Aktuelle Themen Unsere neuen *Mit-Menschen*
An diesem *Stand* ging ich erst achtlos vorbei, er war irgendwie so unspektakulär inmitten all der anderen schön gestalteten Abteilungen anläßlich der Ausstellung .....
Dann allerdings traf es mich mitten ins Herz.......
*Unsere neue Heimat* las ich und blieb stehen, das muss erstmal verdaut werden.
Ein kleines Boot auf unserem Stadtflüsschen, beladen mit Palme, Bananenstauden, Agaven und Aloepflanzen machen sehr deutlich was es mit seiner Fracht symbolisiert.....
Eine Frau strellte sich zu mir und wir kamen ins Gespräch über andere Länder, andere Sitten und Gebräuche und dass ihre Kinder auch in fremden Ländern leben und warum so viele Menschen intolerant sind und gegen Flüchtlinge und Asylbewerber so ablehnend.....
Bei uns in der Stadt leben viele Flüchtlinge und Asylbewerber, und als ich weiterging und etwas anderes fotografierte, ging ein dunkelhäutiger junger Mann an mir vorbei, der mich so strahlend grüßte, dass seine schneeweißen Zähne zu sehen waren, mich hat das alles zusammen sehr berührt.
Eine Bekannte kümmert sich um einige Frauen, denen sie Stricken und Häkeln beibringt und manche geben ganz privat Unterricht in Rechnen.
Wie mögen sie sich fühlen unsere neuen Mitbürger in einem ihnen so fremden Land????
Caya
Re: Unsere neuen *Mit-Menschen*
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich glaube zu erahnen wie sie sich fühlen. Ungewollt, unakzeptiert und unverstanden.
Ich schildere zwar eine Begebenheit aus Spanien, aber es könnte genau so geschehen in jedem anderen Land der Erde. Wir hatten heute kurzen Besuch von unserem mexikanischen Kumpel, der versucht in Spanien über die Runden zu kommen. Seine Lebensgefährtin ist Marokkanerin die ebenso versucht zum täglichen Lebensbedarf beizutragen. Nun wurde ihr ein neuer Job angeboten mit der Zusage gut zu verdienen. Gestern war ihr erster Arbeitstag und sie hat 10 Stunden hart geschuftet um dann ihren Lohn von 14,00 € zu erhalten. Als mir das erzählt wurde dachte ich sofort an drei Worte: non violent slavery. Ich war so betroffen, dass es mir zunächst die Sprache verschlug und ich dachte an all die armen schwarzen Sklaven die in Andalusien tagtäglich das verspritzte Gemüse ernten und deutlich weniger als 14,00 € am Ende des Tages verdienen. Und ich dachte an die moderne Art von Master und Slaves, und ich dachte: was kann ich tun um Einhalt zu gebieten. Und am Ende meiner Gedanken stand ein weiteres Wort: Nichts. Ich kann absolut nichts tun gegen diese himmelschreiende Ungerechtigkeit.
Bruny
Ich schildere zwar eine Begebenheit aus Spanien, aber es könnte genau so geschehen in jedem anderen Land der Erde. Wir hatten heute kurzen Besuch von unserem mexikanischen Kumpel, der versucht in Spanien über die Runden zu kommen. Seine Lebensgefährtin ist Marokkanerin die ebenso versucht zum täglichen Lebensbedarf beizutragen. Nun wurde ihr ein neuer Job angeboten mit der Zusage gut zu verdienen. Gestern war ihr erster Arbeitstag und sie hat 10 Stunden hart geschuftet um dann ihren Lohn von 14,00 € zu erhalten. Als mir das erzählt wurde dachte ich sofort an drei Worte: non violent slavery. Ich war so betroffen, dass es mir zunächst die Sprache verschlug und ich dachte an all die armen schwarzen Sklaven die in Andalusien tagtäglich das verspritzte Gemüse ernten und deutlich weniger als 14,00 € am Ende des Tages verdienen. Und ich dachte an die moderne Art von Master und Slaves, und ich dachte: was kann ich tun um Einhalt zu gebieten. Und am Ende meiner Gedanken stand ein weiteres Wort: Nichts. Ich kann absolut nichts tun gegen diese himmelschreiende Ungerechtigkeit.
Bruny
Re: Unsere neuen *Mit-Menschen*
Ja Bruny,
deine Zeilen erinnern mich an eine Begebenheit 1974 auf Korsika...
Dort gab es auch damals schon Mitarbeiter aus Nordafrika.
Mit Zamba Zulu, der in unserem 5 Sterne Hotel arbeitete kamen wir damals in näheren Kontakt und haben uns auch über all diese Probleme schon vor Jahren ausgetauscht.
Wenn ich das hier so nachlese, hat sich seit dieser Zeit nicht viel
verändert.
w.
deine Zeilen erinnern mich an eine Begebenheit 1974 auf Korsika...
Dort gab es auch damals schon Mitarbeiter aus Nordafrika.
