Aktuelle Themen Sterbehilfe

Re: Sterbehilfe
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.05.2014, 12:13:35
Sorry,ich sehe keinen persönlichen Angriff sondern den Anspruch,Argumente zu lesen...

"Darüber kann weder ein Blick in Wikipedia noch pseudophsychologisches Gerede oder "staatlicher Einspruch" hinwegsehen. "

von Luchs

Nachtrag :
Hast Du den Text geändert...
geschrieben von Inga


Was soll dieser Unsinn?

Ich kann keinen Text von Luchs35 ändern, dass sollte doch wohl bekannt sein.

Es hindert Dich im übrigen niemand, Dich mit Argumenten zu beteiligen. Nur zu. Das ist dann etwas anderes, als persönliche Angriffe zu unternehmen.

Im übrigen gibt es eine ordentliche Zitierfunktion und Hilfethemen, wie man das anstellt.

Da dieses Thema offensichtlich nicht sachlich diskutiert werden kann - mit wirklich belegbaren Argumenten, ist dies mein letzter Beitrag hier.
Ich benötige keine Beschäftigungspolitik für meine Lebenszeit.

Meli
Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

Re: Sterbehilfe
geschrieben von Monja_moin
Sterbehilfe bedeutet wörtlich, beim Sterben aktiv zu helfen.
Das lehne ich ab.

Besser wäre der Begriff "Sterbeerleichterung" durch schmerzlindernde Medikamente, auch wenn diese evtl. den Tod beschleunigen könnten.
Das befürworte ich.

Dies wird heute bereits gehandhabt.
Unnötig mit lebenderhaltene Maßnahmen wird niemand am Leben gehalten, wenn absolut keine Hoffnung mehr besteht.
Oft werden auch schon seit langer Zeit Medikamente abgesetzt wenn keine Hoffnung mehr besteht.
Das schon alleine aus Kostengründen, aber nicht alleine aus diesem Grund.
Was meist bis zum Schluß gegeben wird ist Flüssigkeit, wenn der Patient nicht mehr selbst trinken kann, dann oft durch subcutane Infusionen.
Das ist auch gut so, sonst hätte der Patient unerträgliche Schmerzen.

Ich habe beruflich viele, zu viele Menschen sterben gesehen, war dabei bis zum letzten Atemzug, habe Sterbebegleitung gemacht, die Angehörigen seelisch unterstützt.
Es waren auch viele dabei, wo es für diese eine Erlösung war, die Augen für immer zu schließen.
Jedes Mal hat es mich selbst auch sehr betroffen gemacht.
Ich habe aber auch damit persönlich umzugehen. Aber abgestumpft, Routine ist es nie geworden.
Finde so sollte es auch sein.
Aber mit dem Gedanken, jemanden bewußt ins Jenseits zu schicken, damit käme ich nicht zurecht.

Ich habe ebenso viele erlebt, denen es sehr, sehr schlecht ging, die sich den Tod wünschten, dann ins Koma fielen und dort länger verweilten.
Ärzte und Pflegepersonal rechneten jede Stunde damit, daß es zu Ende ist.
Keiner wußte warum, sie öffneten oft nach langer Zeit wieder die Augen, begannen zu essen und trinken, erholten sich langsam und konnten wieder nach Hause gehen und lebten noch einige Jahre, zwar wurden viele nicht ganz gesund, aber das Leben war erträglich.
Sie waren hinterher dankbar, daß nicht auf sie gehört wurde.

Was ich damit sagen will, es weiß niemand wirklich, wann Schluß ist!
So lange es einem sehr, sehr schlecht geht und man keinen Lichtblick auf Besserung sieht, wünscht man sich schnell den Tod. Aber wendet sich die Situation nur ein wenig, hängen fast alle an ihrem Leben und ändern ihre Meinung.

Im Voraus kann man nie wirklich sagen, wie man sich in der aktuellen Situation entscheiden würde, diese Entscheidung ist oft auch nie endgültig!

Weil es keine 100%ige Sicherheit gibt, kann man auch niemanden gegen seinen Willen und seinen persönlichem Empfinden zwingen, der "Vollstrecker" zu sein.
Der Patient ist tot, die Angehörigen haben die Verantwortung abgegeben, der "Vollstrecker", Ärzte oder Pflegepersonal, muß damit weiter leben!

Ich spreche von aktiver Sterbehilfe, nicht von passiver Sterbehilfe (besser Sterbeerleichterung) durch schmerzlindernde Medikamente oder ähnliches!

