersparen).
Die sog. Ausbeuter-Lände z.B. in Afrika sind nicht nur Nehmer-Länder, sondern auch Geberländer - es werden gewaltige Geldmengen für Entwicklungshilfe dorthin transferiert. Sie gelangen sehr oft in die falschen Hände von korrupten und betrügerischen Regierungschefs (die dann ihrerseits wieder transferieren auf Schweizer Konten). Ferner arbeiten in einigen afrikanischen Ländern ebenso korrupte Finanzbehörden mit multinationalen KOnzernen zusammen, so dass diese im Land - also Afrika - keine Steuern bezahlen müssen - den "Mitarbeitern" aber Anerkennungsprämien dafür bezahlen.
Wäre dies alles gerechter, würden Steuern in Afrika bezahlt werden und auch Entwicklungshilfe an die richtigen Stellen gelangen, könnte Afrika sich auch selbst helfen.
Derzeit tagen die Politiker für Entwicklungshilfe in Äthiopien; die Idee finde ich gut, dieses brisante Thema unter die Schirmherrschaft der UN zu stellen und die wirtschaftlichen potenten Staaten zu verpflichten, mindestens 2% ihrer Wirtschaftsleistung in die armen Gebiete der Welt zu spenden (derzeit liegt z.B. Deutschland bei unter 1%). Ob dies allerdings wirklich einstimmig beschlossen wird, wage ich leider zu bezweifeln. Olga
kirk
kirk
Mitglied

Re: Unsere neuen *Mit-Menschen*
geschrieben von kirk
Ich habe gerade einen interessanten Artikel über Flüchtlinge und unseren Umgang mit ihnen gefunden.
Dabei geht es darum, wie wir die Flüchtlinge sehen, bzw evtl gerne sehen würden.
Oft hört man ja "Die haben alle Handies", oder "Flüchtling, aber Markenklamotten".

Kirk

Dresscode für Flüchtlinge

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Re: Unsere neuen *Mit-Menschen*
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Das Verursacherprinzip wird gerne übersehen, wenn es an die eigenen Verantwortlichkeiten geht. Allein korrupte Stammesfürsten und sonstige korrupte Strukturen für das Dahinsiechen von Ländern verantwortlich zu machen, scheint mir zu schlicht.

Der Mensch an sich ist verführbar und es wäre richtig, den Verführern die Grundlage für Bestechungszahlungen zu entziehen. Dass geht durch ein verantwortungsbewusstes Kaufverhalten und entsprechende Gesetze. Gesetze, die nicht die Konzerne auf den Plan rufen, die Gunst der Stunde zu nehmen und auf Kosten der Schwächsten Gewinne zu scheffeln.

Es beißt die Maus keinen Faden ab: wir Europäer haben uns diese Schuld an die Fahne zu stecken. Es bedarf keiner großen Mühe auf das Kleingedruckte der Packungen zu sehen und dann Produkte z.B. von Unilever (Knorr, Lätta, Schauma u.v. m.) von der Einkaufsliste zu streichen. Es gibt Alternativen.

Auf welchen fruchtbaren Boden soll Entwicklungshilfe fallen, wenn Land verdorrt ist und Quellen ausgetrocknet? Bildung ist selbstverständlich wichtig, aber sie macht Hungernde nicht satt und stillt nicht den Durst der Verdurstenden. Erst wenn dem Einhalt geboten wird, kann Bildung greifen.
Pegasus1
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Mitglied

Re: Unsere neuen *Mit-Menschen*
geschrieben von Pegasus1
als Antwort auf schorsch vom 01.07.2015, 09:38:29
Ein ganz einfacher Rat als Antwort: geh doch mal dorthin und probier das aus. Du wirst den Unterschied zwischen europäischer Demokratie und afrikanischer Despotie wohl bald zu merken bekommen. Allerdings nur ganz kurz!!!


Ist ja alles gut und schön, was Ihr da so schreibt. Andererseits muss man sich aber mal die Frage stellen, haben wir denn eine Demokratie ? Oder anders gefragt, was ist denn eine solche ? Und jetzt komme man nicht mit dem "08/15-Spruch",

wir dürfen doch wählen

Eben das ist noch lange keine Demokratie !

Aber zur Zuwanderung noch eine kleine Geschichte, die sich hier im Raum Mannheim vor etwa sechs Wochen abgespielt hat.
Eine Baugesellschaft hat eine leerstehende US-Kasere gekauft und die Räumlichkeit dann in normale Wohnungen umgebaut. Als eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kids (3 & 5 J) fragte ob sie denn dort eine Wohnung anmieten könne wurde ihre gesagt, dass dieser Wohraum frei gehalten wird für die zu erwartenden Flüchtlinge.

