Aktuelle Themen Stern-TV: Wenn Frauen bereuen, Kinder bekommen zu haben
Hallo,
erst einmal vorweg - ich habe zwei Kinder, die ich sehr liebe und die mit Sicherheit das Beste sind das ich in meinem bisherigen Lebern zu Stande gebracht habe.
Aber hierzu möchte ich doch kurz etwas beisteuern:
Ja, das ist wahrscheinlich so, dass in deren Leben etwas total falsch gelaufen ist.
- Vielleicht ein plötzlicher Karriereknick? Ich arbeite in einem Forschungsinstitut in dem überdurchschnittlich viele Frauen arbeiten. Einfach, weil sie billiger sind. Warum? Weil wenig Arbeitgeber bereit sind auch Teilzeitkonditionen zu bieten. Hat man diese Niesche entdeckt, so kann man sich für wenig Geld extrem qualifizierte Angestellte leisten. Ist das OK? Sagt euch der "Gender Pay Gap" etwas? Falls nicht, Deutschland ist darin führend:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gender_Pay_Gap
(Zitat Wiki: "Nach einer Veröffentlichung der Generaldirektion Justiz der Europäischen Kommission von 2014 verdienen in den EU-Ländern Frauen im Durchschnitt pro Stunde 16 % weniger als Männer.[3] In den einzelnen Ländern ist der Gender Pay Gap unterschiedlich stark ausgeprägt. Deutschland gehört mit Österreich zu den Ländern, in denen der geschlechtsspezifische Verdienstunterschied am höchsten ist.[4] In allen Berufsklassen verdienen Frauen in Deutschland weniger als Männer, jedoch ist der Unterschied in Berufen, die üblicherweise von Frauen besetzt werden (sogenannte Frauenberufe) am höchsten. So beträgt der Gender Pay Gap in Frauenberufen knapp 27 %, in Berufen, die üblicherweise von Männern besetzt werden (sog. Männerberufe) 13 %.[5]...")
Und wenn die Kinder dann aus dem Gröbsten raus sind, dann ist man als Frau auch im allgemeinen aus dem Alter heraus in dem man noch beginnen kann in seinem Job eine Karriere aufzubauen. Und während man sich dann in einem langweiligen, schlechtbezahlten Job bis zur Rente weiterquält, dafür hat man ja Kinder, die man ab und an am Wochenende sieht - klar, das sollte reichen um den Verlust einer "schönen" Arbeit nicht zu beklagen.
- Vielleicht ein plötzlicher Verlust jeglichen persönlichen Freiraums? Wenn ich mir die Mütter junger Kinder in der Firma so anschaue - obwohl sie alle einen grossen Teil zum Familieneinkommen beitragen (was auch anders in Deutschland fast nicht mehr möglich ist als Doppelverdiener zu sein wenn man einen halbwegs akzeptablen Lebensstandard haben möchte) dann hetzen sie von der Lohnarbeit zur Hausarbeit, sind alle vollends ausgelaugt, die meisten sehr gestresst und krankheitsanfällig. Jemand, der das nicht über Jahre selber mitgemacht hat kann das wohl kaum ernsthaft nachvollziehen, würde ich persönlich mal behaupten.
- Vielleicht blosse Existenzangst? Ich bin Akademikerin mit Job. Von dem Geld das ich verdiene kann eine Einzelperson wunderbar leben, sich Autos, Reisen und ne schöne Wohnung leisten. In dem Moment in dem dieses Gehalt aber für eine vierköpfige Familie ausreichen muss, dann fehlt es plötzlich an allem. Leider auch für die private Altersvorsorge, allgemein für alle Rücklagen die man im Alter brauchen könnte, für quasi alle Reisen, für Autoreparaturen, Geld um mal Essen zu gehen, um zum Friseur zu gehen (führt diese Liste gerne weiter). Dafür kann man dann Kinderklamotten kaufen, Schulgeld bezahlen, Bücher besorgen, Essen für viele Mäuler kaufen, BaföG aufstocken, ÖPNV-Abos bezahlen und natürlich eine schöne, grosse Wohnung finanzieren...
Wenn ich daran denke, wie wenig Zeit ich haben werde noch etwas anzusparen wenn ich mal mit den Studienzuschüssen für meine Kiddies fertig bin, um dann noch schnell reich zu werden vor der Rente (die auch nicht dicke ausfallen wird, da ich niemals 100% gearbeitet habe). Da kommt Panik auf...
Das waren so ein paar Punkte, die mir spontan einfallen. Dieses Land ist nicht darauf ausgerichtet, dass sich Frauen (oder auch Männer) eine Kinderaufzucht leisten können. Kinder zu haben macht Familien arm und Frauen "karrierearm". Irgendwas geht da in meinen Augen sehr schief. Und das, was man dadurch verpasst, das kann man als Frau (und ich denke ebenso als Mann) durchaus bereuen ohne seine Kinder deswegen weniger zu lieben. Schuld daran sind aber, zumindest sehe ich das so, nicht die Kinder, sondern eine Gesellschaft, in der es "normal" ist dass Kinderreichtum immer noch zu moneterer Schlechtstellung führt.
