Aktuelle Themen Sterbehilfe

olga64
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Re: Sterbehilfe
geschrieben von olga64
als Antwort auf EhemaligesMitglied44 vom 26.05.2014, 17:49:31
Wenn der Selbstmord dann gelingt, nützt das Vorhaben nichts mehr, dass er spektakulär sein sollte - denn auch die Bildzeitung oder RTL haben noch keine Methode gefunden, um mit den Toten ein Interview zu führen. Olga
ehemaligesMitglied32
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Re: Sterbehilfe
geschrieben von ehemaligesMitglied32
als Antwort auf olga64 vom 26.05.2014, 16:41:44
WArum soll das in Deutschland nicht gehen? Jeder Mensch hat doch das Recht und vielfältige Möglichkeiten, um seinem Leben ein Ende zu bereiten. Dies unterscheidet uns ja auch von Tieren - bei diesen ist Selbstmord unüblich.
Jeder Mensch, der Selbstmord begehen will, sollte diesen gut und frühzeitig planen, aber auch bedenken, dass er seinen Überlebenden nicht zu grosse Schockmomente bereiten soll: also unschuldige Lokführer involvieren, in dem man sich vor Züge schmeisst, sich aufzuhängen und dann von Kindern gefunden werden, Blutbäder anrichten, weil man sich ausserhalb von gefüllten Badewannen die Pulsadern aufschneidet, als Geisterfahrer auf der Autobahn unschuldige Autfahrer mit in den Tod zu reissen - geht m.E. nicht. Es gibt sauberer Arten, um aus dieser Welt zu gehen, wenn man es wirklich möchte. Olga


Liebe Olga,

die meisten Menschen kennen diese sauberen Arten aber nicht. Kannst Du uns vielleicht einige verraten.

Dem Großteil bleibt nur übrig, in die Schweiz zu fahren oder sich unmenschlich das Leben zu nehmen. Und dies nur, weil einige glauben, sie hätten das Recht, über andere zu entscheiden.

Grazfranz
ehemaligesMitglied32
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Re: Sterbehilfe
geschrieben von ehemaligesMitglied32
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.05.2014, 17:14:07
WArum soll das in Deutschland nicht gehen? Jeder Mensch hat doch das Recht und vielfältige Möglichkeiten, um seinem Leben ein Ende zu bereiten. Dies unterscheidet uns ja auch von Tieren - bei diesen ist Selbstmord unüblich.

Jeder Mensch, der Selbstmord begehen will, sollte diesen gut und frühzeitig planen, aber auch bedenken, dass er seinen Überlebenden nicht zu grosse Schockmomente bereiten soll: also unschuldige Lokführer involvieren, in dem man sich vor Züge schmeisst, sich aufzuhängen und dann von Kindern gefunden werden, Blutbäder anrichten, weil man sich ausserhalb von gefüllten Badewannen die Pulsadern aufschneidet, als Geisterfahrer auf der Autobahn unschuldige Autfahrer mit in den Tod zu reissen - geht m.E. nicht. Es gibt sauberer Arten, um aus dieser Welt zu gehen, wenn man es wirklich möchte. Olga
geschrieben von gudrun_d


Genau diese Überlegungen, von dir erwähnt,Olga,
wurden hier bisher nicht angesprochen!

Dabei sind sie von immenser Bedeutung!

Selbstmörder,die so rücksichtslos sind,dass sie anderen Menschen zumuten,
ihren zerschmettertenden,blutenden Körper zu entfernen,
dabei nicht an die Lokführer und ihre Schockerlebnisse denkt,
die von Hochhäusern oder Türmen springen,ohne Rücksicht auf die nie vergessen könnende Ansicht nach dem Sturz,
an die involvierten unschuldigen Autofahrer die durch Geisterfahrer verletzt oder getötet werden,
sind eigentlich egoistische Verbrecher!

G.


Und Sie haben noch vergessen anzufügen, "die gehören mit der Todesstrafe belegt.

Grazfranz

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ehemaligesMitglied32
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Re: Sterbehilfe
geschrieben von ehemaligesMitglied32
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.05.2014, 17:24:30
Bisher hat noch niemand daran gedacht,was dem zugemutet wird,
der entweder die von Grazfranz geforderten Gesetze verantwortet,
noch an die,die dem Lebensmüden helfen sollen,
sein Leben zu beenden!

Wer nur ein Fünkchen Gewissen hat,wird das nie vergessen können!

Selbst,wenn es der -augenblickjliche- Wunsch und Wille des Sterbenwollenden ist,

wer weiss denn,ob derjenige nicht einige Zeit später doch lieber
weiter gelebt hätte?!?

Gudrun,
die diese Verantwortung und seelische Belastung keinem Menschen aufbürden würde!
geschrieben von gudrun_d


Gudrun,

ich bin davon überzeugt, dass diese Verantwortung auch in Deutschland und Österreich jemand übernehmen würde, gegen Honorar natürlich.

Heute ist es nur so, dass das bei uns niemand übernehmen würde, weil er dann ins Kittchen kommt.

