Aktuelle Themen Stern-TV: Wenn Frauen bereuen, Kinder bekommen zu haben
Marina, ich finde es schön, wie Ihre Kinder und Sie dies handhaben und bin der festen Meinung, dass dies sehr gut werden wird.
Mütter, die von ihren Ärzten ein evtl. Risiko diagnostiziert bekommen ,lassen zu 70% abtreiben. Dies hängt heute auch damit zusammen, dass auch Kinder - zumal, wenn sie spät gewünscht werden - Projekte darstellen. Diese Eltern haben ihre Ausbildung, ihr Studium, ihre berufliche Situation, auch ihr gesellschaftliches Leben projektiert - irgendwann war alles erlebt und getan, dann kommt das Kind dran. Es soll optimal in das Leben passen und dieses ergänzen.
Vermutlich ist es unter diesem Gesichtspunkt von Eltern aber bessern, wenn die Kinder, die diese Details nicht erfüllen sollten, nicht geboren werden, weil die Eltern wahrscheinlich dem nicht gewachsen wären und das Kind dann abgeschoben wird.
Inwieweit bei uns Spätabtreibungen überhaupt vorgenommen werden, weiss ich nicht. Ich persönlich hätte dafür nur Verständnis, wenn es sich um eine Vergewaltigung einer Frau handelt und diese das Kind nicht zur Welt bringen möchte (das könnte ich gut verstehen). Olga
Mütter, die von ihren Ärzten ein evtl. Risiko diagnostiziert bekommen ,lassen zu 70% abtreiben. Dies hängt heute auch damit zusammen, dass auch Kinder - zumal, wenn sie spät gewünscht werden - Projekte darstellen. Diese Eltern haben ihre Ausbildung, ihr Studium, ihre berufliche Situation, auch ihr gesellschaftliches Leben projektiert - irgendwann war alles erlebt und getan, dann kommt das Kind dran. Es soll optimal in das Leben passen und dieses ergänzen.
Vermutlich ist es unter diesem Gesichtspunkt von Eltern aber bessern, wenn die Kinder, die diese Details nicht erfüllen sollten, nicht geboren werden, weil die Eltern wahrscheinlich dem nicht gewachsen wären und das Kind dann abgeschoben wird.
Inwieweit bei uns Spätabtreibungen überhaupt vorgenommen werden, weiss ich nicht. Ich persönlich hätte dafür nur Verständnis, wenn es sich um eine Vergewaltigung einer Frau handelt und diese das Kind nicht zur Welt bringen möchte (das könnte ich gut verstehen). Olga
Re: Stern-TV: Wenn Frauen bereuen, Kinder bekommen zu haben
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Olga, ich schick Ihnen mal nen Link rüber. Da gibt es auch einen längeren Passus zu den Spätabtreibungen.
Hier schonmal ein Zitat:
Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass eine Frau danach, manchmal vielleicht erst Jahre später, unter Gewissensqualen leidet. Deshalb ist es manchmal einfach klüger, das Recht der Nichtinformation vorher in Anspruch zu nehmen.
Hier schonmal ein Zitat:
Wenn die Ärzte eine Behinderung feststellen, kann sogar nach der 22. Schwangerschaftswoche abgetrieben werden. Das ist im fünften Monat. Das Kind kann dann fühlen, es kann die Augen öffnen, es übt schlucken und atmen. Ab der 24. Woche könnte es, mit Hilfe von Ärzten, auch außerhalb des Mutterleibes überleben. Ein Abbruch der Schwangerschaft ist trotzdem bis zur Geburt legal, sofern die körperliche oder seelische Gesundheit der Mutter in Gefahr ist. In der Praxis heißt es, dass ein Kind mit Behinderung abgetrieben werden darf, sofern es die körperliche oder seelische Gesundheit der Mutter gefährdet. Egal, ob im zweiten, im fünften oder im neunten Monat.
Und Spätabtreibungen nehmen weiter zu. Das statistische Bundesamt gibt an, dass es 2006 in Deutschland 183 Spätabtreibungen gab. Bis 2013 gab es eine Steigerung von 307,1 Prozent. Insgesamt wurden 3.703 Abtreibungen medizinisch begründet – also mit der Gesundheit der Mutter. Dabei ist es egal, ob es sich um die sehr greifbare körperliche Gesundheit oder eine psychische Belastung handelt.
Die Zahlen sprechen für sich. Nach der Down-Syndrom Diagnose brechen 90 Prozent der Frauen die Schwangerschaft ab.
Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass eine Frau danach, manchmal vielleicht erst Jahre später, unter Gewissensqualen leidet. Deshalb ist es manchmal einfach klüger, das Recht der Nichtinformation vorher in Anspruch zu nehmen.