Monja.
Re: Sterbehilfe
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.05.2014, 12:34:44
Sorry Gudrun,ich schreibe kein Blabla..und mit der kopierten Aussage von Luchs habe ich meine Zustimmung kundgetan.
Hier geht es doch um STERBEHILFE und nicht um Patientenverfügung oder Morphium.. Schmerzen stillen u.a ,oder liege ich falsch ?
Ich schreibe nachher mehr,bin beim Kochen und habe meine Enkeltochter hier..

Du warst vom Fach,denke ich..

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Re: Sterbehilfe
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.05.2014, 12:46:01
Ich meine auch nicht den Text von Luchs sondern Deinen Text,den Du wahrscheinlich geändert hast,die Möglichkeit besteht und Du hast das gute Recht dazu..nur habe ich dieses mit meinem langsamen PC zu spät erkannt.
Gruß
Inga..

Später mehr...
nostalgie
nostalgie
Mitglied

Re: Sterbehilfe
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.05.2014, 13:39:06
Hier nochmal ein neuerer Artikel zum Thema Sterbehilfe, der Europa mit einbezieht.
Wäre eine europäische Lösung denkbar? Ich denke nein, zu unterschiedlich sind die Standpunkte und religiösen Argumente.

Hier lesen:

Sterbhilfe: Unterschiedliche Gesetze in Europa

sterbehilfe
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Sterbehilfe
geschrieben von luchs35
als Antwort auf ehemaligesMitglied32 vom 24.05.2014, 18:58:01
INGA

Mach Dir nichts draus, Inga, es wird öfters falsch gelesen, falsch aufgefasst, falsch interpretiert.

Was gemeint war, verstehen manche erst, wenn ein vom Zug zerfetzter oder von einem Fenstersprung zerschmetterter Körper eines geliebten alten Angehörigen als Trauma in den Gedanken zurückbleibt.
Es gibt leider genug alte Menschen, die ihrem Leben auf diese Weise ein Ende setzen, weil sie einfach nicht mehr leben wollen und auf schreckliche Art aus dem Leben scheiden.

Da hilft alles Gerede von Palliativpflege , für die es sowieso gar nicht genug Plätze gibt, schmerzstillenden Medikamenten, Patientenverfügungen etc. nichts.

Das ist der Hintergrund der noch umstrittenen , aber bereits erweiterten Statutenänderung von Exit Schweiz, die ich nur zum Nachdenken zur Diskussion gestellt habe.

Es geht um alte, gebrechliche, vielleicht nicht einmal lebensgeährlich erkrankte Menschen, die den Entschluss zum Freitod gefasst haben- und sie sollen einen würdigen Abschied nehmen können ohne ein Trauma bei den Angehörigen zu hinterlassen.

Nach intensiver Vorabklärung durch das entsprechende Fachpersonal (Psychiater, Fachärzte, Vertreter von Religionen etc) sollen sie das Rezept für den "Todescocktail" bekommen und werden bis zum letzten Atmenzug begleitet, falls sie sich nicht im letzten Moment umentscheiden. Keiner wird gezwungen, das Mittel einzunehmen.

Ich weiss, dass dazu in Deutschland derzeit sich keine Politiker finden würden, um das zu erlauben. Es wird bestimmt, ob man noch weiterzuleben hat. Punkt.

Das sind alles keine schönen Gedanken, aber vielleicht sollte man sie sich vorurteilslos mal durch den Kopf gehen lassen - mit allem Für und Wider.

Ich glaube, mehr wollte auch Grazfranz nicht, dessen Argumente in die gleiche Richtung gingen.

Ein weiterer Aspekt ist eine relativ frühe Feststellung von schwerer Demenz, der der/die Betroffenen mit vollem Wissen um die Auswirkung entgegengehen und sich nicht gewindelt, gebadet, gefüttert und ruhiggestellt sehen wollen, ohne noch jemand ihrer mitleidenden Familie zu erkennen.

Und nur weil Meli und Gudrun mal Krankenschwestern waren, heisst das noch lange nicht, dass sie genau wissen, was in den hier erwähnten betagten oder kranken Menschen, die den Freitod in Würde wünschen,vorgeht.

Luchs

Vielleicht klappt die Sendung ab ca. 10,18 Min.

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ehemaligesMitglied32
ehemaligesMitglied32
Mitglied

Re: Sterbehilfe
geschrieben von ehemaligesMitglied32
als Antwort auf Monja_moin vom 26.05.2014, 13:22:16
Sterbehilfe bedeutet wörtlich, beim Sterben aktiv zu helfen.
Das lehne ich ab.