Grazfranz
luchs35
luchs35
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Re: Sterbehilfe
geschrieben von luchs35
als Antwort auf EhemaligesMitglied44 vom 26.05.2014, 17:49:31
Falls es noch nicht bemerkt wurde: Dieses Thema hier gilt nicht den Selbstmördern, die sich vielleicht aus Liebeskummer, Arbeitslosigkeit, verlassen werden oder ähnlichen Motiven, sondern um betagte Menschen, die aus nachvollziehbaren Gründen einfach aus dem Leben scheiden wollen.

Ausgelöst wurde das Thema durch den Beschluss der Generalversammlung der Exit-Mitglieder, die eine Erweiterung der bestehenden Statuten wünschten sowie der Frage von Grazfranz zum Recht, seinem Leben ein würdiges Ende zu setzen ohne staatliche Einmischung, die jeden, der auch nur dabei ist, als Mithelfer anklagt.

Luchs
ehemaligesMitglied32
ehemaligesMitglied32
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Re: Sterbehilfe
geschrieben von ehemaligesMitglied32
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.05.2014, 17:30:02
"


Paleativmedizin und Sterbebegleitung befürworte ich nur für jene, welche sich dies wünschen.
Für mich sind diese Vorgehensweisen zwar eine gewisse Erleichterung für jemanden, welcher sich beim verabschieden befindet, nicht aber dafür, dass das letzte Leiden auf ein erträgliches Maß verkürzt wird, für den, der dies nicht auf sich nehmen will.

Wie aber schon erwähnt, die Entscheidung hiefür sollte man dem jeweilig Betroffenen überlassen.

Grazfranz
geschrieben von gudrun_d
"

Hast du überhaupt schon mal eine Palliativ-Station oder ein Hospiz von innen gesehen?

G.
geschrieben von Grazfranz


Gudrun,

öfter als Du denkst. Ich habe aber dort noch nie bemerkt, dass da jemand glücklich ist. Die Meisten dämmerten nur so dahin und das ist etwas, was mir eigentlich erspart bleiben sollte.

Grazfranz

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ehemaligesMitglied32
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Re: Sterbehilfe
geschrieben von ehemaligesMitglied32
als Antwort auf olga64 vom 26.05.2014, 17:36:28
So sehe ich dies auch (und freue mich, dass wir endlich mal einer Meinung sind). Die Selbstmörder haben den Wunsch, ihrem Leben ein Ende zu bereiten - die Überlebenden wollen aber leben. Aber wie sieht ein Leben z.B. eines Lokführers aus, der den letzten Blick eines Selbstmörders vermutlich sein Leben lang nicht mehr los wird und dann nur noch die zerfetzte Leiche sieht.
In meinem Bekanntenkreis hing sich der Ehemann auf; gefunden wurde er von der damals noch sehr jungen Tochter, die ebenfalls damit nie fertig wurde. Depressionsschübe, Unvermögen eine Partnerschaft einzugehen usw. sind die Quittung für diese unschuldige Frau.
Darüber wird zu viel geschwiegen - es gibt sie wohl auch, die Selbstmörder, die bei ihrem Abgang noch Rechnungen begleichen wollen. Olga


Olga,

solche Dummheiten kommen eben deswegen vor, weil der Betroffene keine andere Möglichkeit hat, in Ruhe abzutreten.

Ich erinnere mich da an unseren ehemaligen Filmschauspieler und Politiker Fuchs aus Salzburg, der war immer schon Realist und als er wusste, im bleibt nur mehr ein Menschen unwürdiger Abgang, ist er in die Schweiz gefahren, dies mit Wissen seiner Frau. Letztere hat aber nicht einmal mit dem Zug mitfahren dürfen, weil sie dann Gefahr gelaufen wäre, wegen Beihilfe in den Mühlen der Justiz zu landen.
Wollen auch Sie, dass das bei uns weiterhin so gehandhabt wird, ich nicht.

Grazfranz
ehemaligesMitglied32
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Re: Sterbehilfe
geschrieben von ehemaligesMitglied32
als Antwort auf EhemaligesMitglied44 vom 26.05.2014, 17:49:31
Richtig Gudrun,
nach dem Motto, muß ich gehen gehen noch ein paar mit mir, spektakulär muß es sein wie meist das ganze Leben auch war.

80% der Falschfahrer sind potenzielle Selbstmörder.
Gruß
Holger
geschrieben von Holger63


Holger,

denen man dieses Vergnügen vermasselt könnte, wenn man sie in menschlicher Würde abtreten lassen würde.

Grazfranz
Re: Sterbehilfe
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaligesMitglied32 vom 26.05.2014, 18:17:03
Als langjähriges EXIT-Mitglied, das auch schon an Sterbebegleitung teilgenommen hat, muss ich mir eigentlich keine Sorgen machen.
Aber auch in Deutschland ist die "Beihilfe zum Suizid" juristisch gesehen nicht strafbar, weil die Beihilfe zu einer nicht strafbaren Handlung auch nicht strafbar sein kann (eigennützige Motive ausgeschlossen).
"Hilfe" durch einen Arzt führt aber in Deutschland zu standesrechtlichen Konsequenzen, die verständlicherweise niemand auf sich nehmen möchte.
Re: Sterbehilfe
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaligesMitglied32 vom 26.05.2014, 18:01:34
Und was die "saubere" Art aus dem Leben zu scheiden angeht, so gibt es u.a. ein Buch zu diesem Thema mit dem Titel "Ausweg am Lebensende" ISBN 978-3-497-02152-9.

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