DAnke Marina für die Infos - ich wusste das nicht.
Viele von uns haben sicher auch abgetrieben (und dies unter teilweise katastrophalen Zuständen und sehr hohen Kosten) - man vergisst es sein Leben lang nicht, auch wenn damals Gründe dafür gesprochen haben. Die nicht geborenen Kinder wachsen ja im Gedächtnis mit. Olga
Viele von uns haben sicher auch abgetrieben (und dies unter teilweise katastrophalen Zuständen und sehr hohen Kosten) - man vergisst es sein Leben lang nicht, auch wenn damals Gründe dafür gesprochen haben. Die nicht geborenen Kinder wachsen ja im Gedächtnis mit. Olga
...
Viele von uns haben sicher auch abgetrieben ... Olga
Ich fasse es nicht, mit welcher Beiläufigkeit das hier geschrieben steht.
Allegra
Ich fasse es nicht, dass "man" oder "frau" anscheinend keinen grösseren Fehler machen kann als über tatsächliche Dinge zu sprechen, zu schreiben. Wie viel besser wäre es doch, über all dieses viel Schutt zu schaufeln und so zu tun als wäre es nie gewesen? Denken Sie so?
Wenn ja - entspräche es nicht meiner Lebensform, die ich mich immer bemühe, zu allem zu stehen, was in meinem langen Leben geschah und zwar zu allen guten und auch schlechten Dingen. Was "fassen" Sie da nicht?
ERinnern Sie sich nicht mehr an das Stern-Cover, wo viele Frauen gestanden, sie hätten abgetrieben. Dies führte dann endlich zur Abschaffung des §, der bis dahin nur den Frauen die Schuld daran gegeben hatte (obwohl nach meiner Erinnerung auch Männer an der Zeugung beteiligt sein sollten). Olga
Wenn ja - entspräche es nicht meiner Lebensform, die ich mich immer bemühe, zu allem zu stehen, was in meinem langen Leben geschah und zwar zu allen guten und auch schlechten Dingen. Was "fassen" Sie da nicht?
ERinnern Sie sich nicht mehr an das Stern-Cover, wo viele Frauen gestanden, sie hätten abgetrieben. Dies führte dann endlich zur Abschaffung des §, der bis dahin nur den Frauen die Schuld daran gegeben hatte (obwohl nach meiner Erinnerung auch Männer an der Zeugung beteiligt sein sollten). Olga
Man (Frau) kann durchaus etwas sehr lieben, was man eigentlich nicht haben wollte und dazu gehören auch Kinder.
Persönlich habe ich mir oft bei Frauen, die unbedingt noch ein und noch ein Kind haben wollten und die ihre Kinder auch sehr geliebt haben, gewünscht, dass sie besser keine hätte haben sollen.
Es wird ausserdem nicht jede Frau mit einem Mutterinstinkt geboren. Aber das istwieder ein anderes Thema.
Hallo Wolkenschieber,
gibt es überhaupt einen Mutterinstinkt - ist mütterliches Verhalten nicht eher hormonell bedingt und erlernt? Auch der Begriff "Muterliebe" ist relativ neu. Bis ins 18. Jahrhundert hinein war die Säuglingssterblichkeit sehr hoch, beinahe jedes zweite Kind starb, oft auch an Vernachlässigung. Mütter hatten im Durchschnitt 10 Entbindungen und viele ein Leben voller Entbehrungen. Ein Kampf ums nackte Überleben ließ keinen Raum für Liebe zum Kind.
Wohlhabende Frauen übertrugen die Versorgung der Kinder in fremde Hände, gestillt wurden sie von Ammen. Von mütterlichen Gefühlen keine Spur.
Das verklärte Bild von der "guten Mutter" entstand im 19. Jahrhundert und erhielt durch den Nationalsozialismus in Deutschland erneuten Aufwind. Je mehr Kinder desto besser (Mutterkreuz in vielen Variationen).
In Deutschland, besonders in den "alten" Bundesländern, ist der Gedanke, dass eine gute Mutter das Wohl der Kinder über ihrem eigenen zu stellen habe, noch weit verbreitet. Eine Erwerbstätigkeit der Frau wird nicht in dem Maße toleriert, wie z.B. in Frankreich und Skandinavien. So entscheiden sich immer mehr Frauen im Zweifel eher gegen ein Kind. Für einen Teil der Paare sind Kinder nicht mehr so von zentraler Bedeutung, wie in den Jahren zuvor. Berufliche Interessen, Freundschaften oder Hobbys haben für sie einen höheren Stellenwert.
Mane
Da ändert sich gerade viel, liebe Mane.