Ja Leute, dass unter solchen Umständen dann Emotionen hoch kochen, dürfte ja wohl mehr als wie verständlich sein. Und es ist auch nicht die Angst vor Asylanten sondern eher die Empörung, dass wir als Deutsche zurück stecken müssen und damit verbindet sich dann Wut !
kirk
kirk
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Re: Unsere neuen *Mit-Menschen*
geschrieben von kirk
als Antwort auf Pegasus1 vom 15.07.2015, 07:58:44
Wenn du zum Metzger gehst und ein Stück Fleisch kaufen willst und er sagt dir, dass das für einen anderen Kunden reserviert ist, kochen dann auch die Emotionen hoch?
Es muss nun mal geplant werden und da macht es die Gemeinde oder der Landkreis sicher richtig.
Die alleinerziehende Mutter hat bestimmt eher eine Möglichkeit eine Wohnung zu finden als ein Flüchtling der weder unsere Sprache beherrscht noch über ausreichende Finanzmittel verfügt und auch nicht arbeiten darf um sich selbst zu versorgen.

Kirk

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schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Unsere neuen *Mit-Menschen*
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Pegasus1 vom 15.07.2015, 07:58:44
Demokratie besteht nicht nur aus wählen können, sondern z.B. dass man für seine geäusserte Meinung nicht eingesperrt oder sogar zu Tode gefoltert wird.

Wenn der Umbau der Kaserne in Wohnungen von Anfang an als zukünftige Asylantenunterkunft deklariert wurde, ist dies absolut redlich.

Aber auch falls das nicht gleich an die grosse Glocke gehängt wurde, wäre dies aus der Sicht der Zuständigen verständlich. Denn es ist noch früh genug für Anti-Asylanten-Demos, wenn die Wohnungen bezugsbereit sind.

Jeder, der sich an solchen Demos lauthals beteiligt, sollte sich mal selber in die Lage von a) den Schutz suchenden Menschen und b) den Behörden versetzen, die oft gegen ihre eigene Überzeugung dafür zu sorgen haben, dass die zu erwartenden Flüchtlinge nicht auf der Strasse und in Bahnhöfen leben müssen.
Pegasus1
Pegasus1
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Re: Unsere neuen *Mit-Menschen*
geschrieben von Pegasus1
als Antwort auf kirk vom 15.07.2015, 09:38:45
Wenn du zum Metzger gehst und ein Stück Fleisch kaufen willst und er sagt dir, dass das für einen anderen Kunden reserviert ist, kochen dann auch die Emotionen hoch?
geschrieben von kirk


Also der Vergleich mit dem Metzger ist jetzt mal absolute Spitze !!!
Erzähle das blos nicht in der Öffentlichkeit, bevor Du noch ausgelacht wirst. Was besseres fiel Dir dazu nicht ein ???
Pegasus1
Pegasus1
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Re: Unsere neuen *Mit-Menschen*
geschrieben von Pegasus1
als Antwort auf schorsch vom 15.07.2015, 09:39:21
Demokratie besteht nicht nur aus wählen können, sondern z.B. dass man für seine geäusserte Meinung nicht eingesperrt oder sogar zu Tode gefoltert wird.


Entschuldige bitte, dass ich noch lachen muß (aber das siehst Du ja nicht). Ich mache es in Kurzformm,

"in einer Demokratie hat der Wille des Volkes oberste Priorität ! Und nicht der Wille einer vom Volk gewählten Partei !"

So und wa die Asylaufnahme betrifft so sage ich allen hier (die nur heucheln) folgendes,

"Jeder der eine Aufnahme von Asylanten befürwortet, soll in seinem eigenen Stall so viel aufnehmen wie rein passen ! Und wenn es nicht reicht, dann noch weitere fünf Wohncontainer direkt vor die Tür stellen lassen !"

Ich bin dann der erste, der den Asylanten sagt dass sie ihren Müll direkt vor die Tür werfen können und wenn es nicht mehr reicht, dann in den Vorgarten ! So und zu denen die sich bereit erklären Asylanten aufzunehmen ziehe ich persönlich den Hut ! Aber dann auch bitte selbst verköstigen und alimentieren !!! Und nicht (lass mal den Steuerzahler machen)
Ich denke wir haben in unserem eigenen Staat genug Probleme um diese wir uns mal zuerst kümmern sollten !
kirk
kirk
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Re: Unsere neuen *Mit-Menschen*
geschrieben von kirk
als Antwort auf Pegasus1 vom 15.07.2015, 14:33:49

"Jeder der eine Aufnahme von Asylanten befürwortet, soll in seinem eigenen Stall so viel aufnehmen wie rein passen ! Und wenn es nicht reicht, dann noch weitere fünf Wohncontainer direkt vor die Tür stellen lassen !"


Du bringst da ein sehr abgedroschenes Argument.
Dieses hört man sehr oft und wenn dann jemand genau das tut (Flüchtlinge aufnehmen), dann kommen von genau den gleichen Menschen Angriffe auf diese Leute.

Kirk

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