Liebe Grüße
Andrea
erst einmal vorweg - ich habe zwei Kinder, die ich sehr liebe und die mit Sicherheit das Beste sind das ich in meinem bisherigen Lebern zu Stande gebracht habe.
Aber hierzu möchte ich doch kurz etwas beisteuern:
Wenn Frauen bereuen, Kinder bekommen zu haben , weil sie sich dadurch
um ihr eigenes Leben betrogen fühlen ..... In deren Leben muss
etwas total falsch laufen.
Ja, das ist wahrscheinlich so, dass in deren Leben etwas total falsch gelaufen ist.
- Vielleicht ein plötzlicher Karriereknick? Ich arbeite in einem Forschungsinstitut in dem überdurchschnittlich viele Frauen arbeiten. Einfach, weil sie billiger sind. Warum? Weil wenig Arbeitgeber bereit sind auch Teilzeitkonditionen zu bieten. Hat man diese Niesche entdeckt, so kann man sich für wenig Geld extrem qualifizierte Angestellte leisten. Ist das OK? Sagt euch der "Gender Pay Gap" etwas? Falls nicht, Deutschland ist darin führend:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gender_Pay_Gap
(Zitat Wiki: "Nach einer Veröffentlichung der Generaldirektion Justiz der Europäischen Kommission von 2014 verdienen in den EU-Ländern Frauen im Durchschnitt pro Stunde 16 % weniger als Männer.[3] In den einzelnen Ländern ist der Gender Pay Gap unterschiedlich stark ausgeprägt. Deutschland gehört mit Österreich zu den Ländern, in denen der geschlechtsspezifische Verdienstunterschied am höchsten ist.[4] In allen Berufsklassen verdienen Frauen in Deutschland weniger als Männer, jedoch ist der Unterschied in Berufen, die üblicherweise von Frauen besetzt werden (sogenannte Frauenberufe) am höchsten. So beträgt der Gender Pay Gap in Frauenberufen knapp 27 %, in Berufen, die üblicherweise von Männern besetzt werden (sog. Männerberufe) 13 %.[5]...")
Und wenn die Kinder dann aus dem Gröbsten raus sind, dann ist man als Frau auch im allgemeinen aus dem Alter heraus in dem man noch beginnen kann in seinem Job eine Karriere aufzubauen. Und während man sich dann in einem langweiligen, schlechtbezahlten Job bis zur Rente weiterquält, dafür hat man ja Kinder, die man ab und an am Wochenende sieht - klar, das sollte reichen um den Verlust einer "schönen" Arbeit nicht zu beklagen.
- Vielleicht ein plötzlicher Verlust jeglichen persönlichen Freiraums? Wenn ich mir die Mütter junger Kinder in der Firma so anschaue - obwohl sie alle einen grossen Teil zum Familieneinkommen beitragen (was auch anders in Deutschland fast nicht mehr möglich ist als Doppelverdiener zu sein wenn man einen halbwegs akzeptablen Lebensstandard haben möchte) dann hetzen sie von der Lohnarbeit zur Hausarbeit, sind alle vollends ausgelaugt, die meisten sehr gestresst und krankheitsanfällig. Jemand, der das nicht über Jahre selber mitgemacht hat kann das wohl kaum ernsthaft nachvollziehen, würde ich persönlich mal behaupten.
- Vielleicht blosse Existenzangst? Ich bin Akademikerin mit Job. Von dem Geld das ich verdiene kann eine Einzelperson wunderbar leben, sich Autos, Reisen und ne schöne Wohnung leisten. In dem Moment in dem dieses Gehalt aber für eine vierköpfige Familie ausreichen muss, dann fehlt es plötzlich an allem. Leider auch für die private Altersvorsorge, allgemein für alle Rücklagen die man im Alter brauchen könnte, für quasi alle Reisen, für Autoreparaturen, Geld um mal Essen zu gehen, um zum Friseur zu gehen (führt diese Liste gerne weiter). Dafür kann man dann Kinderklamotten kaufen, Schulgeld bezahlen, Bücher besorgen, Essen für viele Mäuler kaufen, BaföG aufstocken, ÖPNV-Abos bezahlen und natürlich eine schöne, grosse Wohnung finanzieren...
Wenn ich daran denke, wie wenig Zeit ich haben werde noch etwas anzusparen wenn ich mal mit den Studienzuschüssen für meine Kiddies fertig bin, um dann noch schnell reich zu werden vor der Rente (die auch nicht dicke ausfallen wird, da ich niemals 100% gearbeitet habe). Da kommt Panik auf...