Besser wäre der Begriff "Sterbeerleichterung" durch schmerzlindernde Medikamente, auch wenn diese evtl. den Tod beschleunigen könnten.
Das befürworte ich.

Dies wird heute bereits gehandhabt.
Unnötig mit lebenderhaltene Maßnahmen wird niemand am Leben gehalten, wenn absolut keine Hoffnung mehr besteht.
Oft werden auch schon seit langer Zeit Medikamente abgesetzt wenn keine Hoffnung mehr besteht.
Das schon alleine aus Kostengründen, aber nicht alleine aus diesem Grund.
Was meist bis zum Schluß gegeben wird ist Flüssigkeit, wenn der Patient nicht mehr selbst trinken kann, dann oft durch subcutane Infusionen.
Das ist auch gut so, sonst hätte der Patient unerträgliche Schmerzen.

Ich habe beruflich viele, zu viele Menschen sterben gesehen, war dabei bis zum letzten Atemzug, habe Sterbebegleitung gemacht, die Angehörigen seelisch unterstützt.
Es waren auch viele dabei, wo es für diese eine Erlösung war, die Augen für immer zu schließen.
Jedes Mal hat es mich selbst auch sehr betroffen gemacht.
Ich habe aber auch damit persönlich umzugehen. Aber abgestumpft, Routine ist es nie geworden.
Finde so sollte es auch sein.
Aber mit dem Gedanken, jemanden bewußt ins Jenseits zu schicken, damit käme ich nicht zurecht.

Ich habe ebenso viele erlebt, denen es sehr, sehr schlecht ging, die sich den Tod wünschten, dann ins Koma fielen und dort länger verweilten.
Ärzte und Pflegepersonal rechneten jede Stunde damit, daß es zu Ende ist.
Keiner wußte warum, sie öffneten oft nach langer Zeit wieder die Augen, begannen zu essen und trinken, erholten sich langsam und konnten wieder nach Hause gehen und lebten noch einige Jahre, zwar wurden viele nicht ganz gesund, aber das Leben war erträglich.
Sie waren hinterher dankbar, daß nicht auf sie gehört wurde.

Was ich damit sagen will, es weiß niemand wirklich, wann Schluß ist!
So lange es einem sehr, sehr schlecht geht und man keinen Lichtblick auf Besserung sieht, wünscht man sich schnell den Tod. Aber wendet sich die Situation nur ein wenig, hängen fast alle an ihrem Leben und ändern ihre Meinung.

Im Voraus kann man nie wirklich sagen, wie man sich in der aktuellen Situation entscheiden würde, diese Entscheidung ist oft auch nie endgültig!

Weil es keine 100%ige Sicherheit gibt, kann man auch niemanden gegen seinen Willen und seinen persönlichem Empfinden zwingen, der "Vollstrecker" zu sein.
Der Patient ist tot, die Angehörigen haben die Verantwortung abgegeben, der "Vollstrecker", Ärzte oder Pflegepersonal, muß damit weiter leben!

Ich spreche von aktiver Sterbehilfe, nicht von passiver Sterbehilfe (besser Sterbeerleichterung) durch schmerzlindernde Medikamente oder ähnliches!

Monja.


Hallo Monja,

ich stimme Ihren Argumentationen überwiegen zu bin aber felsenfest der Meinung, niemand anderer hat zu bestimmen, was der Betroffene will. Es sollte jedem selber überlassen sein, zu entscheiden und wenn später herauskommt, dass er entgegen den Annahmen, er werde nicht mehr lange überleben, doch wieder so halbwegs gesund wird, diese Entscheidung nicht richtig gewesen wäre, ist das alleine nur seine Sache.

Dadurch würde ja niemandem ein Schaden entstehen, nur der Betroffene hätte halt nicht so lange gelebt und wäre ein wenig länger tot.

Wenn Sie nun meinen, es sei niemandem (keinem Arzt usw.) zuzumuten, jemanden trotz dessen Wunsch in den Tod zu befördern (Vollstrecker zu sein), haben Sie auch meine uneingeschränkte Zustimmung. Ich glaube aber, es würde genug Menschen geben, welche dazu bereit wären, den letzten Wunsch eines leidenden Menschen zu erfüllen. Dass dem so ist, kann man ja in der Schweiz und sonstwo feststellen. Bei uns werden diese Leute aber durch die Gesetzeslage behindert.