Mit Zamba Zulu, der in unserem 5 Sterne Hotel arbeitete kamen wir damals in näheren Kontakt und haben uns auch über all diese Probleme schon vor Jahren ausgetauscht.
Wenn ich das hier so nachlese, hat sich seit dieser Zeit nicht viel
verändert.
w.
Was mich bei diesem Thema am meisten aufregt, ist die hasserfüllte Ablehnung gegen alles Fremde in einem Bundesland, das die wenigsten Fremden je gesehen hat! Und die lautesten Stimmen kommen von früheren Flücktlingen aus Ostpreußen, Sudetenland usw.!!! Die müssten doch am besten wissen, wie man sich in der Fremde fühlt, in der man nicht willkommen ist! Diskussion zwecklos...
LG barbarakary
LG barbarakary
Tja barbarkary,
ich bin auch so ein Nachkömmling aus Westpreußen...
da gibt es bestimmt viele hier auch in unserem Bereich im ST,
es haben viele wieder eine neue Heimat gefunden... oder auch einen neuen Lebensbereich und denken noch immer an die alte Heimat.
Die vielen Geschichten , die meine Familie auf der Flucht erlebt hat, würden bestimmt ein Buch ausfüllen...
aber so erging es auch vielen, tausenden anderen Familien...
Nun sind wieder viele auf der Flucht...
w.
ich bin auch so ein Nachkömmling aus Westpreußen...
da gibt es bestimmt viele hier auch in unserem Bereich im ST,
es haben viele wieder eine neue Heimat gefunden... oder auch einen neuen Lebensbereich und denken noch immer an die alte Heimat.
Die vielen Geschichten , die meine Familie auf der Flucht erlebt hat, würden bestimmt ein Buch ausfüllen...
aber so erging es auch vielen, tausenden anderen Familien...
Nun sind wieder viele auf der Flucht...
w.
Re: Unsere neuen *Mit-Menschen*
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ja Weserstern, Vertreibung und Flucht sind eine schlimme Sache für die Betroffenen. Aber im Gegensatz zu damals sind die heutigen Flüchtlinge äußerlich "gekennzeichnet" und sofort als Fremde ersichtlich. Der Weiße ist der Master und der Schwarze immer der Slave, egal wo er strandet. Ich glaube keine Minute daran, dass die schwarzen Flüchtlinge in Europa eine Heimat finden werden.
Bruny
Bruny
Re: Unsere neuen *Mit-Menschen*
Tja Bruny,
ich bin nun so politisch im Ruhestand, doch ich denke das Griechenlandproblem ist leichter zu bewältigen...
als das Einwanderungsproblem.
w.
ich bin nun so politisch im Ruhestand, doch ich denke das Griechenlandproblem ist leichter zu bewältigen...
als das Einwanderungsproblem.
w.
Die Schwierigkeit liegt vielleicht auch in den vielen verschiedenen Gründen, aus denen Asylbewerber - nicht nur aus afrikanischen Ländern, sondern auch aus Osteuropa - in Deutschland eine neue Heimat und Zukunft suchen. Die Stimmung gegen Asylbewerber wird durch Verallgemeinerungen noch angeheizt ("es sind alles Verbrecher, die uns ausrauben wollen"... rumänische organisierte Banden, afrikanische Dealer oder muslemische Extremisten etc.) Über die, die sich wirklich ehrlich integrieren möchten, wird am seltensten geredet. Ich wohne in einem kleinen Dörfchen, da begegnet man selten Asylbewerbern, aber in unserer Pfarrgemeinde gehen wir auf sie zu. Man muss vielleicht in kleinen Schritten mit dem gegenseitigen Verstehen-wollen anfangen,
denkt Klara
denkt Klara
Re: Unsere neuen *Mit-Menschen*
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Eine Bekannte kümmert sich um einige Frauen, denen sie Stricken und Häkeln beibringt und manche geben ganz privat Unterricht in Rechnen.
zitiert nach Caya
Stricken und Häkeln hab ich hier bei der Gemeinde angeboten,
wenn es mit den Flüchtlingen los geht.
40 Familien sind angesagt...
Gruss
Clematis
zitiert nach Caya
Stricken und Häkeln hab ich hier bei der Gemeinde angeboten,
wenn es mit den Flüchtlingen los geht.
40 Familien sind angesagt...
Gruss
Clematis
Ich freue mich über jeden neuen "Mit-Menschen", der sich Mühe gibt, unsere Sprache zu erlernen und sich in unsere Gesellschaft zu integrieren versucht.
Gedanken mach ich mir darüber, wie es weitergehen soll. Selbst die Politiker sind macht- und sprachlos. Das Problem muss an der Wurzel gepackt werden, das meinen sie auch, aber gibt es auch konkrete Lösungen dafür?
Gedanken mach ich mir darüber, wie es weitergehen soll. Selbst die Politiker sind macht- und sprachlos. Das Problem muss an der Wurzel gepackt werden, das meinen sie auch, aber gibt es auch konkrete Lösungen dafür?