In München haben wir nun seit einigen Jahren steigende Geburtszahlen und dies trotz der Tatsache, dass das Leben und Wohnen hier sehr teuer ist. Aber umgekehrt wird dafür gesorgt, dass es mehr und mehr Kitas gibt (auch die Zahlen, dass dort bereits die Kleinkinder versorgt werden, steigt sprunghaft an). Dazu kommt natürlich noch, dass München eine Stadt der Zuzügler ist; die Leute verdienen gutes Geld, leben gerne hier und getrauen sich, auch Kinder in die Welt zu setzen. Ein gutes Zeichen, wie ich finde und es bestätigt,wenn man den Eltern die Möglichkeit gibt, dass auch die Mütter berufstätig sein können, entscheiden sie sich leichter für Kinder.
Es gibt auch in München - wie ja auch in Berlin - ganze Stadtviertel, wo Kinder gut leben und gut versorgt sind.
Die Flüchtlinge sind hier übrigens noch nicht berücksichtigt; dies wird sich aber in einigen Jahren ebenfalls auswirken, wenn diese "angekommen" sind und sich ein friedliches Leben aufbauen können. Das dürfte dann den demographischen Faktor wirklich positiv beeinflussen. Olga
In München haben wir nun seit einigen Jahren steigende Geburtszahlen und dies trotz der Tatsache, dass das Leben und Wohnen hier sehr teuer ist. Aber umgekehrt wird dafür gesorgt, dass es mehr und mehr Kitas gibt (auch die Zahlen, dass dort bereits die Kleinkinder versorgt werden, steigt sprunghaft an). Dazu kommt natürlich noch, dass München eine Stadt der Zuzügler ist; die Leute verdienen gutes Geld, leben gerne hier und getrauen sich, auch Kinder in die Welt zu setzen. Ein gutes Zeichen, wie ich finde und es bestätigt,wenn man den Eltern die Möglichkeit gibt, dass auch die Mütter berufstätig sein können, entscheiden sie sich leichter für Kinder.
Es gibt auch in München - wie ja auch in Berlin - ganze Stadtviertel, wo Kinder gut leben und gut versorgt sind.
Die Flüchtlinge sind hier übrigens noch nicht berücksichtigt; dies wird sich aber in einigen Jahren ebenfalls auswirken, wenn diese "angekommen" sind und sich ein friedliches Leben aufbauen können. Das dürfte dann den demographischen Faktor wirklich positiv beeinflussen. Olga
Re: Stern-TV: Wenn Frauen bereuen, Kinder bekommen zu haben
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hallo Mane, ich gebe Dir absolut Recht. Das verklärte und romantisierte Bild der Mütterlichkeit ist eine Erfindung. Man muss sich nur erinnern, dass wohlhabende Familien noch bis Ende der Kaiserzeit in Deutschland eine Amme anstellten, die das Baby nicht nur betreute sondern auch an ihrer Brust nährte. Besonders in Berlin waren die Ammen aus dem Spreewald begehrt.
Über die Ammen aus dem Spreewald
Viel anders war es auch in U.K. nicht und viel anders ist es auch heute noch nicht in wohlhabenden Familien. Und da, wo die Menschen sehr arm sind wie in Asien und Afrika oder wie in Haitim wo ich so oft bin, müssen Kinder auch immer noch mitarbeiten, meistens in der Landwirtschaft, weil es anders gar nicht möglich ist, den Lebensunterhalt zu sichern.
Mit angeborenem Mutterinstinkt meinte ich den Instinkt, den eben alle Säugetiere und Vögel haben - sie bauen Nester, sie behüten ihre Brut und ihren Nachwuchs, sie erziehen ihn konsequent. Letzteres haben die Menschen leider in der "zivilisierten Welt" vernachlässigt. Manche Tiere spielen sogar liebevoll mit dem Nachwuchs, nicht ohne ganz deutliche erzieherische Aspekte. Aber alle diese Mütter entlassen ihre Kinder dann eben auch mehr oder weniger abrupt in die Eigenständigkeit. Soweit der angeborene Mutterinstinkt, der nur bei sehr verhaltensgestörten oder degenerierten Tieren (wie z.B. in Zoogärten) manchmal nicht vorhanden ist.
Hier ein berührendes Beispiel aus der Tierwelt - ein Elefantenbaby war in ein Wasserloch gefallen, die Mutter und die Tanten und Schwestern musten mit Autos "verjagt" werden um es von Menschenhand zu retten. Dann wird das Kleine zur Mutter zurückgeführt - die Reaktion ist eben einfach ... mütterliche Liebe
- oder? ;.)
Über die Ammen aus dem Spreewald
Viel anders war es auch in U.K. nicht und viel anders ist es auch heute noch nicht in wohlhabenden Familien. Und da, wo die Menschen sehr arm sind wie in Asien und Afrika oder wie in Haitim wo ich so oft bin, müssen Kinder auch immer noch mitarbeiten, meistens in der Landwirtschaft, weil es anders gar nicht möglich ist, den Lebensunterhalt zu sichern.