Auch ich bilde mir nicht ein, dass ich zum Zeitpunkt meines Ablebens tatsächlich eine aktive Sterbehilfe in Anspruch nehmen würde, ich möchte nur die Freiheit dieser Entscheidung gegebenenfalls in Anspruch nehmen können, und in dieser Situation nicht fremdbestimmt in unerträglichen Qualen enden.

Das ist meine Meinung, welche ich als freier Mensch vertrete.

Grazfranz
ehemaligesMitglied32
ehemaligesMitglied32
Mitglied

Re: Sterbehilfe
geschrieben von ehemaligesMitglied32
als Antwort auf luchs35 vom 26.05.2014, 14:33:02
[quote=luchs35]INGA

Mach Dir nichts draus, Inga, es wird öfters falsch gelesen, falsch aufgefasst, falsch interpretiert.

Was gemeint war, verstehen manche erst, wenn ein vom Zug zerfetzter oder von einem Fenstersprung zerschmetterter Körper eines geliebten alten Angehörigen als Trauma in den Gedanken zurückbleibt.
Es gibt leider genug alte Menschen, die ihrem Leben auf diese Weise ein Ende setzen, weil sie einfach nicht mehr leben wollen und auf schreckliche Art aus dem Leben scheiden.

Da hilft alles Gerede von Palliativpflege , für die es sowieso gar nicht genug Plätze gibt, schmerzstillenden Medikamenten, Patientenverfügungen etc. nichts.

Das ist der Hintergrund der noch umstrittenen , aber bereits erweiterten Statutenänderung von Exit Schweiz, die ich nur zum Nachdenken zur Diskussion gestellt habe.

Es geht um alte, gebrechliche, vielleicht nicht einmal lebensgeährlich erkrankte Menschen, die den Entschluss zum Freitod gefasst haben- und sie sollen einen würdigen Abschied nehmen können ohne ein Trauma bei den Angehérigen zu hinterlassen.

Nach intensiver Vorabklärung durch das entsprechende Fachpersonal (Psychiater, Fachärzte, Vertreter von Religionen etc) sollen sie das Rezept für den "Todescocktail" bekommen und werden bis zum letzten Atmenzug begleitet, falls sie sich nicht im letzten Moment umentscheiden. Keiner wird gezwungen, das Mittel einzunehmen.

Ich weiss, dass dazu in Deutschland derzeit sich keine Politiker finden würden, um das zu erlauben. Es wird bestimmt, ob man noch weiterzuleben hat. Punkt.

Das sind alles keine schönen Gedanken, aber vielleicht sollte man sie sich vorurteilslos mal durch den Kopf gehen lassen - mit allem Für und Wider.

Ich glaube, mehr wollte auch Grazfranz nicht, dessen Argumente in die gleiche Richtung gingen.

Ein weiterer Aspekt ist eine relativ frühe Feststellung von schwerer Demenz, der der/die Betroffenen mit vollem Wissen um die Auswirkung entgegengehen und sich nicht gewindelt, gebadet, gefüttert und ruhiggestellt sehen wollen, ohne noch jemand ihrer mitleidenden Familie zu erkennen.

Und nur weil Meli und Gudrun mal Krankenschwestern waren, heisst das noch lange nicht, dass sie genau wissen, was in den hier erwähnten betagten oder kranken Menschen, die den Freitod in Würde wünschen,vorgeht.

Luchs

Hallo Luchs,

das was Sie hier schreiben ist genau das, was ich denke. Im Grunde nicht mehr und nicht weniger.

Ich denke natürlich auch daran, was Sie am Ende anführten, wie wäre das mit mir, wenn ich einmal so dement wäre, dass ich nicht mehr weiß, dass ich ein Mensch bin.

Ich würde mir diesbezüglich wünschen, dass vom Gesetz her auch diesbezüglich die Möglichkeit geschaffen werden sollte, dass man bei eintreten dieses Falles schon zum Zeitpunkt des vollständigen Besitzes seiner geistigen Kräfte eine bindende Regelung verfügen könnte. Ich sollte somit schon heute festlegen können, unter welchen Umständen ich erlöst werden will.

Wenn jemand wartet, bis er eine solche Entscheidung nicht mehr treffen kann, ist das sein Pech, dann muss er eben elendig zugrunde gehen und seine Angehörigen müssen das Elend ansehen.