Das waren so ein paar Punkte, die mir spontan einfallen. Dieses Land ist nicht darauf ausgerichtet, dass sich Frauen (oder auch Männer) eine Kinderaufzucht leisten können. Kinder zu haben macht Familien arm und Frauen "karrierearm". Irgendwas geht da in meinen Augen sehr schief. Und das, was man dadurch verpasst, das kann man als Frau (und ich denke ebenso als Mann) durchaus bereuen ohne seine Kinder deswegen weniger zu lieben. Schuld daran sind aber, zumindest sehe ich das so, nicht die Kinder, sondern eine Gesellschaft, in der es "normal" ist dass Kinderreichtum immer noch zu moneterer Schlechtstellung führt.
Liebe Grüße
Andrea
Re: Uschi Glas - regretting motherhood?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich kann mich nicht erinnern, dass Uschi Glas jemals darüber gesprochen hat, Ihre Mutterschaft bereut zu haben. Weder mit noch ohne Fragezeichen. Und selbst wenn sie vielleicht mal entsprechende Gedanken gehabt haben sollte, so wäre das einzig und alleine ihre Angelegenheit. Persönlich finde ich solche Klatsch und Tratsch Kommentare unnötig. Es gibt wichtigeres als das Leben von Promis durchleuchten zu wollen.
Bruny
Bruny
Hallo,
Da ist, zumindest in Akademikerkreisen keineswegs so. Ich war in meinem Bekanntenkreis eine der ersten, die Kinder bekommen hat und das war mit 30 und 33 Jahren. In meiner Firma bekommen die meisten Frauen ihre ersten Kinder etwa mit knapp 40 Jahren, eine Kollegin hat grade mit 49 ihre Zwilligen geboren.
Das sind nun eigene Beobachtungen, aber die Statistiker beobachten das Gleiche:
http://www.bpb.de/wissen/8QIORZ,0,0,Alter_der_M%FCtter_bei_der_Geburt_ihrer_Kinder.html
So ist das Alter, in dem Mütter ihr erstes Kind bekommen in den letzten drei Jahrzehnten (zwischen 1980 und 2010) um 4-5 Jahre gestiegen (je nachdem ob man West oder Ostdeutschland betrachtet. Und lag im Jahr 2010 hier in Westdeutschland schon bei über 29 Jahren. Der Durschnitt! Fürst erste (!) Kind. Dann muss man die Kurzen schon ziemlich früh rausschmeissen wenn man mit 45 durch sein möchte...
Liebe Grüße
Andrea
Soviel ich weis , ist man normalerweise mit 45 aus der " Kinderzeit"
raus. - Danach hat man wirklich und wahrhaftig noch viel Zeit um
eigene Wünsche und Ziele in Angriff zu nehmen.
Da ist, zumindest in Akademikerkreisen keineswegs so. Ich war in meinem Bekanntenkreis eine der ersten, die Kinder bekommen hat und das war mit 30 und 33 Jahren. In meiner Firma bekommen die meisten Frauen ihre ersten Kinder etwa mit knapp 40 Jahren, eine Kollegin hat grade mit 49 ihre Zwilligen geboren.
Das sind nun eigene Beobachtungen, aber die Statistiker beobachten das Gleiche:
http://www.bpb.de/wissen/8QIORZ,0,0,Alter_der_M%FCtter_bei_der_Geburt_ihrer_Kinder.html
So ist das Alter, in dem Mütter ihr erstes Kind bekommen in den letzten drei Jahrzehnten (zwischen 1980 und 2010) um 4-5 Jahre gestiegen (je nachdem ob man West oder Ostdeutschland betrachtet. Und lag im Jahr 2010 hier in Westdeutschland schon bei über 29 Jahren. Der Durschnitt! Fürst erste (!) Kind. Dann muss man die Kurzen schon ziemlich früh rausschmeissen wenn man mit 45 durch sein möchte...
Liebe Grüße
Andrea
Ich gebe dir recht Bruny. Ich habe mich hinreißen lassen.
Roxanna
Roxanna
Re: Uschi Glas - regretting motherhood?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hi Roxanna, ich hätte, statt auf Deinen Beitrag zu antworten, besser generell bzw. auf Olga antworten sollen.
Gruß, Bruny
Gruß, Bruny
Glas Ein fehlender Vater kann auch keine Fehler machen, die man ihm vorwerfen könnte. Möglicherweise entstehen durch die Abwesenheit des Vaters - gerade bei Söhnen - Defizite, die aber, da meistens unbewußt, nicht vorgeworfen werden.uote]
Roxanna[/q
Wie schon erwähnt, ist Ben Glas fast 40 Jahre alt. Als der Vater damals die Familie inkl. Uschi Glas verliess, war der Sohn auch kein Kleinkind mehr. Ausserdem ist der Vater ja nicht irgendwo in der Wüste untergetaucht - er lebt nach wie vor in Bayern und dürfte auch für diesen missratenen Sohn erreichbar sein, der sich aber darauf kapriziert, ausschliesslich seine Mutter für seine schiefe Laufbahn verantwortlich zu machen.
Ich persönlich bin in solchen Fällen mal wieder recht froh über meine vor Jahrzehnten getroffene Entscheidung gegen Reproduktion; solche Schicksale und Vorwürfe im Alter sind mir dadurch erspart geblieben. Olga