Mit angeborenem Mutterinstinkt meinte ich den Instinkt, den eben alle Säugetiere und Vögel haben - sie bauen Nester, sie behüten ihre Brut und ihren Nachwuchs, sie erziehen ihn konsequent. Letzteres haben die Menschen leider in der "zivilisierten Welt" vernachlässigt. Manche Tiere spielen sogar liebevoll mit dem Nachwuchs, nicht ohne ganz deutliche erzieherische Aspekte. Aber alle diese Mütter entlassen ihre Kinder dann eben auch mehr oder weniger abrupt in die Eigenständigkeit. Soweit der angeborene Mutterinstinkt, der nur bei sehr verhaltensgestörten oder degenerierten Tieren (wie z.B. in Zoogärten) manchmal nicht vorhanden ist.
Hier ein berührendes Beispiel aus der Tierwelt - ein Elefantenbaby war in ein Wasserloch gefallen, die Mutter und die Tanten und Schwestern musten mit Autos "verjagt" werden um es von Menschenhand zu retten. Dann wird das Kleine zur Mutter zurückgeführt - die Reaktion ist eben einfach ... mütterliche Liebe
- oder? ;.)
Meine Familie war sehr arm; Mutter musste allen 7 Kindern noch selber die Brust geben; mich hat sie volle 18 Monate lang gesäugt -, was mir heute noch zustatten kommt? ()
Schorsch,
für Mutter und Kind bedeutet das Stillen auch zusätzliche Kuscheleinheiten. Und von diesen zehrst Du heute noch?
Auf der anderen Seite nimmt das lange Stillen der Mutter ihre Kraft, besonders wenn sie viele Kinder bekommen hat und diese lange gestillt hat.
Olga,
das wusste ich nicht. Ich habe jetzt gelesen, dass deutschlandweit seit 2012 fast überall die Geburtenzahlen gestiegen sind. Dass sich jedoch die Flüchtlingskinder, die in Deutschland geboren werden, groß auf die Statistik auswirken werden, hält Martin Werding (Professor für Sozialpolitik der Universität-Bochum) allerdings für unwahrscheinlich. Der Anteil an Familien unter den Flüchtlingen sei zu niedrig.
Leider zweifelt er daran, dass sich das Geburtenverhalten in Deutschland grundlegend geändert hat. Für den Anstieg sei z.B. die Demografie verantwortlich. Der Anteil der Frauen, die zwischen 26 und 35 Jahre sind und besonders häufig Kinder bekommen, sei derzeit relativ hoch.
Ab 2020 wird die Zahl dieser Frauen wieder sinken und es kann ein neues Geburtentief entstehen. Dann hängt es von der Höhe der Zuwanderung ab, ob die Geburtenzahlen langfristig auf hohem Niveau bleiben.
Geburtenrate steigt
Es gilt also, abzuwarten. Auch mit dem jetzigen "Babyboom" hatte vor einigen Jahren noch niemand gerechnet, weil die Zahlen stetig nach unten gingen.
Mane
für Mutter und Kind bedeutet das Stillen auch zusätzliche Kuscheleinheiten. Und von diesen zehrst Du heute noch?
Auf der anderen Seite nimmt das lange Stillen der Mutter ihre Kraft, besonders wenn sie viele Kinder bekommen hat und diese lange gestillt hat.
Olga,
das wusste ich nicht. Ich habe jetzt gelesen, dass deutschlandweit seit 2012 fast überall die Geburtenzahlen gestiegen sind. Dass sich jedoch die Flüchtlingskinder, die in Deutschland geboren werden, groß auf die Statistik auswirken werden, hält Martin Werding (Professor für Sozialpolitik der Universität-Bochum) allerdings für unwahrscheinlich. Der Anteil an Familien unter den Flüchtlingen sei zu niedrig.
Leider zweifelt er daran, dass sich das Geburtenverhalten in Deutschland grundlegend geändert hat. Für den Anstieg sei z.B. die Demografie verantwortlich. Der Anteil der Frauen, die zwischen 26 und 35 Jahre sind und besonders häufig Kinder bekommen, sei derzeit relativ hoch.
Ab 2020 wird die Zahl dieser Frauen wieder sinken und es kann ein neues Geburtentief entstehen. Dann hängt es von der Höhe der Zuwanderung ab, ob die Geburtenzahlen langfristig auf hohem Niveau bleiben.
Geburtenrate steigt
Es gilt also, abzuwarten. Auch mit dem jetzigen "Babyboom" hatte vor einigen Jahren noch niemand gerechnet, weil die Zahlen stetig nach unten gingen.
Mane