Grazfranz
ehemaligesMitglied32
ehemaligesMitglied32
Mitglied

Re: Sterbehilfe
geschrieben von ehemaligesMitglied32
als Antwort auf Monja_moin vom 26.05.2014, 13:22:16
Sterbehilfe bedeutet wörtlich, beim Sterben aktiv zu helfen.
Das lehne ich ab.

Besser wäre der Begriff "Sterbeerleichterung" durch schmerzlindernde Medikamente, auch wenn diese evtl. den Tod beschleunigen könnten.
Das befürworte ich.

Dies wird heute bereits gehandhabt.
Unnötig mit lebenderhaltene Maßnahmen wird niemand am Leben gehalten, wenn absolut keine Hoffnung mehr besteht.
Oft werden auch schon seit langer Zeit Medikamente abgesetzt wenn keine Hoffnung mehr besteht.
Das schon alleine aus Kostengründen, aber nicht alleine aus diesem Grund.
Was meist bis zum Schluß gegeben wird ist Flüssigkeit, wenn der Patient nicht mehr selbst trinken kann, dann oft durch subcutane Infusionen.
Das ist auch gut so, sonst hätte der Patient unerträgliche Schmerzen.

Ich habe beruflich viele, zu viele Menschen sterben gesehen, war dabei bis zum letzten Atemzug, habe Sterbebegleitung gemacht, die Angehörigen seelisch unterstützt.
Es waren auch viele dabei, wo es für diese eine Erlösung war, die Augen für immer zu schließen.
Jedes Mal hat es mich selbst auch sehr betroffen gemacht.
Ich habe aber auch damit persönlich umzugehen. Aber abgestumpft, Routine ist es nie geworden.
Finde so sollte es auch sein.
Aber mit dem Gedanken, jemanden bewußt ins Jenseits zu schicken, damit käme ich nicht zurecht.

Ich habe ebenso viele erlebt, denen es sehr, sehr schlecht ging, die sich den Tod wünschten, dann ins Koma fielen und dort länger verweilten.
Ärzte und Pflegepersonal rechneten jede Stunde damit, daß es zu Ende ist.
Keiner wußte warum, sie öffneten oft nach langer Zeit wieder die Augen, begannen zu essen und trinken, erholten sich langsam und konnten wieder nach Hause gehen und lebten noch einige Jahre, zwar wurden viele nicht ganz gesund, aber das Leben war erträglich.
Sie waren hinterher dankbar, daß nicht auf sie gehört wurde.

Was ich damit sagen will, es weiß niemand wirklich, wann Schluß ist!
So lange es einem sehr, sehr schlecht geht und man keinen Lichtblick auf Besserung sieht, wünscht man sich schnell den Tod. Aber wendet sich die Situation nur ein wenig, hängen fast alle an ihrem Leben und ändern ihre Meinung.

Im Voraus kann man nie wirklich sagen, wie man sich in der aktuellen Situation entscheiden würde, diese Entscheidung ist oft auch nie endgültig!

Weil es keine 100%ige Sicherheit gibt, kann man auch niemanden gegen seinen Willen und seinen persönlichem Empfinden zwingen, der "Vollstrecker" zu sein.
Der Patient ist tot, die Angehörigen haben die Verantwortung abgegeben, der "Vollstrecker", Ärzte oder Pflegepersonal, muß damit weiter leben!

Ich spreche von aktiver Sterbehilfe, nicht von passiver Sterbehilfe (besser sterbe Erleichterung) durch schmerzlindernde Medikamente oder ähnliches!

Monja.


Liebe Monja,

Paleativmedizin und Sterbebegleitung befürworte ich nur für jene, welche sich dies wünschen.
Für mich sind diese Vorgehensweisen zwar eine gewisse Erleichterung für jemanden, welcher sich beim verabschieden befindet, nicht aber dafür, dass das letzte Leiden auf ein erträgliches Maß verkürzt wird, für den, der dies nicht auf sich nehmen will.

Wie aber schon erwähnt, die Entscheidung hiefür sollte man dem jeweilig Betroffenen überlassen.

Grazfranz
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Sterbehilfe
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaligesMitglied32 vom 25.05.2014, 18:38:32
Ein Mensch - auch ein junger -, der sich vorgenommen hat, seinem Leben ein Ende zu setzen, wird Mittel und Wege finden, es zu tun. Viele werfen sich z.B. vor einen Zug. Ist das die bessere Lösung?

Nachtrag: Ich lese gerade dieses Posting: "geschrieben von Grazfranz am 26.05.2014 15:01 als Antwort auf luchs35 vom 26.05.2014 14:33", das mein jetziges Posting erledigt.

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